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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2019

Guter Auftakt, aber noch Potenzial nach oben

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
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Das Cover gefällt mir, es ist relativ schlicht, wirkt aber trotzdem sehr faszinierend. Der Funke passt auch gut zur Geschichte und das Cover macht neugierig auf die Geschichte.

Kalinda ist eine mutige ...

Das Cover gefällt mir, es ist relativ schlicht, wirkt aber trotzdem sehr faszinierend. Der Funke passt auch gut zur Geschichte und das Cover macht neugierig auf die Geschichte.

Kalinda ist eine mutige Frau, die vieles hinterfragt und sich nicht scheut ihre Meinung zu sagen. In ihrer Welt kann diese Art aber auch sehr gefährlich sein. Sie leidet seit ihrer Kindheit an hohem Fieber, das nur durch eine spezielle Tinktur gesenkt werden kann. Durch ihre Erkrankung glaubt sie nicht ausgewählt werden zu können, jedoch hat Tarek ein Auge auf sie geworfen. Er wählt sie aus seine hundertste Ehefrau zu werden und Kalinda findet sich in seinem Reich in einem gefährlichen Spiel aus Geheimnissen und Intrigen wieder. Jedoch gibt es da auch den Leibwächter Deven Naik, der ihr ganz schön den Kopf verdreht…

Kalinda war mir vom Anfang an sympathisch und als Leser interessiert man sich sofort für ihr Leben. Sie wurde als Baby vor dem Tempel abgelegt und hatte dann eine schwere Zeit, da sie permanent von hohem Fieber geplagt war und die anderen sich deshalb von ihr fern hielten. Im Ordnn werden Gehorsam und Demut sehr hoch gestellt. Kalindas neugierige und eigensinnige Art kommt deshalb nicht immer gut an. Ich fand diese Eigenschaften aber sehr gut, da Kalinda nicht wie die typische naive Fantasy Heldin wirkte.

Der Leibwächter Deven Naik war mir zwar sympathisch, leider blieb er aber im Gesamtbild auch extrem blass. Ich hätte gerne mehr Facetten von ihm gesehen. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Kalinda wirkte zwar interessant und konnte mich erfreuen, aber leider fehlte mir der richtige Bezug zu ihm um vollkommen überzeugt zu sein. Ich hoffe er wird im zweiten Teil nicht so oberflächlich bleiben. Die Lovestory wurde aber trotzdem recht gut aufgebaut und es gab einige tolle Szenen. Die Liebeleien waren auch eine gute Abwechslung zur sonstigen Handlung. Kalindas Leben ist bei Tarek alles andere als sicher. Es gibt jede Menge Kämpfe und Intrigen, die mir teilweise den Atem geraubt haben. Langweilig wurde die Handlung eigentlich nie. Die Seiten sind wirklich nur so dahingeflogen. Manche Handlungsaspekte waren aber teilweise auch ziemlich vorhersehbar. Mich hat das nicht unbedingt gestört, aber ich finde es bleibt Potenzial nach oben.

Der Schreibstil ist flüssig und die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Ich hatte gerade mal 3 Kapitel gelesen und wollte nicht mehr aufhören. Die Autorin weiß wie man die Leser fesselt. Erzählt wird nur aus Sicht von Kalinda. Ich bin eigentlich eher ein Fan von abwechselnden Perspektiven, aber in diesem Buch hat mir Kalinda als Erzählerin ausgereicht. Außerdem ist das Setting auch mal ausgefallen. Es hatte einen indischen Touch, der mir gut gefallen hat. Die sprachliche Gestaltung war wirklich toll, man hatte viele Bilder im Kopf und konnte sich alles gut vorstellen.

Das Ende war gut und spannend. Man freut sich auf jeden Fall auf den nächsten Teil. Dieses Buch war ein guter Auftakt für die Reihe und ich bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Fazit: „Die letzte Königin“ ist ein interessanter Auftakt, der mich fasziniert und überrascht hat. Das indisch angehauchte Setting war wirklich mal was anderes und die Handlung war spannend. Leider konnten mich nicht alle Charaktere überzeugen und der ein oder andere Handlungsschritt war vorhersehbar. Dennoch hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil. Da noch etwas Potenzial nach oben bleibt, vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Viel Potenzial, aber zu langatmig

Gold und Schatten
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Ich hatte noch nicht mal den Klappentext gelesen, da war mir schon klar ich will dieses Buch lesen. Das Cover sieht einfach nur traumhaft schön aus. Ich liebe die Zusammenstellung von weis und schwarz. ...

Ich hatte noch nicht mal den Klappentext gelesen, da war mir schon klar ich will dieses Buch lesen. Das Cover sieht einfach nur traumhaft schön aus. Ich liebe die Zusammenstellung von weis und schwarz. Für mich ist das Cover ein Volltreffer und sieht einfach wunderschön im Regal aus.

Der Einstieg in die Geschichte lies mich anfangs etwas kalt. Mir gefiel das Setting in Frankreich sofort und am liebsten hätte ich die Katakomben mit Livia zusammenbesucht. Dennoch war ich nach 2 Kapitel nicht wirklich gefesselt, was eigentlich schon ein schlechtes Zeichen ist.

Livia ist eine durchaus interessante Figur, die auch mehrere Facetten zu bieten hat. Zu Beginn war sie mir aber nicht sehr sympathisch. Ich konnte nur die Augen verdrehen, als sie zum stotternden und verunsicherten Mädchen beim Gespräch mit dem gut aussehenden Romanhelden Maél wurde. Es war einfach ein sehr typischer Einstieg in einen Jugendroman, der mir mittlerweile keine Begeisterung mehr entlocken kann. Ihre Schwärmerei im Buch ging mir einfach auf die Nerven. Auch ihre Gabe (ich will an dieser Stelle nichts verraten) wirkte schwach, weil sie kaum thematisiert wurde. Ich kann nicht ganz verstehen, warum Livia sich nicht näher damit beschäftigt hat. Und auf das das vermeintliche Liebesdreieck hätte ich auch verzichten können.

Die Geschichte nimmt ihren Lauf und ich habe die ganze Zeit auf den göttlichen Flair gewartet. Leider vergebens…was als „spannenden Dilogie rund um die griechische Götterwelt mitten in Paris“ betitelt wird, war eigentlich nur ein Hintergrundgefühl. Ich habe mir darunter einfach eine vollkommen andere Geschichte vorgestellt, als ich letztlich gelesen habe. Zwar kam die Mythologie immer wieder zum Einsatz, aber für mich reichte es noch nicht aus. Vielleicht wird aber der zweite Teil hierbei nochmal besser.

Maél als Protagonist empfand ich sehr blass und oberflächlich. Seine „böse Seite“ wirkte irgendwie unecht. Ich hätte mir einen krasseren „Bad Boy“ gewünscht. Zwar halte ich beide Protagonisten für interessant mit viel Potenzial, aber irgendwie fehlte mir etwas um sie wirklich fesselnd zu finden. Zudem gab es viele Nebencharaktere, die auch schnell wieder im Schatten versenden sind. Ich weiß nicht, ob sie im nächsten Teil nochmal eine Rolle spielen werden, aber momentan bin ich einfach nur enttäuscht, wie schnell sie wieder verschwunden sind.

Der Handlungsverlauf hatte einige Höhen und Tiefen. Gerade in der Mitte war es mir zu langatmig und größtenteils plätscherte die Story nur vor sich hin. Die Autorin konnte mich am Ende dann wieder mehr begeistern. Endlich war es mal spannend, aber dann war die Geschichte auch schon wieder vorbei. Der Cliffhanger ist in Ordnung, viele Fragen blieben offen und der nächste Teil wird bestimmt interessant. Grundsätzlich sind mir aber zu viele Fragen offen geblieben, hierdurch wirkt das Buch unvollständig bzw. unausgeglichen. Klar soll noch Spannung für den nächsten Teil bleiben, aber im Gesamtbild wirkte dieses Buch dann noch langatmiger.

Der Schreibstil ist flüssig, ich muss aber ehrlicherweise sagen, dass ich bessere Stile kenne. Das Buch ist angenehm zu lesen und man kommt auch zügig durch die Geschichte, aber so wirklich gefesselt war ich zu keinem Zeitpunkt. Die Idee hatte enorm viel Potenzial, aber die Umsetzung schwächelt ohne Ende. Es ist schwer zu erklären, aber meine Erwartungen waren ganz anders und der Funke ist nicht übergesprungen, was mir sehr leid tut, da die Gestaltung des Buches unsagbar schön ist und das eigentliche Thema richtig toll ist.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Kapitellänge. Ich lese normalerweise immer das Kapitel zu Ende bevor ich das Buch aus der Hand lege, aber hier war das teilweise echt unmöglich, weil die Kapitel ellenlang sind. Dadurch wirkte die Geschichte natürlich noch langatmiger. Die Autorin hat sich bei der Kapitellänge wirklich keinen Gefallen getan.

Das klingt jetzt alles sehr negativ, aber das Buch hatte auch tolle Momente. Gerade die Entwicklung der Freundschaften gefiel mir sehr gut. Das Setting war auch großartig und Livia hat für einige Schmunzler gesorgt.

Fazit: Mir fällt es sehr schwer für dieses Buch Punkte zu vergeben. Das Buch stand ewig auf meiner Wunschliste und ich freue mich sehr es im Regal stehen zu haben. Meine Erwartungen wurden aber leider nicht erfüllt. Besonders Maél war mir zu langweilig, weil ich mehr Dunkelheit und weniger Teenie-Schwärmerei erwartet habe. Zudem hatte das Buch einige Längen. Trotzdem gab es auch viele Stellen, die mir Freude bereitet haben. Insgesamt denke ich es wird viele Leser geben, denen das Buch sehr gut gefallen wird. Ich bin wohl langsam aus dem Jugendbuch Genre herausgewachsen, weil mich die Lovestory nicht wirklich berühren konnte. Von mir gibts trotzdem 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Zwar unrealistisch, aber trotzdem extrem spannend

Silver Swan - Elite Kings Club
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Beim Anblick des Covers war ich sofort hin und weg. Es sieht einfach nur traumhaft schön aus, auch wenn ich etwas enttäuscht bin, dass es keine spezielle Glitzer-Beschichtung hat.

Madison Montgomery zieht ...

Beim Anblick des Covers war ich sofort hin und weg. Es sieht einfach nur traumhaft schön aus, auch wenn ich etwas enttäuscht bin, dass es keine spezielle Glitzer-Beschichtung hat.

Madison Montgomery zieht nach dem Mord und anschließendem Selbstmord ihrer Mutter in die Hamptons. Auf ihrer neuen Schule wird sie von den meisten gemieden, aber sie findet trotzdem zwei gute Freundinnen. Diese raten ihr viel Abstand zu den Mitgliedern des geheimnisvollen Elite Kings Club zu halten, blöd nur dass ein Mitglied ihr eigener Stiefbruder ist…

Madison war mir von Anfang an sympathisch. Nachdem ihre Mutter die Geliebte ihres Vaters getötet hat und danach Selbstmord beging, ist Maddie selbstverständlich nicht gerade die Lieblingsperson ihrer neuen Mitschüler. Die Gerüchteküche nervt unheimlich und ich konnte Madisons Gefühle gut verstehen. Sie ist eine Waffennärrin, was mir ganz gut gefallen hat, da viele Amerikaner ja sehr gerne schießen gehen. Ihre Freundinnen waren auch sehr toll und ich fand die Freundschaft wirklich gut ins Buch integriert.

Die Jungs vom Elite Kings Club sind alle gut aussehend (war ja klar) und geheimnisvoll. Ihr Verhalten war teilweise echt verstörend und leider blieb der Großteil der Jungs sehr blass. Wirklich kennengelernt hat man nur Bishop und Nate. Ich hoffe aber das wird in den nächsten Bänden noch besser ausgearbeitet.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, jedoch gefiel mir das sehr gut. Erzählt wird alles nur aus Madisons Sicht, aber durch den fesselnden Schreibstil fühlt man sich regelrecht als Teil der Handlung.

Kritikpunkte gibt es allerdings auch einige. Die Beziehung zwischen Bishop und Madison ist alles andere als erstrebenswert. Wir haben hier ganz klar das Dark Romance Genre erreicht, da die Szenen sehr extrem sind. Gestört hat mich dabei vor allem, dass das Thema Verhütung überhaupt nicht aufgekommen ist. Die beiden landen im Bett und denken nicht eine Minute über Schutz nach. Zwar wird später im Buch mal kurz erwähnt, dass Madison die Pille nimmt, aber bei dem Verschleiß der Jungs sollte man sich wohl doch Gedanken über Krankheiten machen. Mich stört es echt, wenn mit dem Thema so lapidar umgegangen wird.

Des Weiteren war die gesamte Handlung schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Vieles wirkte komplett abgedroschen und übertrieben. Ich konnte echt nicht verstehen, warum Madison nicht einfach erzählt was die Elites mit ihr anstellen. Die gesamte Geheimniskrämerei war ganz schön nervig und manchmal konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Dennoch muss ich gestehen, dass ich irgendwie von der Absurdität gefesselt war. Ja auch wenn die Handlung komplett überzogen ist, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte erinnerte mich an Gossip Girl, wegen den reichen Kids, war allerdings viel düsterer. Die Atmosphäre ist unheimlich, aber extrem spannend. Man will einfach wissen, was hinter den Kings und ihren vielen Geheimnissen steckt. Die Tagebucheinträge waren mein persönliches Highlight, weil ich nicht mit solchen extremen Taten gerechnet hätte.

Das Ende war dann ein richtiger Schocker! Wow, ich war wirklich kurz sprachlos. Natürlich muss man nach diesem Cliffhanger weiterlesen.

Fazit: Die Triggerwarnung sollte man auf jeden Fall beachten. Auch wenn die Figuren erst 17 Jahre alt sind, ist das hier eindeutig kein New Adult Roman, sondern Dark Romance. Einige Stellen im Buch gefielen mir nicht so richtig, die Geschichte wirkt sehr unglaubwürdig und abgedroschen. Trotzdem war die Handlung extrem spannend und fesselnd. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil, der im April erschienen wird.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Leider viel zu langatmig

Someone New
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Als New Adult Leser, kommt man momentan an diesem Buch wohl nicht vorbei. Es ist in aller Munde und auf jedem Bild bei Instagram zu sehen. Natürlich musste ich das neue Buch von Laura Kneidl auch lesen.

Das ...

Als New Adult Leser, kommt man momentan an diesem Buch wohl nicht vorbei. Es ist in aller Munde und auf jedem Bild bei Instagram zu sehen. Natürlich musste ich das neue Buch von Laura Kneidl auch lesen.

Das Cover ist ein absolutes Highlight. Die Farben, der schlichte Farbnebel und der Schriftzug sind einfach perfekt und ein richtiger Hingucker. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick (wie bei 90% der LYX Titel).

Durch den Hype hatte ich mal wieder ziemlich hohe Erwartungen und betrachte das Buch zum Teil wohl auch kritischer. Laura hat einen schönen Schreibstil, jedoch zog sich der Anfang der Geschichte mal wieder wie Kaugummi. Kapitel lang passierte nicht wirklich etwas aufregendes, teilweise drehte sich die Geschichte im Kreis. Natürlich muss man die Figuren erstmal kennenlernen, dennoch hätte man wohl die ein oder andere Szene kürzen oder streichen können. Micah sucht nach ihrem Bruder, hasst ihr Jura Studium, geht zu Verabredungen mit ihren Eltern, liebt es zu zeichnen und Graphic Novels zu lesen und sie unternimmt Sachen mit ihren Freundinnen. Außerdem hat sie sich in ihren Nachbar Julian verguckt und möchte mehr über ihn erfahren. Tja und diese Elemente wiederholen sich wieder und wieder. Es ist ja schön und gut, dass ihr z.B. Comics und Graphic Novels gefallen, aber irgendwann hatte ich keine Lust mehr immer wieder das Gleiche zu lesen.

Während mich der Handlungsverlauf eher frustrierte, konnte mich der Schreibstil mal wieder überzeugen. Die sprachliche Gestaltung ist flüssig und leicht verständlich. Man ist sofort im Geschehen dabei. Manche Dialoge/Szenen waren mir aber zu „jugendlich“ gestaltet. Beendet wirklich jemand seine Nachrichten mit „xoxo“? Ich bin ein Fan von abwechselnden Erzählperspektiven, jedoch wird alles nur aus Sicht von Micah erzählt. Zwar hätte man das Geheimnis um Julian sonst nicht so raffiniert einbringen können, jedoch hatte ich Probleme mit Micah warm zu werden.

Micah war mir nicht unsympathisch, aber wirklich gefallen hat sie mir auch nicht. Das lag teilweise, wie oben erwähnt an den etwaigen Wiederholungen, andererseits konnte ich ihr Verhalten auch nicht immer nachvollziehen. Am Anfang mutiert sie regelrecht zum Starker nur damit sie ein bisschen Zeit mit Julian verbringen kann.
Als sie Julians Geheimnis (nach unendlich vielen Seiten) erfährt, reagiert sie durchaus lobenswert, jedoch fand ich ihre Reaktion etwas unglaubwürdig. Im wahren Leben würde wohl niemand so ruhig bleiben und es könnte auch längere Zeit dauern um alles zu verarbeiten. Etwa 5 Seiten nach der großen Offenbarung ist dann auch alles wieder normal. Das gleiche passiert mit den Mitbewohner. Wirklich ihre Reaktion ist absolut wünschenswert, dennoch bleibt es unrealistisch in Anbetracht des täglichen Hasses z.B. nur im Internet. Ich persönlich fand den Umgang mit diesem Thema einfach zu perfekt und lobenswert. Im Buch sind nämlich nur die Eltern, die Bösen, die mit der Lebensweise der Kinder nicht zurecht kommen. Ich hätte mir zumindest ein Elternteil gewünscht, des nichts dagegen hat. Mir war es einfach zu „heile Welt“ mäßig, was natürlich auch daran liegt, dass alles innerhalb von ca. 70 Seiten aufgelöst wird. Eine frühere Auflösung wäre meiner Meinung nach viel besser gewesen, um das Buch spannender und auch glaubwürdiger zu gestalten.

Das aufgegriffene Thema im Buch (ohne zu Spoilern) ist wohl allgegenwärtig, zumindest begegnet man ihm immer öfter. Ich muss ganz ehrlich sein es ist ein Thema, mit dem ich mich noch nie wirklich befasst habe. Laura Kneidl hat aber Recherche betrieben, um es bestmöglich umzusetzen. Ich finde es sehr wichtig, dass Autoren sich ausreichend mit den aufgegriffenen Themen in Büchern auseinandersetzen, damit es zu keinen Fehlern kommt. An dieser Stelle ein Lob an die Autorin. Wer über so ein Thema schreiben will, muss auch mit den richtigen Quellen zusammenarbeiten. Ob die Repräsentation wirklich fehlerfrei ist, kann ich nicht beurteilen. Ich fand sie aber gut umgesetzt.

Julian ist eine Figur, die schon viel durchgemacht hat. Ich konnte seine Zurückhaltung wirklich sehr gut verstehen und habe mich gleichzeitig auch für ihn gefreut, dass er so tolle Freunde gefunden hat. Er war mir auf jeden Fall viel sympathischer als Micah. Seine Beziehung zu ihr konnte ich leider nicht so richtig nachvollziehen. Ich frage mich immer noch was er an ihr findet. Irgendwie konnte ich die Anziehung der beiden einfach nicht fühlen, weshalb mir die Liebesgeschichte auch keine Begeisterung entlockt hat.

Die Nebenfiguren fügten sich gut in die Geschichte ein, sie waren mir sympathisch, jedoch blieben sie sehr oberflächlich. Nur Auri und Cassie sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Lilly, Adrian und Aliza erfüllten ihren Zweck, trieben die Handlung aber nicht voran. Generell sehe ich die Nebenfiguren auch sehr kritisch. Sie alle wurden auf ihre Herkunft, Aussehen oder Sexualität reduziert. Als wollte die Autorin so viel Vielfalt wie möglich einbauen. Gerade bei Adrian ist mir das sehr negativ aufgefallen. Er stellt eigentlich eine wichtige Figur in der Handlung dar, aber als Leser erfährt man überhaupt nichts über ihn. Jedes Mal wenn er erwähnt wird, wird gleichzeitig seine Homosexualität genannt. Ich bin wirklich frustriert, dass er anscheinend nur den Quoten-Schwulen im Buch darstellt. (Entschuldigt bitte diesen Ausdruck, aber ich bin wirklich genervt, dass er auf seine Sexualität reduziert wurde, um die LGBT Quote zu erfüllen)

Das Ende war an sich schön, jedoch wirkte es übereilt. Den Großteil des Buches trat die Handlung auf der Stelle und innerhalb weniger Seiten wird dann alles zum Abschluss gebracht. Das gleiche Problem hatte ich schon mit „Berühre mich nicht“ von Laura Kneidl. Das Tempo wirkt auf mich sehr unausgewogen. Gerade am Ende möchte man doch noch mehr Zeit mit den Figuren verbringen, nachdem alle Geheimnisse gelüftet wurden.

Fazit: Mit Someone New wagt sich Laura Kneidl in neue Gefilde. Sie hat sich mit dem Thema befasst und es meiner Meinung nach auch gut umgesetzt. Es ist eine Geschichte, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Die Liebesbeziehung wurde nicht überstürzt, sondern langsam voran getrieben. Die Anziehung bzw. Gefühle der Charaktere konnte ich allerdings nicht nachvollziehen. Das Ende wirkte dann viel zu abrupt im Vergleich zum Rest der Geschichte. Auch wenn Laura Kneidl versucht viele kritische Themen im Buch einzubringen, so wenig konnte mich die Geschichte begeistern. Durch die Quantität ging für mich die Qualität verloren, da alles sehr zwanghaft in die Geschichte eingebaut wurde. Ich empfinde das Buch nicht als absolutes Highlight, nur weil es mal etwas anderes im Genre ist, vor allem da vieles nur sehr knapp thematisiert wurde und die Figuren sehr oberflächlich blieben. Das Buch wird auf jeden Fall aus der Menge der NA-Geschichten herausstechen, wegen seiner queeren Charakteren, der Rest jedoch ist mittelmäßig.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Das Ende war leider viel zu übertrieben

All In - Zwei Versprechen
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Das Cover sieht genauso aus wie der erste Teil, aber dieses Mal in Blautönen gehalten. Ich finde das Cover wirklich sehr schön.

Kacey hat nach Jonahs Tod die Stadt verlassen und befindet sich in einer ...

Das Cover sieht genauso aus wie der erste Teil, aber dieses Mal in Blautönen gehalten. Ich finde das Cover wirklich sehr schön.

Kacey hat nach Jonahs Tod die Stadt verlassen und befindet sich in einer Abwärtsspirale. Sie bekommt Hilfe in unerwarteter Weise, da eines Tages Theo vor ihrer Tür steht und ihr wieder auf die Beine hilft. Theo musste Jonah zwei wichtige Versprechen geben, eins davon „leicht“ zu halten, das andere erscheint ihm unmöglich zu erfüllen…

Der erste Teil hat mir unsagbar gut gefallen und tief berührt. Jonah war ein wundervoller Mensch und man hat mit Kacey sehr mitgelitten. Ich war anfangs etwas skeptisch, ob ich mir eine Beziehung zwischen Theo und Kace vorstellen kann, aber die Autorin hat bewiesen, dass man mehrere Menschen gleich lieben kann. Die Beziehung der beiden wurde nicht überstürzt, sondern gut aufgearbeitet. Theo ist ein ebenso toller Mensch wie Jonah. Seine Gefühle für Kacey waren nachvollziehbar und als Leser wünschte man sich auch ein Happy End für die beiden. Ich hatte wirklich kein Problem damit, dass die beiden zusammengekommen sind. Nur leider schien es am Ende nur noch um das Eine zu gehen. Ich hätte wirklich auf manche Bettszene verzichten können, da gerade das Ende ziemlich hastig ablief.

Das ist auch schon mein größer Kritikpunkt. Der Anfang des Buches war wirklich überzeugend und der Handlungsverlauf wirkte stimmig. Das Ende allerdings war überladen und viel zu abrupt. Die Autorin versucht nochmal vieles in die Geschichte einzubauen, was bei mir Unmut ausgelöst hat. Ein Element, war in meinen Augen komplett überflüssig und das daraus resultierende Drama unnötig. Es gab wirklich zahlreiche Baustellen und man hätte manchen Part besser abschließen können. Das Ende wirkt überhastet und zu kitschig. Figuren durchleben mal eben eine 180 Grad Wendung, damit das Happy End auch wirklich zuckersüß ist. Meiner Meinung nach war es zu viel des Guten und hat mir doch den ganzen Spaß an der Geschichte genommen. Teil 1 hat mir so gut gefallen, weil nicht die typischen Elemente gewählt wurden und nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen war. Je länger ich über das Buch nachdenke, desto eher wünsche ich mir es nicht gelesen zu haben. Das Buch lebt von den Gefühlen des Vorgängers und reicht ihm gleichzeitig nicht das Wasser. Wenn ich „All In – Zwei Versprechen“ ganz neutral betrachte, dann ist die Geschichte nichts neuartiges. Klar die Liebesbeziehung zwischen Kace und Theo ist ungewöhnlich, allerdings habe ich schon andere Bücher mit solcher Konstellation gelesen.

Der Schreibstil ist erneut flüssig und leicht zu verstehen. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Kace und Theo, was mir sehr gut gefallen hat. Ich liebe es in die Köpfe beider Protagonisten schlüpfen zu können. Die expliziten Szenen waren in diesem Buch auch wieder vorhanden, aber leider fügten sie sich nicht so schön ins Geschehen ein bzw. waren sie mir zu detailreich. Im ersten Teil wirkten sie einfach harmonischer.

Fazit: „All In – Zwei Versprechen“ kann meiner Meinung nach seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Zwar sind Theo und Kacey ein tolles Pärchen und man wünscht ihnen ihr Glück, dennoch fehlte es mir an Emotionen und dem gewissen Etwas, welches im ersten Teil vorhanden war. Der zweite Band liefert eine schöne Liebesgeschichte, durch das überhastete und übertriebene Ende, verlor ich allerdings meine Begeisterung. Manches hätte nicht sein müssen und wirkte unstimmig, dennoch freue ich mich sehr auf weitere Bücher der Autorin!

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