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Veröffentlicht am 16.04.2018

Mädchen in Scherben

Mädchen in Scherben
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Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, denn es gibt Dinge im Leben, die sind schwer zu begreifen. Manche Menschen brauchen körperlichen Schmerz, um den seelischen Balast los zu werden. Zumindest für den ...

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, denn es gibt Dinge im Leben, die sind schwer zu begreifen. Manche Menschen brauchen körperlichen Schmerz, um den seelischen Balast los zu werden. Zumindest für den Moment. So ein Mensch ist Charlotte.

Das Buch beginnt schon recht düster und ich war erst etwas überrascht und wusste nicht genau, ob es das richtige für mich ist. Wir erfahren so einiges über Charlie und für mich war es schon sehr interessant das zu erfahren, aber irgendwie zog es sich auch klein wenig in die Länge, weil kaum Interaktion mit anderen vorhanden ist.

Als Charlie dann das Creeley Center verlassen muss beginnt eine neue Herausforderung für sie. Sie kann nicht zu ihrer Mutter und ist wieder auf sich allein gestellt. Jetzt gilt es nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn die Ausgangsposition nahezu wieder gleich ist. Doch dann trifft sie auf Johnny und der flirtet ganz ungehalten mit ihr. Charlie wünscht sich natürlich jemanden an ihrer Seite, doch ob Johnny da wirklich der richtige ist?

Kathleen Glasgow schreibt sehr intensiv. Die Gefühle, die in diesem Buch transportiert werden sind natürlich sehr düster, aber das muss ja auch so sein. Schließlich sind Charlies Gedanken sehr düster, denn ohne solche Gedanken benötigt man wohl kein solches Schmerzventil. Die Autorin konnte mich damit auf jeden Fall erreichen und ich mir ging Charlies Schicksal sehr nahe. Es ist wahrlich ein Buch, das einen zum Nachdenken anregt und einen auch mitten in die Seele trifft. Besonders gefallen hat mir, dass Charlie so selbstlos und anspruchslos ist. Sie zerfliesst weder im Selbstmitleid, noch erwartet sie sonderlich viel von anderen. Sie gibt sich mit dem Geringsten zufrieden und das hat mir wirklich imponiert.

FAZIT

„Mädchen in Scherben“ ist sehr düster und uns berührt einen ungemein. Charlotte ist eine fantastische Protagonistin und ich habe dieses Buch wirklich verschlungen. Auch wenn der Einstieg für mich wahrlich nicht leicht war und es zu Beginn ein paar Längen für mich gab, so konnte es mich letztendlich wirklich begeistern.

4 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 13.04.2018

Die Sockenfresser

Die Sockenfresser
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Klingt der Klappentext nicht einfach witzig? Ich meine, wir kennen es doch alle. Eine Socke bleibt immer auf der Strecke und lässt die andere Socke allein im Schrank zurück. Ich jedenfalls kann ein Lied ...

Klingt der Klappentext nicht einfach witzig? Ich meine, wir kennen es doch alle. Eine Socke bleibt immer auf der Strecke und lässt die andere Socke allein im Schrank zurück. Ich jedenfalls kann ein Lied davon singen und deswegen war ich sehr gespannt darauf, was es wohl damit auf sich hat.

Kicher ist ein Sockenfresser und lebt mit seinem Opa bei Herrn Lorbeer. Natürlich heimlich und klar fressen sie auch heimlich seine Socken. Aber immer nur einen von einem Paar. Das ist der Ehrenkodex der Sockenfresser und daran wird sich auch gehalten. Kicher hat noch zwei Cousins. Sie sind die Kinder des Mafiabosses Tulador senior und haben es faustdick hinter den Ohren. Kein Wunder, dass sie von einem Dilemma ins nächste rutschen.

Ich mochte das Buch so gerne. Es ist witzig und spannend und hat meiner Meinung nach alles, was ein gutes Kinderbuch so braucht. Lediglich die Illustrationen haben nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Ich finde sie teilweise ein wenig gruselig, aber das ist ja nur meine Meinung. Ansonsten ist die Geschichte auch super zum Vorlesen geeignet. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und so kann man abends vor dem Zubettgehen noch ein, zwei Kapitel vorlesen.

FAZIT

Für Fans von „Das Sams“ sind die Sockenfresser wirklich Pflicht. Sie sind witzig, die Geschichte ist spannend und ich mochte besonders den locker, lässigen Herr Lorbeer sehr gerne.

5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 12.04.2018

Leider nicht so gut wie sein Vorgänger

Invisible
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„Anonym“ habe ich von den beiden verschlungen und fand es grandios. Deshalb habe ich mich auch sehr über einen zweiten Fall von Nina Salomon und Daniel Buchholz gefreut.

Der Einstieg erwies sich auch ...

„Anonym“ habe ich von den beiden verschlungen und fand es grandios. Deshalb habe ich mich auch sehr über einen zweiten Fall von Nina Salomon und Daniel Buchholz gefreut.

Der Einstieg erwies sich auch als unglaublich spannend. Es gibt Mordfälle, in denen die Täter direkt geständig sind, aber sich nicht erklären können, warum sie das getan haben. Sehr rätselhaft auf jeden Fall und ich habe direkt begonnen zu überlegen, was wohl dahinter stecken könnte.

Nina Salomon war für mich wieder einfach genial. Ich mag ihre Art, sie ist so unkonventionell. Lediglich in Bezug auf Philipp Hanke fand ich sie sehr naiv. Ich für meinen Teil habe den Braten sofort gerochen, was er bezwecken wollte und ich fand es komisch, dass sie es nicht gemerkt hat. Sonst ist sie immer so auf Zack und merkt selbst anhand von kleinen Dingen, wie bei Daniel’s Isabelle, das etwas nicht nicht stimmt.

Daniel war diesmal gar nicht so neurotisch, wie noch in Band 1. Man merkte nur, dass er plötzlich immer sehr schnell wütend wurde und man hat sich überlegt warum das so ist. Leider wurde dieser Aspekt so gar nicht aufgeklärt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es irgendwas mit dem Fall zu tun gehabt hätte. Aber so war mir das doch alles etwas zu schwammig.

Leider muss ich sagen, dass mich der zweite Fall nicht ganz so überzeugen konnte. Bis kurz vor Ende fand ich es echt spannend und auch die Aspekte aus Daniel’s Privatleben fand ich sehr interessant, wenn auch etwas vorhersehbar. Aber das Ende hat mich leider überhaupt nicht überzeugen können. Es kam dann meiner Meinung nach doch etwas plötzlich und auch das Motiv des Täters fand ich nicht wirklich schlüssig. Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas viel dramatischeres und unfassbareres vorgestellt, aber das war hier leider nicht der Fall.

FAZIT

Für mich bleibt „Invisible“ leider weit hinter seinem Vorgänger. Das Ende konnte mich überhaupt nicht überzeugen und hat die vorherige Spannung tatsächlich in meinen Augen auch etwas vermindert. Ich bin eher enttäuscht von diesem zweiten Fall.

3 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 11.04.2018

Mein Sommer auf dem Mond

Mein Sommer auf dem Mond
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Die Bücher von Adriana Popescu waren für mich bisher immer eine wahre Freude sie zu lesen. Aber auf „Mein Sommer auf dem Mond“ war ich unglaublich gespannt, weil der Klappentext einfach so gut klingt.

Der ...

Die Bücher von Adriana Popescu waren für mich bisher immer eine wahre Freude sie zu lesen. Aber auf „Mein Sommer auf dem Mond“ war ich unglaublich gespannt, weil der Klappentext einfach so gut klingt.

Der Einstieg ins Buch ist mir unglaublich leicht gefallen. Sowohl Fritzi als auch Bastian sind so tolle Protagonisten. Sie sind nicht einfach und haben beide mit ihren eigenen jeweiligen Dämonen stark zu kämpfen. Der eine mehr, der andere weniger. Fritzi hat zu Beginn eine starke Abneigung gegen den Sonnenhof und auch ihre Mitbewohnerin Sarah und Basti’s Mitbwohner Tim, sind alles andere als begeistert über ihren Aufenthalt dort. Doch die vier nähern sich immer mehr an und es entsteht tatsächlich eine wunderbare Freundschaft.

Adriana Popescu hat mit den vier Charakteren, vier unterschiedliche „Probleme“ und ihre Konsequenzen dargestellt. Gerade Bastian’s Depression finde ich unglaublich gut gelungen, durch die verschiedenen Bösewichte in seinem Kopf. Es verdeutlich einem, mit was jemand zu kämpfen hat, der an dieser Krankheit leidet. Leider wird sie ja immer noch viel zu oft belächelt und ich für meinen Teil, finde es unglaublich wichtig und super, wie die Autorin hier aufklärt. Dabei hat sie einen unverwechselbaren Schreibstil, der einen einfach in den Bann zieht und mit dem man die erzählte Geschichte selbst erlebt. Sie transportiert die Emotionen so wundervoll, dass ich den Schmerz, die Freude, die Trauer und die Liebe der erzählenden Personen förmlich selber spüren kann.

Die Story erzählt sehr intensiv, wie vier verschlossene Jugendlich zu einer Einheit werden und wie sie füreinander da sind und sich stärken. Ich habe jede einzelne Seite des Buches genossen und kann abschließend nur sagen, dass Adriana Popescu für mich mal wieder einen absoluten Volltreffer gelandet hat!

FAZIT

Ehrlich, stark und emotional erzählt Adriana Popescu die Geschichte von Fritzi, Sarah, Bastian und Tim. Vier unterschiedliche „Probleme“, die einen Jugendlichen zerreissen können. Ich habe jede Seite geliebt und kann jedem „Mein Sommer auf dem Mond“ ans Herz legen!

5 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 09.04.2018

Wunderschön und so zart

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß - Neuedition
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Ich war sehr überrascht als das Buch ankam und es so dick war. Mir war gar nicht bewusst, dass es eine Literaturadaption ist und dementsprechend viele Seite hat. Und doch kann man das Buch an einem Tag ...

Ich war sehr überrascht als das Buch ankam und es so dick war. Mir war gar nicht bewusst, dass es eine Literaturadaption ist und dementsprechend viele Seite hat. Und doch kann man das Buch an einem Tag durchlesen, weil einen die Geschichte so sehr fesselt.

Die Zeichnungen sind absolut wundervoll geworden und ich finde, dass der Zeichner, die Gefühle richtig in seinen Zeichnungen transportiert und vermittelt. Egal in welcher Situation die Personen sich gerade befinden, die Mimik war immer absolut auf den Punkt. Das habe ich bisher so noch nicht erlebt, aber ich bin auch kein Profi, was Graphic Novel angeht.

Die Story ist so zart und wunderschön. Zu Beginn hat man noch Mitleid mit Tsukiko, weil sie so allein und einsam ist. Aber ab und zu merkt man auch, wie kindlich sie trotz ihrer 38 Jahre doch ist. Und das sie sich in ihren ehemaligen Lehrer verliebt, erschien mir im ersten Moment auch suspekt. Und doch nähern sich die beiden so langsam und so zart an, dass man einfach fasziniert sein muss. Ich für meinen Teil konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es in kürzester Zeit verschlungen.

Das Ende kam dann aber doch leider sehr rasch und für mich schien es auch ziemlich abrupt. Ich hätte mir hier gerne noch mehr Zeit mit Tsukiko und dem Sensei gewünscht. Aber alles Schöne hat nun mal sein Ende und so bin ich ein bisschen traurig, dass ich das Buch so schnell gelesen habe.

FAZIT

Eine so zarte und sanfte Liebesgeschichte habe ich selten gelesen. Die Zeichnungen sind absolut authentisch und ich bin geradezu verliebt in diese Graphic Novel.

5 von 5 Punkten