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Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein Roman wie ein gemütlicher Abend in der Vorweihnachtszeit

Sternschnuppenfunkeln
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Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch ...

Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch etwas zu früh für Weihnachten zu sein, aber für mich ist es die perfekte Zeit, um in eine winterliche Stimmung zu kommen. Der Roman „Sternschnuppenfunkeln“ hat für mich in jedem Fall die richtige Atmosphäre geschafft. Der Nachteil ist nun allerdings, dass es noch zwei Monate bis Weihnachten sind.

In dem Roman kehrt Laurel nach einer gescheiterten Ehe zurück in ihr Heimatdorf, um ihre Schwester und ihre Nichte zu unterstützen. Neben den Vorbereitungen für Weihnachten hält sie nicht nur ihre Familie auf Trapp, sondern auch ihre Jugendliebe Grady, dem sie immer wieder über den Weg läuft. Bei dem Buch mochte ich sehr die Stimmung in dem kleinen Städtchen. Es mag etwas stereotypisch wirken, dass jeder jeden kennt und alle sich gegenseitig unterstützen, aber es hat hier so authentisch gewirkt. Alle arbeiten daran die Stadt weihnachtlich zu gestalten und bereiten einen gemeinsamen Handwerksmarkt vor.

Ebenfalls spannend fand ich Laurels Schwester, die Agoraphobie leidet. Sie hat Angst vor der Außenwelt und hat seit einigen Monaten ihr Haus nicht mehr verlassen. Mein Eindruck ist, dass viele Menschen unter Ängsten oder Panikattacken leiden, sodass ich es gut finde, dass dies auch immer mehr in Roman thematisiert wird. Agoraphobie ist hier mit Sicherheit eine sehr einschränkende Angst, die vor allem auch nur selten in Büchern thematisiert wird. Ich mochte es allerdings auch, dass die Phobie nicht zu sehr im Vordergrund der Handlung stand, sodass der Roman in erster Linie ein Liebesroman ist und die weihnachtliche Stimmung nicht zu sehr durch diese Problematik beschattet wird.

Die Beziehung von Laurel und Grady ist definitiv nach dem Klappentext keine große Überraschung und auch im Verlauf des Romans wird hier kein Geheimnis draus gemacht. Es hat sich wirklich angefühlt, wie zwei alte Bekannte, die sich nur wieder kennenlernen. Das einerseits Vertraute und andererseits Neue in der Beziehung der beiden, hat die Autorin super dargestellt.

Sprachlich habe ich mich an der ein oder anderen Stelle an ein paar Wiederholungen gestört. Ich kann es verstehen, dass ein Charakter nicht nur einmal an ein Problem denkt und es dann komplett vergesst. Es ist somit nachvollziehbar, dass einige Themen mehrfach erwähnt werden, allerdings kamen mir hier manche Wiederholungen zu kurz hintereinander.

Das Hörbuch wird gelesen von Mala Sommer, die eine angenehme sowie ruhige Stimme hat. Ich konnte ihr immer gut folgen und wusste zu jeder Zeit aus welcher Sicht das Kapitel erzählt wird oder wer gerade spricht – auch wenn die Autorin kaum bei den verschiedenen Charakteren ihre Stimme verstellt. Ich würde mir definitiv noch einmal ein Hörbuch von ihr anhören.

Jedes Jahr veröffentlicht Sue Moorcroft einen neuen Weihnachtsroman und dieser kann definitiv mit den bisherigen Romanen mithalten. Wer gerne schon in eine gemütliche, winterliche Stimmung kommen möchte, sollte in jedem Fall zu „Sternschneppenfunkeln“ greifen und sich ins Kleinstadtleben entführen lassen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Eine süße, ruhige Geschichte über eine lustige Backshow und eine junge Liebe

Worlds Apart
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In der Küche bekomme ich zwar ein leckeres Menü gezaubert, aber beim Backen muss ich mich leider an die einfachsten Rezepte halten. Ich bewundere allerdings Menschen, die wunderschöne Motivtorten zaubern ...

In der Küche bekomme ich zwar ein leckeres Menü gezaubert, aber beim Backen muss ich mich leider an die einfachsten Rezepte halten. Ich bewundere allerdings Menschen, die wunderschöne Motivtorten zaubern oder sich da kreativ austoben können. Es geht wohl nicht nur mir so, denn ansonsten wären Backsendungen nicht so beliebt. Das Buch „Worlds Apart“ handelt auch von so einer Backsendung, in der Profis und Laien gegeneinander antreten und in kurzer Zeit echte Meisterwerke schaffen.

Für Kaycee war es schon immer ein Traum irgendwann eine eigene Konditorei zu eröffnen. Als ihre Mutter gestorben ist und ihre Familie Unterstützung brauchten, trat dieser Traum immer weiter in den Hintergrund. Mit dem Preisgeld von „Back That Cake“ könnte sie sich allerdings diesen verwirklichen. Noch spannender wird diese Staffel der Serie als sie erfährt, dass der Schauspieler Leo Campbell aus ihrer Lieblingsserie dabei sein wird.

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte einzufinden, da für mich Kaycee als Charakter sehr undurchsichtig gewirkt hat. Für mich war es nicht verständlich, wie man sich selbst so zurück nehmen und immer die Familie an die erste Stelle setzen kann. Vor allem konnte ich nicht verstehen, wie der eigene Vater oder auch die Geschwister dies nicht merken konnten. Durch die ganzen geplatzten Träume und auch die familiären Probleme war die Atmosphäre ziemlich gedrückt und im ersten Moment war dies nicht, die lockerleichte Geschichte, die ich erwartet hatte.

Mit dem Beginn der Backsendung hat sich die Grundstimmung deutlich verändert und ich hatte die Handlung, die ich erhofft habe. Die Beschreibungen der Torten klang einfach nur fantastisch und ich mochte die ganzen Nebencharaktere, die anderen Teilnehmer der Show und vor allem auch Kaycees Freundin Fiona. Wer „Worlds Collide“ gelesen hat, der kennt Fiona bereits.

Wenn es um eine Fernsehshow und einen Schauspieler geht, dann kann man auch etwas Drama erwarten. Wenn ich die Umstände betrachte, dann enthält die Geschichte sogar schon wenig Drama. Das Showbiz kann manchmal hart sein, aber das wurde hier gut umgesetzt. Ganz ohne etwas Drama – auch wenn man es schon erwarten konnte – ist die Handlung nicht ausgekommen. In meinen Augen waren die Wendungen nicht unerwartet und es gibt wenig Überraschungen, aber das war in Ordnung.

Die ruhige Handlung und die angenehme Atmosphäre haben eine zuckersüße Geschichte geschaffen. Wie ein Stück Schokoladenkuchen hatte ich sehr viel Spaß, solange es da war, aber ich denke nicht, dass es mir danach noch lange in Erinnerung bleibt. Es haben ein paar außergewöhnliche Themen oder Aspekte gefehlt. Dennoch ist es ein echt schöner Roman für alle Fans von Torten und süßen Liebesgeschichten.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Ein einfühlsamer Roman über Verluste und Trauer

All the Pieces of My Heart
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Mit „All the Pieces of My Heart” hat Amy Harmon ihren dritten Teil der “Laws of Love” Reihe veröffentlicht. Als Leser muss man jedoch nicht die vorherigen Bände kennen, um diesen Roman zu verstehen, da ...

Mit „All the Pieces of My Heart” hat Amy Harmon ihren dritten Teil der “Laws of Love” Reihe veröffentlicht. Als Leser muss man jedoch nicht die vorherigen Bände kennen, um diesen Roman zu verstehen, da jedes Buch von anderen Charakteren handelt. In diesem Teil geht es um die drei Freunde Mercedes, Noah und Cora. Die drei sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Obwohl Mercedes heimlich in Noah verliebt ist, sagt sie ihm das nie, da sie Angst um ihre Freundschaft hat und als Cora ihr sagt, dass sie Noah liebt, versteckt Mercedes ihre Gefühle komplett. Cora und Mercedes führen eine glückliche Ehe bis Cora bei einem Unfall stirbt. Damit wird die Beziehung von Mercedes und Noah noch einmal komplizierter, da sich Noah nun alleine um seine Tochter kümmern muss und Mercedes versucht überall zu helfen.

Jedes Kapitel beginnt erst einmal mit einer Rückblende, sodass der Leser miterleben kann, wie die drei sich kennengelernt haben und vor allem auch wieso die Freundschaft zwischen Noah und Mercedes so besonders ist. Nach einigen Seiten wechselt die Zeit und die Geschichte in der Gegenwart wird weitererzählt. Durch eine andere Schriftart kann der Leser diese beiden zeitlichen Ebenen gut auseinander halten.

Bereits nach wenigen Kapiteln stirbt Cora, sodass die Hauptthematik des Romans die Trauerbewältigung beziehungsweise der Umgang mit Verlusten ist. Sehr angenehm ist, dass es dadurch auch keine Dreiecksbeziehung gibt. Wie dieses schwierige Thema aufgegriffen wurde, fand ich sehr gut. Auch andere Probleme wie Tablettenabhängigkeit oder auch Selbstmord werden in die Handlung eingearbeitet. Erst war ich etwas überrascht, wie düster da teilweise die Atmosphäre ist. In Summe ist die Handlung dafür jedoch noch sehr locker und die Geschichte lässt sich wirklich gut lesen.

Das Buch habe ich in zwei Tagen ausgelesen und die Seiten sind wirklich dahin geflogen. Es hätte ein grandioser Roman sein können, wenn da nicht ein paar übernatürliche Elemente gewesen wären. Wenn man einen Liebesroman von einer Autorin liest, die auch gerne einmal Fantasy Romane schreibt, dann hätte ich vielleicht auch darauf kommen können, dass sie hier auch etwas Fantasy einfließen lässt. Da dies jedoch bei ihren anderen Romanen nicht der Fall war, hat mich dies hier überrascht. Es ist kein großer Spoiler, wenn ich das ein bisschen erkläre. Es gibt zum Beispiel einen Nebencharakter, der behauptet die Toten sehen zu können. In Ordnung, diese Figur ist auch in einer psychiatrischen Anstalt, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Das Buch ohne diese übernatürlichen Elemente hätte mir besser gefallen.

In Summe ist dies ein schöner, emotionaler Roman, aber es gibt realistischere und stärkere Bücher der Autorin. Das Buch ist nett für Zwischendurch, solange man kein Jahreshighlight erwartet.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Eine nette Liebesgeschichte mit ganz viel Vertrauen, aber auch sehr viel Drama

The Girl in the Love Song
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Mit dem Titel „The Girl in the Love Song“ hatte ich direkt eine Vorstellung von dem Buch im Kopf. Da Emma Scott eigentlich immer gefühlvolle Geschichten schreibt, habe ich auch hier wieder eine emotionale ...

Mit dem Titel „The Girl in the Love Song“ hatte ich direkt eine Vorstellung von dem Buch im Kopf. Da Emma Scott eigentlich immer gefühlvolle Geschichten schreibt, habe ich auch hier wieder eine emotionale Handlung mit vielschichtigen Charakteren erwartet. Der Titel verspricht einfach schon eine unerwiderte Liebe und ganz viele Träume. Die beiden Elemente gab es in jedem Fall und einige Themen, die ich so nicht erwartet hätte.

Direkt auf den ersten Seiten wird klar, dass es hier um eine Art Romeo und Julia Geschichte geht. Zwei Personen aus zwei komplett unterschiedlichen Welten treffen aufeinander und treffen sich heimlich. So beginnt die Geschichte von Violet und Miller. Miller lebt mit seiner Mutter auf der Straße und Violet ist eigentlich in gut behüteten Verhältnissen aufgewachsen. Als Violet Miller aus ihrem Fenster aussieht, macht sie sich Sorgen um den Jungen, der einsam spazieren geht. Sie lädt ihn zu sich ein und von da an besucht er sie beinahe jeden Abend, woraus eine wundervolle Freundschaft entsteht. Mir hat sehr gut gefallen, wie langsam diese Freundschaft entsteht und der Leser bei jedem Schritt mitgenommen wird. Es ist eine tiefe, langjährige Freundschaft, die wirklich auf viel Vertrauen basiert.

Neben Millers Armut werden viele andere Themen in die Geschichte eingebaut, wie Diabetes oder Alkoholismus. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich die anderen Themen nicht verraten. Es ist auf der einen faszinierend, wie es die Autorin schafft trotz der vielen Probleme eine lockere Atmosphäre zu schaffen, auf der anderen Seite fand ich es auch etwas schade, dass es dadurch nicht noch mehr Tiefgang gab. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn es weniger Themen, aber diese dafür tiefgründiger oder facettenreicher dargestellt worden wären. So war es für mich an vielen Stellen eine zu dramatische und damit auch eine unrealistische Geschichte. Etwas Drama mag ja einen guten Spannungsbogen ergeben, aber so hat es mich irgendwann gestört.

Der Schreibstil war wieder sehr angenehm und von der ersten Seite an habe ich mich gut in die Geschichte eingefunden. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch aus, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass noch etwas fehlt. Es war so ein netter, unterhaltsamer Roman, aber in meinen Augen bei weitem noch nicht der Beste von Emma Scott.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Eine schöne, unkomplizierte Geschichte zu wirklich komplizierten Gefühlen

Was niemand von uns weiß - Burlington University
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Die Shirpley Familien habe ich jetzt schon so viele Bücher über begleitet und damit wirklich ins Herz geschlossen. Kieran ist nun an der Reihe seine Geschichte zu erzählen. Er ist immer der verlässliche, ...

Die Shirpley Familien habe ich jetzt schon so viele Bücher über begleitet und damit wirklich ins Herz geschlossen. Kieran ist nun an der Reihe seine Geschichte zu erzählen. Er ist immer der verlässliche, junge Mann, den seine Familie anruft, wenn sie unbedingt Hilfe brauchen. Damit stellt er seine eigenen Bedürfnisse nach hinten und versucht alles, um die Anerkennung seines Vaters bekommt. Wen sein Vater allerdings wüsste, dass Kieran wahrscheinlich auf Männer steht, dann würde diese Anerkennung noch unwahrscheinlicher werden. Somit muss Kieran sich nicht nur seinen komplizierten Gefühlen stellen, sondern auch noch diese Gefühle vor seiner Familie verbergen.

In diesem Buch zeigt Sarina Bowen wieder, wie gut sie mit schwierigen Themen umgehen und diese in eine spannende Geschichte verpacken kann. Single, in einer Beziehung oder einfach nur verliebt zu sein, kann manchmal schon ausgesprochen schwer sein, aber wenn man sich nicht seiner Sexualität sicher ist, dann ist es noch einmal deutlich schwieriger. Bei Kieran ist es zudem noch der Fall, dass er weiß, dass seine Familie ihn nicht unterstützen würde, wenn er sich als nicht heterosexuell outen würden. Bei dieser Geschichte ist es herzerfrischend, dass die äußere Handlung deutlich unkomplizierter ist als das Innenleben der Charaktere. Mir hat es sehr gefallen, dass es hier kein unnötiges Drama oder überzogene Missverständnisse gibt.

Kierans Gegenstück ist Roderick, der ebenfalls einiges an Gepäck mit sich herumschleppen muss. Obwohl ich bis dato alle Mitglieder der Shipley Familie sehr sympathisch fand und Kieran hier keine Ausnahme ist, war Roderick für mich der Sympathieträger. Er ist nach außen hin wirklich der Sunny Boy, den einfach jeder mag. Hoffentlich taucht er in weiteren Büchern auch noch mal auf.

Mit diesem Band hat mich die Autorin wieder vollkommen überzeugt. Die Geschichte hat faszinierende Charaktere und viel starke Gefühle, womit es von mir eine starke Leseempfehlung gibt.

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