Mehr Fortsetzung als Spin-off
Maybe NowTitel: Maybe Now (Colleen Hoover)
Erscheinungsdatum: 19.Juli 2019
Ich bin ein großer Fan von Colleen Hoovers Schreibstil. Seit Ewigkeiten, und ich habe immer das Gefühl, dass sie eine tiefere Geschichte ...
Titel: Maybe Now (Colleen Hoover)
Erscheinungsdatum: 19.Juli 2019
Ich bin ein großer Fan von Colleen Hoovers Schreibstil. Seit Ewigkeiten, und ich habe immer das Gefühl, dass sie eine tiefere Geschichte erzählt. Doch dieses Mal ist ihr das nicht gelungen. In dieser Rezession kann es zu Spoilern des ersten Bandes kommen. Aber zunächst zu dem Inhalt:
Ridge und Sydney sind endlich zusammen. Nach den vielen Holpersteinen, die die beiden durchleben mussten, haben sie endlich ihr Happy End gefunden. Oder? Wäre da nicht Maggie, die trotz ihrem Drang nach Unabhängigkeit immer noch auf die Hilfe von Ridge angewiesen ist. Die beiden Exen sind dazu verdammt immer wieder aufeinander zu treffen, da Maggies Krankheit zeitweise immer schlimmer wird. Dies schadet der jungen Beziehung von Ridge und Sydney deutlich. Währenddessen ist sich Maggie zu hundert Prozent sicher, dass sie sich nie wieder so abhängig von einem Menschen machen will. Nie wieder eine Beziehung. Aber als sie den Arzt/Fallschirmspringer/Adrenalinjunkie Jake kennenlernt, kann sie an nichts anderes mehr denken als an ihn.
Das Buch schließt direkt an den ersten Band an und kommt meiner Meinung nach deswegen ein wenig zu spät. Wer den ersten Band nicht kennt, sollte dieses Buch nicht lesen, da es darauf aufbaut. Es beginnt wortwörtlich einen Tag nach dem letzten Band und ist aus der Sicht von Ridge, Sydney, Maggie und Jake geschrieben. Es ist sehr angenehm zu lesen, da es ziemlich Dramafrei ist. Die Protagonisten sind erwachsen und klären ihre Probleme auch wie Erwachsene. Das ist sehr bewundernswert, und das Buch war deswegen auch nicht langweilig. Aber es wird mir auch nicht lange im Gedächtnis bleiben. Was ich vornerein sagen muss, ist, dass man von dem Buch nicht bekommt, was einem versprochen wurde. Ich dachte es ginge in diesem Buch um Maggie, wie sie ihr Leben weiterlebt und sich neu verliebt, mit Ridge und Sydney als „Gäste“. Aber nein. Es geht sehr viel um Ridge und Sydney, ihre Beziehung, viele Knutschereien und wie sie ihre Diskussionen ausfechten. Finde ich sehr schade, da ich dachte die Geschichte von Ridge und Sydney sei im ersten Band erzählt worden.
Aber nochmal kurz die Protagonisten:
Maggie ist schwer krank. Laut Prognose hat sie noch höchstens 10 Jahre zu leben. Sie lebt für das Adrenalin, Spontanität und ihr einziger Wunsch ist es das Leben voll auszukosten. Sie ist sehr unabhängig und legt darauf auch sehr viel wert, denn das Letzte was sie will ist wieder jemanden so sehr zu Last fallen wie Ridge. Doch Ridge und Warren sind alles was sie hat, also werden sie automatisch immer wieder mit reingezogen, wenn sich ihre Krankheit bemerkbar macht. Nur bei einer Person kann sie ihre Krankheit vergessen. Und als sie Jake kennenlernt, merkt sie, dass aus dem One-Night-Stand vielleicht doch mehr werden sollte. Aber kann sie ihm das Antun?
Jake ist Arzt, gutaussehend, spontan und aufmerksam. Vor allem aber ist er ein Adrenalinjunkie, der keine Möglichkeit auslässt an seine Grenzen zu stoßen. Als er Maggie kennenlernt fasziniert sie ihn sofort, die unabhängige Frau, die so viel Reife aufzeigt. Aber die Situation ist auch ungewohnt für ihn. Nach 12 Jahren Beziehung und einem Kind, ist er zwar immer noch der Mann, der sich ins Abenteuer stürzt, aber nur, wenn die Partnerin mit macht.
Ridge ist Musiker und endlich mit seiner großen Liebe Sydney zusammen. Alles wäre perfekt, wenn er sich nicht die ganze Zeit Sorgen um Maggie machen müsste und ihr helfen müsste. Und als Maggie wieder mehr Hilfen braucht, nimmt Sydney das gar nicht gut auf.
Ich wollte jetzt nicht so viel über Ridge und Sydney erzählen, wir kennen sie ziemlich gut aus dem ersten Band. Und genau damit hatte ich auch da größte Problem. Es sollte in diesem Buch um Maggie gehen, ich will sie kennenlernen, nicht nochmal Sydney und Ridge Und es wäre für mich nicht mal ein so großes Problem gewesen, wenn es mehr Konflikt und Entwicklung gegeben hätte. Der war aber viel zu wenig da. Es war nur ein schleimiges Gesülze, ein ständiges „Ich liebe dich“ von beiden Seiten, ungefähr vier Mal pro Seite. Da war auf Dauer einfach nur anstrengend und desto öfter es vorkam, desto unrealistischer kam mir das Paar vor. Für mich funktioniert eine Liebe nicht nur aus Liebesbekenntnissen und ständiger Zuneigung. Die beiden wirken voneinander abhängig, und nicht mehr wie zwei eigenständige Menschen. Dazu kommt, dass der Klapptext sagt, es ginge um Maggie und ihre neue Liebe zu Jake, was nicht stimmt, da es nur ca. zu 20% um Maggies neue Beziehung geht. Sie geht zwischen durch mal komplett verloren, nur um am Ende wieder aufgegriffen zu werden.
Fazit:
Maybe Now ist vielleicht interessant, wenn man den ersten Band kennt und sich diese Schnulze geben möchte, aber ich empfinde es als keine Pflichtlektüre. Ich hätte mir mehr über Maggie gewünscht und ihre Beziehung. Außerdem wollte ich nicht nur die Lösung des Problems, sondern auch, dass die Protagonisten sich deutlich weiterentwickeln. Das war nicht leider nicht in dem gewünschten Ausmaß da. Trotzdem ein gut geschriebenes Buch, dass eigentlich kaum schwerfällig wird. Deswegen 3 Sterne.