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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2020

Anspruchsvoller Hörgenuss

Annette, ein Heldinnenepos
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Im Hörbuch „Annette, ein Heldinnenepos“ erzählt die Autorin Anne Weber die außergewöhnliche Lebensgeschichte der Französin Anne Beaumanoir. Und ein Epos ist ihr damit wahrlich gelungen. Die Sprache ist ...

Im Hörbuch „Annette, ein Heldinnenepos“ erzählt die Autorin Anne Weber die außergewöhnliche Lebensgeschichte der Französin Anne Beaumanoir. Und ein Epos ist ihr damit wahrlich gelungen. Die Sprache ist dichterisch, sprüht aber auch vor Witz und schreckt auch nicht davor zurück, die Zuhörer*innen direkt anzusprechen. Die Erzählung ist allerdings stellenweise ziemlich kompliziert und so ist es nicht immer einfach alle Zusammenhänge zu erfassen. Hier ist konzentriertes Zuhören gefragt. Trotzdem war es für mich sehr spannend so viel über das Leben und Wirken einer beeindruckenden Frau zu erfahren, welche sich sowohl in der kommunistischen Résistance als auch in der algerischen Unabhängigkeitsbewegung engagierte. Meiner Meinung nach wurde das Buch zurecht mit dem deutschen Buchpreis 2020 ausgezeichnet und ist ein Muss für alle Buchbegeisterten! Aufgrund der etwas anspruchsvolleren Sprache, welche volle Konzentration erfordert, vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Hörbuch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Witzig, traurig und etwas ganz Besonderes

Bären füttern verboten
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„Bären füttern verboten“ von Rachel Elliott ist ein außergewöhnlicher Roman, welcher sich vor allem durch individuelle und höchst spezielle Charaktere auszeichnet. Hier gibt es nicht nur den/die Hauptprotagonist/innen ...

„Bären füttern verboten“ von Rachel Elliott ist ein außergewöhnlicher Roman, welcher sich vor allem durch individuelle und höchst spezielle Charaktere auszeichnet. Hier gibt es nicht nur den/die Hauptprotagonist/innen sondern jede Menge interessanter Lebensgeschichten, die aber doch irgendwie alle miteinander in Berührung kommen. Spannend ist dabei die regelmäßig wechselnde Perspektive, denn hier kommen nicht nur gewöhnliche Menschen sondern auch ein Hund und Verstorbene zu Wort. Und so schafft es die Autorin ganz spielend schwierige Themen wie Trauer und Schuld in ihre Geschichte einzuarbeiten, ohne dabei eine zu große Schwere zu erzeugen. Ihr Schreibstil liest sich angenehm und leicht und die Seiten fliegen nur so dahin. Einziger Minuspunkt waren für mich die fehlenden Anführungszeichen, bei wörtlicher Rede. Ansonsten kann ich diesen großartigen Roman von ganzem Herzen weiterempfehlen und hoffe sehr das er noch viele weitere Leser*innen begeistern kann.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Eine Hommage an die Stille

Stille ist
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Im Buch „Stille ist“ hat Manu Theobald 25 einzigartige Texte von unterschiedlichsten Menschen rund um das Thema Stille gesammelt. Die Bandbreite der Autoren ist dabei enorm, denn vom Astronauten, über ...

Im Buch „Stille ist“ hat Manu Theobald 25 einzigartige Texte von unterschiedlichsten Menschen rund um das Thema Stille gesammelt. Die Bandbreite der Autoren ist dabei enorm, denn vom Astronauten, über Wissenschaftler, einem Koch, verschiedenen Musikern und Therapeuten sind viele unterschiedliche Stimmen vorhanden. Das faszinierende an den Texten war für mich, obwohl sie eigentlich alle das gleiche Thema, nämlich „Stille“ eint, sind sie doch so unterschiedlich. Jeder findet für sich doch eine etwas andere Definition dafür. Jeder Text bietet darüber hinaus Einblicke in interessante Berufsfelder und Impulse für das eigene Leben. Ein überraschend vielseitiges und einprägsames Buch, was mir einen ganz neuen Blick eröffnete. Und so merkt man als Leser*in selbst, wie man durch die Lektüre immer ruhiger und ruhiger wird.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Detaillierte Einblicke in die Ultra-Szenen dieser Welt

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.
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Der Autor James Montague hat mit seinem Buch „Unter Ultras – Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt“ einen guten Überblick über Ultra-Gruppierungen weltweit geschaffen. Allerdings finde nur die Gruppen ...

Der Autor James Montague hat mit seinem Buch „Unter Ultras – Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt“ einen guten Überblick über Ultra-Gruppierungen weltweit geschaffen. Allerdings finde nur die Gruppen Erwähnung, welche den Journalisten auch nah genug an sich herangelassen haben, damit dieser sich ein persönliches Bild machen konnte. Von der ersten Seite an merkt der Leser wie gut recherchiert dieses Buch ist. Jedes Kapitel widmet sich einem Land (z.B. Brasilien, Italien, Deutschland, usw.) und setzt sich ausführlich mit der jeweiligen Vergangenheit, Entstehungsgeschichte, Besonderheiten und der heutigen Struktur auseinander. Auch die jeweiligen Ultras kommen dabei zu Wort. Besonders gut fand ich dabei, das nicht nur Positives sondern durchaus auch kritische Punkte (wie z.B. Verflechtungen zum organisierten Verbrechen) angesprochen werden. Dadurch ist es nicht nur für Fußballfans interessant, sondern spricht auch viele andere Leser an. Der Schreibstil liest sich angenehm, wobei das Lesen trotzdem etwas Konzentration erfordert, da jedes Kapitel sehr viele Informationen enthält und so für meinen Geschmack etwas zu ausführlich geraten ist. Aus diesem Grund gibt es einen Stern Abzug, sodass ich dieses informative Buch mit guten 4 von 5 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Ehrlicher und authentischer Bericht über das Leben mit ADHS

Skurrilchaotische Existenz ohne Effizienz
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„Skurilchaotische Existenz ohne Effizienz“ erhebt nicht den Anspruch ein Ratgeber zu sein, einen guten Überblick über Störungsbilder und deren Auswirkungen auf den Alltag, erhält man als Leser*in trotzdem. ...

„Skurilchaotische Existenz ohne Effizienz“ erhebt nicht den Anspruch ein Ratgeber zu sein, einen guten Überblick über Störungsbilder und deren Auswirkungen auf den Alltag, erhält man als Leser*in trotzdem. Der Autor Aimo Nyland weiß ja auch wovon er da spricht, immerhin lebt er schon über 40 Jahre (viele davon ohne genau Diagnose) damit anders zu sein als Andere. Auch deswegen ist der Schreibstil manchmal etwas speziell, aber immer voller jede Menge Humor.

Auf gut 200 Seiten erzählt er zunächst von seinem langen Weg zur Diagnose und widmet dann, ein meiner Meinung nach etwas zu lang geratenes Kapitel, Kurzgeschichten aus seinem Alltag. Außerdem nimmt er verschiedene Lebensbereiche (Beruf, Partnerschaft, usw.) gesondert unter die Lupe und analysiert was es Betroffenen schwer oder auch leicht machen kann. Einen guten Abschluss findet das Buch dann mit verschiedenen Ratschläge für Betroffene. Ich kann das Buch für alle empfehlen, welche sich näher mit dem Thema befassen wollen und keine knallharten Fakten erwarten, dann steht dem spaßigem Informationsgewinn nichts mehr Weg.

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