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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Altötting im Rausch

Karfreitagstod
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Eigentlich sollte es ein ganz ruhiges Osterwochenende werden, aber der Plan geht für Oberkommissar Max Kramer nicht auf. Grund ist ein Toter im Glockenturm. Es geht die Vermutung um, dass es sich um einen ...

Eigentlich sollte es ein ganz ruhiges Osterwochenende werden, aber der Plan geht für Oberkommissar Max Kramer nicht auf. Grund ist ein Toter im Glockenturm. Es geht die Vermutung um, dass es sich um einen Freitod handeln könnte, aber der Umstand, dass das Opfer einer Gemeinschaft vorstand, der durchaus nachgesagt wurde mit Rauschmitteln zu handeln, lässt bei Max Kramer Zweifel aufkommen. Er recherchiert weiter und stößt dabei auf mehr Hinweise und Verdächtige beim Tod des Opfers nachgeholfen zu haben. Gut dass er Unterstützung von seiner Angebeteten Maria Evita bekommt, für die das Kosterleben nicht so das Richtige war...

"Karfreitagstod" ist mittlerweile der vierte Band um den sympathischen Ermittler Max Kramer aus Altötting. Der Autor Anton Leiss-Huber konnte mich schon mit dem zweiten Teil "Fastenopfer" begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Schnell war ich wieder dank des temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstils in dem kleinen Ort Altötting an-gekommen. Anton Leiss-Huber sorgt trotz der kriminalistischen Hintergründe mit seiner aus meiner Sicht gelungenen Mischung aus Humor und Spannung für eine lockere Atmosphäre. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche im Glockenturm zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Dem Leser bietet sich im Verlauf, aufgrund überraschender Wendungen immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergründe anzustellen, um am Ende von der Auflösung wohl doch noch überrascht zu werden.

Insgesamt ist "Karfreitagstod" eine aus meiner Sicht rundum gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Ein unglaublich fesselnder Polit-Thriller

Das Jahr der Gier
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Es ist in Deutschland das Vorzeigeunternehmen schlechthin und es ist ihm in atemberaubender Zeit gelungen in den DAX aufzusteigen. Kein Wunder, dass es einigen Leuten ein Dorn im Auge ist, wenn der britische ...

Es ist in Deutschland das Vorzeigeunternehmen schlechthin und es ist ihm in atemberaubender Zeit gelungen in den DAX aufzusteigen. Kein Wunder, dass es einigen Leuten ein Dorn im Auge ist, wenn der britische Journalist Oscar Ravani bei seinen Recherchen feststellt, dass dieser Erfolg wohl auch seinen Preis hatte. Dies könnte auch der Grund sein, warum Ravani eines Abends in Düsseldorf auf offener Straße attackiert wird. Er wird verletzt, kommt aber mit einem Schrecken davon. Kriminalrätin Melia Adan und Hauptkommissar Vincent Veih nehmen sich den Fall an, und ahnen zu Beginn ihrer Ermittlungen noch nicht, in welches komplexe Konstrukt von Betrug, Gier und Macht sie sich begeben haben...

Der Fernsehjournalist und Autor Horst Eckert gehört für mich zu den Meistern des perfekten Polit-Thrillers. Mehrmals konnte er mich mit seinen Büchern schon in den Bann ziehen und so bin ich mit viel Vorfreude und einer sehr hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet. In "Das Jahr der Gier" thematisiert Horst Eckert den Wirecard-Skandal und arbeitet diesen beispiel-losen Fall in der Deutschen Wirtschaftsgeschichte in eine fesselnde fiktive Geschichte ein. Er erzählt sie in seinem unwiderstehlichen und temporeichen Schreibstil, der das Buch für mich schnell zum Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird gekonnt mit dem Überfall an den britischen Journalisten aufgebaut und über die weiteren Entwicklungen auf einem äußerst hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine komplexe und gut durchdachte Story, die sich eng an die Geschehnisse um das Unternehmen Wirecard anlehnen. Es erzeugte bei mir mit dem realen Hintergrund einen enormen Schub an Authentizität, was die Geschehnisse noch unglaublicher erschienen ließ. Der Thriller ließ mich bis zum fulminanten Finale nicht mehr los.

Insgesamt war "Das Jahr der Gier" bisher für mich das erhoffte Highlight im Thriller-Genre für dieses Jahr. Auf Horst Eckert ist hier wirklich Verlass, er bedient sich brisanter Themen aus unserer Gesellschaft und verwandelt sie in packende Geschichten, die einem einfach nicht mehr loslassen und im Nachgang aufgrund ihres Realbezuges noch ein wenig nachwirken. Von mir gibt es dafür selbstverständlich eine deutliche Leseempfehlung und die vollen fünf von fünf Sterne. Gerne mehr davon!!!

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Die Seelen von New York

Die Wächterinnen von New York
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Es gibt kaum eine facettenreichere und lebendigere Stadt als New York. Die einzelnen Stadtteile könnten unterschiedlicher nicht sein und jeder Teil hat seine eigene Seele. Nun wird diese außergewöhnliche ...

Es gibt kaum eine facettenreichere und lebendigere Stadt als New York. Die einzelnen Stadtteile könnten unterschiedlicher nicht sein und jeder Teil hat seine eigene Seele. Nun wird diese außergewöhnliche Stadt aber bedroht von einer Macht aus dem Untergrund und nur gemeinsam können die jeweiligen und in ihrer Art so unterschiedlichen Wächterinnen der Statteile gegen diese Übermacht erfolgreich sein. Wird es gelingen das Böse zu besiegen?

Die amerikanische Autorin N.K. Jemisin hat bereits mehrere Preise wie den Hugo Award für ihre Geschichten erhalten, was meine Neugier auf ein Werk von ihr geweckt hat. "Die Wächterinnen von New York" ist sicherlich ein besonderer und schwer einzuordnender Roman, der mich aber von Beginn an in den Bann ziehen konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem eigenen und gut zu lesenden Schreibstil, der die neue Welt lebendig vor Augen führt. Es entwickelt sich eine äußerst kreative und packende Geschichte um die Stadt New York. Der Umstand, dass ich diese Stadt bereits selbst besucht und bewundert habe, hat das ganze noch greifbarer für mich gemacht. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und über die schwer vorhersehbare Entwicklung ständig auf hohem Niveau gehalten. Das Ganze ist schwer einzuordnen und es machen sich aus meiner Sicht auch Einflüsse der Geschichten von H.P. Lovecraft bemerkbar, was das Buch aber zu etwas Besonderes macht.

Insgesamt konnte mich "Die Wächterinnen von New York" mit der Einzigartigkeit und der schier unerschöpflichen Kreativität der Autorin überzeugen. Eine wirklich fesselnde Geschichte, die ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Tod im Gotteshaus

Klostertod
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Das Ermittler-Team Frank Achill und Verena Bertling bekommen es mit einem mysteriösen Todesfall zu tun. Das Opfer ist eine Nonne aus dem Speyrer Kloster und die Ordensschwestern hüllen sich in Schweigen. ...

Das Ermittler-Team Frank Achill und Verena Bertling bekommen es mit einem mysteriösen Todesfall zu tun. Das Opfer ist eine Nonne aus dem Speyrer Kloster und die Ordensschwestern hüllen sich in Schweigen. Scheinbar wurde sie vergiftet, aber die Ermittlungen gestalten sich aufgrund der aufkommenden Corona-Pandemie äußerst schwierig. Gegen den Willen der beiden Ermittler nimmt auch der Stadtführer Andre Sartorius erste Recherchen auf und seine Mitbewohnerin Irina will sich sogar undercover als Novizin ins Kloster schleusen lassen. Dort stößt sie auf allzu weltliche Motive, die zum Tod der Schwester Walburga geführt haben könnten und gerät dabei selbst in Gefahr...

"Klostertod" ist bereits der vierte Band um den sympathischen Stadtführer Andre Sartorius und seiner jungen Mitbewohnerin Irina. Die ersten Teile konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude ins neue Abenteuer gestartet bin. Der Autor Uwe Ittensohn erzählt die Geschichte in seinem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und einer Prise Humor zu überzeugen weiß. Im neuen Fall führt es die beiden privaten Ermittler hinter die Mauern eines Klosters, in dem es einige Ungereimtheiten gibt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der Ordensschwester gut aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es wird eine erstaunlich hohe Anzahl an Motiven herausgearbeitet, die dem Leser immer wieder die Möglichkeit gibt, eigenen Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen und diese wieder zu überdenken. Sehr gut gefallen hat mir die Einarbeitung des beginnenden Lockdowns im Rahmen der Corona-Pandemie, was dem Kriminalroman für mich sehr authentisch machte. Das fulminante Finale sorgt dann mit einer gut nachvollziehbaren und clever inszenierten Auflösung für einen gelungenen Abschluss.

Insgesamt ist "Klostertod" aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer tollen Krimireihe, die mit angenehmen Protagonisten, außergewöhnlichen Fällen, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Großer Lesespaß mit Familie Backes

Nur Bärbel backte besser
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Inge Backes ist nach einem Sportunfall beim Nordic-Walking durch ihr Gipsbein stark eingeschränkt, daher soll eine Putzfrau her. Käthe nimmt die Sache gerne in die Hand, um Dank ihrer Erfahrungen in der ...

Inge Backes ist nach einem Sportunfall beim Nordic-Walking durch ihr Gipsbein stark eingeschränkt, daher soll eine Putzfrau her. Käthe nimmt die Sache gerne in die Hand, um Dank ihrer Erfahrungen in der Selbstständigkeit eine zielsichere Auswahl für die neue Arbeitsstelle zu treffen. Auch wenn es nur eine Bewerberin gibt, baut sie ein Assessment-Verfahren auf, welches zu dem Ergebnis führt, Irwina anzustellen. Kaum ist aber die Entscheidung getroffen ist die neue Mitarbeiterin im Hause Backes aber auch schon tot. Ein tragischer Unfall, ein Freitod oder gar ein Mord? Jupp nimmt die Ermittlungen auf, die sich als komplizierter erweisen als gedacht...

"Nur Bärbel backte besser" ist mittlerweile der fünfte Band um Familie Backes aus Hirschweiler. Die vorherigen Teile konnten mich mit einer tollen Mischung aus Humor und Spannung begeistern, so dass mit viel Vorfreude in das neue Abenteuer der drei Backes gestartet bin. Nach wenigen Seiten war ich wieder in Hirschweiler angekommen und es entwickelte sich der gewohnte Lesespaß. Der Autor Dany R. Wood erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr unterhaltsamen Schreibstil, der sich flüssig und unbeschwert lesen lässt. Der Spannungsbogen wird nach dem tragischen Tod der gerade gewonnenen Reinigungskraft klassisch aufgebaut und über die äußerst unterhaltsamen und sicherlich auch außergewöhnlichen Ermittlungen der Familie Backes auf einem guten Niveau gehalten. Der Fokus liegt aber mal wieder nicht nur auf dem Ermittlungserfolg, sondern auch auf den Weg dorthin. Dany R. Wood versteht es mit seinen Protagonisten und ihren Eigenarten einen hohen Unterhaltungswert zu erzeugen. Das Finale hält dann aber auch eine überraschende und gut nachvollziehbare Auflösung parat, die den Kriminalroman gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Nur Bärbel backte besser" die aus meiner Sicht sehr gut gelungene Fortsetzung einer äußerst unterhaltsamen Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten glänzen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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