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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2021

Gelungene Weihnachtseinstimmung

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Weihnachten bei den Kluftingers läuft eigentlich immer nachdem gleichen Schema ab, Mutter kümmert sich um alles und die anderen setzen sich an den gemachten Tisch. Dieses Jahr scheint aber alles ganz anders ...

Weihnachten bei den Kluftingers läuft eigentlich immer nachdem gleichen Schema ab, Mutter kümmert sich um alles und die anderen setzen sich an den gemachten Tisch. Dieses Jahr scheint aber alles ganz anders zu verlaufen, denn zunächst meldet sich mit dem Schwiegervater ihres Sohnes Besuch aus Japan an und dann bricht sich zu allem Überfluss noch Frau Kluftinger den Knöchel und landet im Krankenhaus. Klufti ist mit der neuen Situation zunächst völlig überfordert, ersucht aber das Beste daraus zu machen. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt...

Die Kriminalromane um Kommissar Kluftinger genießen ja schon Kultstatus und so war ich doch sehr gespannt auf das familiäre Weihnachtsfest des liebenswerten Ermittlers. Das Autoren-Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr entfernen sich komplett aus der kriminalistischen Welt und sorgen mit "Morgen, Klufti, wird`s was geben" für vorweihnachtliche Stimmung. Eine humorvolle Geschichte eines überforderten Mannes, der mit seinem Charme immer wieder versucht, das Ruder noch rumzureißen. Das Ganze ist natürlich ein wenig vorhersehbar, aber es liest sich hervorragend und bereitet einfach Spaß. Ich fühlte mich sehr oft an den Weihnachtsfilm-Klassiker "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase erinnert, bei dem auch einfach alles schiefläuft und so für sehr viele Lacher sorgt. Ein äußerst kurzweiliges Buch, welches auch aufgrund seines überschaubaren Umfangs für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt.

Insgesamt hat mir "Morgen, Klufti, wird`s was geben" viel Spaß gemacht und mich ein wenig auf das Weihnachfest vorbereitet. Wer Lust hat, eine leichte, sowie sehr unterhaltsame Geschichte zu lesen, dem sei das kleine Buch ans Herz gelegt. Meine Bewertung fällt mit guten vier von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Spannender Kriminalroman

Teufels Tod
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Die beiden Kriminalkommissare Maike Graf und Max Teubner bekommen es mit einem neuen und zugleich rätselhaften Fall zu tun. Ein 90-jähriger Mann wird tot aufgefunden, offensichtlich wurde er brutal erschlagen. ...

Die beiden Kriminalkommissare Maike Graf und Max Teubner bekommen es mit einem neuen und zugleich rätselhaften Fall zu tun. Ein 90-jähriger Mann wird tot aufgefunden, offensichtlich wurde er brutal erschlagen. Die Frage die sich den Ermittlern direkt aufdrängt ist, warum jemand einen so alten Menschen tötet. Das Ausmaß der Gewalt lässt einen persönlichen Hintergrund vermuten, so dass sich die Recherchen zunächst im Umfeld des Opfers konzentrieren. Dabei stoßen Maike Graf und Max Teubner auf immer mehr Verdächtige, die ein passables Motiv hatten, den nicht gerade beliebten und scheinbar gefühlslosen Mann getötet zu haben. Das Ganze entwickelt sich zu einem kniffligen Fall, bei dem kriminalistisches Gespür gefragt ist.

"Teufels Tod" ist mittlerweile der vierte Fall der beiden sympathischen Ermittler aus Dortmund. Die ersten Bände haben mir gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den aktuellen Teil gestartet bin. Die Autorin Astrid Plötner erzählt die Geschichte wieder in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Fall eintauchen ließ. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des 90-jährigen Mannes und seiner unrühmlichen Vergangenheit gut aufgebaut und über die sehr authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Die Geschichte präsentiert eine Vielzahl an Verdächtigen und Motiven, so dass der Leser immer wieder die Gelegenheit hat, eigene Überlegungen in Bezug auf Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen. Sehr gut gefallen hat mir auch der Zeitenwechsel der beiden Erzählstränge, was der Geschichte ein zusätzliches Tempo verlieh. Das fulminante Finale konnte mich überraschen und mit eine gut nachvollziehbaren Auflösung den Kriminalroman gelungen abschließen.

Insgesamt ist "Teufels Tod" für mich die gelungene Fortsetzung einer guten Krimi-Reihe, die mit charmanten Protagonisten, raffiniert arrangierten Geschichten und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Der Meister der Illusionen

Die Täuschung
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Victor Adams hat immer das Ziel verfolgt mit seinen Illusionen die Menschen zu verblüffen und zu begeistern. Seit längerem quält er sich aber mit dem Gedanken, sich von seiner in die Jahre gekommenen Assistentin ...

Victor Adams hat immer das Ziel verfolgt mit seinen Illusionen die Menschen zu verblüffen und zu begeistern. Seit längerem quält er sich aber mit dem Gedanken, sich von seiner in die Jahre gekommenen Assistentin Julia zu trennen, da das Publikum sich eher von einer jüngeren Frau verzaubern lässt. Doch plötzlich verschwindet sie spurlos bei einer seiner Aufführungen. Victor ist entsetzt und dabei beunruhigt ihn immer mehr, dass er einer Illusion aufgesessen scheint, die er nicht durchschauen kann. Wie konnte Julia vor seinen Augen verschwinden? Das Rätsel wird für Victor immer größer, als er gebeten wird eine grausam entstellte Frauenleiche zu identifizieren...

Die erfolgreiche Autorin Astrid Korten konnte mich bisher immer mit ihren tiefgehenden und fesselnden Thrillern begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Nach wenigen Seiten war ich dann auch wieder in einer ihrer fesselnden Geschichten gefangen und wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden von Victors Assistentin sehr gut aufgebaut und über die weiteren Entwicklungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Gerade, da die Geschehnisse in einer Welt voller Illusionen stattfinden, weiß man kaum noch was man glauben soll und was nicht und muss eigentlich stets mit überraschenden Wendungen rechnen. Die Story um den Meister der Illusionen konnte mich wirklich bis zum überraschenden und für mich total überzeugenden Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Die Täuschung" für mich ein rundum überzeugender Psycho-Thriller, der den Leser in eine magische Welt entführt, in der alles möglich scheint. Das Erzähltalent der Autorin Astrid Korten macht es dann aus meiner Sicht zu einem intensiven Lesevergnügen, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Rasanter Start einer neuen Krimi-Reihe

Blutgold
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Thyra König ist eine investigative Journalistin, die sich nicht scheut, brisante Themen an die Öffentlichkeit zu bringen. Mit ihren letzten Enthüllungen hat sie sich einen mächtigen Fleischkonzern zum ...

Thyra König ist eine investigative Journalistin, die sich nicht scheut, brisante Themen an die Öffentlichkeit zu bringen. Mit ihren letzten Enthüllungen hat sie sich einen mächtigen Fleischkonzern zum Feind gemacht, in dessen Tiefen noch weiteres Material zu schlummern scheint. Aufgrund eines anonymen Anrufs begibt sie sich auf eine kurze Kreuzfahrtreise, um an neue Informationen zu kommen. Ahnend, dass es für sie an Bord gefährlich werden könnte, heuert sie ihren Ex-Geliebten Folkert Mackensen an, der sie begleitet. Ein tödlicher Trip nimmt einen Lauf...

Der Autor Dirk Trost hat bereits mit seiner erfolgreichen Ostfriesland-Krimi-Reihe um den ehemaligen Anwalt Jan de Fries auf sich aufmerksam gemacht. Meine Neugier war nun geweckt, um beim Start der neuen Serie um die investigative Journalistin Thyra König dabei sein zu wollen. Dirk Trost erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der "Blutgold" für mich schnell zu einem "Page-Turner" werden ließ. Der Spannungsbogen wird über den Protagonisten des machtgierigen Politikers Markus Streyer gut aufgebaut und durch die ereignisreichen und turbulenten Recherchen von Thyra König auf einem hohen Niveau gehalten. In einigen Szenen stößt der Autor aus meiner Sicht mit den Gewaltsschilderungen an Grenzen, die er aber nicht überschreitet und so für mich in Ordnung waren. Es entwickelt sich eine packende Geschichte, die mich bis zum fulminanten Finale nicht losgelassen hat.

Insgesamt ist "Blutgold" für mich ein gelungener Start einer neuen Krimi-Reihe mit einem sympathischen und energiegeladenen Ermittler-Duo, welches sicherlich noch bei weiteren Fällen für actiongeladenen und fesselnde Lesestunden sorgen wird. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Berührende Geschichte einer Irland-Odyssee

Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")
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Im Jahre 1945 herrschen in Irland große Hungernöte, was Grace Mutter dazu veranlasst, ihre Tochter in Jungenkleidung auf die Reise zu schicken, sich Arbeit zu suchen und für sich selbst zu sorgen. Grace ...

Im Jahre 1945 herrschen in Irland große Hungernöte, was Grace Mutter dazu veranlasst, ihre Tochter in Jungenkleidung auf die Reise zu schicken, sich Arbeit zu suchen und für sich selbst zu sorgen. Grace macht sich mit ihrem kleinen Bruder Colly, der sich hier heimlich angeschlossen hat, auf eine lange Reise durch ein Land, in dem Gefahren lauern und viel Elend herrscht.

Der Autor Paul Lynch wurde unter anderem für das vorliegende Buch in seinem Heimatland Irland ausgezeichnet, was meine Neugier auf den Roman zusätzlich gesteigert hat. Er erzählt die bewegende Geschichte in einem außergewöhnlichen und aus meiner Sicht sehr schönen Schreibstil, der dem Buch einen ganz besonderen Charme verleiht. Seine schon fast poetische Prosa liest sich zwar nicht ganz so einfach, wie viele andere Bücher, aber sie hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Sie verleiht der schicksalshaften Lebensgeschichte von Grace unglaublich viel Authentizität und lässt die damalig schwere Welt lebendig vor Augen erscheinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und beleuchten mit der Hungersnot in Irland eine spannende und selten beachtete Epoche.

Insgesamt konnte mich "Grace" von Beginn an begeistern und stellt sicherlich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr dar. Gerade der schon bezaubernde Schreibstil des talentierten Autors Paul Lynch verleiht dem Roman so viel Wertigkeit, dass ich es als äußerst lesenswert weiterempfehlen kann. Meine Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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