Wenn Berührung zur Gefahr wird
House of Ash and Shadow - Die goldene Stadt 1Fallon wird als Baby ausgesetzt – mit einem Schild um den Hals: „Nicht anfassen. Verflucht.“ Seitdem bedeuten Berührungen für sie nichts als Schmerz. Nur ihr Ziehvater wagt es, sie trotz allem liebevoll ...
Fallon wird als Baby ausgesetzt – mit einem Schild um den Hals: „Nicht anfassen. Verflucht.“ Seitdem bedeuten Berührungen für sie nichts als Schmerz. Nur ihr Ziehvater wagt es, sie trotz allem liebevoll aufzuziehen. Als dieser jedoch schwer erkrankt, bleibt Fallon keine Wahl: Sie muss in die Goldene Stadt reisen, um Hilfe zu finden – obwohl ihr der Zutritt streng verboten ist. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Heiler Ariyon Madden, der als Einziger sie berühren kann. Doch ihr Eindringen bleibt nicht unbemerkt und Fallon wird in eine Welt aus Magie, Macht und Geheimnissen hineingezogen.
Leia Stone erschafft eine faszinierende Welt voller Gegensätze: Glitzernde Paläste und magische Akademien treffen auf Armut, Ausgrenzung und gesellschaftliche Spaltung. Die Goldene Stadt wirkt lebendig und gefährlich zugleich – ein Schauplatz, in dem Licht und Schatten untrennbar miteinander verwoben sind. Der Schreibstil ist wie gewohnt leicht, bildhaft und unglaublich fesselnd. Schon nach wenigen Seiten ist man mitten im Geschehen und erlebt Fallons Abenteuer, Ängste und Hoffnungen hautnah mit.
Fallon ist eine beeindruckende Heldin: mutig, empathisch, aber auch verletzlich. Trotz ihres grausamen Fluchs kämpft sie unerschrocken für die, die sie liebt, und entdeckt nach und nach ihre eigene Stärke – und vielleicht auch ihre Magie. Die Dynamik zwischen ihr, Ariyon und Ayden sorgt für emotionale Spannung und kleine Herzklopf-Momente, ohne die Handlung zu überladen. Besonders herzerwärmend ist ihr treuer Begleiter Yanric – ein frecher, mutiger Rabe, der mit Witz und Loyalität für viele Lacher sorgt und sich schnell ins Herz der Leser schleicht.
Die Geschichte punktet mit unerwarteten Wendungen, starken Charakteren und einer mitreißenden Mischung aus Fantasy, Romantik und Abenteuer. Auch die unterschwelligen Themen wie soziale Ungleichheit, Schmerz und Selbstbestimmung geben dem Roman Tiefe und machen ihn mehr als nur eine romantische Fae-Geschichte.
Einzig das Ende kommt etwas abrupt – zu viele Fragen bleiben offen. Doch genau das sorgt für einen gewaltigen Cliffhanger, der einen atemlos zurücklässt und ungeduldig auf Band zwei warten lässt.