Profilbild von Lisa_V

Lisa_V

Lesejury Star
offline

Lisa_V ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lisa_V über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2022

Spannender und gut konstruierter Thriller, in außergewöhnlicher Umgebung

The Dark
0

Passend zur kalten Jahreszeit kam mir der Thriller „The Dark“ von Emma Haughton gerade recht. Denn die Handlung spielt auf einer Antarktis-Forschungsstation und die Umweltbedingungen bestehend aus jeder ...

Passend zur kalten Jahreszeit kam mir der Thriller „The Dark“ von Emma Haughton gerade recht. Denn die Handlung spielt auf einer Antarktis-Forschungsstation und die Umweltbedingungen bestehend aus jeder Menge Kälte und Dunkelheit waren durchgängig greifbar. Authentisch wurden außerdem das Leben und Arbeiten auf einer solchen Station dargestellt, natürlich bis auf die Tatsache wie häufig dort gemordet wird. Das prinzipielle Setting gefiel mir wirklich richtig gut und auch die Thrillerhandlung muss sich wirklich nicht verstecken. Der Spannungsbogen ist gelungen und gerade zum Ende hin steigert sich auch die Action nochmal deutlich. Dabei geht es dann auch durchaus mal medizinisch detailreich und auch blutig zu. Inhaltlich ist die Geschichte deshalb nichts für schwache Nerven.
Kate ist eine richtig taffe Protagonistin, welche mir trotz ihrer Schwächen sympathisch war. Gemeinsam mit ihr kommt man der Aufklärung immer näher, wobei der Kreis der Verdächtigen von Vorneherein durch die Abgeschiedenheit eingeschränkt war. So bleibt mehr Raum um die individuellen Persönlichkeiten und auch die allgemeine Gruppendynamik zu beleuchten. Als geübte Krimileserin hatte ich wieder mal recht früh eine Ahnung, wer sich hinter den Taten verbergen könnte. Auch wenn mich die Auflösung deshalb weniger überraschen konnte, ist das Buch dennoch gut durchdacht und spannend zu lesen. Wer also auf die Herausforderung steht die Lösung zu erraten, wird hier sicherlich seinen Spaß haben. Auch der Schreibstil trägt darüber hinaus zu einem gelungenen Leseerlebnis bei. Angenehm leicht zu lesen, kam ich schnell voran, wobei die Autorin dennoch detailliert und anschaulich schreibt und so zu fesseln versteht. Alles in allem war „The Dark“ für mich eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, welche ich mit guten 4 Sternen bewerten mag.
Mein Fazit: Hier machen Thriller-Fans nichts falsch. Tolles Setting und eine psychologisch durchdachte Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein weiterer Fall für Julia Schwarz und Florian Kessler

Düsteres Wasser: Thriller
0

„Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd ist bereits der 7. Band einer richtig spannenden Krimireihe. Prinzipiell ist der Fall in sich abgeschlossen, so dass auch Neueinsteiger sich in diesem Buch gut ...

„Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd ist bereits der 7. Band einer richtig spannenden Krimireihe. Prinzipiell ist der Fall in sich abgeschlossen, so dass auch Neueinsteiger sich in diesem Buch gut zurechtfinden können. Trotzdem spielt auch das Privatleben von Julia, Florian und weiteren Charakteren eine Rolle, so dass ich Allen empfehlen würde die Reihe lieber chronologisch zu lesen. Ich selbst kehre trotz der teils grausigen Details immer wieder gern in die Welt der mittlerweile liebgewonnene Protagonist:innen zurück und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Mit hohem Erzähltempo und wechselnden Perspektiven, hält die Autorin ihre Leser:innen wieder mal bis zuletzt in Atem. Ausnahmsweise hatte ich diesmal zwar das richtige Gespür, für die Motive der schuldigen Person, trotzdem war die Lektüre durchgehend spannend. Das Miträtseln macht hier einfach nur Spaß und bis zuletzt gibt es doch noch überraschende Wendungen zu entdecken. Der Schreibstil las sich außerdem angenehm und ist stellenweise durch die doch blutigen bzw. grausamen Details nichts für schwache Nerven. Neben den Taten wird nämlich auch der Alltag in der Rechtsmedizin (inklusive Obduktionen) detailreich und erschreckend realistisch geschildert. Obwohl die Reihe in Köln spielt, kann sie wirklich ohne Probleme mit Werken weltweit bekannter Krimiautor:innen mithalten. Von mir gibt es gute 4 ½ Sterne und eine Leseempfehlung für alle Thrillerfans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2022

Anders als gedacht – Neuinterpretation eines Klassikers

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
0

Als Fan der klassischen Peter-Pan-Erzählung musste ich unbedingt zur Neuerscheinung „Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald“ der Autorin Aiden Thomas greifen. Ehrlich gesagt habe ich mir im Voraus das Buch ...

Als Fan der klassischen Peter-Pan-Erzählung musste ich unbedingt zur Neuerscheinung „Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald“ der Autorin Aiden Thomas greifen. Ehrlich gesagt habe ich mir im Voraus das Buch doch anders vorgestellt, wobei das Leseerlebnis im Gesamten wirklich nicht schlecht war. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet wie düster und gruselig sich diese Neuinterpretation tatsächlich entwickeln würde. Die mysteriöse Atmosphäre ist der Autorin auf jeden Fall perfekt gelungen. Weniger glücklich war ich dafür mit dem Erzähltempo, da ich hier oft das Gefühlt hatte, die Handlung würde auf der Stelle treten. Gerade zu Beginn braucht die Geschichte schon sehr lange bis endlich etwas passiert. Vielleicht hängt mein Gefühl aber auch mit meiner Erwartungshaltung zusammen, denn durch das Element der verschwundenen Kinder, hatte ich mir mehr Krimiaspekte erhofft. Die Handlung legte aber doch den Fokus eher auf das Fantastische bzw. auf die Dynamik zwischen Peter und Wendy. Gerade hier ist der Autorin wie ich finde eine tolle Adaption von erwachseneren Versionen der beiden beliebten Charaktere gelungen. Facettenreich und dennoch authentisch, wurden Peter Pan, wie auch Wendy Darling so vor meinen Augen lebendig. Die Lektüre war durchgängig unterhaltsam, die Spannung schwankte allerdings. Der Schreibstil gefiel mir aber wirklich gut, da er sich angenehm lesen lies und ich mir alles bildhaft vorstellen konnte. Lediglich für die kurzzeitigen Längen gibt es von mir einen Stern Abzug. Trotzdem kann ich das Buch allen Fantasyfans empfehlen, eine reine Wohlfühlgeschichte, solltet ihr allerdings nicht erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2022

Überraschend, emotional und einfach wundervoll tiefgründig – Absolute Leseempfehlung!

Wie ein Herzschlag auf Asphalt
0

„Wie ein Herzschlag auf Asphalt“ von Deb Caletti ist keine ganz einfache Lektüre, trotzdem lohnt sich dieses Buch wie ich finde, in einfach jeder Hinsicht. Von den ersten Seiten an, schaffte es die Geschichte ...

„Wie ein Herzschlag auf Asphalt“ von Deb Caletti ist keine ganz einfache Lektüre, trotzdem lohnt sich dieses Buch wie ich finde, in einfach jeder Hinsicht. Von den ersten Seiten an, schaffte es die Geschichte mich emotional dermaßen zu packen, wie es wirklich nur wenigen Romanen gelingt. Dabei kommt die Handlung gerade zu Beginn noch eher still daher. Wir lernen Annabelle kennen und eigentlich sofort geht es los mit ihrem unglaublichen Lauf. Aus einer seelischen Not heraus startet die 17-Jährige erst mal ohne besonderen Plan. Zum Glück wird sie dann aber doch noch von Familie und Freundeskreis unterstützt, so dass ihre zunächst wahnwitziges Vorhaben, im Gesamten doch realistisch erscheint. Erzählerisch wechselt die Handlung immer wieder zwischen Szenen des einzigartigen Roadtrips und Rückblicken in die Vergangenheit hin und her. Die Handlung fokussiert sich dabei auf Annabelles Trauma und beinhaltet eine eindrucksvolle Schilderung was Gewalt mit Betroffenen machen kann. Durch die handfeste und authentische Beschreibung, war die psychische Qual für mich nicht immer einfach auszuhalten. Trotz der Wuchtigkeit zog mich das Buch aber absolut in seinen Bann. Diese Geschichte ist nicht nur äußerst emotional, sondern ging mir richtig gehend unter die Haut. Dabei ist der Schreibstil der Autorin stets ruhig und fast schon sachlich. Zudem wählte sie eine besondere Erzählperspektive, welche eigentlich für Abstand zur Hauptprotagonistin sorgte. Aber auch wenn Annabelle nicht als Ich-Erzählerin berichtete, kam ich ihr trotzdem unglaublich Nahe und war stellenweise sogar zu Tränen gerührt. Diese berührende Geschichte ist definitiv nicht nur für Jugendliche lesenswert. Denn trotz der Schwere ist sie doch auch hoffnungsvoll und mutmachend. Vom Programm des Arctis-Verlags wurde ich bereits häufiger positiv überrascht und ging deshalb auch mit hoher Erwartungshaltung an diese Lektüre. Die Autorin hat meine Vorstellung aber nochmal übertroffen und überzeugte mich mit ihrem großartigen Werk auf ganzer Linie. Deshalb vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Mein Fazit: Wuchtig, aber mit einer tiefgründigen und wichtigen Botschaft. Gehört auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2022

Viel französisches Flair und eine besondere Geschichte

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
0

„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ von Pierre Martin ist eher der Cosy Crime anzurechnen und spielt wie der Titel schon verrät in Frankreich. Der Autor gibt seinen Leser:innen auch wirklich keine ...

„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ von Pierre Martin ist eher der Cosy Crime anzurechnen und spielt wie der Titel schon verrät in Frankreich. Der Autor gibt seinen Leser:innen auch wirklich keine Gelegenheit dies zu vergessen, denn seine Figuren werfen ständig mit französischen Wörtern um sich, was mich im Verlauf des Buchs immer mehr störte. Neben umgangssprachlichen Ausdrücken, welche ich mir auch ohne Französischkenntnisse noch herleiten konnte, kommen aber auch immer wieder ganze Sätze vor, welche den Lesefluss doch ausbremsten. Dabei ist eine große Stärke des Buchs sicherlich die wunderbar eingefangene Atmosphäre, inklusive des französischen Lebensgefühls. Detailreich und anschaulich nehmen Umgebung, sowie kulinarische Besonderheiten, so einen großen Raum im Buch ein. Diese Umsetzung gefiel mir wirklich sehr gut, da so für Wohlfühlatmosphäre gesorgt wurde. Auch der Schreibstil konnte, bis auf die exzessiven sprachlichen Ausflüge, bei mir durchgehend punkten. Leicht und angenehm flog ich nur so durch die Seiten.

Allerdings konnte mich die eigentliche Handlung des „Kriminalromans“ weniger überzeugen. Krimi ist hier bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn Spannung und Raffinesse ließ der Roman leider vermissen. Abgesehen von der interessanten Konstellation, der Auftragsmörderei als Familiengeschäft, dümpelt die Handlung so vor sich hin. Lucien löst nach und nach, auf mal mehr und mal weniger kreative Weise, seine Aufträge, wobei ein Zusammenhang zwischen diesen meist nicht vorhanden ist. Mein größtes Problem hatte ich aber mit dem Hauptprotagonisten selbst. Dieser soll zwar eigentlich sympathisch wirken, durch seine anhaltende lässige und unbekümmerte Art und seine ständig oberflächlichen und sexistischen Bewertungen und Kommentare Frauen gegenüber, ging er mir aber gehörig auf die Nerven. Gerade bei Cosy Crime braucht es finde ich sympathische Charaktere, hier zeigen sich diese aber wirklich an keiner Stelle im Buch. Auch die Nebenfiguren konnten mich alles in allem nicht überzeugen, besonders schlecht kommen (bis auf die Haushälterin Rosalie) alle Frauen weg. Da mich sowohl Handlung als auch Protagonist:innen nicht mitreißen konnten, mag ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Alles in allem ist „Monsieur le Comte“, keine Reihe welcher ich in Zukunft treu bleiben werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere