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Veröffentlicht am 25.11.2024

Bittersüß

Lessons in Faking
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Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, ...

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, durch den sie wieder in seine Nähe finden und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Da kommt es ihr ganz gelegen, dass ausgerechnet Dylan McCarthy Williams – Henrys Erzfeind – ihr neuer Statistiktutor ist. Um ihr Ziel zu erreichen, schlägt sie ihm einen Fake-Dating-Plan vor, auf den er sich sogar einlässt. Wichtig dabei ist, dass jeder es ihnen glaubt, nicht nur Henry, sondern alle. Doch nach einiger Zeit fällt es selbst ihnen schwer, zwischen Täuschung und Realität zu unterscheiden.

Mein Eindruck:

Auf dieses Buch habe ich mich seit dem Moment der Ankündigung gefreut und spätestens nach der Leseprobe stand für mich fest, dass ich es lesen möchte. Bei ‚Lessons in Faking‘ handelt es sich um das erste Buch, das ich von Selina Mae gelesen habe, doch es wird wohl nicht das letzte sein.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und der darin eingewobene Sarkasmus stellte für mich die Kirsche auf der Sahnehaube dar. Aus diesem Grund musste ich während des Lesens auch sehr oft schmunzeln oder grinsen. Die Geschichte von Dylan und Athalia hat sich leicht angefühlt, obwohl in ihrer Welt nicht alles perfekt ist. In dieser Hinsicht hat mir die Gegenüberstellung des Geschwisterpaars Athalia und Henry gefallen, da sie beide dasselbe Trauma erlitten haben und völlig unterschiedlich damit umgegangen sind.

Henry hat man dabei nur oberflächlich während der Gespräche mit Athalia kennengelernt, doch das ist mit Sicherheit dem Umstand geschuldet, dass es in dem zweiten Band der Reihe um ihn gehen wird.

Athalia konnte ich am Anfang schwer greifen und es ist vermutlich leicht, sie als egoistisch zu bezeichnen, doch je mehr man sie kennenlernt, desto weniger trifft diese Beschreibung auf sie zu.

Dylan ist ein wirklich herzlicher Charakter und ich habe besonders die Kapitel genossen, in denen man mehr über ihn und seine Familie erfährt. Die Spannung zwischen ihm und Athalia ist seit der ersten Begegnung spürbar und es hat mir viel Freude bereitet, ihren Wortgefechten beizuwohnen.

Besonders dankbar bin ich Selina Mae für den Weg, mit dem sie die Fake-Dating Situation aufgelöst hat. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, doch in diesem Buch sind Misskommunikation oder Verleugnung der eigenen Gefühle nicht der Grund für Drama.

Irgendwo ist die Handlung auf jeden Fall vorhersehbar, doch mich hat es in diesem Fall nicht gestört, weil alle anderen Aspekte für mich gepasst haben.

‚Lessons in Faking‘ ist eine zuckersüße und humorvolle Liebesgeschichte, die viel Spannung bietet und angenehme Lesestunden verspricht. Ich kann es allen Sarkasmus-Fans und hoffnungslosen Romantikern da draußen empfehlen und freue mich auf den zweiten Band.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 01.10.2024

Eine Welt voller Möglichkeiten und Entscheidungen

Die Maxton-Hall-Reihe: Alle 3 Bände im Schuber: Save Me. Save You. Save Us.
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Zum Inhalt:

Unsichtbar – dieses Wort steht für alles, was Ruby Bell als Stipendiatin am renommierten Maxton Hall College sein möchte. Als sie unfreiwillig Zeugin einer verbotenen Liebe wird löst sich ...

Zum Inhalt:

Unsichtbar – dieses Wort steht für alles, was Ruby Bell als Stipendiatin am renommierten Maxton Hall College sein möchte. Als sie unfreiwillig Zeugin einer verbotenen Liebe wird löst sich ihre Anonymität in Luft auf. Nun hat James Beaufort, Captain des Lacrosse Teams und Erbe eines der größten Modehäuser Londons, ein Auge auf sie geworfen und möchte ihr Schweigen sicherstellen, um seine Familie zu schützen. Ständig treffen sie aufeinander und lernen sich auf diese Weise unbewusst kennen, zwei Personen aus unterschiedlichen Welten, zumindest scheint es so…


Als kleinen Hinweis möchte ich sagen, dass ich den Abschnitt zu ‚Save Me‘ direkt verfasst habe, nachdem ich fertig war, das Buch zu lesen. Die anderen beiden Abschnitte habe ich nach Beendigung des dritten Teils verfasst, weswegen ich keine Vermutungen oder erwartende Worte an den folgenden Band formuliert habe.

Außerdem können meine Rezensionen Spoiler für diejenigen beinhalten, die die Bücher noch nicht kennen. Ich habe zwar versucht Spoiler zu vermeiden, doch allein durch die Meinung bezüglich der Folgebände, gestaltet es sich schwierig, nichts zu verraten.


Save Me:

Ich habe diese Reihe seit einer ganzen Weile auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) liegen und bedingt durch die Serie endlich die nötige Motivation gefunden sie zu lesen, oder die Bücher wieder aktiv in meinem Bücherregal wahrgenommen.

Mona Kastens Schreibstil empfinde ich, ähnlich wie bei der Woodshill Reihe, als flüssig und leicht, wodurch ich durch die Seiten fliegen könnte und rasch Fortschritte machte. Dabei schafft sie es ziemlich gut den Charakter der Person, die gerade erzählt, in ihren Schreibstil einzuweben. Ruby erzählt ganz anders als James es tut und ich kann ihren Ehrgeiz fast spüren.

Besonders die familiären Verhältnisse von Ruby haben mir gefallen. Jede Szene hat sich herzlich angefühlt und sie haben trotz der harten Schicksalsschläge so viel Freude am Leben. Was mir weniger gefiel war die Entwicklung von Ruby. Es war eine Veränderung zu beobachten, doch sie war meiner Meinung nach nicht so groß wie die von James. Das kann natürlich daran liegen, dass es zwei weitere Bücher gibt, die sich mit der Geschichte der beiden beschäftigen, doch ich hätte mir mehr gewünscht.

James Entwicklung ist von einigen Rückfällen geprägt, was auch frustrieren kann, doch bei ihm wird es durch äußere Umstände begründet, dank denen es mir leichter fiel, seine Beweggründe zu verstehen. Bei Ruby fehlt mir dieser Faktor, oder besser gesagt, der genannte Grund erscheint mir etwas zu schwach. Definitiv erhoffe ich mir noch mehr von den Folgebänden, was die charakterliche Entwicklung der beiden betrifft. Allgemein finde ich, dass sich die Charaktere in dem Buch sehr angemessen für ihr Alter verhalten, was in dem Genre leider nicht immer der Fall ist.

Allgemein ist die Beziehung der Beiden ziemlich süß und ich finde es schön, dass sich Mona die Zeit genommen hat, sie langsam entstehen zu lassen. Beim Lesen einiger Szenen hat sich ein klares Bild vor meinen Augen abgezeichnet und ich denke, dass es auf ihre Liebe zum Detail zurückzuführen ist und wünschte, ich könnte sie (die Bilder) einfach ausdrucken, um sie als Lesezeichen zu verwenden.

Besonders gefallen hat mir der Aspekt mit dem Modehaus, da ich vor einigen Jahren selbst stark an dem Thema Modedesign interessiert war und selber ab und an zur Nähmaschine greife.

Der Plot am Ende traf mich unvorbereitet, was mich stark überrascht hat, da ich einige andere Handlungspunkte mühelos vorhersagen konnte. Allgemein hat mir das Buch definitiv besser gefallen als erwartet, doch irgendwie hat mir noch etwas gefehlt. Vielleicht hätte es mir mehr zugesagt, wenn sich der Plot am Ende langsam, durch minimale Einblicke zwischendurch, die trotzdem noch zu subtil sind, um sie wirklich zu einem Bild zusammensetzen zu können, anschleicht. Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergehen wird.


Save You:

Den zweiten Teil habe ich direkt im Anschluss an den ersten gelesen, weil mich der Cliffhanger neugierig gemacht hat und, weil ich sicherlich nicht auf die nächste Staffel warten werde.

Hierzu vielleicht ein kleiner Einschub. Die erste Staffel der Maxton Hall Serie auf Amazon Prime hat mich nicht wirklich überzeugen können. Das liegt daran, dass mir Harriet als Ruby nicht wirklich gefällt, was zum Teil an der verbreiteten Kritik ihres Schauspielstils liegt, aber sich viel mehr dadurch begründen lässt, dass Rubys Charakter im Buch deutlich stärker ist und in der Serie ein ständiger Wechsel aus Selbstbewusstsein und Unsicherheit zu sehen ist.

So habe ich mir Ruby einfach nicht vorgestellt und auch das Auslassen einiger, meiner Meinung nach wichtiger, Szenen aus dem Buch oder Veränderungen habe ich als unnötig empfunden. Für mich steht noch nicht ganz fest, ob ich mir die nächste Staffel ansehen werde, vielleicht wird sie ja besser. So, zurück zu ‚Save You‘…

Ich würde sagen, dass mir das Buch ähnlich gut, wenn nicht sogar ein Stück besser, als das erste gefallen hat. Die zusätzlichen POV’s von Lydia und Ember kamen überraschend, waren aber mehr als willkommen und haben Begeisterung in mir ausgelöst. Ich hatte schon befürchtet, dass es langweiliger werden könnte, doch durch diese kleine, durchdachte Veränderung, hat es Mona geschafft, mich neugierig zu machen.

Dank der Einblicke in Lydias Gedanken und Gefühle, fiel es mir viel leichter, sie zu verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen zu können, wodurch sie mir deutlich sympathischer geworden ist. Ember fand ich schon vorher super, doch auch hier haben mich die zusätzlichen Einblicke und Perspektiven gefreut.

Leider musste ich auch feststellen, dass je mehr ich über Lydia und Embers Plot erfahren durfte, desto weniger interessant erschienen mir Ruby und James, was vielleicht an dem widerkehrenden Muster von Missverständnissen oder Manipulation gelegen hat.

Dabei finde ich es bedauerlich, dass es immer James zu sein scheint, der den ‚Fehler‘ begeht und wieder ist mir bei ihm eine stärkere, charakterliche Entwicklung aufgefallen, als bei ihr. Den Skandal am Ende habe ich erahnt, aber völlig sicher war ich mir nicht.

Die Geschwindigkeit, in der die Handlung voran geschritten ist war angenehm, weil sie weder zu schnell, noch zu langsam für meinen Geschmack war. Ansonsten hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht sehr viel geändert, besonders im Hinblick auf den Schreibstil.


Save Us:

Nach einer kurzen Pause habe ich dann auch den dritten Teil gelesen und auch hier dieselbe Meinung zu Mona Kastens Schreibstil beibehalten.

Mir hat gefallen, dass das Drama vom Ende des zweiten Teils nicht zu lange fortgeführt und relativ schnell aufgelöst wurde und es wieder eine Erweiterung der POV’s gab (mit Graham!). Ich habe mich den Figuren aufgrund der weiteren Einblicke und Perspektiven extrem nah gefühlt und es wirklich genossen, nicht ausschließlich Ruby und James im Fokus stehen zu haben.

Wenn ich so darüber nachdenke, fand ich Lydias Plot und auch ihre Entwicklung, neben der von James, am interessantesten und bin auf beide besonders stolz, oder freue mich, dass sie diesen Weg eingeschlagen haben. Die Umstände, die dazu geführt haben waren keine von geringer Gewichtung und sie mussten in dieser Zeit, meiner Meinung nach, am meisten leiden.

Dass Ruby dauerhaft als das Ebenbild der ‚Perfektion‘ dargestellt wurde hat mich genervt. Es wurde regelmäßig betont, wie vorbildlich sie sich verhält und, dass James das Gefühl hat, nicht gut genug für sie zu sein, dabei ist er der, der am meisten in diese Beziehung steckt und an ihr arbeitet. Natürlich verändert sich Ruby auch, aber diese Veränderung fällt im Vergleich zu der von James und Lydia äußerst gering aus.

Das Ende ging mir ein Ticken zu schnell und fühlt sich so an, als hätte sich Mona stressen oder kürzer halten müssen, damit das Buch rechtzeitig beendet wird. Gleichzeitig habe ich auch sehnsüchtig auf eine endgültige Lösung des Konfliktes gewartet – keine Ahnung.

Außerdem hat mich das Ende nicht wirklich zufrieden stellen können. Ich hätte mir gewünscht, dass Lydia und Ophelia zusammen mit Ember eine Frauenkollektion bei Beaufort kreieren und auch Designs für plus-sized Frauen anbieten. Das hätte so gut zu den Szenen gepasst, in denen sich Lydia mit Ember über ihre Designs unterhält oder in denen Ophelia Ember Feedback zu ihren Entwürfen gibt. Das wäre ein passender Abschluss für ein paar dieser Sub-Plots gewesen, der mir bei dem eigentlichen Ende fehlt.

Ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Ich fand den Plot mit dem Testament interessant und insbesondere die Szene mit der Party in Ophelias Garten schön und rührend. Zudem muss ich zugeben, dass mir der Abschied von Maxton Hall und seinen Charakteren schwer gefallen ist, besonders nach Monas Danksagung am Ende.


(https://book-souls.com/2024/09/26/maxton-hall-trilogie-von-mona-kasten/)

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Dunkelheit

It's lonely at the centre of the earth
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Mit dem autobiografischen Graphic Novel „It’s lonely at the centre of the earth“ bietet uns die Künstlerin Zoe Thorogood einen Einblick in ihr Leben mit Depressionen.

Sie verwendet verschiedene Zeichenstile ...

Mit dem autobiografischen Graphic Novel „It’s lonely at the centre of the earth“ bietet uns die Künstlerin Zoe Thorogood einen Einblick in ihr Leben mit Depressionen.

Sie verwendet verschiedene Zeichenstile und mir gefielen ungefähr 60% davon. Manche Seiten und Szenen waren mir persönlich zu düster oder zu kurios. Sie hat mindestens 5 verschiedene Darstellungen von sich selbst, wobei sie sich auch in jungen Jahren zeigt und sich der Stil der Zeichnung immer ihrer Stimmung anzupassen scheint. Beim Lesen habe ich mich vor dem ‚Monster‘ erschrocken, womit sie die Präsenz ihrer Depression verbildlicht und ich muss ehrlich sagen, dass es von dem Aussehen sehr gut zu dem passt, was ich über diese Krankheit weiß.

Zoe geht erschreckend ehrlich mit ihrer Depression um und teilt Momente aus allen Lebenslagen, nicht nur die positiven. Dabei musste ich bei manchen Äußerungen ziemlich schlucken und vieles erst verarbeiten, bis ich weiterlesen konnte und auch wollte. Schockiert hat mich auch, dass die Leute, die sie im Buch versucht hat auf das Thema Selbstverletzung und Suizid aufmerksam zu machen, ablehnend und zurückweisend darauf reagiert haben. Die Schulleitung hat beispielsweise davon gesprochen, dass weibliche Teenager statistisch gesehen sehr anfällig sind und sie dann zurück in ihr Klassenzimmer geschickt.

Gefallen hat mir der Aspekt oder der Gedanke, dass die Kunst sie unterstützt und ihr eine helfende Hand reichen kann, wenn sie sich mal wieder in der Dunkelheit verliert. Das war tröstlich und hat die Kraft und Magie von Kunst in meinen Augen erneut bestätigt.

Das Buch besteht aus zwei Teilen, wobei ich den ersten als sehr chaotisch und schwer zu folgen wahrgenommen habe. Doch ich vermute, dass sich Zoe genauso mit dieser Krankheit fühlt und finde es bemerkenswert, diese Perspektive zu teilen, die auf manche vielleicht unkoordiniert, träge und ziellos wirken mag. Mir hat es nur gezeigt, wie verwirrt sie manchmal ist und auch geholfen, ihre Denkweise ein wenig zu verstehen. Im zweiten Teil des Buches erzählt sie viel mehr Geschichten und insbesondere die des kleinen Mädchens ‚Angel‘ hat mich berührt.

Alles in Allem ist dieses Buch sehr emotional, zum Teil verstörend und brutal ehrlich. Es sollte nur von Leuten gelesen werden, die sich den Inhalten gewachsen fühlen und die es besonders interessiert. Ich bin sehr froh darüber, es gelesen zu haben und Zoes Geschichte wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.

(https://book-souls.com/2024/08/29/its-lonely-at-the-centre-of-the-earth-eine-autobio-graphic-novel-ueber-das-leben-mit-depressionen-von-zoe-thorogood/)

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Veröffentlicht am 24.07.2024

UtopiaInc, K-Anordnung und ein Herold

Rot
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Klappentext:

Fünfhundert Jahre nach dem von allen nur als »Etwas, das passiert ist« bezeichneten Ereignis ist eine neue Gesellschaft entstanden. Eine Gesellschaft, in der die eigene Stellung davon abhängt, ...

Klappentext:

Fünfhundert Jahre nach dem von allen nur als »Etwas, das passiert ist« bezeichneten Ereignis ist eine neue Gesellschaft entstanden. Eine Gesellschaft, in der die eigene Stellung davon abhängt, welchen Teil des Farbspektrums man sehen kann.

Dies ist die Welt, in der Eddie Russett und Jane Grey leben. Jane und Eddie müssen die engen Regeln der Farbpolitik überwinden und die Wahrheit über ihre Welt herausfinden: Was ist sie, wo ist sie, ja sogar, wann ist sie? Während sie die Lügen entlarven, die ihre Existenz bedrohen, kommen sie zu einem beunruhigenden Schluss: Sie sind nicht allein. Jenseits des Meeres ist die Welt überhaupt nicht zu Ende, hier fängt sie womöglich erst an.



Mein Eindruck:

Nachdem ich mit ‚Grau‘ den ersten Teil dieser Trilogie gelesen hatte, wollte ich dieses Buch eigentlich nicht lesen. Da es sich bei ‚Rot‘ um ein Rezensionsexemplar handelt, habe ich es dennoch getan.

Der Einstieg in die Handlung gestaltete sich deutlich einfacher, da ich mit dem Schreibstil nun vertraut bin und das grobe Konzept der Welt begriffen habe. Im Vergleich zum Vorgänger war dieser Band auch viel schnelllebiger und mit mehr spannenden Szenen versehen.

Genervt hat mich der Unterschied der Namens- und Ortsbezeichnungen, die aber in der neuen Auflage von ‚Grau‘ angepasst wurden, wodurch es nur mich beim Lesen irritiert hat und künftig kein Problem mehr darstellen sollte.

Mich hat weiterhin gestört, dass manche Themen nur kurz angerissen und nie endgültig geklärt wurden. Mir ist bewusst, dass sich Jasper Fforde eine hohe Menge an Erkenntnissen für den letzten Band der Reihe aufheben möchte, aber es wäre schön gewesen, wenn nutzlos genannte Aspekte einfach außen vor gelassen worden wären.

‚Rot‘ hat sich stringenter angefühlt und mir auch von Geschwindigkeit und Handlungsaufbau besser gefallen. Kritisieren möchte ich, dass Eddie und Jane in bestimmten Szenen mit neuen Informationen überschüttet werden und es für mich als Leserin anstrengend war mit diesem unausgeglichenen Maß an Inhalt umzugehen und gleichzeitig zu glauben, dass sich die Beiden wirklich alles davon merken und es auch verstehen konnten. Die Umstände der Situationen haben es für mich in manchen Szenen einfach ziemlich unglaubwürdig werden lassen.

Besonders gefallen hat mir wiederum das Verhalten einer Vielzahl von Charakteren, denn in diesem Buch wurde der Umfang der unzufriedenen Bürger, die etwas gegen die Munsell-Doktrin tun wollen, erst richtig deutlich. Wo sich Eddie ein bisschen mutiger gibt, benötigt er immer noch die Hilfe anderer, um aus problematischen Situationen herauszufinden, was ich wirklich schade finde.

Dafür hat mir die Entwicklung von Violet sehr gefallen, insbesondere während der letzten Kapitel, in welchen ohnehin viel passiert ist und es nach meinem Geschmack fast zu viel war. Als hätte Fforde kurz vor der geplanten Seitenanzahl bemerkt, was noch geschehen und aufgeklärt werden muss. Es hat sich gehetzt angefühlt und auch hier ist das Ende nicht so offen gestaltet, dass ich mich nach dem dritten Band sehne.

Alles in allem hatte ich beim Lesen von ‚Rot‘ deutlich mehr Freude und kam schneller voran, als es bei ‚Grau‘ der Fall gewesen ist. Die grundsätzliche Idee seiner Welt finde ich immer noch interessant und das Konzept fühlt sich hier auch abgerundeter und koordinierter an. Leider gibt es zu viele Aspekte der Geschichte von Jane und Eddie, die es mir schwer machen, die Reihe wirklich gut zu finden. Doch ich sehe ein, dass meine Skepsis nach ‚Grau‘ unbegründet war, da ‚Rot‘ mehr Stärke vorzuweisen hat.

(https://book-souls.com/2024/07/23/rot-von-jasper-fforde/)

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Munsells Abgründe

Grau
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Klappentext:

Es läuft gut für Eddie Russett: Seine Rotsicht ist exzellent, er wird mit etwas Glück auf der Farbskala nach oben heiraten, und sein Leben plätschert angenehm ereignislos dahin – bis zu dem ...

Klappentext:

Es läuft gut für Eddie Russett: Seine Rotsicht ist exzellent, er wird mit etwas Glück auf der Farbskala nach oben heiraten, und sein Leben plätschert angenehm ereignislos dahin – bis zu dem Tag, an dem er sich unrettbar verliebt. Denn Jane ist nicht nur geheimnisvoll und wunderbar stupsnasig, sie ist auch komplett farbenblind und gehört damit der gesellschaftlichen Unterschicht an: eine Graue! Jane hebt Eddies geordnete Welt aus den Angeln: Plötzlich hat er einflussreiche Feinde, wird mit unbequemen Wahrheiten konfrontiert, und zu allem Überfluss versucht seine Angebetete auch noch immer wieder, ihn umzubringen. Denn Jane hütet ein hochexplosives Geheimnis, und Eddie weiß bereits zu viel …

Mein Eindruck:

Dieses Buch wurde mir als Grundlage für eine Leserunde gestellt, damit ich den Folgeband verstehen kann. Doch um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich unsicher, was ich aus dem Vorgänger mitnehmen soll. Jedes Mal, wenn mich jemand gefragt hat, was ich gerade lese und worum es in diesem Buch geht, habe ich eine andere Antwort gegeben (deswegen gibt es diesmal auch keine eigene Inhaltsangabe).

Die Grundidee des Autoren einer gesellschaftlichen Ordnung basierend auf der Farbrezeption finde ich kreativ und interessant, doch er scheitert daran, diese Idee zu vermitteln. Seine Geschichte ist so gut strukturiert und durchdacht worden, dass sie fast schon zu komplex ist und oft kam es mir so vor, als hätte er etwas einfach benannt, um klug rüberzukommen oder um zu verwirren.

Durch die Einschübe von Eigenwörtern und Fachbegriffen wurde ich konstant in meinem Lesefluss gestört und bin deshalb extrem langsam vorangekommen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich wirklich in die Handlung finden konnte. Es fühlt sich viel eher so an, als wäre ich nur in die oberste Schicht eingetaucht und die Schichten darunter waren zu dicht, als dass es mir möglich gewesen wäre, sie zu durchdringen. Die gesamte Leseerfahrung glich einem Kampf.

Einen wirklichen Spannungsaufbau kann ich diesem Buch nicht zusprechen. Viele Szenen sollen spannend sein, doch die Not, alles aufgrund der Komplexität der Welt erklären zu müssen, hat den Effekt dieser Enthüllungen zu stark geschwächt. Dazu kam, dass der Großteil dieser Enthüllungen ziemlich vorhersehbar war, was die Handlung ein Stück langweiliger machte.

Ein minimales Maß an Spannung und Aktion konnte ich im letzten Drittel des Buchs feststellen, doch bis ich dort ankam, habe ich schon dreimal überlegt, es einfach abzubrechen. Die Handlung umfasst 5 Tage und das Buch knapp 480 Seiten und es fühlt sich unglaublich langatmig an, obwohl sie nie wirklich zum Stillstand kommt. Ich kann mir das nicht erklären, aber so hat es sich angefühlt.

Besonders gefallen hat mir dafür die Entwicklung von Eddie Russett. Er startet als regelkonformer, treuer und vorbildlicher Bürger und fängt im Laufe der Handlung immer mehr an diese Gesellschaftsform in der er lebt zu hinterfragen und neben Korruption und Mord viele weitere Dinge zu entdecken, die sein Weltbild erschüttern.

Jane, die Graue, die eine große Rolle spielt, finde ich insofern interessant, als dass man schlecht einschätzen kann, was sie als nächstes tun wird und welches genaue Ziel sie verfolgt. Leider bleiben viele der einfach genannten Dinge unbeantwortet, doch vielleicht finden sich die Antworten in ‚Rot‘, dem zweiten Band.

Alles in allem finde ich die Idee und Welt, die dieses Buch verkörpert, super faszinierend und kreativ. Es fühlt sich befremdlich an, weil es viele Parallelen zu unserer Welt zu geben scheint, die nur am Rande erwähnt werden und irgendwie konnte Jasper Fforde zwar mein Interesse wecken, doch nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit einfangen, was ich schade finde, denn es gibt extrem tiefgründige Passagen in diesem Buch. Wäre ‚Rot‘ nicht das eigentliche Rezensionsexemplar, würde ich es vermutlich nicht lesen wollen.

(https://book-souls.com/2024/06/11/grau-von-jasper-fforde/)

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