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Veröffentlicht am 25.07.2018

Bilderbuch-Ehe oder düsteres Versteckspiel?

A Stranger in the House
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Eigentlich führen Karen und Tom eine Bilderbuch-Ehe. Doch eines Abends kommt Tom nach Hause und Karen ist verschwunden: Nach einem ominösen Anruf brach sie scheinbar völlig überstürzt auf, fuhr wie eine ...

Eigentlich führen Karen und Tom eine Bilderbuch-Ehe. Doch eines Abends kommt Tom nach Hause und Karen ist verschwunden: Nach einem ominösen Anruf brach sie scheinbar völlig überstürzt auf, fuhr wie eine Verrückte und verursachte einen Autounfall.
Nun kann sie sich an nichts mehr erinnern, weder an den Anruf noch daran, wie sie verunglückt ist. Und erst recht nicht an die Leiche, die kurz darauf in der Nähe des Unfallorts gefunden wird...

In rasantem Tempo erzählt Shari Lapena die Geschichte eines glücklichen Paares, das ins Unglück stürzt, und bei dem scheinbar niemand ist, wer er vorgibt zu sein.
Immer wieder nimmt die Handlung größere und kleinere Wendungen, die beim Lesen definitiv für Kurzweil sorgen, auch wenn sie bisweilen etwas vorhersehbar sind und die plastische Ausgestaltung der Charaktere hin und wieder unter dem hohen Tempo leidet, die die Geschehnisse nehmen.
Insgesamt aber dennoch ein Thriller, den es sich zu verschlingen lohnt, besonders als schnelle oder "leichte" Lektüre zwischendurch.

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  • Spannung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 24.06.2018

Die Obsession bleibt leider aus...

Voyeur
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Normalerweise interessiert sich der Galerist Donald Ramsey für Frauen und die (körperliche) Liebe nur in seinen Kunstwerken.
Doch eines Tages flammt durch eine zufällige Beobachtung ein bisher unbekanntes ...

Normalerweise interessiert sich der Galerist Donald Ramsey für Frauen und die (körperliche) Liebe nur in seinen Kunstwerken.
Doch eines Tages flammt durch eine zufällige Beobachtung ein bisher unbekanntes Begehren für seine Assistentin Anna in ihm auf. Doch es gibt ein Problem: Anna hat einen festen Freund, und so beschließt Donald, jemanden anzuheuern, der Anna verführt und so die Beziehung torpediert.
Die Intrige nimmt ihren Lauf, doch der Erfolg will sich nicht so recht einstellen. Und dann läuft plötzlich alles schief...

Die Obession, die Donald entwickelt, bleibt beim Leser hier leider aus. Sowohl Ramsey als auch sein Mitverschwörer sind von Beginn an extrem unsympathisch - das mag beabsichtigt sein, aber es macht es dem Leser schwer, einen Zugang zu finden. Dass man eigentlich schnell genervt ist von Donalds ständigen Attacken auf Annas Beziehung und von dem ständigen Hick-Hack zwischen ihm und dem "Verführer" Zeppo , hilft da auch nicht unbedingt.
Ungewohnterweise schafft es Becket diesmal leider nicht so recht, Spannung aufzubauen oder zu halten, stattdessen erweckt das Buch eher einen gewissen Eindruck der Beiläufigkeit und hinterlässt einen faden Geschmack der Unzufriedenheit.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Solider, kurzweiliger Krimi mit wenig Überraschungen

Blumen des Todes
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Besonders viel Zeit hatte Archibald Wilson nicht, um seinen großen Lottogewinn zu genießen: Schon bald nach seinem großen Glück wird er an einen Grabstein gelehnt in der Glasgower Nekropole gefunden, seine ...

Besonders viel Zeit hatte Archibald Wilson nicht, um seinen großen Lottogewinn zu genießen: Schon bald nach seinem großen Glück wird er an einen Grabstein gelehnt in der Glasgower Nekropole gefunden, seine Leiche wie in einem seltsamen Ritual in Szene gesetzt. Doch handelt es sich wirklich um einen Ritualmord? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter, etwas aus Wilsons Vergangenheit, das ihn nicht zu einem zufälligen, sondern sorgfältig ausgewählten Opfer machte?
Während von allen Seiten Druck gemacht wird, dass die Ermittlungen schnell abgeschlossen werden, hat Pereira auch noch mit ihrem komplizierten Privatleben zu kämpfen, und an keiner der beiden Fronten scheint sie voranzukommen...

Dieser zweite Fall für Pereira und Bain ist die perfekte leichte Lektüre für nebenbei. Die Handlung entwickelt sich relativ klar und linear ohne große Überraschungen oder erstaunliche Wendungen, bleibt dabei aber durch den bildhaften, teils gewitzt-ironischen, teils einfühlsam-emotionalen und kreativen Schreibstil recht kurzweilig.
Das Cover hingegen wirkt leider etwas lieblos gestaltet und etwas "zusammengewürfelt", und bisweilen ist der tiefgreifende Einblick in Pereiras Privatleben auch etwas anstrengend - dieses Thema ist in Krimis in letzter Zeit leider etwas zu sehr in Mode gekommen und wirkt mittlerweile doch etwas ausgelutscht.
Alles in allem bietet "Die Blumen des Todes" (bedauerlicherweise) nicht genug Spannung für schlaflose Nächte, für eine leichte Urlaubslektüre ist es aber perfekt geeignet.

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  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 06.04.2018

Ein Killer, der selbst der Natur einen Schritt voraus zu sein scheint...

Leichenblässe
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Nachdem er um Haaresbreite eine Messerattacke überlebt hat, reist David Hunter nach Tennessee, um dort für einen Monat auf der sogenannten "Body Farm" zu arbeiten und sich fern von den Geschehnissen in ...

Nachdem er um Haaresbreite eine Messerattacke überlebt hat, reist David Hunter nach Tennessee, um dort für einen Monat auf der sogenannten "Body Farm" zu arbeiten und sich fern von den Geschehnissen in London darüber klar zu werden, wie sein Leben in Zukunft aussehen soll.
Doch es kommt alles anders, als sein alter Freund Tom ihn bittet, ihn zu einem Tatort mit einer ungewöhnlich stark verwesten Leiche zu begleiten, und David unversehens immer stärker in die Ermittlungen involviert wird - ohne zu ahnen, dass er leicht selbst zur Zielscheibe des Mörders werden könnte...

Der Titel ist passend zum Rest der Reihe mit einem schlichten, aber optisch eindrucksvollen Cover mit Kreuz und Schwar-Weiß-Kontrast gehalten, der diesmal auch perfekt Davids inneren Konflikt spiegelt: Dieser ist eigentlich mit der Aufarbeitung des eigenen Traumas und seiner Selbstzweifel beschäftigt, und lässt sich nur sehr widerwillig auf die Zusammenarbeit ein, möchte mit den Ermittlungen eigentlich gar nichts zu tun haben. Stattdessen hadert er mit sich selbst und scheint das Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten verloren zu haben. Vielmehr noch: Er hat Zweifel daran, ob er diesen Beruf tatsächlich weiter ausüben will.
Doch dann wird er - genau wie der Leser - von den Geschehnissen in einen rasanten Strudel gerissen, aus dem es bis zum Schluss kein Entrinnen gibt. Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum mehr weglegen: Starke Charaktere, die Hoffnung auf etwas Erholung für Dr. Hunter, die schnell und brutal zerschlagen wird, die Jagd nach einem gerissenen Mörder, schließlich scheinbar die Lösung - und dann kommt doch wieder alles anders.
Beckett hält seine Leserschaft mal wieder bis zum Schluss in Atem mit einem herrlichen Katz-und-Maus-Spiel voll unerwarteter Wendungen, starken Gefühlen und jede Menge Gänsehaut!

Veröffentlicht am 26.02.2018

Die Toten in der Marsch

Totenweg
1

Achtzehn Jahre ist es her, seit Frida die Leiche im alten Viehstall am Totenweg gefunden hat. Achtzehn Jahre sind seit Haverkorns Scheitern vergangen, der es in seinen Ermittlungen nicht schaffte, den ...

Achtzehn Jahre ist es her, seit Frida die Leiche im alten Viehstall am Totenweg gefunden hat. Achtzehn Jahre sind seit Haverkorns Scheitern vergangen, der es in seinen Ermittlungen nicht schaffte, den Mörder dingfest zu machen. Den Mörder, den Frida zu kennen glaubt...
Und nun, nach so langer Zeit, gibt es erneut Tote, und auf einmal scheint es, als müsste die Vergangenheit in einem neuen Licht betrachtet werden...

Romy Fölcks Reihenauftakt packt von Anfang an und lässt einen bis zur letzten Seite und darüber hinaus nicht mehr los.
Schon bald gewinnen die Hauptcharaktere ihr Publikum für sich, aus anderen wird man nicht so recht schlau, und dann gibt es noch die, die schon früh ein gewisses Misstrauen erwecken und vor denen man Frida und Bjarne am liebsten warnen würde, auch wenn man manchmal gar nicht mal so genau weiß, warum...
Fölcks flüssliger und wortgewandter, bildreicher Schreibstil, mit dem sie den wilden Charme der Marsch, die allgegenwärtige Düsternis und den schaurigen Duft von Geheimnissen gekonnt einfängt, schlägt die Leser immer weiter in seinen Bann, bis es schwerfällt, das Buch überhaupt noch aus der Hand zu legen.

"Totenweg" ist nicht nur für sich genommen ein spannendes und mitreißendes Buch, sondern auch ein äußerst gelungener Reihenauftakt, der definitiv Lust auf mehr macht!

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