Eine interessante Geschichte, die im 2. Weltkrieg spielt
Ein Haus in BrooklynIn dem Haus in Brooklyn leben Esther und Peter, die ihre Mutter durch einen Unfall verloren haben. Dass kurz darauf der Vater Eddie Shaffer beschließt sich freiwillig für den Einsatz im 2. Weltkrieg zu ...
In dem Haus in Brooklyn leben Esther und Peter, die ihre Mutter durch einen Unfall verloren haben. Dass kurz darauf der Vater Eddie Shaffer beschließt sich freiwillig für den Einsatz im 2. Weltkrieg zu melden, ist für die beiden Kinder ein großer Schock. Penny Goodrich, eine junge Frau aus der Nachbarschaft der Großmutter, erklärt sich bereit für die Kinder zu sorgen. Seit vielen Jahren heimlich in Eddie verliebt hofft sie, dass dadurch der Mann auf sie aufmerksam wird und ihre Liebe erwidert.
Im Haus lebt auch der Jude Jakob Mendel, der um seine Frau trauert und sich sehr große Sorgen um Sohn und Schwiegertochter macht, die in Ungarn leben und nicht vor den Nazis fliehen können. Von seiner Gemeinde hat er sich zurückgezogen. Als gegenüber die Synagoge brennt, verändert sich viel. Jakob und die anderen Hausbewohner rücken zusammen und lernen viel voneinander und über Gott.
Der Roman „Ein Haus in Brooklyn“ erzählt eine spannende und berührende Geschichte. Alle Bewohner dieses Hauses leben in einer Ausnahmesituation. Der plötzliche Unfalltod von Jakobs Frau Miriam und von Rachel Shaffer bringt das Leben aller durcheinander. Dass Eddie es nicht mehr ertragen kann in der Wohnung zu sein, in der er glücklich war, kann ich nachvollziehen. Ich verstehe aber nicht wie er seine Kinder in fremder Obhut lassen kann. Die Kinder reagieren dann auch sehr stark: Esther mit Ablehnung gegenüber Penny, Peter indem er nicht mehr spricht. Zum Glück öffnet Jakob die Wohnungs- und irgendwann auch seine Herzenstür für die Kinder. Gegenseitig geben sie sich Halt und finden in den jüdischen Traditionen und Festen (zurück) zu Gott. Auch Penny entwickelt sich weiter und findet ihren Weg.
Ich habe schon mehrere Romane von Lynn Austin gelesen und sie haben mir gut gefallen. Mit diesem Buch hatte ich allerdings anfangs einige Probleme. Die Zeit, in der die Geschichte spielt, ist spannend und auch der Buchaufbau gefiel mir. Aber ich wurde lange Zeit mit den Protagonisten nicht „warm“, konnte ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen. Für die Kindern empfand ich hauptsächlich Mitleid, mochte sie aber gern. Auch Jakob mochte ich sehr schnell. Penny‘s Art und ihr krampfhaftes Festhalten an der Verliebtheit in Eddie konnte ich gar nicht verstehen. Das änderte sich erst sehr spät. Gut gefiel mir der geschichtliche Hintergrund und auch die jüdischen Traditionen. Gelungen fand ich auch die Einschübe zur Judenverfolgung in Ungarn, die über die Briefe von Jakobs Sohn eingefügt waren.
„Ein Haus in Brooklyn“ ist ein interessantes, spannendes und vielschichtiges Buch mit geschichtlichem Hintergrund, dass ich gern weiterempfehle.