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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2023

Guter Spionagethriller

Wie Sterben geht
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Die Welt steht in den 80ern im Schatten des Kalten Krieges, während es auf einer Brücke in Berlin zu einem Agentenaustausch kommen soll. Nina Winter soll die Übergabe begleiten, da nur sie den russischen ...

Die Welt steht in den 80ern im Schatten des Kalten Krieges, während es auf einer Brücke in Berlin zu einem Agentenaustausch kommen soll. Nina Winter soll die Übergabe begleiten, da nur sie den russischen Agenten Rem Kukura identifizieren kann. Die Situation eskaliert, als eine Bombe explodiert und somit die Konfrontation der Großmächte in dieser Welt vor einer neuen Herausforderung steht. Die Strategie der Deeskalation bedarf eines Feingefühls für die Supermächte, um den Frieden in der Welt aufrecht zu halten.

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder des erfolgreichen deutschen Autors Andreas Pflüger gelesen und habe ihn als einen Meister der Spannung und des gepflegten Wortes kennengelernt. Ich bin daher mit sehr viel Vorfreude und einer entsprechenden ERwartungshaltung in sein neues Werk "Wie Sterben geht" gestartet. Er erzählt die Geschichte in seinem aus meiner Sicht durchaus auch ein wenig anspruchsvollen und tiefgehenden Schreibstil, der mich in die 80er Jahre entführte. Der Spannungsbogen kann dann aus meiner Sicht nur ein wenig zögerlich und mit einem ordentlichen Anlauf augebaut und dann auf einem guten Niveau gehalten werden. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir mit den komplex wirkenden Zusammenhänge im Agentendasein und den vielen russischen NAmen ein wenig schwer, aber es lohnt sich am Ball zu bleiben. Im zunehmenden Verlauf entwickelt sich eine wirklich packende Geschichte um einzelne Schicksale in der Agenten- und Spionagewelt, ohne das Große und Ganze aus den Augen zu verlieren. Das Buch konnte mich dann bis zum fulminanten Finale immer mehr in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Wie Sterben geht" ein gelungener Spionagethriller, der die Welt des Kalten Krieges lebendig vor Augen führt. Dem Autor gelingt es aus meiner Sicht gut, die beängstigende Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und in die fiktive Agentengeschichte zu integrieren. Ein lesenswerter Thriller, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Kriminalroman mit sehr viel Wortwitz

Frau Morgenstern und der Abgrund
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Violetta Morgenstern und ihr Kollege Miguel Schlunegger betreiben ein Nischengewerbe. Über das Darknet bieten sie ihre Dienstleistung als Problemlöser an, was häufig darin endet, dass sie einen Auftrag ...

Violetta Morgenstern und ihr Kollege Miguel Schlunegger betreiben ein Nischengewerbe. Über das Darknet bieten sie ihre Dienstleistung als Problemlöser an, was häufig darin endet, dass sie einen Auftrag zur Liquidation des Zielobjekts erhalten. In ihrem Dasein als Profikiller befinden sie sich natürlich immer auf der Hut und Flucht, was sie aber auch nicht davon abhält, komplizierte Todesfälle zu untersuchen. So haben sie den Auftrag erhalten, den Tod eines erfolgreichen Journalisten nachzugehen, da die Ehefrau nicht an die Unfalltheorie glaubt. Die Recherchen gestalten sich zunehmend schwierig und führen letzten Endes in die zurückliegende Vergangenheit...

"Frau Morgenstern und der Abgrund" ist bereits der fünfte Band um die beiden Profikiller und Ermittler Violetta Morgenstern und Miguel Schlunegger. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Schweizer Autor Marcel Huwyler konnte mich schon mit einem Band seiner zweiten Reihe um die famose Ermittlerin Eliza Roth-Schild begeistern, so dass ich mich sehr auf die neue Hauptprotagonistin gefreut habe. Huwyler erzählt die Geschichte in einem aus meiner Sicht unverwechselbaren und herrlichen Schreibstil, der so pointiert und mit viel Wortwitz ausgestattet ist, dass es eine Freude ist den Zeilen zu folgen. Die Protagonisten sind auch in dieser Reihe ein wenig skurril, was der mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humor ausgestatteten Geschichte hervorragend zu Gesicht steht. Der Spannungsbogen wird über den rätselhaften Tod des Journalisten klassisch aufgebaut und über die sensationell abwechslungsreichen und mehr als außergewöhnlichen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten wird. Es entwickelt sich eine clever inszenierte Geschichte, die ihren Ursprung in einem historischen Ereignis größeren Interesses nimmt. Der aus meiner Sicht unvorhersehbare Verlauf hat mich bis zum gelungenen Finale bestens unterhalten.

"Frau Morgenstern und der Abgrund" ist aus meiner Sicht ein hervorragend erzählter und mit einem tollen Humor versehender Kriminalroman, der aus der Masse des Genres heraussticht. Gerade das Erzähltalent des Autors verleiht dem Buch einen ganz besonderen Charme. Ich empfehle es gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Paartherapie

Strippen statt sticken!
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Eigentlich arbeitet Siggi Seifferheld gerade mit seiner Frau Marianne an seinem etwas ins ruhigere Wasser geratene Eheleben. Die Paarberatung trägt noch nicht viel Früchte, als Siggi einen Anruf seines ...

Eigentlich arbeitet Siggi Seifferheld gerade mit seiner Frau Marianne an seinem etwas ins ruhigere Wasser geratene Eheleben. Die Paarberatung trägt noch nicht viel Früchte, als Siggi einen Anruf seines ehemaligen Kollegen Dombrowski erhält. Der Neffe Dombrowskis ist in einer prikären Situation, er ist im Swinger-Club neben einer der Damen des Hauses erwacht, welche aber wohl Opfer eines Mordanschlages wurde. Der NEffe beteuert seine Unschuld, aber die Indizien sprechen gegen ihn. Lediglich auf Siggis Buchgefühl und seine große Erfahrungen beruhen nun die Hoffnugnen der Dombrowskis, doch noch den wahren Täter ausmachen zu können. Siggi begibt sich auf die Suche und scheut dabei nicht sich im zwielichtigen Gewerbe umzuschauen...

ICh habe bereit in vorherigen Fällen den Hauptprotagonsiten Siggi Seifferheld kennenlernen dürfen und bin daher mit viel Vorfreude und einer großen Erwartungshaltung in seinen neuen Band gestartet. Die Autorin Tatjana Kruse, die auch schon aus meiner Sicht zurecht die Queen der Krimi-Comedians genannt wird erzählt die Geschichte in ihrem typisch wortwitzigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil. Schnell war ich wieder in Schwäbisch-Hall angekommen und konnte Siggi und seine Mitstreiter bei ihrem unterhaltsamen Miteinander begleiten. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Auffinden der toten Frau im Swinger-Club zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen und manchmal auch frivolen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Im Vordergrund stehen aber die Charakter, die den Geschichten so viel Charme verleihen, verbunden mit der tollen Kombination aus Kriminalistik und Humor. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale bestens unterhalten.

Insgesamt ist "Strippen statt Sticken" für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer ganz besonderen Krimi-Reihe, die mit einem stickenden Ermittler im Rentenalter, kuriosen Fällen und vor allem dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Hier gilt meine volle Leseempfehlung und die Bewertung fällt folgerichtig auch mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein Traum wird wahr

Sieben Farben Blau
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Claudia Clawiehn und Jonathan Buttmann haben einen gemeinsamen Traum, sie wollen trotz fehlender Segelerfahrung aufbrechen und die Welt per Segelboot erkunden. Von vielen wird ihnen bestätigt, dass es ...

Claudia Clawiehn und Jonathan Buttmann haben einen gemeinsamen Traum, sie wollen trotz fehlender Segelerfahrung aufbrechen und die Welt per Segelboot erkunden. Von vielen wird ihnen bestätigt, dass es ja ein völlig verrückter Plan sei und die Gefahren viel zu groß sind, aber das Fernweh und der Mut sind stärker. So machen sich die Beiden von Berlin aus auf die Reise und begeben sich auf die hohe See.

Die Reise wird sie in den nächsten knapp sieben Jahren durch den Atlantischen Ozean, entlang den Küsten Südamerikas, durch den Panama-Kanal bis ans entlegene Tarawa im Pazifischen Ozean führen. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass die Reise so weit geht, wobei es den Beiden nicht darauf ankommt möglichst weit zu kommen und viel zu sehen, sondern sie wollen Land und Leute kennenlernen. So kommt es auf dem Turn zu unedlich vielen positiven und auch wertvollen Begegnungen, die ihnen immer wieder bestätigen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber auch die monetäre Seite spielt auf einer solchen Reise eine Rolle. Oftmals wird, obwohl der Verzicht immer besser gelingt, das Geld knapp, denn auch das liebgewonnene Schiff "Inti" braucht Pflege, um in der rauhen Seewelt zu bestehen. Kleine Aushilfsjobs halten die Beiden gut über Wasser. Was fast zu schön um wahr zu sein klingt, birgt aber auch Gefahren, denn die Naturgewalten sorgen immer wieder durch starke Stürme für Situationen der Angst, die aber mit einem großen Vertrauen immer wieder in die Schranken gewiesen werden.

Das Ende der Reise ist nach sieben Jahren zwar erreicht, aber die Beiden haben nun einen Schatz an Erfahrungen gesammelt, der sie das "neue Leben" sehr entspannt und gelassen entgegensehen lässt. Sie wissen nicht was kommt, sind aber sicher, das die große Reise des Lebens noch viele Überraschungen parat hält. Das Buch "Sieben Farben blau" nimmt uns mit auf eine besondere Reise und der flüssig zu lesende Schreibstil führt viele Erlebnisse lebendig vor Augen. Die tollen Bilder im Innenteil verstärken dies noch einmal. Ich zeihe meine Hut vor so viel Mut, seinen Traum wirklich in die Tat umzusetzen und bin dankbar mit an Bord genommen worden zu sein. Ein besonderer Reisebericht, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Gelungener Serienauftakt

Wasserfallsturz
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Als die Polizistin Franzi Fürst von LKA Wien mit ihren Kindern in ihr beschauliches Heimatdorf in der Steiermark wechselt will sie zum einen ihrem Leben nach der Trennung eine neue Wendung geben und zum ...

Als die Polizistin Franzi Fürst von LKA Wien mit ihren Kindern in ihr beschauliches Heimatdorf in der Steiermark wechselt will sie zum einen ihrem Leben nach der Trennung eine neue Wendung geben und zum anderen einen ruhigeren Job antreten, um sich mehr um ihre Lieben kümmern zu können. Doch kaum ist sie eingetroffen, steckt sie gleich mitten in den Ermittlungen zu ienem mysteriösen Unfall. Ihre ehemalige Lehrerin soll am Wasserfall abgestürzt sein, was allerdings einige Fragen aufwirft. Da das Opfer unter extremer Höhenangst litt, wäre sie wohl niemals in den Gefahrenbereich unterwegs gewesen. Wie ist dieser Unfall zu erklären? Franzi taucht immer tiefer in die Recherchen ein und erahnt die Lösung des Rätsels in der Vergangenheit....

Die Autorin Jennifer B. Wind konnte mich mit einigen ihrer Kriminalromane bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in den Auftakt ihrer neuen Reihe gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich durch den wohldosierten Lokalkolorit schnell in die Steiermark entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Unfall der Lehrerin am Wasserfall gut aufgebaut und über die zunächst sehr schleppenden und schwierigen Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem guten Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Heranführung an die Protagonisten, welche interessant gezeichnet sind und der Geschichte einen zusätzlichen Charme verleihen. Es entwickelt sich eine gut konzipierte Kriminalgeschichte, die mich bis zum spannenden Fianle in den Bann ziehen konnte.

Insgesamt ist "Wasserfallsturz" ein für mich gelungener Start einer neuen Krimi-Reihe, die mit tollen Charakteren, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. ICh freue mich bereits jetzt auf einen weiteren Fall für die sympathische Franzi Fürst, empfehle das Buch gerne weiter udn bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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