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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2024

Erwachsen werden, ist gar nicht so leicht

Was nicht war, kann ja noch werden
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Freya ist unzufrieden mit sich und ihrem Leben im Allgemeinen. Sie ist dreißig Jahren alt und fühlt sich völlig überfordert. Ihre Freunde gründen eine Familie, bauen sich ein Nest, haben eine klare Vorstellung ...

Freya ist unzufrieden mit sich und ihrem Leben im Allgemeinen. Sie ist dreißig Jahren alt und fühlt sich völlig überfordert. Ihre Freunde gründen eine Familie, bauen sich ein Nest, haben eine klare Vorstellung wie sie ihre Zukunft gestalten wollen. Diese Art der Lebensplanung mit Kind versetzt Freya in totale Panik, sodass sie sich von ihrem Verlobten eine Beziehungspause wünscht und schließlich zu ihren Eltern flüchtet, um nachzudenken. Doch hier trifft sie ihren alten Jugendfreund und die Probleme wollen nicht abreißen.
Lydia Schmölzl erzählt in ihrem Roman 'Was nicht war, kann ja noch werden' von einer jungen Frau, der es schwerfällt, Entscheidungen zu treffen, ihr Leben in Bahnen zu lenken, die Verantwortung erfordern. Erwachsen werden und so zu handeln, ist mitunter ein steiniger Weg. Die Geschichte ist witzig mit einer Prise Humor geschrieben, bietet kurzweilige Unterhaltung, packt ein Thema an, welches dem Alltag abgeschaut ist.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Befreiende Fahrradtour nach Paris

Weil das noch nicht alles ist
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Hanna, die Protagonistin des Romans 'Weil das noch nicht alles ist' von Nicola Grote, befindet sich in einer Lebenskrise. Sie muss raus aus ihrem gewohnten Umfeld und frischen Wind um die Nase bekommen. ...

Hanna, die Protagonistin des Romans 'Weil das noch nicht alles ist' von Nicola Grote, befindet sich in einer Lebenskrise. Sie muss raus aus ihrem gewohnten Umfeld und frischen Wind um die Nase bekommen. Denn ihre Familie lässt den geplanten Urlaub platzen und zu allem Überfluss steht auch noch eine unschöne Kündigung ihres Jobs ins Haus. Das ist zu viel für Hanna. Es brodelt in ihr. Deshalb begibt sie sich auf eine Reise mit dem Fahrrad von Hannover nach Paris, die nicht nur zum Selbstfindungstrip wird, sondern sich als eine körperliche Herausforderung herausstellt. Doch ein starker Wille überwindet Grenzen und macht den Weg frei für so manche Überraschung.
Dieser Roman gibt Hoffnung, selbst in ausweglosen Situationen nicht zu verzweifeln, lieber das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und das Beste daraus zu machen. Einfühlsam und liebevoll ist die Geschichte über Hanna geschrieben. Sie lässt Freiraum für eigene Gedanken und lädt ein zu kurzweiligen, spannenden Lesestunden. Das offene Ende ist sicherlich eine Einladung von Nicola Grote, der Geschichte in einer Fortsetzung zu folgen.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Rachel wird erwachsen

Die Sache mit Rachel
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Der Roman 'Die Sache mit Rachel' von Caroline O`Donoghue erzählt eine Geschichte vom Erwachsen werden, von der Liebe mit ihren unendlichen Möglichkeiten, Erlebnissen und Erfahrungen, vom Scheitern und ...

Der Roman 'Die Sache mit Rachel' von Caroline O`Donoghue erzählt eine Geschichte vom Erwachsen werden, von der Liebe mit ihren unendlichen Möglichkeiten, Erlebnissen und Erfahrungen, vom Scheitern und Wiederaufstehen, von Alltagssorgen. Rachel ist Anfang zwanzig und lebt mit ihrem Freund James zusammen. Sie bilden eine platonische Gemeinschaft, die keine Geheimnisse voreinander kennt. Anfang der 2010er Jahre hat die Rezession Irland voll im Griff. Das Geld ist knapp und die Lust bei Rachel auf Party und das andere Geschlecht riesengroß. Ein Konflikt, der immer wieder irgendwie händelbar ist, ganz im Gegensatz zu den menschlichen Herausforderungen, die Freundschaften auf eine harte Zerreisprobe stellt.
Ich denke, man muss dem Buch etwas Zeit geben, um den Raum zu verstehen, der ausgefüllt werden möchte, der mit den eigenen Gedanken angehäuft eine Entwicklung erlebt, die vielschichtig, interessant, bedeutend sein kann. Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine stark emotional geprägte Reise der Protagonistin, die ihre Lebenssituationen eher nüchtern betrachtet, stetig hinterfragt, leidet und nach Lösungen sucht, sich dabei selbst treu bleibt.
Das Hörbuch, gesprochen von Nora Schulte, ist ein echter Genuss, der dem Roman eine besondere Note verleiht. Dafür gibt es meine Hör- bzw. Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Besonders und verblüffend

Bleib
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Adeline Dieudonné präsentiert mit ihrem Roman 'Bleib' eine eher ungewöhnliche Geschichte, die zunächst Verwunderung beim Lesen hervorruft und trotz befremdlicher Gefühle überwiegt das Verlangen, mehr über ...

Adeline Dieudonné präsentiert mit ihrem Roman 'Bleib' eine eher ungewöhnliche Geschichte, die zunächst Verwunderung beim Lesen hervorruft und trotz befremdlicher Gefühle überwiegt das Verlangen, mehr über die Protagonistin zu erfahren. Die namenlose Geliebte von M. verfasst zwei Briefe an die Ehefrau, nachdem sie M. ertrunken im See geborgen hat, indem sie Abschnitte aus ihrem Leben preisgibt und immer wieder die große Verbundenheit zu M. beschreibt. Hilflos und verwirrt klammert sie sich an ihren treuen Freund, möchte ihn nicht in fremde Hände geben, möchte ihn nicht frei geben.
Wie kann das gut gehen, fragt man sich die ganze Zeit. Und doch gelingt es der Autorin eine Art Verständnis oder ist es eher Mitleid, für die unsagbar stark Liebende aufzubringen, weil sie die Realität ausblendet, um für sich die Nähe des bereits Verlorenen zu bewahren. Es ist notwendig, sich auf das Geschehen einzulassen, sich in die dargestellten Gefühle hineinzuversetzen.
Der Roman ist außerordentlich, verblüffend, fordernd – lesenswert.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Überleben in der Wildnis

Die weite Wildnis
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Lauren Croff schildert in ihrem Roman 'Die weite Wildnis' in beeindruckender Weise, sprachgewaltig, unkonventionell die Flucht eines Mädchens in die Einsamkeit, in die raue, unwirtliche Wildnis Nordamerikas ...

Lauren Croff schildert in ihrem Roman 'Die weite Wildnis' in beeindruckender Weise, sprachgewaltig, unkonventionell die Flucht eines Mädchens in die Einsamkeit, in die raue, unwirtliche Wildnis Nordamerikas zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Zunächst in der Gemeinschaft englischer Siedler befreit sie sich von deren Unbarmherzigkeit, der rohen unmenschlichen Gewalt und kämpft sich in eine Welt, die sie abhängig macht von der puren, ungezähmten Natur. Welche Wandlung die Auseinandersetzung mit ihrem neuen Lebensraum in ihrem Denken, Handeln und Fühlen bewirken, beschreibt die Autorin sehr eindrucksvoll.
Es lohnt sich, die Aufmerksamkeit dieser Geschichte zu widmen. Man wird mit einem Lesegenuss der besonderen Art belohnt, der die Gefühlswelt der Protagonistin pur und unverfälscht darstellt, Raum für eigene Gedanken lässt.

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