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Lust_auf_literatur

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2025

Realistischer und nahbarer Einblick in die junge Mutterschaft

Die bärtige Frau
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Ich lese unheimlich gerne Roman über Elternschaft. Wahrscheinlich ist es das Thema, das in meinem Bücherregal am Häufigsten zu finden ist. Und obwohl diese besondere Übergangsphase, wenn aus Menschen zum ...

Ich lese unheimlich gerne Roman über Elternschaft. Wahrscheinlich ist es das Thema, das in meinem Bücherregal am Häufigsten zu finden ist. Und obwohl diese besondere Übergangsphase, wenn aus Menschen zum ersten Mal Eltern werden, jetzt schon eine Weile hinter mir liegt, greife ich immer wieder gerne zu Romanen über diese Zeit der Veränderung.

Ihren dritten Roman widmet sich die Leipziger Schriftstellerin Bettina Wilpert genau diesem Lebensabschnitt.
Ihre Protagonistin Alex ist vor ungefähr einem Jahr Mutter eines Wunschkindes geworden und verbringt jetzt zum ersten Mal ein paar Tage ohne ihre kleine Tochter. Sie muss zu ihrer Mutter, die nach einem Beinbruch ihre Hilfe benötigt, in ihr bayrisches Heimatdorf fahren. Alex kinderlose Schwester Lena wird später dazukommen und sie dabei unterstützen.
In diesen Tage hat Alex endlich die nötige Distanz und Ruhe um über die letzten Monate nachzudenken.
In Gedanken lässt sie die Entstehung ihres Kinderwunsches, Schwangerschaft und Geburt und die erste Babyzeit Revue passieren und versucht sie für sich einzuordnen.
Gleichzeitig ruft der Aufenthalt in ihrem Elternhaus Erinnerungen hervor, die noch viel weiter in der Vergangenheit liegen.

Bettina Wilpert ist sicher nicht die Erste, die sich literarisch mit dieser Phase der Elternschaft beschäftigt, aber sie tut es mit bewundernswerter Leichtigkeit und in einer seltenen Vielfalt. Neben Kinderwunsch und gewollter Schwangerschaft thematisiert sie genauso Abtreibung und gewollte Kinderfreiheit. Trotz des gesellschaftskritischen und feministischen Grundtenors fokussiert sich Wilpert nicht auf die negativen Folgen von Elternschaft in einer Gesellschaft, die immer noch ein starres Rollenbild und hohe Erwartungen an Eltern anlegt und somit Druck ausübt. Sie bleibt oft auf der individuellen Ebene von Alex und zeigt die schönen Erfahrungen und Gefühle, die genauso mit Mutterschaft verbunden sein können, wie die die leidvollen.

Besonders hervorheben möchte ich, dass Wilpert in ihrem Roman eine frühe Fehlgeburt realistisch beschreibt, was in der Belletristik bis heute noch eine Ausnahmeerscheinung ist.
Für mich persönlich sehr interessant waren Alex Gedanken zur Manifestation des Frauseins und die Festschreibung der weiblichen Identität durch die Schwangerschaft.
Und auch generell finde ich in Wilperts Roman viele Passagen und Gedanken, mit denen ich sehr identifizieren kann.

„Bevor sie selbst ein Kind hatte, fand sie Babys langweilig und musste sich Mühe geben, um überhaupt Begeisterung für die Kinder ihrer Freund*innen aufzubringen. Sie fand auch Babysachen oder Babykleidung nicht süß. Sie mochte Kinder nicht gern, sie mochte nur selbst ein Kind haben.“

Ich habe „Die bärtige Frau“ sehr gerne gelesen und fand den Roman wunderbar nahbar. Ich denke, dass der Roman gerade für Menschen (noch?) ohne Kinder ein realistische Bild vom Mutter werden aufzeigen kann und Menschen mit Kindern sich darin wiederfinden und gesehen fühlen können.

„Als Paula auf die Welt kam, hat sie verstanden: Abhängig sind wir alle, und es ist nichts Schlimmes, sondern etwas zutiefst Menschliches. Wir können gar nicht ohne.“


Das war mein erster Roman von Bettina Wilpert und ich möchte jetzt endlich bald ihren vielgelobten und verfilmten Debütroman „Nichts, was uns passiert“ lesen!

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Intensiv und intim, ein literarisches Highlight

Hunger
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Tine Høegs Roman „Hunger“ war ein Text, der mich sehr persönlich getroffen und abgeholt hat. Die dänische Autorin beschreibt darin über den brennenden und unerfüllten Kinderwunsch ihrer Erzählerin Mia.
Sie ...

Tine Høegs Roman „Hunger“ war ein Text, der mich sehr persönlich getroffen und abgeholt hat. Die dänische Autorin beschreibt darin über den brennenden und unerfüllten Kinderwunsch ihrer Erzählerin Mia.
Sie und ihr Partner Emil, der bereits zwei Kinder aus einer anderen Beziehung hat, wünschen sich schon länger ein gemeinsames Kind.
Aber Mia wird nicht schwanger. Sie wollen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

In Form eines Tagebuchs erzählt Mia in der Ich-Perspektive kompromisslos offen von dem Kinderwunsch und ihren Gefühlen während der vergeblichen Versuche.

„dies ist ja meine Geschichte, sie handelt nicht von den Kindern oder Emil
sie handelt davon was eine Fertilitätsbehandlung mit einem Menschen macht“

Die Tagebuchschreiberin versucht ihren Kinderwunsch zu analysieren, kann ihn aber rational nicht greifen.

„ich will es mit allem was ich bin
die Sehnsucht nach einem Kind ist nicht rational. Die kommt
von einem Ort in mir der nicht das Gehirn ist“

Die Zeit, die sie mit Emils Kindern verbringt, sind gleichzeitig schmerzvoll, wenn sie die Ähnlichkeit zwischen Vater und Kindern entdeckt, und auch erfüllend, weil sie von ihnen akzeptiert und geliebt wird. Aber wird das ausreichend sein, wenn es mit dem eigenen Kind nicht klappen wird?

Die zyklischen Kinderwunschbehandlungen, die mit der Zeit immer invasiver werden, belasten den Körper und die Psyche stark. Ist es das alles wert? Ist die Beziehung zu Emil stark genug, um die zum Teil würdelosen Aspekte der Behandlung auszuhalten?

„Ich will Mutter sein, lieben mit Schrecken“

„Hunger“ ist in seiner stilistischen Form unglaublich persönlich und intensiv geschrieben. Ich kann mir vorstellen, dass einiges an autofiktionalen Anteilen eingeflossen ist, um diese psychologische Tiefe zu erreichen.

Høeg nimmt in ihrem Roman Bezug auf andere literarische Werke, lässt ihre Gedanken um ihren Kinderwunsch raumgreifend ausschweifen, setzt (ihren) den weiblichen Körper in gesellschaftskritischen Kontext. Wer einen stringenten Plot lesen möchte, wird hier nicht fündig. Wer gerne intensive, tief gehende und intime Literatur lesen will, aber definitiv.

„Hunger“ war für mich sowohl literarisch als auch thematisch ein absoluter Volltreffer. Ich wünschte mir für Mia, dass ihr Hunger gestillt wird.

Allerdings war der Roman nicht nur für mich mit meiner persönlichen Geschichte ein Highlight, sondern er war in Dänemark nach den Romanen „Neue Reisende“ (2020 und „Tour de Chambre“ (2022) ebenfalls ein Bestseller und wurde von Netflix verfilmt. Die Romanverfilmung soll dieses Jahr mit dem Titel „Eine Kopenhagener Liebesgeschichte“ zu sehen sein.

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Veröffentlicht am 05.02.2025

Überraschendes Highlight

In ihrem Haus
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Nichts auf dem Klappentext hat mich auf das vorbereitet, was in diesem Roman steckt. Nichts hat angedeutet, in welche Richtung sich diese Wahnsinnsgeschichte entwickeln wird.

Und ich werde es in dieser ...

Nichts auf dem Klappentext hat mich auf das vorbereitet, was in diesem Roman steckt. Nichts hat angedeutet, in welche Richtung sich diese Wahnsinnsgeschichte entwickeln wird.

Und ich werde es in dieser Rezension auch nicht tun. Du solltest diesen wunderbaren und großartigen Roman komplett unvoreingenommen und selbständig entdecken, damit er seine volle Wirkung entfaltet. Kein Wunder, dass die niederländische Autorin Yael van der Wouden damit auf der Shortlist des Booker Prize 2024 gelandet ist.
Und auch ich weiß, dass er 2025 unter meinen Highlight landen wird.

Ihren Debütroman lässt van der Wouden ganz in der Vergangenheit spielen, in den ländlichen Niederlande im Jahr 1961, was sich auch im sich nur langsam entfaltenden Schreibstil widerspiegelt.
Ich lerne in den ersten Kapiteln die Protagonistin Isabel kennen, eine alleinstehende Frau, die im Haus ihrer verstorbenen Mutter lebt. Emotional wirkt sie verhärtet und distanziert, das Verhältnis zu ihren beiden Brüdern ist nicht ohne Spannungen.
Das Haus gehört eigentlich ihrem älteren Bruder Louis, sie darf aber solange darin wohnen bis er sesshaft werden will und eine Familie gründet.
Isabel macht sich darüber aber nicht wirklich Sorgen. Sie kennt ihren Bruder als Lebemann mit vielen Frauenbekanntschaften, der sich nicht wirklich festlegen will, obwohl jede aktuelle Flamme die Frau fürs Leben zu sein scheint.

Als Louis Isabel dann seine neueste Freundin Eva vorstellt, ist sie von der oberflächlich wirkenden Blondine, wenig beeindruckt. Ganz und gar nicht begeistert ist sie allerdings, als ihr Bruder Eva einfach für ein paar Wochen bei Isabel einquartiert, weil er auf eine Geschäftsreise muss.
Isabel schätz die Einsamkeit und Regelmäßigkeit ihres Alltags in ihrem Haus und legt keinen Wert auf Gesellschaft.
Und tatsächlich verstehen sich die beiden unterschiedlichen Frauen nur schlecht und es kommt zu Reibungen.

Doch nicht nur die zwischenmenschlichen Komplikationen machen Isabel in ihrem Haus zu schaffen, auch scheinen Gegenstände zu verschwinden und Eva scheint ihre ganz eigenen Agenda zu haben…

Mit dieser kurzen Exposition habe ich jetzt auf keinen Fall zu viel verraten und nur das Einstiegssetting der Geschichte skizziert.

Yael van der Wouden überrascht mich mit der weiteren Entwicklung des Roman und greift nach meinem Herz und meinem Hirn, dass sich bald nicht mehr von der Geschichte lösen kann.
Die sinnlichen Beschreibungen von Sommerhitze, Gerüchen, Haptik und Körperlichkeiten sind quasi aus den Seiten heraus spürbar. Die persönliche Entwicklung der Protagonistinnen begeistert mich und die spätere Einbettung in einen geschichtlichen Kontext stellt auch heute noch relevante und aktuelle Fragen.

Nachdem ich mit meinen zwei ersten Romanen des nagelneuen Gutkind Verlags keine Glücksgriffe gemacht hatte, war dieser gleichermaßen spannende wie emotional mitreißende Roman ein Volltreffer!

Definitiv eine absolute Leseempfehlung!

“Was war schon Glück?
Was war das Glück wert, wenn es einen Krater hinterließ, der dreimal so groß war?”

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Unterhaltsamer Roman mit ungewöhnlicher Erzählstruktur

Shanghai Story
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Auf diesen Roman war ich auf Grund des Settings und der Erzählform sehr gespannt. „Shanghai Story“ spielt, logischerweise, in Shanghai und erzählt seine Geschichte rückwärts, beginnt also mit dem zeitlichen ...

Auf diesen Roman war ich auf Grund des Settings und der Erzählform sehr gespannt. „Shanghai Story“ spielt, logischerweise, in Shanghai und erzählt seine Geschichte rückwärts, beginnt also mit dem zeitlichen Ende im Jahr 2040, und geht dann zurück in der Zeit bis ins Jahr 2014.
Das ist ungewöhnlich, wenn auch jetzt nicht ganz neu. Ich habe schon andere Romane mit diesem Aufbau gelesen und fand schon manchmal, dass dabei Spannung verloren geht, wenn der Ausgang von Anfang an feststeht.
Ich würde nicht sagen, dass das auf „Shanghai Story“ zutrifft, weil der Roman nicht handlungsgetrieben ist, sondern vielmehr eine Liebes- und Familiengeschichte rückwärts erzählt.
Allerdings gehe ich nach dem letzten Kapitel noch mal zurück an den Anfang und lese den ersten Abschnitt, damit der Kreis sich schließt.

Ich begleite die Familie von Leo, einem Geschäftsmann und Statiker (!!!) aus Shanghai, und seine Frau, die Japanerin Eko, sowie ihre drei gemeinsamen Töchter Yumi, Yoko und Kiko zurück zur Entstehung der Familie.
Ich lese wie die jungen Frauen wieder zu Mädchen und dann zu Ungeborenen werden, was sie in ihrer Kindheit und Jugend erleben und wie sich die Beziehung zwischen Leo und Eko verändert.

Juli Min glänzt dabei in ihrem Debütroman mit einem multiperspektivischen Ansatz, den ich sehr gelungen finde. Denn nicht nur die Familienmitglieder werden porträtiert sondern in den einzelnen Kapitel kommen auch Personen aus dem näheren Umfeld der Familie zu Wort. Dadurch entsteht ein buntes und lebendiges Bild aus den verschiedensten Schichten und Zeiten Shanghais.
Allerdings finden sich wenig bis keine gesellschaftskritische Ansätze in dem Roman und auch stilistisch besticht Mins Text nicht mit literarischer Finesse, was ich aber nicht negativ bewerte. Als störender empfinde ich den starken und unreflektierten Fokus der Figuren auf die Bewertung von Aussehen und Gewicht, der in meiner Lesart nicht in einem kritischen Kontext steht.

Bei mir kann der Roman durch seinen Unterhaltungsfaktor und dem zeitenumspannenden Konzept punkten. Min stellt damit heraus, wie sehr wir selbst und vor allem unsere Beziehungen den Veränderungen unterworfen sind, die wir zwangsläufig durchlaufen und zeigt auch wie wertvoll die Zeiten der Liebe in unserem Leben sein können.

„Das also war Liebe: das Gefühl, wie Zeit sich aus einem Moment entfaltet.“

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Veröffentlicht am 15.01.2025

Ganzheitliches und nachdenkliches Leseerlebnis

Wild nach einem wilden Traum
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„Das ist alles, was ich erzählen wollte. All diese Sachen sind geschehen. Manches davon war sichtbar, das meiste nicht.“

So steht es auf den letzten Seiten des letzten Teils von Julia Schochs Trilogie ...

„Das ist alles, was ich erzählen wollte. All diese Sachen sind geschehen. Manches davon war sichtbar, das meiste nicht.“

So steht es auf den letzten Seiten des letzten Teils von Julia Schochs Trilogie „Biografie einer Frau“.
All diese Sachen sind geschehen, schreibt Schoch.
Schon als 12-jähriges Mädchen hat sich die Erzählerin in „Wild nach einem wilden Traum“ gewünscht eine Schriftstellerin zu sein. Sie trifft sich öfter in einem nahegelegenen Wald mit einem untauglichen Soldaten, der sie viele viele Jahre später zu dem Titel des Romans inspirieren wird und mit dem sie prägende Gespräche führen wird.

“Dann denk dir was aus, sagt er.
Nein, antworte ich, dazu fehlt mir die Phantasie.
Er sieht mich aufmerksam an. Wenn es so ist, musst du tatsächlich erst alles erleben.”

Schoch beantwortet die Frage, ob sich das Schreiben aus dem Erleben speist, in ihren Romanen mit einem klaren Ja. Ich lese ihre Bücher auch als starke Reflektion über das Schreiben an sich und obwohl ich selber nicht schreibe, empfinde ich das Schreiben auch als Metapher. Denn während sich Schoch als Schrifstellerin fragt, was und in welcher Form, sie ihre Erlebnisse und Gedanken nach außen tragen und manifestieren möchte, überlege auch ich was ich anderen von meinem Inneren und von meiner Persönlichkeit zeigen möchte.

Und genau das ist es was ich an Schochs Romanen so unglaublich schätze und liebe: Sie lädt mich in ihrem Schreiben ein, an ihrer Gedankenwelt teilzuhaben, an ihren erinnerungswürdigsten Momenten, ihren Irrtümern und vor allem an ihrer Hoffnung, dass die Liebe doch keine Unmöglichkeit ist.

Diese Möglichkeit der Liebe nimmt auch im letzten Teil wieder viel Raum ein. Nach dem Beleuchten der langjährigen Liebe unter der Belastung von kleinen Kindern und unterschiedlichen Entwicklungen aus „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ geht Schoch jetzt wieder zurück zur Leidenschaft einer jungen, zeitlich begrenzten Beziehung.

In einer Schriftstellerkolonie im Westen der USA, in der sich die Erzählerin für einige Zeit zum Schreiben aufhält, trifft sie auf einen Katalanen, ebenfalls Schriftsteller, mit dem sie umstandslos eine körperliche Beziehung aufnimmt.

“Vielleicht passiert die Liebe, dieses Gefühl, wenn wir uns zu jemandem hingezogen fühlen, immer nur so: stellvertretend für etwas viel Früheres, Älteres, das uns verloren gegangen ist und das wir zurückerlangen wollen. Alle Liebe ist nur ein Ersatz-Haltegriff, habe ich irgendwo gelesen.”

Genauso umstandslos endet die Beziehung auf beiden Seiten mit Ablauf des Aufenthaltes. Und doch bleibt die Erzählerin von dieser Begegnung und dem Katalanen noch einige Zeit fasziniert. In der Kurzbeschreibung wird es eine „folgenreiche Liebesbegegnung“ genannt. Aber ist es Liebe?

Mir gefällt es ganz besonders gut, wie Schoch mit großer Lebensweisheit die Ambivalenzen und Widersprüche des Lebens herausarbeitet, die ich persönlich auch in meinem Lebenslauf und in meinen Beziehungen empfinde. Das macht Schochs Literatur für mich zu einer ganzheitlichen Leseerfahrung, aus der ich viel mitnehmen kann und so über den üblichen Eskapismus hinausgeht, dem ich sonst so gerne beim Lesen fröne.

Darauf was wir nach Abschluss der Trilogie von Schoch lesen werden, bin ich sehr gespannt! Ich möchte die Rezension mit einer Leseempfehlung für Schochs Romane schließen und mit dem Zitat, dass mich aus „Wild nach einem wilden Traum“ vielleicht am allermeisten abgeholt hat:


„Gewisse Bereiche des eigenen Lebens belässt man im Dunkeln, auch vor sich selbst, weil sie einem unlogisch und nicht nachvollziehbar erscheinen, weil man keinen Zugang zu ihnen hat.“

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