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Madame_Lilli-Marleen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2024

Nicht sein bestes Buch

Blutrotes Karma
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In den Straßen von Paris herrscht das pure Chaos. Wir schreiben das Jahr 1968 und die französische Hauptstadt wird von protestierenden Studenten beherrscht. Mittendrin sind die Halbbrüder Mersch und Hervé. ...

In den Straßen von Paris herrscht das pure Chaos. Wir schreiben das Jahr 1968 und die französische Hauptstadt wird von protestierenden Studenten beherrscht. Mittendrin sind die Halbbrüder Mersch und Hervé. Der eine ist Polizist, der andere Student. Als eine junge Studentin brutal ermordet wird, finden die Brüder zusammen, da das Opfer eine Freundin von Hervé war. Als dann auch noch eine zweite Bekannte von ihm ermordet wird und genau wie das erste Opfer in einer Yogapose arrangiert wurde, werden die beiden Brüder in die Ereignisse hereingezogen. Ist die mysteriöse Mordreihe womöglich ein Zeichen für Hévre?

Das über 600 Seiten starke Buch hat mich am Anfang einiges an Nerven gekostet, aber nicht weil es so spannend war, sondern weil die Seiten so voll gepackt waren mit irgendwelchen Abkürzungen von Organisationen, die an den Protesten im Jahr 1968 beteiligt waren. Es wollte einfach kein Ende nehmen. Nach den Morden kamen dann lauter indische Begriffe hinzu und ich war völlig verwirrt. Hier wäre ein Glossar wirklich hilfreich gewesen.
Zur Mitte wurde es dann wirklich richtig spannend, aber leider konnten mich die einzelnen Charaktere auch nicht so überzeugen. Sie waren für mich nicht fassbar, da sie immer wieder ganz unterschiedliche Eigenschaften an den Tag legten, die zur Figur nicht so recht zu passen schien.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir die Kernhandlung schon gefallen hat, aber das Buch einfach zu mühsam zu lesen war. Ein paar Seiten weniger, hätten der Story gut getan. Denn trotz der Längen, schafft es Grangé immer wieder ganz wunderbar, eine schaurige und mysteriöse Stimmung zu erzeugen.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Sehr wertvolles Buch

Gute Nacht, kleiner Strubbel − Das Bilderbuch für alle Familien, die ruhige Nächte lieben
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Strubbel ist ein kleines Eichhörnchen. Es ist tagsüber sehr aktiv und tobt mit seinen Freunden herum, doch wird es dunkel, liebt er es in sein Familiennest zu schlafen, dicht gekuschelt an Mama und Papa. ...

Strubbel ist ein kleines Eichhörnchen. Es ist tagsüber sehr aktiv und tobt mit seinen Freunden herum, doch wird es dunkel, liebt er es in sein Familiennest zu schlafen, dicht gekuschelt an Mama und Papa. Nur am nächsten Morgen, scheint nur Strubbel gut ausgeschlafen zu haben, denn er hat sich ganz schön breitgemacht und Papa hat so kaum Schlaf bekommen. Und als das auch noch der Kuckuck behauptet, er sei schon viel zu alt, um bei seinen Eltern zu schlafen, sind die ersten Zweifel bei den großen Hörnchen gesät, ob das mit dem Familiennest, wirklich so eine gute Idee ist.

Ja wer kennt sie nicht, diese ungebetenen Kommentare von Außenstehenden, der an den eigenen Entscheidungen zweifeln lässt. Genau hier setzt das Buch an und gibt einen sehr guten Weg vor, mit solchen Zweifeln umzugehen und auf sein Herz zu hören.
Die Geschichte ist mit wundervollen, farbig leuchtenden, Bildern erzählt. Der Text ist gut zum Vorlesen und miteinander ins Gespräch kommen geeignet.
Meinem vierjährigen Sohn hat sie jedenfalls gut gefallen, weil er sich einfach in Strubbel wiedererkannt hat. Und auch mir hat die Story bestätigt, dass die Entscheidung für ein Familienbett absolut richtig war und ist, denn für mich ist es genauso toll, meinen Sohn die ganze Nacht bei mir zu haben, egal was so manch anderer darüber denkt.

Tolles Kinderbuch, welches ich wirklich nur weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Hat mich einiges an Nerven gekostet

Ava liebt noch
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Dieses Buch hat mich eigentlich sofort angesprochen. Das Cover- ein Traum, der Klappentext klang sehr interessant. Ava ist 43, Mutter von 3 Kindern und völlig ausgelaugt. Ihr Ehemann macht Karriere in ...

Dieses Buch hat mich eigentlich sofort angesprochen. Das Cover- ein Traum, der Klappentext klang sehr interessant. Ava ist 43, Mutter von 3 Kindern und völlig ausgelaugt. Ihr Ehemann macht Karriere in einer Kanzlei, hat das Haus finanziert und kümmert sich ansonsten nicht viel mehr um seine Familie. Da trifft Ava auf den 19 Jahre jüngeren Kieran, beginnt mit ihm eine Affäre und fühlt sich endlich wieder als Frau. Doch aus der Affäre wird echte Liebe und Ava muss sich zwischen ihrer Familie und ihrer Liebe entscheiden.

Nachdem ich von Jarka Kubsova„Marschlande“ oder von Mareike Fallwickls „Die Wut die bleibt“, so begeistert war, hoffte ich auch, dass diese Buch sich in diese Reihe einordnen würde, indem sich Ava von den Fesseln des Patriarchat löst. Doch leider blieb das Buch da hinter meinen Erwartungen.
Avas Entwicklung dauert mir da eindeutig zu lange. Sie spricht nie über ihre Probleme, schweigt und macht sich darüber Gedanken, was andere über sie denken. Auch dem Altersunterschied zwischen den beiden, wird im Buch so viel Raum gegeben. Aber in Zeiten von Brigitte und Emmanuel Macron oder Heide Klum und Tom Kaulitz schockiert das doch auch schon nicht mehr. Ich dachte, da wären wir schon weiter…
Leider waren mir auch die anderen Figuren etwas zu Klischeehaft. Der böse gehörnte Ehemann, die aufgedrehte Freundin aus dem Ghetto…

Nach der Hälfte des Buches, hatte ich eigentlich schon keine Lust mehr, da es sich nun zu einem Liebesroman zu entwickeln drohte, der so vor sich hin plätscherte. Doch ich blieb dran, weil der Schreibstil der Autorin, mir ganz gut gefiel. Und siehe da, am Ende hat es sich dann doch noch gelohnt, wenn auch für meinen Geschmack zu spät.

Wer einen soliden Liebesroman lesen möchte, ist hier gut aufgehoben. Wer es eher etwas anspruchsvoller und emanzipatorischer mag, dem würde ich hier abraten.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Ein Stück Geschichte

Wie ein Vogel. Kindheitserlebnisse aus der DDR: poetisch erzählt, wunderschön illustriert.
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In Gerdas Kindheitserinnerungen kommen viele Vögel vor: Tauben, Papageien und vor allem Wellensittiche. Einige sind, wie auch Gerda, nicht frei. Sie werden durch Käfiggitter von ihrer Freiheit getrennt. ...

In Gerdas Kindheitserinnerungen kommen viele Vögel vor: Tauben, Papageien und vor allem Wellensittiche. Einige sind, wie auch Gerda, nicht frei. Sie werden durch Käfiggitter von ihrer Freiheit getrennt. Gerda wohnt in Berlin, welches in ihrer Kindheit, durch eine Mauer getrennt ist. Nur ihre Oma darf ab und zu den Westteil der Stadt besuchen und bringt dann immer tolle Sachen mit. Einmal fliegt ihr ein Wellensittich weg. Ob er über die Mauer in das andere Berlin geflogen ist?

Die Autorin erzählt hier ihre Kindheit im Ostteil von Berlin in sehr schönen Worten, auch etwas Melancholie klingt mit an. Ob das Kinder, die dieses Buch lesen auch so empfinden, weiß ich nicht. Ich fand die Kindheitserinnerungen jedenfalls sehr einfühlsam erzählt und habe das Buch sehr gerne gelesen, weil ich auch einiges aus meiner Kindheit in der DDR wiedererkannt habe.
Die Illustrationen sind auch sehr schön und passend zum Text. Die Bilder sind nicht zu grell, sondern nostalgisch, aber irgendwie dadurch auch zeitlos.

Ein sehr schönes Kinderbuch für jung und alt.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Wow, so viel neues entdeckt!

Unser größter Schatz: Der Boden
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In einem Quadratmeter Boden findet man 50 Spinnen und 1.000.000 Fadenwürmer. Der Boden ist die äußerste Schicht der Erdkruste und wem gehört eigentlich der Meeresboden?
Bevor ich dieses lehrreiche Buch ...

In einem Quadratmeter Boden findet man 50 Spinnen und 1.000.000 Fadenwürmer. Der Boden ist die äußerste Schicht der Erdkruste und wem gehört eigentlich der Meeresboden?
Bevor ich dieses lehrreiche Buch mit meinem neunjährigen Sohn gelesen hatte, hatte mich das Thema eigentlich nicht besonders interessiert, doch nach der Lektüre, gehen wir beide mit einer ganz anderen Sicht durch den Alltag. Wir betreten den Boden ja jeden Tag, wir leben auf ihm, da wird es nun endlich Zeit, dass sich ein Kinderbuch damit beschäftigt. Und diesem Buch ist das ausgezeichnet gelungen. Sehr gut bebildert, erklärt es in wenigen Sätzen, dieses komplexe Thema. Am Ende bleiben eigentlich keine Fragen mehr offen. Es wird überhaupt nicht langweilig, weil auf jeder umgeschlagenen Seite, ein neues Thema beginnt. Die Bilder passen sehr gut dazu und laden zum verweilen auf den Seiten ein.
Ich bin wirklich begeistert und kann das Buch für Groß und Klein weiterempfehlen.

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