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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2023

Raffinierter Psycho-Thriller

Haus der Stimmen
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Pietro Gerber erhält in seiner Funktion als renommierter Psychologe den Anruf einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn darum, eine Patientin von ihr zu übernehmen, die in einer persönlich sehr schwierigen ...

Pietro Gerber erhält in seiner Funktion als renommierter Psychologe den Anruf einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn darum, eine Patientin von ihr zu übernehmen, die in einer persönlich sehr schwierigen Situation ist. Sie leidet unter einer Erinnerung an ihre Kindheit, in der sie einen Menschen ermordet haben will. Gerber übernimmt nach anfänglichen Zweifeln den Fall und versucht mit Hilfe von Hypnosesitzungen in die ferne Vergangenheit der Patientin einzutauchen. Dabei verstrickt sich der Psychologe immer mehr in ihr Leben und holt nach und nach die Wahrheit ans Licht, welche auch für ihn verstörend wirkt.

Der in Italien äußerst erfolgreiche Thriller-Autor Donato Carrisi hat mit "Haus der Stimmen" einen wirklich raffiniert inszenierten Psycho-Thriller geschrieben. Nach seinem Bestseller "Der Nebelmann" war ich nun sehr gespannt auf sein neues Werk und bin mit einer hohen Erwartungshaltung ins Buch gestartet. Carrisi erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird um die rätselhafte Vergangenheit der Patientin nach und nach aufgebaut und über die gesamte Länge des Romans auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es kommt immer wieder zu neuen überraschenden Wendungen, was die Geschichte für mich so unvorhersehbar macht. So fiel es mir auch immer schwerer, das Buch zur Seite zu legen. Erst mit dem völlig überraschenden und raffiniert konzipierten Finale wird das Buch gelungen abgeschlossen.

"Haus der Stimmen" ist für mich ein absolut fesselnder Psycho-Thriller der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Gerade die Unvorhersehbarkeit der Geschehnisse und das Erzähltalent des Autors lassen das Buch aus der Masse des Genres hervorstechen. Ich empfehle es daher gerne weiter und bewerte den Thriller mit den vollen fünf von fünf Sternen

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Eine Apokalypse der anderen Art

Wanderers - Die Schlafwandler
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Die kleine Nessie ist von einem Tag auf den anderen nicht mehr die gleiche Person. Sie scheint von einer rätselhaften Krankheit befallen zu sein, die sich darin äußert, dass sie tranceartig schlafwandelt ...

Die kleine Nessie ist von einem Tag auf den anderen nicht mehr die gleiche Person. Sie scheint von einer rätselhaften Krankheit befallen zu sein, die sich darin äußert, dass sie tranceartig schlafwandelt und ihre Außenwelt scheinbar nicht mehr wahrnimmt. Dabei wirkt sie sehr zielgerichtet und nimmt auf ihrem Weg immer mehr Menschen mit sich, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden. Was ist für dieses Phänomen verantwortlich? Ist es zu stoppen? Es starten Versuche dem Rätsel auf die Spur zu kommen und die Bewegung zu stoppen, was letzten Endes die ganze Gesellschaft in Unruhe versetzt...

Der Autor Chuck Wendig ist in den Vereinigten Staaten ein Bestseller-Autor und hat mit "Wanderers" einen apokalyptischen Zweiteiler veröffentlicht, der sich der Thematik völlig anders nähert. Chuck Wendig erzählt die Geschichte in einem bildreichen sehr gut zu lesenden Schreibstil. Dabei erzeugt er eine fiktive Welt, die durchaus erschreckende Züge trägt. Der Spannungsbogen wird mit dem plötzlichen "Befall" Nessies gut aufgebaut und über die weitere Entwicklung langsam aber stetig aufgebaut. Das Unvorhersehbare ließ mich nicht los und so musste ich immer weiter lesen, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Hierbei bedient sich Chuck Wendig nicht der üblichen Klischees, sondern nimmt die Gesellschaft mit ihrem Umgang dieser unerklärlichen und immer bedrohlicher werdenden Situation in den Fokus und hält ihr auch den Spiegel vor. Das Ganze hat eine Sog-Wirkung, die mich zumindest nicht mehr losließ, auch wenn das Buch die eine oder andere Länge aufweist. Das Finale macht dann durchaus Lust auf den zweiten Teil, denn man will ja nun unbedingt wissen, wie es weitergeht...

Insgesamt hat mir "Wanderers - Die Schlafwandler" in seine Einzigartigkeit gut gefallen. Die Kreativität des Autors und der aus meiner Sicht gelungene Bezug zu unserem gesellschaftlichen Leben machen das Buch für mich lesenswert. Ich empfehle es daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Agenten im Ruhrpott

Eric Holler: Gelsenkiller!
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Kriminalkommissar Manfred Werthofen greift bei seinem neuen Fall gerne auf die Hilfe von Privatdetektiv Eric Holler zurück. Fast zeitgleich sind drei junge Frauen verschwunden und es fehlt jede Spur von ...

Kriminalkommissar Manfred Werthofen greift bei seinem neuen Fall gerne auf die Hilfe von Privatdetektiv Eric Holler zurück. Fast zeitgleich sind drei junge Frauen verschwunden und es fehlt jede Spur von ihnen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und immer mehr deutet auf einen skrupellosen Täter hin, der um seine eigen Haut zu retten, bereit ist, im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen zu gehen. Gelsenkirchen scheint ein Massaker zu drohen, so dass Werthofen und Holler unter zusätzlichem Druck stehen den Täter zu stoppen...

"Gelsenkiller" ist der dritte Band um den erfahrenen Ermittler aus Gelsenkirchen. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Roman Just erzählt die Geschichte in einem temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir das vertraute Gelsenkirchen lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung gut aufgebaut und mit den folgenden Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten, aber mir fehle in dem Kriminalroman ein wenig die Tiefe. Mir kommt es manchmal so vor, als wenn der Autor sich beim Schreiben selbst überholt, da sich der Leser einige Informationen aus den folgenden Handlungen ableiten muss. Es entsteht so zwar ein wirklich hohes Tempo, aber das Ganze wirkt dann doch manchmal ein wenig oberflächlich. Dennoch hielt mich die Geschichte in bis zum fulminanten Finale in Atem und die nachvollziehbare Auflösung rundete das Buch gelungen ab.

Insgesamt ist "Gelsenkiller" ein aus meiner Sicht spannender und actiongeladener Kriminalroman, der mich vor allem mit seinem Lokalkolorit überzeugte, von dem der Autor gerne noch ein wenig mehr hätte einfließen lassen können. Insgesamt würde eine zusätzliche Tiefe dem Ganzen wohl gut tun, aber dennoch bin ich auf weitere Fälle aus Gelsenkirchen gespannt. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Zu oberflächlich und konstruiert

Der Riffgeist
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Jens Lackner hat es bei der Kripo Stralsund mittlerweile zum Kommissar gebracht. Sein neuer Fall hat es aber in sich, es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden und alle Ermittlungsarbeiten scheinen ...

Jens Lackner hat es bei der Kripo Stralsund mittlerweile zum Kommissar gebracht. Sein neuer Fall hat es aber in sich, es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden und alle Ermittlungsarbeiten scheinen ins Leere zu laufen. Gleichzeitig hat Lackner auf der privaten Ebene einen schweren Rückschlag zu verdauen, als seine Lebensgefährtin während der Schwangerschaft das gemeinsame Kind verliert. In diesem Trubel kommt es zu einer Unachtsamkeit, die Jens Lackner zunächst seinen Job kostet, er wird suspendiert. Er sieht nur eine Chance, seinen Traumberuf und seine Frau zurückzugewinnen, indem er ein großes Wagnis eingeht und sich in die Hände eines Söldners begibt...

"Der Riffgeist" ist bereits der dritte Band um den engagierten Kommissar Jens Lackner. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor R.P. Hahn erzählt die Geschichte in einem äußerst temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit sehr kurzen Kapiteln, die zumindest zu Beginn mit den einhergehenden Perspektivwechseln bei mir für einige Verwirrung sorgten. Der Spannungsbogen wird mit dem Fund des Opfers klassisch aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem guten Niveau gehoben. Leider wollte der Autor in dem Buch aus meiner Sicht ein wenig zu viel und überlud die Geschichte mit einer nicht immer ganz glaubhaft wirkenden Szenerie um das sensible Thema des Kindesmissbrauchs. So wurden zwielichtige Söldner für das Gute gewonnen und unbedarfte Protagonisten zeichneten sich im Nachgang als geeignete Terrorbekämpfer aus. Gerade im dritten und letzten Abschnitt sterben Menschen im Sekundentakt, was mir dann auch zu viel wurde und zu Lasten der Spannung ging. Es kommt zu einer nachvollziehbaren Auflösung die den Rügenkrimi dann abschließt.

Insgesamt konnte mich "Der Riffgeist" nicht überzeugen, da die Handlung zu konstruiert und unglaubwürdig wirkte. Es wurde für mich zu viel Wert auf actionreiche und spektakuläre Szenen gelegt, wo weniger aus meiner Sicht definitiv mehr gewesen wäre. Ich bewerte das Buch daher mit drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Gasperlmaier ermittelt wieder

Letzter Tropfen
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Dem Gasperlmaier gefällt es gar nicht, dass die Dreharbeiten zur neuen Staffel einer Model-Casting-Show in Altaussee stattfinden. Noch weniger gefällt ihm aber, dass dann auch noch der Fotograf tot im ...

Dem Gasperlmaier gefällt es gar nicht, dass die Dreharbeiten zur neuen Staffel einer Model-Casting-Show in Altaussee stattfinden. Noch weniger gefällt ihm aber, dass dann auch noch der Fotograf tot im See aufgefunden wird, er mit den Ermittlungen beauftragt wird und somit keine Zeit für seine Familie hat, die sich für die Hochzeit der Tochter zusammengefunden hat. Pflichtbewusst macht er sich aber mit der Frau Doktor an die Arbeit und stößt dabei auf die schockierenden Hintergründe einer solchen Show und der Skrupellosigkeit der dafür Verantwortlichen. Schnell gibt es einige Theorien und Motive, die den Kreis der möglichen Täter weiter ausweiten. Ein kniffliger Fall für Franz Gasperlmaier...

"Letzter Tropfen" ist mittlerweile der zehnte Fall für den äußerst sympathischen, gemütlichen und cleveren Ermittler Franz Gsaperlmaier aus Österreich. Der Autor Herbert Dutzler konnte mich schon mehrfach mit seinen Romanen begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das steirische Salzkammergut entführte. Der Spannungsbogen wird klassisch über das Auffinden des toten Fotografen aufgebaut und über die verzwickten Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Gerade das sehr interessant gezeichnete Ermittler-Duo trägt mit viel Sympathie, einem sechsten Sinn für das Verbrechen und ihrer gemütlichen Art zum Unterhaltungswert des Buches bei. Die Story bleibt bis zum packendem Finale spannend und wird mit einer gut nachvollziehbaren und überraschenden Auflösung gelungen abgerundet.

Insgesamt ist "Letzter Tropfen" die gelungene Fortsetzung einer tollen Regional-Krimi-Reihe aus Österreich, die mich in erster Linie mit den Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent vom Autor Herbert Dutzler immer wieder überzeugen kann. Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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