Cybermobbing mit Folgen
Was wir nicht kommen sahenKatharina Seck setzt sich in ihrem Roman 'Was wir nicht kommen sahen' mit den grausamen Folgen von anonymen Cybermobbing und Cyberangriffen im Internet intensiv und gleichzeitig sensibilisierend auseinander. ...
Katharina Seck setzt sich in ihrem Roman 'Was wir nicht kommen sahen' mit den grausamen Folgen von anonymen Cybermobbing und Cyberangriffen im Internet intensiv und gleichzeitig sensibilisierend auseinander. Sie nimmt ein wichtiges, aktuelles Thema auf, der Frauenhass in den sozialen Netzwerken durch feige, anonyme, aggressive Verleumdungen in dem Mittelpunkt der Handlung stellt.
Die Geschichte wird in drei Handlungsstränge erzählt. Aus der Sichtweise der Mutter Jenny erfahren wird wie Eltern den schmerzlichen Verlust eines Kindes aufarbeiten, wie sie Stück für Stück versuchen die Ursachen ihres Versagens zu ergründen und zu begreifen. Insbesondere Jenny arbeitet sich immer tiefer ein in die Welt ihrer Tochter und entdeckt dabei unfassbare, für sie schwer zu verarbeitende Hasstiraden, der ihre Tochter Ada tagtäglich ausgesetzt war. Ada selbst erzählt wie sich die Geschichte entwickelt hat, wie sich das zerstörende Umfeld verselbständigt hat und für sie immer bedrohlicher wurde. Schließlich bekommen wir auch einen Einblick in die Beweggründe der Angreifer und lernen ihr soziales Umfeld kennen.
Feinfühlig aber ungeschönt werden wir mit einer Geschichte konfrontiert, die unter die Haut geht, die Fragen nach dem Warum aufwirft und mögliche Antworten liefert, die nachdenklich stimmt bezüglich eines verantwortungsvollen zwischenmenschlichen Miteinander.
Ich empfehle diesen Roman sehr gern, der wachrüttelt und Signale setzt.