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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2022

Gelungenes Gesamtkonzept, mit einem eher schwachen Rezepteteil

Einfach genial gesund
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„Einfach genial gesund“ ist ein gemeinschaftliches Werk von Revierdoc Dr. Matthias Manke und Spitzenkoch Tarik Rose. Der darin beschriebene Ansatz ist ganzheitlich und macht für Alle Sinn, die dauerhaft ...

„Einfach genial gesund“ ist ein gemeinschaftliches Werk von Revierdoc Dr. Matthias Manke und Spitzenkoch Tarik Rose. Der darin beschriebene Ansatz ist ganzheitlich und macht für Alle Sinn, die dauerhaft ihr Leben gesünder gestalten wollen. Sehr gut gefiel mir die breite Streuung der Themenbereiche. Zu Beginn lassen uns die Autoren an ihren persönlichen Erfahrungen teilhaben und vermitteln ganz Nebenbei unterschiedlichstes Wissen. Ihre anschließend vorgestellte 10-Punkte-Challenge hat Hand und Fuß und ist in wirklich jedem Alltag umsetzbar. Die Autoren erklären dabei nachvollziehbar und motivierend. Immer wieder wird betont, das eine dauerhafte Umstellung Zeit braucht und auch kleine Schritte gut und wichtig sind. Der positive Grundton dieses Buchs, gefiel mir auf jeden Fall sehr gut und erleichtert außerdem das Durchhalten. Weniger überzeugen konnten mich allerdings die vorgestellten Rezepte. Oft spielen außergewöhnliche Zutaten (welche sich nicht so einfach besorgen lassen) eine Rolle und erinnern so eher an eine Profiküche, als an einen „normalen“ Privathaushalt. Außerdem benötigen die Gerichte meist sehr viel Zubereitungszeit. Über eine Stunde in der Küche zu stehen, ist für mich einfach nicht Alltagspraktisch. Hier hätte ich mir einfache, leckere und gesunde Gerichte gewünscht, welche Lust aufs Kochen machen. Die abschließend beschriebenen und toll bebilderten Work-outs, gefielen mir dann wiederum gut.
Mein Fazit: Alles in allem kann ich leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben, da eine gesunde Ernährung immens wichtig ist und ich mit den enthaltenen Rezepte nur wenig anfangen konnte.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Einzigartiges und berührendes Jugendbuch, mit einer gehörlosen Heldin und ganz viel Herz

Ein Lied für Blue
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„Ein Lied für Blue“ ist ein wundervolles Kinder- und Jugendbuch der Autorin Lynne Kelly. Da die Hauptprotagonistin Iris 12 Jahre alt ist, können jüngere Kinder das Buch zusammen mit ihren Eltern lesen, ...

„Ein Lied für Blue“ ist ein wundervolles Kinder- und Jugendbuch der Autorin Lynne Kelly. Da die Hauptprotagonistin Iris 12 Jahre alt ist, können jüngere Kinder das Buch zusammen mit ihren Eltern lesen, jugendliche Leser:inne kommen hingegen auch alleine zurecht. Egal in welchem Alter man dieses tolle Buch allerdings liest, es lohnt sich meiner Meinung nach immer! Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig und ist auch für erwachsene Leser:innen nicht zu einfach gehalten. Mich konnte die Geschichte auf jeden Fall bereits auf den ersten Seiten verzaubern. Besonders gut gefiel mir die Selbstverständlichkeit mit welcher die Autorin das Thema Gehörlosigkeit behandelt. Diese Einschränkung ist zwar nicht Hauptthema der Handlung, sehr spannend fand ich es aber ganz Nebenbei etwas vom Alltag der gehörlosen Iris mitzubekommen. So erfährt man viel über die Gebärdensprache, aber auch über andere Hilfsmittel und Besonderheiten. Die eigentliche Geschichte ist nicht nur interessant, sondern ein richtiges Abenteuer. Bis zuletzt konnte ich mit Iris mitfiebern und ihr Wunsch dem einzigartigen Wal Blue 55 Nahe zu sein, war gut verständlich und wirklich rührend. Neben den authentischen Protagonist:innen gefiel mir aber auch die hohe Informationsdichte und wissenschaftliche Genauigkeit der Geschichte gut. Ob es um Wale, Radioreparaturen oder Schallwellen geht, alles wurde gut recherchiert und anschaulich erklärt. Das Buch eignet sich auch dadurch großartig als Schullektüre, da sich hier eine Geschichte mit echtem Mehrwert versteckt. Obwohl mir das Ende fast ein wenig zu schön um wahr zu sein erschien, vergebe ich für diese einzigartige Geschichte, dennoch volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Eine alternative Raumfahrtgeschichte, welche doch nicht die Probleme ihrer Zeit leugnet

Die Berechnung der Sterne
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Auch wenn wir uns gerade mal im Februar befinden gehört „Die Berechnung der Sterne“ von Mary Robinette Kowal, schon jetzt zu meinen literarischen Jahreshighlights. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches ...

Auch wenn wir uns gerade mal im Februar befinden gehört „Die Berechnung der Sterne“ von Mary Robinette Kowal, schon jetzt zu meinen literarischen Jahreshighlights. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches mich emotional so gepackt und mitgenommen hat. Unter alternativer Geschichtsschreibung konnte ich mir zunächst, gar nicht so viel vorstellen und habe mich deshalb unbefangen an die Lektüre gemacht. Das Prinzip dahinter ist aber denkbar einfach, die Autorin setzt gezielt ein fiktives Ereignis ein (den Meteoriteneinschlag) und denkt unsere historische Geschichte, ab diesem Punkt neu. So ergänzen sich in diesem Buch auf einzigartige Weise reale mit fiktiven Ereignisse und historische Persönlichkeiten treffen auf literarische Charaktere. Durch die detailreiche und wissenschaftlich genaue Erzählung kann man so ganz Nebenbei außerdem auch Einiges lernen. Aber auch inhaltlich hat diese Geschichte richtig was auf dem Kasten! Authentisch und nachvollziehbar geht es nicht nur um die vorherrschenden Rollenerwartungen an Frauen in den 50er Jahren, sondern auch um gängigen Rassismus, strukturelle Diskriminierung und Antisemitismus. Gerade hier beruht die Handlung im Großteil auf wahren Gegebenheiten. Einige der beschriebenen Ungerechtigkeiten haben mich unglaublich wütend gemacht, aber auch für andere positivere Emotionen, sorgte die Erzählung bei mir.
Alle Protagonist:innen sind authentisch und haben ihre Berechtigung. Nicht jede:n mochte ich, aber alle werden durch ihre Stärken und Schwächen zur greifbaren Personen. Dr. Elma York ist mir dabei, besonders ans Herz gewachsen. Obwohl sie selbst schon viel erreicht hat, kämpft sie immer dafür, dass auch andere Frauen, die Möglichkeit erhalten ihre Träume zu verwirklichen. So kämpfen sie und ihre Freundinnen, unter Anderem mit einem wunderbaren Zusammenhalt, gegen die Ungerechtigkeiten an. Auch der Schreibstil, konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Durch ihn erwachte die Geschichte erst richtig zum Leben. Und auch wen komplizierte Zusammenhänge oder mathematische Berechnungen beschrieben wurden, war der Text dennoch flüssig und angenehm zu lesen. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, kann ich dieses einzigartige Leseerlebnis ohne Einschränkung weiterempfehlen! Und auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, freue ich mich schon jetzt sehr auf einen weiteren Band, welcher an die Handlung anknüpfen wird.
Mein Fazit: Berührend, informativ und voller wichtiger Themen. Dieses Buch sollte (nicht nur) Frau einfach gelesen haben! Darum gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Tiefgründige und eher schwermütige Familiengeschichte

Der Papierpalast
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Unter dem wunderschön gestalteten Cover von „Der Papierpalast“ der Autorin Miranda Cowley Heller, verbirgt sich eine gehaltvolle aber auch durchaus wuchtige Geschichte. Da sexualisierte Gewalt thematisch ...

Unter dem wunderschön gestalteten Cover von „Der Papierpalast“ der Autorin Miranda Cowley Heller, verbirgt sich eine gehaltvolle aber auch durchaus wuchtige Geschichte. Da sexualisierte Gewalt thematisch einen großen Raum einnimmt, hätte ich mir zunächst einmal eine Triggerwarnung diesbezüglich am Anfang des Romans gewünscht. Auch der Klappentext und die Kurzzusammenfassung warnen uns Leser:innen nicht vor. Allgemein finde ich diese nicht besonders treffend, da sie eine andere Handlung als die Tatsächliche suggerieren. Die Geschichte ist von der Grundstimmung her, trotz heiterer Momente, traurig und bringt eine gewisse Schwere mit sich.

Zwei Erzählstränge widmen sich einer dramatischen Familiengeschichte, in deren Zentrum Protagonistin Elle steht. Während die Kapitel der Gegenwart ein wundervolles Setting von großartigen Sommertagen an der Küste bereithalten, sind die Kapitel der Vergangenheit vielfältiger, sowohl was den Inhalt, als auch was die Handlungsorte angeht. Nicht nur aufgrund der Handlungsorte (New York sowie der malerische Ferienort an der Küste) ist die Geschichte durch und durch amerikanisch. Nicht jedes Verhalten der Protagonist:innen konnte ich deshalb verstehen oder gutheißen. Das vermittelte Frauenbild, welches mal mehr mal weniger unterschwellig, unter anderem durch Elles Mutter z. B. durch Sprüche wie „Sei nicht zu anstrengend“, erkennbar wird gefiel mir ganz und gar nicht. Durch den anspruchsvollen, aber doch auch poetischen Schreibstil, gelang es der Autorin dennoch mich in ihren Bann zu ziehen. Geschickt spielt sie mit unterschiedlichen Zeitebenen, welche nach und nach die gesamte Lebensgeschichte von Elle enthüllen und nachvollziehbar erklären, wie sie zur gegenwärtigen Frau geworden ist. Der Roman war für mich anders als erwartet und durch die provozierende und teils auch schockierende Geschichte, durchaus herausfordernd. Trotz einiger Kritikpunkte, ist das erzählerische Talent der Autorin auf jeder Seite spürbar, weswegen ich für den Roman 4 Sterne und eine Leseempfehlung, vergeben mag.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Ruhige Geschichte über den Traum eines Lebens in Abgeschiedenheit

Fast am Ende der Welt
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„Fast am Ende der Welt“ des Autoren Bernd Schroeder, erzählt eine beschauliche wie auch realistische Geschichte. Darin tun sich zwei höchst unterschiedliche Männer zusammen, welche beide der Wunsch nach ...

„Fast am Ende der Welt“ des Autoren Bernd Schroeder, erzählt eine beschauliche wie auch realistische Geschichte. Darin tun sich zwei höchst unterschiedliche Männer zusammen, welche beide der Wunsch nach einem Einsiedlerleben vereint. Und so machen sich die beiden Münchner schließlich auf die Suche nach ihrem perfekten Ort, welcher fast am Ende der Welt liegt. Die Handlung erstreckt sich dabei über mehrere Jahre und zeigt neben Erfolgen auch immer wieder realistische Rückschritte auf. Das Setting und die meisten Ereignisse waren für mich authentisch, so dass das Konzept des Romans für mich stimmig war. Die Sprache ist äußerst angenehm und hält sich mit Begriffen aus dem bayrischen Dialekt zurück. Die Kapitel haben darüber hinaus eine angenehme Länge und laden zum stetigen Weiterlesen ein. Neben zwei besonders sympathischen Figuren, gibt es allerdings auch einige unausstehliche Charaktere. Auch dadurch ist die Geschichte keine reine Wohlfühlgeschichte. Besonders die weiblichen Protagonistinnen kommen meist nicht gut weg und werden platt und stereotyp dargestellt. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich außerdem das doch sehr offene Ende und auch einige thematische Abschweifungen machen im Nachhinein für die eigentliche Geschichte keinen Sinn. Alles in allem konnte mich „Fast am Ende der Welt“ dennoch fesseln, weswegen ich gute 4 Sterne vergebe.

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