Sehr gefühlvoll
The Light in UsIch hab schon so viel von Emma Scott gehört, bevor ich zu “The Light in Us” gegriffen habe. Es war mein erstes Buch von ihr und mittlerweile kann ich die positiven Meinungen verstehen.
Charlotte mag ...
Ich hab schon so viel von Emma Scott gehört, bevor ich zu “The Light in Us” gegriffen habe. Es war mein erstes Buch von ihr und mittlerweile kann ich die positiven Meinungen verstehen.
Charlotte mag das sein, was Kenner als “Wunderkind” bezeichnen würden. Sie spielt die Geige schon in Kindheitsjahren wie eine professionelle Künstlerin und doch blieb sie daheim in Montana bei ihren Eltern. Natürlich gab es Geigenunterricht, aber auch eine liebevolle, umsorgte Kindheit voller glücklicher Momente. Char’s kleiner Bruder Chris war ihr größter Fan, doch als er starb, nahm er etwas mit, das Charlotte lange Zeit nicht wieder fand. Sie schaffte ihren Abschluss an der Juillard, doch das Herz ihrer Musik war mit ihrem Bruder in den Tod gegangen. Eine Auszeit und ein neuer Job sollten Abstand bringen, doch so richtig funktioniert das nicht. Bis sich alles verändert und Charlotte plötzlich für den verunglückten Extremsportler Noah Lake verantwortlich sein soll.
Der blinde Sturkopf und die zerbrochene Violinistin sollten mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick sieht…
Dem Tod ist er gerade noch so von der Schippe gesprungen und doch: Der Gedanke, es hätte anders verlaufen können – verlaufen müssen – ist bei Noah Lake an der Tagesordnung. Wut, Zorn und Hass bestimmen seinen Alltag. Sechs ausgebildete Assistenten in sechs Wochen hat er in die Flucht geschlagen, bevor Charlotte über einen ungewöhnlichen Weg zu ihm findet. Der verbitterte Kerl merkt gar nicht was er an ihr hat, bis es ihn trifft, wie ein Schlag ins Gesicht, und er an seinem depressiven Dahinvegetieren zu zweifeln beginnt. Bei Gott, das mit anzusehen, war wirklich hart und ich hab so oft Tränen vergossen. Dabei merkt man, welch sensibler, einfach verdammt verzweifelter Mann hinter der Maske steckt und ich war so stolz auf Charlotte, dass sie ihn nicht aufgegeben hat.
Gerade in den schwersten Momenten war sie an seiner Seite und zog ihn förmlich aus seiner tiefen Dunkelheit ans Licht um ihm zu beweisen, dass zwar sein altes Leben so nicht mehr möglich ist, ihm sich aber so viele neue Möglichkeiten bieten, wenn er es nur zu lässt.
Ob er kämpft? Oder wehrt er sich weiter gegen seine Blindheit?
Obwohl Charlotte selbst mit einem riesigen Päckchen zu kämpfen hat, beweist sie großen Mut. Besonders gut hat mir aber gefallen, das am Ende beide eine Entscheidung getroffen haben, die schmerzt und vorerst wahnsinnig aufreibend ist, aber die auch beide weiter gebracht hat. Ob es sie dann letztendlich auch wirklich zusammen geführt hat, müsst ihr selbst lesen.
Ich liebe dieses Buch. Ich liebe die verbildlichten Emotionen, ich liebe die großen Gefühle, die dramatischen Wendungen. Auch ein paar Spannungsspitzen hat Emma Scott eingebaut, sodass es nie langweilig war. Die Liebesgeschichte baut sich langsam und intensiv auf. Sie ist natürlich eine treibende Kraft im Buch und doch bildet sie nicht komplett den Hauptstrang. Ich fand es faszinierend, wie die Lebensgeschichten der Protagonisten eine große Rolle im Ganzen einnahmen.
Das i – Tüpfelchen waren die Nebencharaktere, welche dem Ganzen je nach Situation die richtige Portion Perfektion verliehen und für mich das Buch zu einer runden Sache machen.
Ich würde sofort wieder ein Buch von Emma Scott zur Hand nehmen, gleichzeitig eine Packung Taschentücher kaufen und mich ihrer wundervollen Schreibweise hingeben. Ich war berührt, gefesselt und ergriffen in hohem Maße. Hoffentlich gibt es bald das nächste Buch und ich werde mir auch ihre älteren noch zu Gemüte führen.