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Veröffentlicht am 26.05.2020

Kein Feuer der Leidenschaft, aber eine schöne realistische Geschichte

Into the Fire
1

Von J.R. Ward kannte ich bereits ein paar Bände aus der Black-Dagger-Reihe. „Into the Fire“ ist hier komplett anders und das mochte ich sehr. Das Buch ist nicht voller erotischer Szenen und bei mir kamen ...

Von J.R. Ward kannte ich bereits ein paar Bände aus der Black-Dagger-Reihe. „Into the Fire“ ist hier komplett anders und das mochte ich sehr. Das Buch ist nicht voller erotischer Szenen und bei mir kamen auch nicht besonders viele starke Emotionen auf, dafür ist es jedoch eine sehr realistische Geschichte.

Jedem, der ein einmal ein paar Minuten über den Job eines Feuerwehrmanns nachdenkt, wird einfallen, dass jemand in diesem Job viele unschöne Situationen erleben wird. Ein Hausbrand ist nichts Schönes und somit wird ein Feuerwehrmann wohl auch viele Traumata verarbeiten müssen. Es würde da somit keinen wundern, dass viele Feuerwehrmänner andere Ventile benötigen, um das erlebte zu verarbeiten. In diesem Buch stößt der Leser somit auf Charaktere, die mit ihren Entscheidungen zu kämpfen haben, zu viel rauchen, Bindungsängste haben oder auch zu viel trinken. Mir hat diese sehr realistische, teilweise auch nüchterne Sicht ausgesprochen gut gefallen.

Auch wenn hier keine romantische Beziehung im Vordergrund steht, werden hier Beziehungen klar skizziert. Das Buch ist insgesamt aus drei Sichten geschrieben: aus Dannys, Annes und aus der Sicht von Annes Bruder. Auf diese Weise erhält der Leser ein umfassenden Blick auf Annes Familie und kann verstehen, warum Anne, ihr Bruder oder auch ihre Mutter so sind, wie sie sind. Das war ein weiterer Punkt auf der Liste, was mir hier gut gefallen hat. Ein Leser bekommt nur sehr selten eine so detaillierte Hintergrundgeschichte zu einem Charakter präsentiert.

Darüber hinaus gibt es in dem Buch auch eine Art Krimi, der gelöst werden muss. Diese Spannungselemente ergeben einen guten roten Faden und führen ebenfalls dazu, dass hier die Geschichte nicht durch eine rosarote Brille dargestellt wird. Eine eher sachliche Darstellung zieht sich somit durch alle Aspekte in der Geschichte.

Die Handlung ist in sich abgeschlossen, aber ich würde mich hier tatsächlich freuen, wenn es noch weitere Bände über andere Feuerwehrmänner geben würde. Den ein oder anderen von Dannys Kollegen habe ich echt ins Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Leider nur ein Flüstern und keine Beifallsrufe

Das Flüstern der Magie
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„Ich wusste nicht, ob es Geister, Drachen oder Vampire gab, aber Magie existierte. Es wäre ziemlich kleingeistig und ignorant von mir, alles andere als Unsinn abzutun. Vielleicht gab es auf dieser Welt ...

„Ich wusste nicht, ob es Geister, Drachen oder Vampire gab, aber Magie existierte. Es wäre ziemlich kleingeistig und ignorant von mir, alles andere als Unsinn abzutun. Vielleicht gab es auf dieser Welt Dinge, über die selbst wir Archivare nichts wussten.“

Bei all ihren bisherigen Büchern hat Laura Kneidl gezeigt, dass sie als Autorin extremst wandelbar ist und in allen Genres überzeugen kann. Egal ob im New Adult oder High Fantasy Bereich mochte ich ihre Bücher bis dato sehr. Ich habe mich sehr auf einen neuen Fantasyroman gefreut und auf eine ebenso starke Geschichte wie „Die Krone der Dunkelheit“ gehofft.

Die Geschichte entführt den Leser nach Schottland, wo die junge Fallon ein Archiv mit magischen Gegenständen hütet. Auf der Suche nach weiteren Artefakten macht sie nachts Edinburgh unsicher, bis sie selbst bestohlen wird. Sie muss so schnell es geht diesen Gegenstand wiederfinden, damit kein Unheil geschieht und die Einwohner Edinburghs nicht in Gefahr geraten.

Dass es Magie gibt, hat der Klappentext bereits verraten. Irgendwie hatte ich darauf gehofft, dass es noch mehr fantastische Elemente gibt oder dass die Magie viel Raum einnimmt. Hier wurde ich etwas enttäuscht. Es ist definitiv kein weiteres High Fantasy Buch, sondern eher ein Urban Fantasy.

Nach einigen Kapiteln hatte ich mich damit abgefunden, dass das Buch anders als erwartet ist und habe mich auf diese andere Geschichte eingelassen. Zunächst fand ich das ganze Konzept mit der Magie und den Archivaren sehr faszinierend. Fallon wirkte hier wie eine starke Persönlichkeit, die bereits in jungen Jahren sehr selbständig ist. Mein erster Eindruck war sehr positiv und ich habe mich darauf gefreut sie weiter kennenzulernen. Auch hier wurde ich etwas enttäuscht, als Fallon häufig unplausibel gehandelt und es bei ihr eigentlich keine Charakterentwicklung gab.

Zu Fallon gibt es ein männliches Gegenstück – Reed. Die erste Begegnung ist wirklich interessant, aber danach habe ich einfach nicht verstanden, was sie ineinander sehen. Hier ist kein Funke übergesprungen, hier gab es keine knisternden Gefühle, sondern lediglich ein leises Flüstern oder ein verhallendes Echo.

Bei all den starken Geschichten, die ich bisher aus der Feder der Autorin gelesen habe, habe ich hier ein ähnlich fesselnde, emotionale Handlung erwartet. Leider fehlten mir hier die Gefühle, die fantastischen Elemente und auch zum Teil die Spannung. Der Schreibstil überzeugt wieder vollkommen, sodass ich das Buch gerne gelesen habe, aber es kommt bei weitem nicht an die anderen Bücher heran.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Leider kein Phönix, der aus der Asche aufsteigt

Die Aschebringerin: Sprung zwischen den Welten
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Selten hat mich ein Klappentext so begeistert wie von der Aschebringerin. Es klang ein bisschen wie eine Mischung aus „Ready Player One“ und „Die Tribute von Panem“. Selbst wenn es hier Parallelen gegeben ...

Selten hat mich ein Klappentext so begeistert wie von der Aschebringerin. Es klang ein bisschen wie eine Mischung aus „Ready Player One“ und „Die Tribute von Panem“. Selbst wenn es hier Parallelen gegeben hätte, dann hätte mich das nicht gestört, weil es einfach grandiose Universen sind. Leider wurden meinen Erwartungen nicht erfüllt.

Wie vermutet beginnt das Buch mit der Weltmeisterschaft der Portalläufer. Hier wird eine gute Atmosphäre geschaffen und der Einstieg ist wirklich gelungen. Jedoch ist der Wettkampf viel zu schnell vorbei und damit verschwindet auch die schöne Atmosphäre. Nach der Aufregung der Wettkämpfe weiß der Leser nicht mehr, was als nächstes kommen soll und fällt quasi ins Ungewisse. Hier wird er jedoch nicht aufgefangen, weil es danach erst einmal nichts gibt, was die Geschichte trägt.

Yashira ist in meinen Augen eine schwierige Hauptperson. Sie ist kein Sympathieträger oder jemand mit dem ich mich leicht identifizieren konnte. Für sie stehen die Wettkämpfe an erster Stelle und sie ist dadurch für viele andere Dinge blind. Ich fand sie hier sehr häufig sehr egoistisch und konnte ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen. Wenn ich einen Wunsch frei gehabt hätte, dann hätte ich mir eine realistische Charakterentwicklung gewünscht. Das war leider ein weiterer Aspekt, bei dem ich enttäuscht wurde.

Nachdem ich nach den Wettkämpfen ins Ungewisse gefallen bin, habe ich lange Zeit gebraucht, um in diese andere Geschichte hineinzufinden. Das ist mir viel schwerer gefallen als der eigentliche Einstieg in das Buch. Von da an war die Handlung echt gut. Es gibt einen klaren roten Faden, ein paar unerwartete Wendungen und eine abgeschlossene Geschichte zum Ende des Buches. Eigentlich alles, was ich mir von einem guten Buch wünschen würde. Der Nachteil war jedoch, dass all diese Pluspunkte nicht gut verpackt wurden. Der Schreibstil ist relativ nichts sagend. Hier wurden mir zu wenige Emotionen und nach den ersten Kapiteln zu wenig Atmosphäre vermittelt. Die Handlung wurde zu sachlich beschrieben und selbst die Gedanken der Hauptperson konnten sie mir nicht näherbringen.

Alles in allem mochte ich das Buch leider nicht besonders gerne. Es war das erste Mal, dass ich mir bei einer Geschichte gewünscht habe, dass sie mehr wie eine andere ist. Soweit ich das sehe, ist das Buch in sich abgeschlossen, sodass sich mir nicht im Entferntesten die Frage stellt, ob ich eine Fortsetzung lesen würde.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Ausdauer wird hier definitive belohnt

Kill the Queen
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Mit der Mythos Akademie hat sich die Autorin in jedem Fall schon einen Namen gemacht. Auch wenn ich schon viele äußerst positive Meinungen zu dieser Reihe gelesen habe, hatte ich bis dato noch nicht die ...

Mit der Mythos Akademie hat sich die Autorin in jedem Fall schon einen Namen gemacht. Auch wenn ich schon viele äußerst positive Meinungen zu dieser Reihe gelesen habe, hatte ich bis dato noch nicht die Möglichkeit mir selbst ein Bild zu machen. Ich habe mich somit sehr gefreut endlich mit „Kill the Queen“ ihren Stil kennenzulernen.

Zunächst war ich etwas enttäuscht, da die Geschichte nur sehr langsam beginnt. Es werden zunächst viele alltägliche Szenen beschrieben und der Leser lernt Everleigh als eine junge Frau kennen, die immer macht, was man ihr sagt und nie wirklich Anerkennung erfahren hat. Sie soll Kuchen backen, also macht sie es. Sie wird von anderen gehänselt und wehrt sich nicht, da sie eh quasi komplett machtlos ist. In letzter Zeit habe ich viele eher langweilige Fantasy-Bücher gelesen und hatte Sorge, dass ich schon wieder einen Fehlgriff hatte.

Durch das erste Drittel des Buches bin ich nur sehr langsam gekommen, aber dann hat es mich vollends gepackt und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Der erste Eindruck von Everleigh hat getäuscht und es ist sehr schön, wie sie sich entwickelt und komplexer wird. Sie ist somit nicht so hilflos und langweilig wir sie in den ersten Kapiteln gewirkt hat. Dabei ist ihre Veränderung realistisch dargestellt und nachvollziehbar.

Die alltäglichen Szenen sind ebenfalls weniger geworden und dafür einer spannenden Handlung gewichen. Es gibt nicht unbedingt außerordentlich viele Überraschungen oder Wendungen in der Geschichte, aber trotzdem ist es nicht unbedingt vorhersehbar. Ich bin in die Handlung hineingezogen worden und musste einfach weiterlesen. Es gibt hier Kampfszenen, Intrigen und sogar ein paar wenige Emotionen. Eine große Liebesgeschichte, die immer mehr in den Vordergrund rückt, gibt es in diesem Buch ausnahmsweise mal nicht. Das war auch eine schöne Abwechslung.

Insgesamt hat das Buch mich dann noch positiv überrascht. Es gibt wenige Bücher, über die ich mir zunächst eine Meinung bilde und ich diese dann noch einmal komplett ändere. Die Ausdauer hat sich vollkommen rentiert und nach dem ersten Drittel ist es ein wundervoller Fantasy-Roman geworden. Ich freue mich schon jetzt sehr, wenn die Fortsetzung erscheint und ich erfahren kann, wie es mit Everleigh und den Gladiatoren weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Das Buch hat alles, was ich mir von einer Liebesgeschichte wünsche

Never Too Late
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„Wer bist du wirklich, Zoé Camara…? Wer versteckt sich hinter dieser derben Sprache und diesem abweisenden Blick?“ Keine Ahnung, denke ich. Früher glaubte ich, es zu wissen; ein fröhliches, lustiges, sorgloses ...

„Wer bist du wirklich, Zoé Camara…? Wer versteckt sich hinter dieser derben Sprache und diesem abweisenden Blick?“ Keine Ahnung, denke ich. Früher glaubte ich, es zu wissen; ein fröhliches, lustiges, sorgloses und vor allem verliebtes Mädchen. Verliebt wie verrückt. Später habe ich gelernt, mein Herz zu verstecken damit es mir nicht noch mal gebrochen wird. Bryan und Sarah haben mir gereicht. „Nur ein Mädchen, das zu überleben versucht.“

Bei vielen New Adult Romanen ist es mittlerweile so, dass in einem ersten Buch ein Freundeskreis vorgestellt wird und dann jeder Band von eine andere Hauptfigur handelt. Zunächst dachte ich, dass dies hier genauso ist. In „Never Too Close“ hat der Leser bereits Zoe und Jason kennengelernt, was jedoch in diesem Buch anders ist, ist dass es nicht nach dem ersten Teil spielt, sondern parallel dazu. Dies fand ich an vielen Stellen sehr interessant. So weiß der Leser zwar bei manchen Ereignissen, was passiert wie Violettes Geburtstagsparty, Zoes Bruder oder dem großen Hausbrand, aber bei vielen Dingen weiß der Leser auch überhaupt nicht was passiert, weil Violette ja auch nicht alles von Zoe mitbekommen hat. Es ist schön, wie hier die beiden Sichten perfekt zueinander passen.

Zoe hatte ich bis dato als eine sehr selbständige Person mit einer großen Liebe für Haute Couture und vielen Familienproblemen kennengelernt. Allein daraus hätte die Autorin schon einen tiefgründigen, vielschichtigen Charakter bauen können. Tatsächlich geht sie hier noch weiter und schafft eine Figur, die sehr komplex ist und durch die sie es schafft einige Tabuthemen anzusprechen. In dem Buch werden durchaus Themen angesprochen, die sonst in der Literatur nicht allzu häufig diskutiert werden. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Im Gegensatz zu Zoe hat Jason deutlich weniger Probleme, was ihn jedoch nicht weniger sympathisch oder komplex macht. Auf den ersten Blick wirkt er sehr flach und so, als ob er nie viel nachdenken würde. Tatsächlich ist er aber ein reflektierter, realistischer Charakter. Er ist der beste Freund, den ich mir direkt in meinem Leben wünschen würde. Er ist so gutmütig, zu tausend Prozent verlässlich und hat zu dem noch einen sehr coolen Humor. Er ist mir eindeutig ans Herz gewachsen.

Der erste Teil hat mich gut unterhalten und ich mochte ihn sehr, aber die Fortsetzung hat meine Erwartungen komplett übertroffen. Diese Geschichte hat mir noch besser gefallen und mich berührt. Das Buch hat einfach alles, was ich mir in einer Liebesgeschichte wünsche – komplexe Charaktere, Emotionen, Tiefgang und viel Spannung. Es ist ein ausgesprochen guter Mix aus all dem, ohne dass es von einem zu viel gibt. Das Buch ist eben nicht kitschig, hat zu viel Drama oder besteht nur aus Bettszenen. Damit steigt die Autorin noch mehr in meiner Achtung, weil sie hier perfekt die Balance gehalten hat.

Alles in allem ein sagenhaftes Buch, das ich allen Fans von New Adult Romanen nur wärmstens empfehlen kann. Es lohnt sich in jedem Fall Zoes und Jasons Geschichte zu lesen - auch ohne, dass man den ersten Teil kennt.

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