Temporeich und voller unerwarteter Wendungen
Kaltherz„Kaltherz“ des Autoren Henri Faber ist genau richtig für alle die psychologisch durchdachte und vielschichtige Thriller mögen. Obwohl es meist nicht übermäßig grausam zugeht, lebt der Plot doch von eindrücklich ...
„Kaltherz“ des Autoren Henri Faber ist genau richtig für alle die psychologisch durchdachte und vielschichtige Thriller mögen. Obwohl es meist nicht übermäßig grausam zugeht, lebt der Plot doch von eindrücklich geschilderter Gewalt und ist somit nichts für schwache Nerven. Von Beginn an legte der Autor ein hohes Erzähltempo vor und versteht es mit schnellen Perspektivwechseln und einer absolut packenden Handlung, zu faszinieren wie auch zu fesseln. München als Setting bietet dafür einen tollen Hintergrund, wobei örtliche Spezifika durchaus in die Handlung eingingen. Besonders gut gefielen mir darüber hinaus die facettenreichen Protagonist:innen, insbesondere Polizistin Kim. Eine klare Unterteilung in gut oder böse gibt es hier eher nicht, es entsteht vielmehr ein lebensechtes Bild voller Grauschattierungen. Der Fall bzw. die Handlung ist zudem richtig spannend, so dass ich einfach immer weiterlesen musste und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. „Kaltherz“ ist wirklich ein richtiger Pageturner und kann auf jeden Fall mit dem ersten Werk des Autors mithalten. In gewohnter Manier streut Henri Faber bis zum Schluss geschickt (falsche) Fährten und versteht es trefflich seine Leser:innen damit zu verwirren. Auch dadurch ist das Ende überhaupt nicht vorhersehbar und konnte mich wunderbar überraschen. Allerdings wirkt die Handlung je weiter sie fortschreitet zunehmend unrealistischer. Ein paar Wendungen weniger, hätten das Buch vermutlich noch glaubhafter bzw. realistischer gemacht. So allerdings kam mir die Handlung stellenweise etwas übertrieben vor, was dem Lesevergnügen dennoch keinen Abbruch tat. Alles in allem sicher meckern auf hohem Niveau. Deswegen vergebe ich 4 ½ Sterne und eine Leseempfehlung für alle Thriller-Junkies.