Ein spannendes Wiedersehen mit den Außenseitern
Sandover Prep - Der EinzelgängerWenn man den Begriff „braves Mädchen“ im Lexikon nachgeschaut hätte, dann hätte man eine genaue Beschreibung von Casey Tresscott gefunden. Sie ist eine ruhige Person und seit ihrem Unfall vor einem Jahr ...
Wenn man den Begriff „braves Mädchen“ im Lexikon nachgeschaut hätte, dann hätte man eine genaue Beschreibung von Casey Tresscott gefunden. Sie ist eine ruhige Person und seit ihrem Unfall vor einem Jahr ist ihr Leben sogar noch ruhiger geworden. Unter der Fuchtel ihres Vaters und ihrer großen Schwester bleiben ihr kaum Möglichkeit für ein kleines Abendteuer. Da sind ihre heimlichen Dates mit Fenn Bishop schon eine echte Rebellion. Fenn möchte sie dabei allerdings noch nicht so an sich heranlassen, wie sie es gerne hätte, denn er hatte eine entscheidende Rolle bei ihrem Unfall.
Der Leser hat in dem ersten Teil der Reihe, die von Caseys Schwester und Fenns Stiefbruder gehandelt hat, die beiden schon kennengelernt. Auch der Unfall ist in dem Vorgänger schon thematisiert worden. Daher ist es in meinen Augen wichtig, dass die Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen werden und man die Vorgeschichte kennt. Da das Setting nun schon bekannt war, gab es für mich weniger Überraschungen. Es ist wieder schön geworden, dass nicht nur die Sichten der beiden Hauptpersonen erzählt werden, sondern wie bereits im Auftakt, die anderen großen Nebenrolle eine Stimme erhalten. So erfährt der Leser auch wie es mit Sloane und RJ weitergeht.
Die beiden Hauptpersonen waren mir wieder sympathisch, wobei sie keine klassischen Sympathieträger sind. Sie tragen beide sehr viel Wut in sich und mir war auch an manchen Stellen nicht bewusst, warum sie so aggressiv reagiert haben. Die Charakterentwicklungen sind in diesem Teil deutlich schneller und gegebenenfalls sogar sprunghafter. Das war im ersten Teil besser gelöst. Da nach dem Ende des ersten Band wirklich viele Fragen offengeblieben sind, wollte ich gerne weiterlesen und bin froh, dass ich nun einige Antworten bekommen habe. Allerdings geht es mir nun am Ende vom zweiten Teil wieder ähnlich. Der Leser muss sich scheinbar bis zum dritten Teil gedulden, bis alle Fragen geklärt sind. Ich habe in jedem Fall Lust bekommen, die Außenseiter noch länger zu begleiten und auch im dritten Buch an die Sandover Prep zurückzukehren.