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Veröffentlicht am 13.08.2022

Die Hangers Reiter und die verschwundenen Kinder

Die Zügel hält mein Herz
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Eigentlich hatten Mark Wallace und Jonah Brooks nur den Auftrag ein Pferd zu seinem Käufer zu bringen. Doch als sie auf eine junge Frau, die gerade ihr 1. Kind bekommt, treffen, haben sie plötzlich die ...

Eigentlich hatten Mark Wallace und Jonah Brooks nur den Auftrag ein Pferd zu seinem Käufer zu bringen. Doch als sie auf eine junge Frau, die gerade ihr 1. Kind bekommt, treffen, haben sie plötzlich die Verantwortung für ein Baby. In dem Haus für Waisenkinder, in das sie das Kleine bringen, steht Mark plötzlich der Frau gegenüber, die vor 10 Jahren seinen Heiratsantrag abgelehnt hat, die er aber nie vergessen konnte.
Katherine Palmer leitet zusammen mit Eliza Sutherland das „Harmony House“. Sie hat sich damit abgefunden eine ledige Frau zu sein und kümmert sich mit viel Liebe um die Kinder. Dass plötzlich Mark vor ihr steht, bringt sie ziemlich durcheinander. Auch Eliza hat feste Vorstellungen von ihrem Leben und ihrer Aufgabe. Ein Mann wie Jonah Brooks hat da keinen Platz.
Als Mark und Jonah hören, dass immer wieder Kinder spurlos verschwinden, haben die Reiter einen neuen Auftrag. Gemeinsam mit den Frauen vom „Harmony House“ begeben sie sich auf die Suche.

Nachdem ich „Zu Befehl, Frau Doktor!“ mit Begeisterung gelesen habe, freute ich mich sehr auf den 2. Band der Reihe. Und ich wurde nicht enttäuscht. Wieder konnte ich in eine spannende Geschichte eintauchen. Diesmal sind die Reiter Mark und Jonah die Hauptpersonen, immer hilfsbereit und mit offenen Augen und Ohren und großem Einsatz für Menschen in Not. Die Liebe kommt ins Spiel als sie im „Harmony House“ auf Kate und Eliza treffen. Alle vier Hauptprotagonisten waren mir sehr sympathisch, ich mochte ihren Einsatz für die Kinder, ihr Fragen nach Gottes Willen, ihren festen Glauben und ihren Mut. Auch die verschiedenen Kinder, die im Roman eine wichtige Rolle spielen, hab ich schnell ins Herz geschlossen.
Der Roman lässt sich sehr gut lesen. Karen Witemeyer hat eine angenehm erzählenden Schreibstil, die Geschichte hat Humor und eine gute Portion Spannung, die zum Ende hin stetig ansteigt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Ich habe „Die Zügel hält mein Herz“ sehr gern gelesen und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Fünf verdiente Sterne gibt es dafür!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2022

Als Lehrerin auf Hallig Hooge

Den Wind im Haar, das Meer im Blick
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Als „ihre“ Grundschule schließt, entdeckt Manuela Warda zufällig die Stellenanzeige einer Halligschule. Spontan bewirbt sie sich und zieht kurz darauf mit ihrer Tochter Ella auf Hallig Hooge. In ihrem ...

Als „ihre“ Grundschule schließt, entdeckt Manuela Warda zufällig die Stellenanzeige einer Halligschule. Spontan bewirbt sie sich und zieht kurz darauf mit ihrer Tochter Ella auf Hallig Hooge. In ihrem Buch „Den Wind im Haar, das Meer im Blick“ berichtet Manuela Warda von Vorüberlegungen und Umzug, vom Ankommen auf der Hallig und von den Herausforderungen 13 Schüler unterschiedlicher Klassenstufen allein in einem Raum zu unterrichten. Sehr schön beschrieben wird das Leben auf der Hallig, das Miteinander der Bewohner, die Natur und die Weite des Meeres und des Himmels. Auch von Stürmen und Landunter wird berichtet, von grauen Wintertagen, Weihnachtsfeier und Biikefeuer.

Mir gefällt das Buch sehr gut. Die Autorin hat einen angenehmen, bildhaften Schreibstil, der sich gut lesen lässt und so flogen die Seiten nur so dahin. Mit ihren Buch gibt Manuela Warda einen interessanten Einblick in das Leben auf der Hallig. Sehr genau beschreibt sie die Natur… Watt, Wind, Wellen und natürlich auch Sturmfluten… und ebenso die unterschiedlichen Bewohner der Hallig. Die Arbeit in der Schule stellt sich als zeitintensiv und herausfordernd heraus, doch mit ihrer zugewandten Art gelingt es Frau Warda schnell gute Beziehungen zu ihren Schülern aufzubauen. Die Autorin schildert aber ebenso Heimweh, besonders auch bei ihrer Tochter Ella, und Heimat finden auf der Hallig….
Sehr schön sind auch die Fotos im Mittelteil des Buches, die das Gelesene auf schöne Art verdeutlichen.

„Den Wind im Haar, das Meer im Blick“ ist ein interessantes Buch über Neuanfänge und Heimatfinden. Mir hat das Buch gut gefallen und empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Wunderschönes und informatives Tierbuch für Vorschulkinder

Erstaunliche Tiere
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„… Wenn ein Känguru geboren wird, ist es so groß wie ein Gummibärchen. Darum wohnt es neun Monate lang in dem Beutel am Bauch seiner Mutter. Dort ist es warm und gemütlich…
Wenn wir ganz nah bei Gott ...

„… Wenn ein Känguru geboren wird, ist es so groß wie ein Gummibärchen. Darum wohnt es neun Monate lang in dem Beutel am Bauch seiner Mutter. Dort ist es warm und gemütlich…
Wenn wir ganz nah bei Gott sind, geht es uns gut.“ (s.S. 66)

Ich halte ein wunderschön gestaltetes Tierbuch für Kinder ab 3 Jahre in meiner Hand. Das farbenfrohe Cover zeigt verschiedene Tiere, die man dann im Buch findet. Dort werden auf insgesamt 46 Doppelseiten jeweils ein Tier vorgestellt. So findet man dort Pfau und Brieftaube, Zebra und Elefant, Krokodil und Delfin, Eisbär und Walross, Maulwurf und Biber und… Zu jedem Tier gibt es interessante Informationen und dazu ein Impuls, der Bezug auf den christlichen Glauben nimmt. So können Eltern/ Vorlesende mit dem Kind ins Gespräch kommen und einfache Glaubenswahrheiten vermitteln.
Die mehrfarbigen Zeichnungen bilden das Tier detailgetreu in seiner natürlichen Umgebung ab. Es gibt jede Menge zu entdecken und es macht Freude die Bilder zu betrachten.

Mir gefällt dieses Bilderbuch sehr gut und ich finde die Kombination aus Wissenswerten zum Tier und einem Bezug zum kindlichen Glauben sehr gelungen. Von mir gibt es dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Eine junge Frau zwischen Träumen und Realität

Schneiderei Graf - Schicksalszeiten
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Bad Godesberg 1958: die junge Edith Graf arbeitet in der familieneigenen Herrenschneiderei, doch sie hat große Träume… von einer Lehre in der großen Damenschneiderei in Mehlem bei Bonn, von eigenen Entscheidungen ...

Bad Godesberg 1958: die junge Edith Graf arbeitet in der familieneigenen Herrenschneiderei, doch sie hat große Träume… von einer Lehre in der großen Damenschneiderei in Mehlem bei Bonn, von eigenen Entscheidungen und natürlich von der großen Liebe. Ihre Eltern möchten aber, dass sie heiratet und Heinz, ein gutes Freund ihres Zwillingsbruders Joachim, hat auch Interesse an ihr. Aber dann hört sie verwirrende Gerüchte über eine mögliche Nazi -Vergangenheit ihres Vaters und sie erfährt ein Familiengeheimnis, dass ihre bisherige Welt ins Wanken bringt. Doch dann lernt sie Paul, den Chauffeur eines Politikers der immer zwischen Berlin und Bonn pendelt, kennen und die Liebe trifft sie wie ein Blitz. Aber die nächsten Schicksalsschläge lassen nicht auf sich warten und geben Ediths Leben wieder eine neue Wende…

„Schneiderei Graf - Schicksalszeiten“ erzählt die Geschichte von Edith und Joachim Graf und deren besten Freunden Rita und Heinz, sowie von Paul, der eher zufällig immer wieder nach Bad Godesberg kommt und von Petra, die Joachim bei Fotografieren kennen lernt. Es sind junge Leute, mit ganz unterschiedlichen Träumen. Edith möchte schneidern, Joachim, der die elterliche Schneiderei erben wird, möchte lieber als Fotograf sein Geld verdienen. Heinz liebt Edith und möchte sie heiraten, Paul möchte Freiheit genießen… Vor sehr genau recherchierten geschichtlichen Hintergrund entwickelt sich der Roman, lässt eine Zeit lebendig werden, die mir fremd ist. Die Geschichte ist interessant zu lesen, immer wieder wird man von plötzlichen Wendungen überrascht und die Protagonisten müssen neue Entscheidungen treffen. Dann wieder entwickelt sich die Handlung nur sehr langsam und Edith und Joachim verlieren sich in Überlegungen, ohne dass Handlungen folgen. Das Ende ist zwar realistisch, aber lässt mich traurig zurück.

„Schicksalszeiten“ ist ein interessanter Roman, der sich gut lesen lässt. Ich bin schon gespannt auf den 2. Teil der Geschichte.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Eine Reise in den Osten und in die Vergangenheit

Wir sehen uns zu Hause
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„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (s.S. 318)

Als Annes Mann Peter ganz plötzlich stirbt, hält es die Witwe nicht mehr allein zu Hause aus und sie startet mit dem alten ...

„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (s.S. 318)

Als Annes Mann Peter ganz plötzlich stirbt, hält es die Witwe nicht mehr allein zu Hause aus und sie startet mit dem alten Wohnmobil „Willi“ zur gemeinsam geplanten Skandinavien-Reise. Doch auf der Insel Rügen stellt sich sich plötzlich die Frage, wieso Peter nie hierher wollte, obwohl die Insel doch wunderschön ist. Und auf die erste Frage, die Anne sich zu Peters Vergangenheit stellt, folgen viele weitere nach… Wer sind die Personen auf den Fotos, die ihr Mann all die Jahre aufbewahrt hat? Wieso hat Peter nie über seine Familie, seine Vergangenheit gesprochen? Wieso ist er nie zurückgekehrt in den Osten, nicht mal zu Besuch?
Während Anne anhand der Fotos auf Spurensuche im Osten geht, hat ihre Tochter Alina ganz andere Sorgen. Und dann kommt plötzlich Post von einem Anwalt und nichts ist mehr so wie es schien…

Dieses Buch ist eine Reise, eine Reise in den für Anne unbekannten Osten Deutschlands und eine Reise in die Vergangenheit. Das Buch ist sehr interessant und hat mich von Beginn an gefesselt. Die Perspektivwechsel zwischen Anne und ihrer Tochter Alina und dem unbekannten Ronny halten die Spannung während des gesamten Romans hoch, auch weil die Kapitel sehr häufig mit Cliffhangern enden. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich konnte zwischen den Seiten gut abtauchen.
Hauptprotagonistin Anne war mir sympathisch und ich konnte mich gut in sie einfühlen, auch wenn ich oft über ihre Unwissenheit zum Thema DDR-Vergangenheit den Kopf geschüttelt bzw. mich gewundert haben, dass sie nicht mehr und eher Fragen gestellt hat. Alina mochte ich gern. Mir gefiel gut, dass sich in ihr die Trauer um den Vater, das Ja zu den Veränderungen in ihrem Leben und die offenen Arme für neue Familienkonstellationen sich vereinen. In Felix hat sie dabei einen tollen Partner. Welche Rolle Ronny in dem Roman spielt, wird erst nach und nach klar. Für mich ist diese Figur auch sehr schlüssig beschrieben…
Dass Anne auf ihrer Reise immer die „richtigen“ Leute trifft, die ihr bei der Suche weiterhelfen können, erscheint wie ein glücklicher Zufall. Aber dadurch setzt sich das Puzzle zu Peters Vergangenheit Stück um Stück zusammen.
Für mich, die im Osten aufgewachsen und die zur Wende Anfang 20 war, ist dieses Buch eine ganz besondere Reise in die eigene Vergangenheit und viele Erinnerungen wurden wach. Ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen. Es ist eine interessante und spannende Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe.

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