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Veröffentlicht am 20.11.2023

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Straffers Nacht
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Erich Strasser war während des Nazi-Regimes ein kaltblütiger und skrupelloser SS-General. Das Ende des Krieges erforderte ein Untertauchen in der Gesellschaft, was ihm mit seiner Frau auch gelang. Knapp ...

Erich Strasser war während des Nazi-Regimes ein kaltblütiger und skrupelloser SS-General. Das Ende des Krieges erforderte ein Untertauchen in der Gesellschaft, was ihm mit seiner Frau auch gelang. Knapp zwanzig Jahre später ist er ein unauffälliger aber auch zuverlässiger Nachtwächter, der sich immer mehr der Gesellschaft entzieht und mit seinem Schicksal hadert. Wann steht ihm die Abrechnung bevor, hat er für seine Taten noch zu büßen? Als eines Tages ein junger MAnn an seine Seite gestellt wird, scheint die Zeit gekommen zu sein. Er ist Jude und sucht nach dem Verantwortlichen, der seinen Onkel während der Kriegszeit zum Tode verurteilt hat, ohne zu ahnen, dass er ihm gegenübersteht...

Der deutsche Autor Wolfgang Wissler hat mit "Straffers Nacht" einen aus meiner Sicht bemerkenswerten und sehr tiefgängigen Roman veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte, die sich mit der Verarbeitung der grausamen Vegangenheit Deutschlands auseinandersetzt, in einem ansprechenden und gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Er gewährt sehr authentisch und schon fast ein wenig beängstigend den Einblick in die Welt eines Kriegsverbrechers, der fortan mit seinen Taten und der daraus entstandenen Schuld zu leben hat. Schnell wird das Argument des Befehligten hervorgeholt, um die Greueltaten abzumildern oder gar zu entkräften, aber kann das die wahren Täter der damaligen Zeit auf Dauer schützen? Wie lebt es sich mit der Gefahr, eines Tages doch noch für die geschehenen Grausamkeiten verantwortlich gemacht zu werden? Gibt es eine Zeit der Reue, die zur Eingeständtnis der eigenen Schuld und vielleicht gar zur Bitte um Entschuldigung des Unentschuldbaren führt? Wolfgang Wissler lässt uns teilhaben, an den Gedanken und den Gefühlen eines solchen Menschen und arbeitet damit auf, was in der NAchkriegszeit größtenteils vernachlässigt wurde.

"Straffers Nacht" ist für mich ein mehr als gelungener Roman, der mich noch lange nachdenklich zurückgelassen hat. Die sehr gewissenhaft aufbereitete und gut recherchiert wirkende Thematik macht es zu einem für mich sehr wichtigen Buch, welches Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten lassen, aus denen wir noch viel zu Lernen haben. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und eine entsprechende Bewertung mit fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Verwirrende Geschichte

Das Nachthaus
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Richard ist mit seinem Freund unterwegs und die beiden hecken ein paar Streiche aus. Als sie eine willkürliche Nummer in einer Telefonzelle wählen ereignet sich irrationales und Richards Freund ist plötzlich ...

Richard ist mit seinem Freund unterwegs und die beiden hecken ein paar Streiche aus. Als sie eine willkürliche Nummer in einer Telefonzelle wählen ereignet sich irrationales und Richards Freund ist plötzlich verschwunden. Niemand glaubt Richard seine Geschichte und er steht unter Verdacht, seinen Freund in den reißenden Fluss gestoßen zu haben. Die einzige die zu ihm hält ist seine Klassenkameradin und Schwarm Karen. Die beiden versuchen dem Rätsel auf die Spur zu kommen und landen dabei im gruseligen und halb verfallenen Nachthaus. Hat Richard eine Chance hier seinen Freund wiederzufinden?

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder des erfolgreichen norwegischen Autors Jo Nesbo gelesen und war jedes mal begeistert von seinen fesselnden und clever inszenierten Geschichten. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich in sein neues Werk gestartet. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt flüssig zu lesenden Schreibstil, bei dem ein Buch schnell zum Page-Turner werden kann. Die Geschichte hat mich dann aber überrascht, denn sie war völlig anders als erwartet. Sie enthielt plötzlich fantastische Elemente, die das Buch in eine Art Horror-Roman wandelte. Jo NEsbo bewegte sich hier aus meiner Sicht auf den Pfaden eines Stephen Kings, der gerne Geschichten um problembehaftete Jugendliche schreibt, ohne aber bei mir ein ähnliches Schauergefühl zu erzeugen. Der Spannungsbogen war durchaus gegeben, konnte mich aber nie so richtig fesseln. Es war für mich eher die Frage, wohin die Geschichte führen würde. Sie ist wirklich in ihrer Art unvorhersehbar und am Ende lässt mich das Finale auch noch mit einigen Fragen zurück.

Insgesamt konnte mich "Nachthaus" nicht voll und ganz überzeugen. Eine nette Idee, die hier vom erfahrenen Autor professionell umgesetzt wird, aber ich bin mit ganz anderen Voraussetzungen an das Buch herangegangen, so dass ich doch ein wenig enttäuscht wurde. Ich rate daher jedem, der das Buch lesen möchte, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen um zu beurteilen, ob er für einen solchen Roman offen ist. Meine Bewertung ist drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Packender Regionalkrimi

Eiskaltes Erzgebirge
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Kommissar Alexander Berghaus und seine Kollegin Anne Keller bekommen es mit einem rätselhaften Mord zu tun. In dem beschaulichen Ort im Erzgebirge geht es eigentlich ganz ruhig zu und so ist es auch mehr ...

Kommissar Alexander Berghaus und seine Kollegin Anne Keller bekommen es mit einem rätselhaften Mord zu tun. In dem beschaulichen Ort im Erzgebirge geht es eigentlich ganz ruhig zu und so ist es auch mehr als verwunderlich, als auf der Weihnachtspyramide auf dem Marktplatz eine drapierte Leiche gefunden wird. Die Identität ist schnell geklärt, bei dem Opfer handelt es sich um einen Mann, der sehr zurückgezogen gelebt hat und quasi keinen Kontakt zu den Dorfbewohnern gepflegt hat. Wer hat ihn gtötet und warum die Leiche dann so aufwendig in Szene gesetzt. Das Ermittler-Duo geht daher von einer emotionalen Tat aus und sie suchen nach der Botschaft, die ihnen der Täter mitteilen wollte. Wird es weitere Opfer geben? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Die Autorin Danielle Zinn hat mit "Eiskaltes Erzgebirge" die Krimi-Reihe um die beiden sympathischen Ermittler aus der Feder von Rene Seidenglanz fortgesetzt. Ich bin mit dem aktuellen Fall eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Danielle Zinn erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das mir unbekannte Erzgebirge entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Auffinden der Leiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und aus meiner Sicht über die gesamte Länge auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine clever konzipierte Geschichte, in der die Autorin den Protagonisten auch Raum mit ihrem süpannenden Privatleben gibt, was dem Buch eine zusätzliche Tiefe verleiht. Das Ganze konnte mich bis zum Finale fesseln, wo dann eine gut nachvollziehbare und für mich überraschende Auflösung den Kriminalroman gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Eiskaltes Erzgebirge" ein für mich sehr gut gelungener Regionalkrimi, der mit sympathischen Ermittlern, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich bin gespannt auf weitere Fälle aus dem Erzgebirge, empfehle das Buch dementsprechend gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Die Stimmen der Toten

Kant und das Leben nach dem Tod
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Hauptkommissar Kant bekommt es mit einem neuen und zugleich sehr schwierigen Fall zu tun. Vom Opfer wird zunächst lediglich der abgetrennte Arm gefunden, der eine Identifizierung fast unmöglich macht und ...

Hauptkommissar Kant bekommt es mit einem neuen und zugleich sehr schwierigen Fall zu tun. Vom Opfer wird zunächst lediglich der abgetrennte Arm gefunden, der eine Identifizierung fast unmöglich macht und somit die Ermittlungen nicht vorankommen lässt. Durch einen Zufall stoßen die Ermittler aber auf weitere Leichenteile, die die Recherchen dann in eine Hochhaussiedlung im Münchener Stadtviertel Hasenbergl lenkt. Das mittlerweile identifizierte Opfer hat hier gewohnt, aber niemand scheint ihn zu kennen oder hat ihn in den letzten Jahren gesehen. Die Obduktion der Leichenteile lässt Kant aufhorchen, da sie anscheinend über einen längeren Zeitraum eingefroren waren. Ein kniffliger Fall verlangt höchste Aufmerksamkeit, da es möglicherweise nicht bei einem Opfer bleiben könnte...

"Kant und das Leben nach dem Tod" ist bereits der dritte Band um den charismatischen Ermittler aus München. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Marcel Häußler erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat. Er fängt sehr gut die Atmosphäre rund um eine von der Anonymität geprägte Wohnsiedlung mit all ihren Problemen ein und bindert sie hervorragend in einen authentisch wirkenden Fall ein. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Leichenteils direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein clever inszenierter Fall, der von einem durchaus auch einen gesellschaftskritischen Inhalt bestimmt ist und die volle Kapazität des Ermittler-Teams fordert. Das Ganze fesselte mich bis zum fulminanten Finale, welches den Kriminalroman mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Kant und das Leben nach dem Tod" ein für mich mehr als gelungener und sehr authentischer Kriminalroman, der mich mit interessanten Charakteren, einem gesellschaftlich kritischen Unterton und sehr ausgeklügelten Story voll und ganz überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Toller japanischer Kriminalroman

Mord auf der Insel Gokumon
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Japans berühmtester und erfolgreichster Privatdetektiv Kosuke Kindaichi muss auf dem Rücktransport aus dem Kriegsgebiet im Zweiten Weltkrieg erleben, wie sein Freund sein Leben aushaucht. Kurz vor seinem ...

Japans berühmtester und erfolgreichster Privatdetektiv Kosuke Kindaichi muss auf dem Rücktransport aus dem Kriegsgebiet im Zweiten Weltkrieg erleben, wie sein Freund sein Leben aushaucht. Kurz vor seinem Tod bittet er aber Kosuke noch, auf seine Heimatinsel Gokumon zu reisen und das Leben seiner drei Schwestern zu retten. Ohne genau zu wissen, was sein Freund ihm damit mitteilen wollte, begibt er sich zur Insel und überbringt dort zunächst die düstere Nachricht. Wenige Zeit später kommt es zum ersten Mord und Kosukos Kombinationsgabe und seiner feiner Verstand sind mehr als gefragt...

"Mord auf der Insel Gokumon" ist der zweite Band aus der Reihe um den blitzgescheiten Ermittler aus dem Reich der Mitte. Ich bin mit dem zweiten Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme, lediglich die vielen japanischen Namen waren zu beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Autor Seishi Yokomizo erzählt die Geschichte in einem verspielten und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der das Buch neben der außergewöhnlichen Kulisse zu etwas besonderen macht. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord auf der Insel gut aufgebaut und über die clever inszenierten Ermittlungsarbieten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, die zu jeder Zeit zum Miträtseln einlädt, und in der man am Ende warscheinlich doch noch von der Auflösung und der geschickten Herangehensweise des Hauptprotgonisten überrascht wird. Gerade die Charaktere sind interessant herausgearbeitet und tragen in der ungewohnten Kulisse zum gelingen des Kriminalromas bei.

Insgesamt ist "Mord auf der Insel Gokumon" ein gelunger Kriminalroman, der im klassischen Stil erzählt wird. Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass berühmte Vorbilder der klassisichen englischen Krimiliteratur Pate gestanden haben, aber dennoch wirkt das Buch nicht so, als sei es lediglich eine Kopie mit japanischem Anstrich. Aus meiner Sicht sticht das Buch aus der MAsse des Genres heraus, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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