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Veröffentlicht am 11.04.2018

Überraschend

Der Mond des Vergessens
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Der junge Nail hat genug von seinem Leben. Er träumt von Abenteuern und Selbstbestimmung, nicht vom endlosen Schürfen ohne wirklichen Erfolg gemeinsam mit seinem Meister im Nirgendwo. Währenddessen regiert ...

Der junge Nail hat genug von seinem Leben. Er träumt von Abenteuern und Selbstbestimmung, nicht vom endlosen Schürfen ohne wirklichen Erfolg gemeinsam mit seinem Meister im Nirgendwo. Währenddessen regiert der von Wahnvorstellungen besessene Jovan über Gul Kana. Seine beiden Schwestern Jon und Tala versuchen verzweifelt, seine Herrschaft zu beenden. Zudem rückt die feindliche Armee immer näher …

Ich hatte nicht viele Erwartungen in Brian Lee Durfees Auftaktband gesetzt, doch meine Neugier siegte schlussendlich, was für eine Geschichte Klett-Cotta diesmal an Land gezogen hat. Und ich wurde überrascht. Doch fangen wir von vorn an.
Der Prolog schaffte es schon mal, meine Aufmerksamkeit zu fesseln, rettet dort doch ein geheimnisvoller Ritter das Leben eines Kindes. Shawcroft nimmt sich Liam an - und nach einem zeitlichen Sprung von einigen Jahren setzt dann die Handlung ein. Nial ist inzwischen erwachsen geworden und begehrt gegen seinen Meister auf, der seine Identität noch immer geheim hält. Die Geschicht wird aus mehreren Perspektiven zählt, beginnend mit Nial, dann folgen nach und nach die Angehörigen der Königsfamilie. Ich finde, die einzelnen Perspektiven sind Durfee ausnehmend gut gelungen. Er stürzt den Leser nicht gleich in einen Informationsstrudel, sondern lässt Zeit, sich zunächst erst mal mit einer Perspektive auseinander zu setzen, um dann eine neue Figur einzuführen. So handhabt er es mit jedem neuen Perspektivstrang, so wie ein Jongleur auch nicht gleich beginnt, mit zehn Kugeln jongliert.Das fand ich recht angenehm.
Nial ist ein typischer Jugendlicher, mit all seinen kleinen Rebellionen. Er verstößt gegen Shawcrofts Weisungen, verliebt sich in das falsche Mädchen - ich muss zugeben, ich habe ein wenig gebraucht, um mit ihm warm zu werden, aber er hat sein Herz auf dem rechten Fleck. Tala, die kleine Schwester des König, hat nichts besseres zu tun, als in den Geheimgängen des Schlosses umherzustreunen und Geheimnisse zu belauschen. Zunächst erscheint sie wie ein verwöhntes Gör, doch auch das sollte sich bald ändern.
Generell stellte sich die charakterliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten für mich glaubhaft und mit der ein oder anderen überraschenden Wendung dar. Auch die Altersverteilung ist meiner Meinung nach gut gelungen - es sind nicht nur Jugendliche am Start, sondern auch genug reifere Persönlichkeiten, die die nötige Würze in die Geschichte bringen.

Der Spannungsbogen baut sich langsam aber stetig aus. Krieg überschwemmt das Land, an anderen Orten gilt es Geheimnisse aufzudecken. Trotz allem hatte ich nicht das Gefühl, dass an irgendeiner Stelle Langeweile aufgekommen wäre. Ganz im Gegenteil - ich habe das Buch recht schnell für den Umfang der Geschichte gelesen. Der Autor schafft den Spagat zwischen grausigen Beschreibungen und atmosphärischer Darstellung ziemlich gut. Wenn ständig nur Blut spritzt, ohne, dass das Gemetzel etwas zur Handlung beiträgt, stumpfe ich für meinen Teil recht schnell ab. Bei diesem Buch war es jedoch nicht der Fall.

Das einzige, was mir persönlich kritisch aufgefallen ist, war, dass der Autor dazu neigt, jede auftauchende Person zu Anfang minutiös zu beschreiben. Das kann auf die Dauer auch etwas ermüdend werden. Zum Glück hat er es gegen Ende gelassen.

Alles in allem bin ich sehr gespannt auf den nächsten Teil. Es war nicht das martialische Gemetzel, wie ich eingangs befürchtet hatte, sondern ein schönes High-Fantasy Buch im Mittelalterlichen Setting mit Charakteren, mit denen man mitfiebern und die man lieben oder hassen kann. Ich für meinen Teil hatte mit diesem Buch viele schöne Lesestunden und empfehle mit 4,5 Sternen weiter.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Dürftiger zweiter Teil

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Luna und Fowler befinden sich in höchster Gefahr. Auf der Flucht vor der Finsternis, die aus Relhok kommt, begeben sich die beiden in höchste Gefahr. Folwer wird verletzt und nur noch eine Soldatengruppe ...

Luna und Fowler befinden sich in höchster Gefahr. Auf der Flucht vor der Finsternis, die aus Relhok kommt, begeben sich die beiden in höchste Gefahr. Folwer wird verletzt und nur noch eine Soldatengruppe aus Relhok kann sie retten. Luna nutzt die Chance, die sich ihr bietet, und reist nach Relhok, wird dort jedoch von Intrigen und Machtspielchen umgarnt. Kann ihre Liebe zu Fowler das überstehen?

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts ist der zweite und finale Band von Sophie Jordan. Zugegeben, vom ersten war ich nicht wirklich begeistert, habe aber doch gehofft, im zweiten lockt die Autorin ihre Charaktere aus den Mäuselöchern, in denen sie im ersten Band festgesteckt haben und habe mich aus diesem Grund eigentlich auf das Buch gefreut. Ist ihr dies gelungen?

Der zweite Band geht nahtlos in den ersten über. Wenn wir uns zurückerinnern, endete der erste in einem Cliffhanger, der sich gewaschen hat. Fowler unter die Erde gezerrt, Luna, blind, bleibt allein zurück. Natürlich fiel mir der Einstieg entsprechend leicht, auch wenn mich der Cliff, der eindeutig dazu gemacht war, die Neugier der Leser zu wecken, nicht wirklich aus den Söckchen gehauen hat, da ich mit den Charakteren schon im ersten Band nicht wirklich warm wurde. Ich wollte sie im zweiten wirklich mögen … wirklich! Aber der Funke ist auf mich nicht übergesprungen. Irgendwann in der Mitte des Buches stellte ich fest, dass mich das Schicksal der beiden nicht wirklich interessiert – was extrem schade ist. Natürlich schafft es Luna, Fowler aus dem Erdloch zu befreien. Er selbst ist jedoch schwer verletzt. Und dann sind da noch die oben schon erwähnten Soldaten …

Luna ist und bleibt der stärkere Charakter von beiden. Sie ist tough und stark, gewitzt und unerschrocken und geht mit ihrem Handicap gut um. Jordan hat dieses Handicap zu Beginn gut beschrieben – da steckt viel Recherchearbeit dahinter. In der zweiten Hälfte habe ich das ein bisschen vermisst.
Fowler, den ich im ersten Band lieber mochte, blieb hier eher blass. Auch die Lovestory war nicht wirklich glaubwürdig, muss ich zu meinem Leidwesen gestehen. Sie wirkten gemeinsam so, als müssten sie zusammen sein, damit die Story funktioniert, aber nicht als würden echte Gefühle dahinterstecken.

Der Spannungsbogen war gut aufgespannt, obwohl sich der Mittelteil ein wenig arg kaugummimäßig las. Doch irgendwann begann ich mich zu fragen, wie die Autorin das ganze denn auflösen möchte. Das Ende war dann unbefriedigend und wirkte arg konstruiert, so als müsse sie den großen Showdown in wenige Seiten pressen. Das hat mir dann schon ein wenig die Lesestimmung verhagelt.

Positiv sticht ihr Schreibstil heraus. Herrlich düster und mitreißend hat er mich über weite Teile des Buches bei Laune gehalten. Wenn Sophie Jordan eins kann, dann ist es Atmosphäre zu erzeugen mit ihren Worten und Zeilen.

Die Bewertung fällt mir schwer. Trotz des schönen Schreibstils und trotz der eigentlich guten Grundidee konnte mich dieser zweite Band nicht wirklich überzeugen. Aus diesem Grund kann ich nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.03.2018

farbenprächtiges Orchideenabenteuer

Das dunkle Wort
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Das dunkle Wort hat den einstigen Magier Terwyn seine Frau und sein ungeborenes Kind gekostet. Voller Gram zieht er sich vor der Welt zurück und schwört, nie wieder Magie zu benutzen. Doch das Orchideenland ...

Das dunkle Wort hat den einstigen Magier Terwyn seine Frau und sein ungeborenes Kind gekostet. Voller Gram zieht er sich vor der Welt zurück und schwört, nie wieder Magie zu benutzen. Doch das Orchideenland Skaidar ist in Gefahr! Und sein einstiger Zirkel braucht seine Hilfe.

Da Sylvia Englert das Pseudonym von Katja Brandis ist, welche in den vergangenen Jahren zahlreiche Jugendromane herausgebracht hat, freute ich mich ganz besonders auf diesen Roman. Ich mochte ihre Reihe rund um Rena und die Feuergilde sehr - und genauso, in genau der gleichen, bildhaften, farbenprächtigen Sprache begann dieses neue Abenteuer. Doch man merkte sogleich, dass sich das Buch auch an eine ältere Zielgruppe richtet. Im Verlauf der Geschichte geht es durchaus härter zu als in ihren Jugendbüchern.
Aber von Beginn an. Schnell wird klar, dass sich der Plot in drei Handlungsfäden aufspaltet. Einmal hätten wir da Terwyn, den einstigen Magier, der erfrischender Weise mal keine 17 ist und auch sonst einige Ecken und Kanten hat, die ich an ihm sehr schätze. Auch macht er eine deutliche Entwicklung vom jungen stolzen Magier (dem wir in Rückblenden begegnen) bis hin zum geläuterten Mann, der als einziges die Gefahr abwenden kann, die dem Reich droht. Sein Entwicklungsspektrum fand ich richtig gut. Dieser Protagonist hat dem Buch wirklich gut getan, obgleich mir die Rückblenden ein bisschen zu lang vorkamen. Da hätten wohl ein paar Kürzungen ganz gut getan.
Der zweite Strang erstreckt sich rund um Inyra, die magische Hilfe für ihre kleine Tochter sucht und dazu von Terwyn in die Hauptstadt geschickt wird. Doch aus der Reise wird eine Flucht, als sie mitten in einen Krieg herein stolpern. Dabei entdeckt ihr Begleiter ungeahnte Fähigkeiten. Auch diesen Strang fand ich interessant und nachvollziehbar. Inyra wollte mit all den ihr zur Verfügung stehen Mitteln ihr Kind beschützen.
Aber am spannendsten fand ich den dritten Strang rund um die junge Händlerin Rhy, die nicht magisch begabt ist. An ihrer Seite den süßen Minidrachen macht sie sich auf den Weg in die Hauptstadt um eine brisante Nachricht zu überbringen und begibt sich dafür in höchste Gefahr. Ehrlich, der Strang hat mich am besten unterhalten. Es macht einfach Spaß, Rhys Abenteuer zu verfolgen und die spritzigen Dialoge zwischen ihr und ihrem Drachen zu lesen. Wenngleich die Lovestory um sie herum ein klein wenig aufgesetzt wirkt, hat mich der Strang wirklich gut unterhalten.

Der Roman war actiongeladen und herrlich zu lesen. Ich war schon nach den ersten Seiten wirklich “drin” im Buch und habe kräftig mitgefiebert, was nicht zuletzt an der bildhaften Sprache der Autorin liegt, die noch genauso ausdrucksstark ist, wie ich sie in Erinnerung habe.

Für die zwei Kritikpunkte ziehe ich nur einen halben Punkt ab. Das Buch verstand es, mich für viele Stunden gut zu unterhalten.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Silberschwingen ohne Glanz

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Thorn spürt kurz vor ihrem 16. Geburtstag, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Plötzlich hat sie starke Schmerzen im Rücken! Die junge Staffelläuferin ist natürlich entsetzt, als sie von ihrem Klassenkamerad ...

Thorn spürt kurz vor ihrem 16. Geburtstag, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Plötzlich hat sie starke Schmerzen im Rücken! Die junge Staffelläuferin ist natürlich entsetzt, als sie von ihrem Klassenkamerad Riley erfährt, was sie wirklich ist. Eine Silberschwinge! Diese Erkenntnis stürzt sie in einen tiefen Zwiespalt. Und als dann auch noch der betörend schöne Lucien auf den Plan tritt …

Ich bin ein Emily Bold Neuling. Ich muss zugeben, dass ich noch nie etwas von der Autorin gelesen habe und neugierig war, wie sie Geschichten strickt - und ich muss zugeben, dass mich das Buch in einen tiefen tiefen Zwiespalt gestürzt hat. Ich versuche es euch verständlich zu machen.
Der Beginn der Silberschwingen hat mir durchaus gefallen. Er fand Anklang und nahm mich auch emotional auf. Die junge Thorn, fest verankert in ihrem Laufteam, das kurz davor ist mit ihrer tatkräftigen Unterstützung die Meisterschaft zu gewinnen, stellt plötzlich fest, dass ihre Welt auf den Kopf gestellt wird - und das von einem paar hübscher Schwingen, das ihr droht aus dem Rücken zu sprießen. Ihr einziger Rettungsanker ist Riley - und mit ihm seine Jungs. Sie gehören dem rebellischen Schlag unter den Silberschwingen an, die sich nur bedingt an die Regeln halten wollen. Nun gut, das zwischen Riley und ihr ein paar Funken fliegen war abzusehen und ganz niedlich.

Wirklich spannend fand ich die Konzeption der Engelssagen. Die Schwingen waren Beispielsweise nicht aus Federn, sondern aus Schuppen. Sie verliehen den Silberschwingen bestimmte Fähigkeiten wie z.B. die Unsichtbarkeit. Mir hat es großen Spaß gemacht, dies an Thorns Seite zu entdecken. Doch als Riley und sie von den nicht rebellischen Silberschwingen geschnappt werden, begann für mich auch ein steiniger Weg nach unten. Denn ab da wurde es all zu unglaubwürdig - jedenfalls was Thorns Gefühlswelt anbelangt. Lucien tritt auf den Plan - und auf jeder Seite wird gefühlt drei Mal erwähnt, was er doch für ein Monster ist und wie grausam er mit Riley umspringt - nur um dann zu bemerken, dass seine Brustmuskeln einfach nur makellos und ästhetisch sind. Gut, man könnte einwenden, dass dies ein Romantasybuch ist und das solche Äußerungen einfach mit dazu gehören - mal mag das ja durchaus richtig sein - immerzu hat es mich persönlich einfach nur noch genervt, besonders als ich feststellte, dass es zu Lasten des eigentlichen Plots ging. Die kleine Dorne (Thorns Spitzname) schaltete nämlich einfach nur ihr Hirn aus, wenn Lucien in der Szene irgendeine Rolle spielte.

So versank die zweite Hälfte des Buches einfach nur noch in Thorns Schwärmereien und von den eigentlichen guten Ansätzen blieb nicht mehr allzu viel übrig. Lichtblicke boten da am ehesten noch Thorns Eltern, die wirklich um ihre Tochter kämpften und ihr kleiner Bruder mit seiner Detektivausrüstung, der in mir Emotionschwankungen von total nervig bis hin zu total süß hervorrief (wohlgemerkt, ich war eher um das wohl des Kleinen besorgt, als um das des Trio infernales).

Emily Bold hat jedoch einen schönen bildhaften Stil. Die silbrig glänzenden Flügelschuppen hatte ich richtig schön plastisch vor Augen. Dafür muss ich wirklich ein Lob aussprechen. Auch das Ende lässt ein bisschen hoffen.

Die Erbin des Lichts ist der Auftaktband einer Reihe von Bold. Ob ich den zweiten Band lesen werde, weiß ich noch nicht. Der Roman birgt wirklich gute Ansätze und ein paar tolle Ideen. Außerdem fand ich Thorns Laufgruppe total cool. Leider ist es dem Buch nicht gelungen, die Euphorie vom Anfang in mir am Fackeln zu halten. Die Spannung verlor sich zum großen Teil im Liebes(bermuda)dreieck. Nur das finale ließ die Spannung noch einmal kurz aufflammen.

Aus den oben erläuterten Gründen vergebe ich für die Silberschwingen 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Mehr versprochen

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Einst waren die vier Königreiche geeint. Doch nun herrscht Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, der Prinzessin von Ruina, wurden vom König von Lera umgebracht. Und nun will Em nur noch eines: ...

Einst waren die vier Königreiche geeint. Doch nun herrscht Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, der Prinzessin von Ruina, wurden vom König von Lera umgebracht. Und nun will Em nur noch eines: Rache. Dafür schmiedet sie einen bösartigen Plan, der darauf basiert, dass sie die Stelle der Verlobten des Prinzen von Lera einnimmt. Sie will Rache - und sie will ihre Schwester retten! Aber sie hat nicht damit gerechnet, dass Prinz Casimir ihr Herz berühren kann.

Ungekrönt von Amy Tintera ist der Start einer Reihe rund um die magisch begabten Ruined. Ausgerechnet ihre Prinzessin zeigt jedoch nicht ein Fünkchen Magie, ist jedoch voller Rachedurst aufgrund der oben geschilderten Ausgangssituation. Das hat mich eigentlich dazu bewogen, Tinteras Roman zur Hand zu nehmen. Ich war neugierig auf die blutdürstige Prinzessin.

Ich stieg rasch in das Buch ein. Tintera packt die erste Szene mit Spannung und Action voll und ködert so die Leser, die natürlich wissen möchten, was nach dem Mord an Casimirs Verlobten und dem Tausch der Prinzessinnen geschieht. Mich persönlich hat es auf jeden Fall ins Schloss in Lera gelockt. Em könnte ein interessanter Protagonist sein. Sie tritt stark und unerschrocken in ihren Entscheidungen auf und zögert nicht. Wenn ihr „Plan“ nicht darauf basieren würde, dass der Prinz, der seine Verlobte noch nie gesehen hat, rein gar nicht misstrauisch wird, wenn im Schloss ein Mädchen auftaucht, das nur eine einzige Wache im Schlepptau hat und mit an den Haaren herbeigezogenen Erklärungen um sich wirft. An dieser Stelle hat sie für mich stark an Glaubwürdigkeit verloren. Die Szenen wirken auf mich so konstruiert, dass ich mich öfters Mal fragte, an welcher Stelle die Charaktere gegen das Gerüst rennen.
Casimir, der Prinz von Lera, kann sich Em zuerst gar nicht als seine Braut vorstellen. Schlussendlich verliebt er sich trotzdem in sie. Die Liebesgeschichte war vorhersehbar, aber daran wollen wir uns jetzt nicht stören. Manchmal war sie sogar ganz niedlich.
Manchmal war das hin und her der beiden sogar ganz witzig. Aber die herbeigeführten Dialoge, die zum besseren Kennenlernen der beiden dienten, fand ich schon etwas gestellt.

Bis zur Mitte des Buches war Em noch völlig davon überzeugt, dass sie alle aus der Königsfamilie töten würde. Darüber konnte ich nur müde lächeln, da die Autorin hier ein zusätzliches Spannungselement nutzen wollte, dass nicht funktioniert, da sie schon zu dem Zeitpunkt ihr Herz schon verschenkt hatte.
Wirkliche Spannung kam erst im letzten Viertel des Buches auf.

Einige Elemente wirkten arg unglaubwürdig. Jemand wird schwer verletzt, springt aber nach ein paar Seiten wieder fröhlich durch die Szene? Er hat sicherlich sehr gutes Heilfleisch.

Am Ende der Geschichte tritt eine Person auf, die mir einen kleinen Lichtblick bot. Sie war leider die spannendste Figur im ganzen Roman.

Nichts desto trotz versteht die Geschichte über weite Strecken hinweg recht gut zu unterhalten. Die Kernelemente, die Furcht vor Andersartigen, vor magischen Personen, waren gut ausgearbeitet und mich interessiert, wie der Konflikt aufgelöst wird.

Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben. Ich empfehle es aber trotzdem für alle, die viel Wert auf die Liebesgeschichte in einem mittelalterlich-magischen Setting mögen und über die Kritikpunkte, die oben angebracht wurden, hinwegsehen können.