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Veröffentlicht am 10.08.2022

Wunderschönes und informatives Tierbuch für Vorschulkinder

Erstaunliche Tiere
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„… Wenn ein Känguru geboren wird, ist es so groß wie ein Gummibärchen. Darum wohnt es neun Monate lang in dem Beutel am Bauch seiner Mutter. Dort ist es warm und gemütlich…
Wenn wir ganz nah bei Gott ...

„… Wenn ein Känguru geboren wird, ist es so groß wie ein Gummibärchen. Darum wohnt es neun Monate lang in dem Beutel am Bauch seiner Mutter. Dort ist es warm und gemütlich…
Wenn wir ganz nah bei Gott sind, geht es uns gut.“ (s.S. 66)

Ich halte ein wunderschön gestaltetes Tierbuch für Kinder ab 3 Jahre in meiner Hand. Das farbenfrohe Cover zeigt verschiedene Tiere, die man dann im Buch findet. Dort werden auf insgesamt 46 Doppelseiten jeweils ein Tier vorgestellt. So findet man dort Pfau und Brieftaube, Zebra und Elefant, Krokodil und Delfin, Eisbär und Walross, Maulwurf und Biber und… Zu jedem Tier gibt es interessante Informationen und dazu ein Impuls, der Bezug auf den christlichen Glauben nimmt. So können Eltern/ Vorlesende mit dem Kind ins Gespräch kommen und einfache Glaubenswahrheiten vermitteln.
Die mehrfarbigen Zeichnungen bilden das Tier detailgetreu in seiner natürlichen Umgebung ab. Es gibt jede Menge zu entdecken und es macht Freude die Bilder zu betrachten.

Mir gefällt dieses Bilderbuch sehr gut und ich finde die Kombination aus Wissenswerten zum Tier und einem Bezug zum kindlichen Glauben sehr gelungen. Von mir gibt es dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Eine junge Frau zwischen Träumen und Realität

Schneiderei Graf - Schicksalszeiten
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Bad Godesberg 1958: die junge Edith Graf arbeitet in der familieneigenen Herrenschneiderei, doch sie hat große Träume… von einer Lehre in der großen Damenschneiderei in Mehlem bei Bonn, von eigenen Entscheidungen ...

Bad Godesberg 1958: die junge Edith Graf arbeitet in der familieneigenen Herrenschneiderei, doch sie hat große Träume… von einer Lehre in der großen Damenschneiderei in Mehlem bei Bonn, von eigenen Entscheidungen und natürlich von der großen Liebe. Ihre Eltern möchten aber, dass sie heiratet und Heinz, ein gutes Freund ihres Zwillingsbruders Joachim, hat auch Interesse an ihr. Aber dann hört sie verwirrende Gerüchte über eine mögliche Nazi -Vergangenheit ihres Vaters und sie erfährt ein Familiengeheimnis, dass ihre bisherige Welt ins Wanken bringt. Doch dann lernt sie Paul, den Chauffeur eines Politikers der immer zwischen Berlin und Bonn pendelt, kennen und die Liebe trifft sie wie ein Blitz. Aber die nächsten Schicksalsschläge lassen nicht auf sich warten und geben Ediths Leben wieder eine neue Wende…

„Schneiderei Graf - Schicksalszeiten“ erzählt die Geschichte von Edith und Joachim Graf und deren besten Freunden Rita und Heinz, sowie von Paul, der eher zufällig immer wieder nach Bad Godesberg kommt und von Petra, die Joachim bei Fotografieren kennen lernt. Es sind junge Leute, mit ganz unterschiedlichen Träumen. Edith möchte schneidern, Joachim, der die elterliche Schneiderei erben wird, möchte lieber als Fotograf sein Geld verdienen. Heinz liebt Edith und möchte sie heiraten, Paul möchte Freiheit genießen… Vor sehr genau recherchierten geschichtlichen Hintergrund entwickelt sich der Roman, lässt eine Zeit lebendig werden, die mir fremd ist. Die Geschichte ist interessant zu lesen, immer wieder wird man von plötzlichen Wendungen überrascht und die Protagonisten müssen neue Entscheidungen treffen. Dann wieder entwickelt sich die Handlung nur sehr langsam und Edith und Joachim verlieren sich in Überlegungen, ohne dass Handlungen folgen. Das Ende ist zwar realistisch, aber lässt mich traurig zurück.

„Schicksalszeiten“ ist ein interessanter Roman, der sich gut lesen lässt. Ich bin schon gespannt auf den 2. Teil der Geschichte.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Eine Reise in den Osten und in die Vergangenheit

Wir sehen uns zu Hause
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„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (s.S. 318)

Als Annes Mann Peter ganz plötzlich stirbt, hält es die Witwe nicht mehr allein zu Hause aus und sie startet mit dem alten ...

„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (s.S. 318)

Als Annes Mann Peter ganz plötzlich stirbt, hält es die Witwe nicht mehr allein zu Hause aus und sie startet mit dem alten Wohnmobil „Willi“ zur gemeinsam geplanten Skandinavien-Reise. Doch auf der Insel Rügen stellt sich sich plötzlich die Frage, wieso Peter nie hierher wollte, obwohl die Insel doch wunderschön ist. Und auf die erste Frage, die Anne sich zu Peters Vergangenheit stellt, folgen viele weitere nach… Wer sind die Personen auf den Fotos, die ihr Mann all die Jahre aufbewahrt hat? Wieso hat Peter nie über seine Familie, seine Vergangenheit gesprochen? Wieso ist er nie zurückgekehrt in den Osten, nicht mal zu Besuch?
Während Anne anhand der Fotos auf Spurensuche im Osten geht, hat ihre Tochter Alina ganz andere Sorgen. Und dann kommt plötzlich Post von einem Anwalt und nichts ist mehr so wie es schien…

Dieses Buch ist eine Reise, eine Reise in den für Anne unbekannten Osten Deutschlands und eine Reise in die Vergangenheit. Das Buch ist sehr interessant und hat mich von Beginn an gefesselt. Die Perspektivwechsel zwischen Anne und ihrer Tochter Alina und dem unbekannten Ronny halten die Spannung während des gesamten Romans hoch, auch weil die Kapitel sehr häufig mit Cliffhangern enden. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich konnte zwischen den Seiten gut abtauchen.
Hauptprotagonistin Anne war mir sympathisch und ich konnte mich gut in sie einfühlen, auch wenn ich oft über ihre Unwissenheit zum Thema DDR-Vergangenheit den Kopf geschüttelt bzw. mich gewundert haben, dass sie nicht mehr und eher Fragen gestellt hat. Alina mochte ich gern. Mir gefiel gut, dass sich in ihr die Trauer um den Vater, das Ja zu den Veränderungen in ihrem Leben und die offenen Arme für neue Familienkonstellationen sich vereinen. In Felix hat sie dabei einen tollen Partner. Welche Rolle Ronny in dem Roman spielt, wird erst nach und nach klar. Für mich ist diese Figur auch sehr schlüssig beschrieben…
Dass Anne auf ihrer Reise immer die „richtigen“ Leute trifft, die ihr bei der Suche weiterhelfen können, erscheint wie ein glücklicher Zufall. Aber dadurch setzt sich das Puzzle zu Peters Vergangenheit Stück um Stück zusammen.
Für mich, die im Osten aufgewachsen und die zur Wende Anfang 20 war, ist dieses Buch eine ganz besondere Reise in die eigene Vergangenheit und viele Erinnerungen wurden wach. Ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen. Es ist eine interessante und spannende Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Mari am Meer

Fischbrötchen und Schokoküsse
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Mari lebt mit Mitte Zwanzig noch mit ihren Eltern in einer Wohnung in München. Eine Freundin bietet ihr eine Jobchance an der Ostseeküste und da Mari fast zeitgleich ihren Job verliert, fasst sie den Entschluss ...

Mari lebt mit Mitte Zwanzig noch mit ihren Eltern in einer Wohnung in München. Eine Freundin bietet ihr eine Jobchance an der Ostseeküste und da Mari fast zeitgleich ihren Job verliert, fasst sie den Entschluss in den Norden zu ziehen. Ihre neue Arbeitsstelle auf dem Gutshof von Frau Larsen ist wunderschön direkt an der Küste bei Eckernförde gelegen und Mari ist begeistert. Allerdings herrscht im Büro großes Chaos und Mari hat viel zu tun. Und dann ist da noch das Problem, dass man vom Gutshof ohne ein Auto nicht wegkommt und Mari für jede Fahrt Tim-Ove, den Großneffe ihrer Arbeitgeberin bitten muss, sie zu fahren. Und Tim-Ove verhält sich sehr wechselhaft… mal freundlich und zuvorkommend, dann wieder regelrecht grob… Was steckt hinter diesem Verhalten und wieso kribbelt es bei jedem Streit in Maris Bauch?

„Fischbrötchen und Schokoküsse“ ist der 1. Roman von Jane Hell, den ich las, und ich fühlte mich gut unterhalten. Jane Hells Schreibstil ist locker und spritzig und lässt sich gut lesen. Oft brachten mich Situationen und natürlich auch die Dialoge zwischen Marina und Tim-Ove zum Schmunzeln. Mari, die das Gewohnte liebt und nur ungern ihre Komfortzone verlässt, wächst über sich hinaus als die den Job an der Küste annimmt. Mir gefällt ihre Entwicklung sehr gut. Tim-Ove (wer nennt den sein Kind so???) war mir anfangs unsympathisch und sein Verhalten Mari gegenüber konnte ich nicht nachvollziehen. Aber das klärt sich ja im Laufe der Geschichte auf und ein Happy End ist in Sicht…

„Fischbrötchen und Schokoküsse“ ist ein locker-leichter Sommerroman, der Lust aufs Meer weckt. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Wenn Stille eine Sprache wäre

Wenn Stille eine Sprache wäre
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„Stille ist mein Freund“, so sagt der schwedische Pastor und Schriftsteller Tomas Sjödin von sich. In seinem neuen Buch nimmt er die Leser mit auf eine Reise in die Stille. In eine Stille, die uns mit ...

„Stille ist mein Freund“, so sagt der schwedische Pastor und Schriftsteller Tomas Sjödin von sich. In seinem neuen Buch nimmt er die Leser mit auf eine Reise in die Stille. In eine Stille, die uns mit Gott verbindet, die uns beten lässt, ohne dass Lärm uns ablenkt.

In seinem neusten Buch sagt Sjödin von sich, dass er es liebt von Menschen und Tönen umgeben zu sein. Doch da ist auch das Wissen, dass es stille Orte braucht und Zeit um zur Ruhe zu finden. Und so begibt sich der Autor auf die Reise… teils ganz wörtlich als er allein in den USA unterwegs ist oder wenn er in Schweden Freunde oder Heimatorte besucht, teils aber auch über andere Autoren und deren Bücher, die er gelesen oder Beiträge, die er gehört hat. So entsteht ein vielfältiges Bild über Stille, was sie ausmacht, wo man sie finden kann. Schon beim Lesen des Buches bin ich ruhig geworden, habe den Gedanken und Impulsen des Autor nachgespürt.

Das Buch ist in 21 Kapitel + Epilog eingeteilt. Es lohnt sich das Buch Kapitel für Kapitel in Ruhe zu lesen und sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Viele wichtige Aussagen sind noch mal hervorgehoben, so zB. über den Klang der Stille:
„Wahrnehmen heißt: sich einer Sache bewusst werden, die nur nach und nach hervortritt.“ (s.S.26)

Tomas Sjödin erinnert sich im Buch auch an seine Herkunft, seine Heimat und wie man dort Glauben und Gebet lebte:
„Das Knien ist eine uralte Art zu beten, zu kostbar, um sie verkommen zu lassen.“ (s.S.116)

Viele Sätze im Buch haben mich ermutigt, wie zB. dies über Gebet in stressigen Zeiten:
„Alles, was es braucht, ist die Augen zu öffnen und zu sehen, dass er (Gott) da ist und immer schon da war.“ (s.S.173)

Ein weiterer Impuls, den ich gern umsetzen möchte, ist, dass man eine eigene Routine entwickelt, denn:
„Das Wiederkehrende ist auch das Rückgrat unseres geistlichen Lebens.“ (s.S.205)
Und wichtig finde ich ebenso den Gedanke, dass man Gott in der Stille des neu anbrechenden Tages sucht. Das muss kein langes Bibelstudium oder Gebet sein, sondern eher ein Lauschen in die Stille:
„Die große Gabe des frühen Morgens: Gottes Flüstern und seine Nähe als Antwort auf unsere Sehnsucht.“ (s.S. 224)

„Wenn Stille eine Sprache wäre“ ist ein wertvolles Buch mit sehr vielen wichtigen Gedanken. Tomas Sjödin‘s Schreibstil lässt sich gut lesen und der Autor weckt Lust die Impulse im eigenen Leben umzusetzen. Das Buch wird sicher einen guten Platz in der Nähe meines Lesesessels finden.

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