Gutes Marketing, aber ausbaufähiger Plot
Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz"Empire of Sins and Souls" von Beril Kehribar wurde seit Monaten spannend beworben. Mich haben die Beiträge sehr neugierig gemacht und ich war sehr gespannt auf dieses Buch, denn die Idee hat mich von ...
"Empire of Sins and Souls" von Beril Kehribar wurde seit Monaten spannend beworben. Mich haben die Beiträge sehr neugierig gemacht und ich war sehr gespannt auf dieses Buch, denn die Idee hat mich von Anfang an fasziniert. Das ansprechende Cover hat ebenfalls mein Interesse geweckt. Doch trotz der vielversprechenden Grundidee und des interessanten Settings hat das Buch meine Erwartungen letztlich nicht voll erfüllt.
Die Handlung spielt in Frankreich, was mir besonders gefallen hat. Der Einstieg war aufregend und ich war sehr beeindruckt von Zoe und Xanthia. Im Laufe des Buches wurden es aber immer weniger Informationen und Erklärungen. Unsere Protagonistin Zoe war vielschichtig und ihre Gefühle waren nachvollziehbar. Sie hat es wirklich nicht leicht und mir hat ihre starke Seite sehr gefallen. Jedoch konnte ich einige ihrer Entscheidungen nicht ganz verstehen und dann wirkte sie manchmal sehr naiv und unsicher. Sie nimmt vieles einfach hin ohne nachzufragen und tiefer zu bohren. Mir haben hier die Hintergrundinformationen gefehlt, um besser nachvollziehen zu können warum sie so handelt. Die Handlung plätschert dann nur noch vor sich hin und ich musste mich etwas zwingen weiterzulesen. Es ist der erste Band einer Trilogie, weshalb die Autorin wohl noch nicht ihr ganzes Pulver verschießen wollte, aber dadurch wirkte es leider langatmig und eher wie ein Prolog für den nächsten Teil.
Sehr blass blieb nämlich auch der männliche Protagonist, der Graf. Hier war ich doch ziemlich enttäuscht, weil ich etwas mehr erwartet habe. Die Anziehung der beiden wirkte eher forciert. Bei mir kamen keine Gefühle auf und ich konnte auch keine Funken zwischen den beiden fühlen. Ich hoffe in Band 2 wird er nochmal ausgebaut, damit er einen tiefgründigeren Charakter erhält, denn bisher verstehe ich nicht was Zoe an ihm findet.
Der Schreibstil ist anfangs flüssig, aber immer öfters treten seltsame Beschreibungen auf, die dann auch affektiert wirken. Die Autorin verrennt sich in Metaphern, die manchmal deplatziert und wirr scheinen. Vieles wurde künstlich aufgebauscht um Bilder im Kopf zu kreieren, aber bei mir hatte es eher den gegenteiligen Effekt. Ich musste manche Sätze mehrmals lesen, weil ich die Ausdrücke komisch fand.
Das Ende war für mich der Höhepunkt des Buches, da es äußerst spannend gestaltet war und der Cliffhanger, trotz meiner Kritikpunkte, definitiv Neugier auf den zweiten Band weckt. Insgesamt war es ein gemischtes Leseerlebnis, aber ich sehe Potenzial für die Fortsetzung.⭐️3/5⭐️