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Veröffentlicht am 25.10.2024

Mehr Romanze als Vampir-Roman

When The King Falls
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Obwohl so schlicht, hat mich das Cover sofort angesprochen. Aber es war vor allem der Titel der mich neugierig gemacht hat. „When the King falls“...das klingt so elegant. Aber Thema Vampire, da habe ich ...

Obwohl so schlicht, hat mich das Cover sofort angesprochen. Aber es war vor allem der Titel der mich neugierig gemacht hat. „When the King falls“...das klingt so elegant. Aber Thema Vampire, da habe ich erst einmal die Finger von gelesen. Nachdem mir die Vampyria Trilogie aber wieder richtig Lust auf die Blutsauger gemacht hat, habe ich mir dann doch diese hoffentlich kurzweilige Dilogie gesichert.

Schauplatz ist London der Gegenwart. Seit Jahrhunderten herrschen nun schon Vampire über die Menschheit, welche unter allerlei Entbehrungen leben muss. Damit soll nun Schluss sein. Der Widerstand hat einen Plan und zentraler Teil davon ist Florence, die von ihrer Familie zur Wahl der Blutbraut geschickt wird. Diese dient König Benedict ein Jahr als Blutspender und kommt ihm nahe wie kein anderer. Florence gewinnt die Wahl, doch ab da läuft nichts mehr wie geplant. Der König ist von dem Monster weit entfernt, das sich Florence vorgestellt hat. Fast gegen ihren Willen ändern sich ihre Gefühle gegenüber dem Vampirfürsten und sie lernt eine andere Seite der Medaille kennen, bis ihr Entschluss schließlich zu wanken beginnt.

Ohne Umschweife geht‘s los mit der Geschichte. Der Erzählstil gefiel mir auf Anhieb und ist viel erwachsener als ich ihn erwartet hatte.

Auch das sinnliche Miteinander von Florence und Benedict mochte ich anfangs. Es ist eine Slow Burn Romance und das ist mir lieber als wenn es zu schnell geht.

Was am Anfang noch aufregend war, begann mich mit der Zeit aber zu nerven. Immer dieselben Szenen. Benedict wie er von Florence trinkt. Florence die dabei jedes mal vor Verlangen vergeht. Und bei jeder Begegnung werden wir daran erinnert, wie unwiderstehlich Benedict doch ist.

Dafür geht es dann im letzten Drittel erotisch zur Sache und zwar so sehr, dass ich davon ganz überrumpelt war.

Tja und die Romanze der Beiden ist auch das Herzstück des Romans. Leider.
Florence‘ Mission gerät komplett in den Hintergrund. Das Leid der Bevölkerung kam zu kurz und mir fehlte die Begründung, warum Benedict dem gegenüber so untätig ist.

Im übrigen sind die Vampire ziemlich unspektakulär. Sie trinken Blut, heilen schnell und sind stärker. Ansonsten unterscheiden sie sich nicht von Menschen.

Definitiv kein Buch für mich. Zu viel Romantik, zu wenig Vampir-Action.
Trotzdem werde ich mich jetzt noch durch den 2.Teil kämpfen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Der Müll-Adel und ihre schrecklichen Geheimnisse

Die dunklen Geheimnisse von Heap House
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Habt ihr Lust auf eine skurrile Geschichte? Dann ist „Die dunklen Geheimnisse von Heap House“ das richtige für euch.
Aufgefallen ist es mir wegen dem viktorianisch anmutenden Cover und natürlich auch wegen ...

Habt ihr Lust auf eine skurrile Geschichte? Dann ist „Die dunklen Geheimnisse von Heap House“ das richtige für euch.
Aufgefallen ist es mir wegen dem viktorianisch anmutenden Cover und natürlich auch wegen der „dunklen Geheimnisse“. Und das obwohl dieser Roman eher für ein jüngeres Publikum bestimmt ist, was in dem Fall aber gar nicht schlimm war.

Die Geschichte hopst zwischen dem Iremonger Clod und dem Dienstmädchen Lucy hin und her.
Clod wohnt im Heap House, dem mehr oder weniger herrschaftlichen Anwesen der Iremonger, inmitten der Londoner Müllberge. Iremonger – das sind die Mitglieder ebenjener dort ansässigen Familie. Jeder von ihnen besitzt ein Geburtsobjekt, dass sie immer bei sich tragen müssen. In Clod‘s Fall ist das ein Stöpsel. Clod besitzt die die seltene Fähigkeit diese Objekte zu hören, welche immerzu ihren Namen sagen. Aus einem erschreckenden Grund, wie wir später herausfinden. Diese Gabe macht ihn allerdings zum Sonderling. Als dann die aufmüpfige Lucy als entfernter Iremonger Abkömmling eingestellt wird, bringt das die Ordnung von Heap House mächtig durcheinander, genauso wie Clod‘s Gefühle.

Mir hat das Buch erstaunlich viel Spaß gemacht, obwohl das ganze Müll-Thema richtig unangenehm war. Ich musste mir immer wieder vorstellen, wie es da wohl riecht und der Roman bietet auch einige Ekelszenen, ich sag nur der Löffel mit der Müllpampe.

Clod und Lucy sind beides Charaktere zum gernhaben. Er liebenswert und einfühlsam, sie frech und neugierig. Dabei entstehen immer wieder sehr amüsante Dialoge. Auch über die abgewandelten Namen musste ich immer wieder lachen. Moorcus, Tummis oder Ormilly, um nur einige zu nennen.

Ich war so abgelenkt von der kuriosen Handlung, dass ich ganz überrascht war, als dann plötzlich noch ein Plot kam. Das Buch endet in einem richtigen Cliffhanger und auch wenn der 2. Teil dieser Trilogie längst erhältlich ist, lässt der letzte mit der Übersetzung schon viel zu lange auf sich warten und wird vielleicht gar nicht auf deutsch erscheinen.

Ein weiterer Bonus sind noch der Seitenriss des Hauses, sowie zahlreicher Illustrationen der Charaktere.

Ich werde den 2. Teil auf jeden Fall noch lesen. Ein wirklich besonderer Roman.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ihr Geisterlein kommet

Wintergeister
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Zwar haben wir noch keinen Winter, aber wenn um 23 Uhr die Heizungen abgestellt werden, sind die Nächte auch jetzt schon frostig.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen „Schaurige Nächte“ zu lesen, da erscheint ...

Zwar haben wir noch keinen Winter, aber wenn um 23 Uhr die Heizungen abgestellt werden, sind die Nächte auch jetzt schon frostig.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen „Schaurige Nächte“ zu lesen, da erscheint auch schon der nächste Sammelband an unheimlichen Kurzgeschichten. Wieder einmal mit einer Reihe an namenhaften Autoren des Genres. Besonders ins Auge gestochen sind mir dabei Susan Stokes-Chapman und Laura Purcell, deren Geschichten ich immer mit große Vorfreude erwarte. Und gerade letztere beide sollten nicht enttäuschen.

Enttäuschend geht es aber erst einmal los mit den beiden ersten der sechs Geschichten.

In „Der steinerne Dämon“ versucht eine scheinbar alkoholkranke Autorin ihren nur mäßig gelungenen Roman zu überarbeiten und bekommt Besuch von einem Gargoyle.
Ich wusste am Ende nicht, was mir die Geschichte eigentlich sagen wollte und die Protagonistin war mega unsympathisch.
3/5

In „Das alte Theaterstück“ bekommen wir es wieder mit einem Alkoholiker zu tun, der Darsteller eines grotesken Stücks ist, welches nur einmal jährlich aufgeführt wird und zum Ende schreckliche Realität wird. Schon besser, aber auch hier ließ das Ende zu viele Fragen offen.
4/5

Ab da ging es aber aufwärts mit „Ada Lark“, welche für ein betrügerisches Medium arbeiten muss. Endlich kommen Geister ins Spiel und ein Haushalt, der diese auch begrüßt. Feiner Grusel mit einem gerechten Ende.
5/5

„Jenkins“ ist ein sonderbares Wesen, der eine von zwei Schwestern heimsucht und an deren Lügen erinnert, durch die er immer stärker wird. Eine skurrile Geschichte mit Wendungen und düsteren Ausgang.
5/5

„Der Witwenweg“ war mein Liebling. Eine verlassende Karrierefrau, welche sich auf raffinierte Weise rächt, aber dafür bezahlen muss. Von Anfang bis Ende packend, jede Seite hat Spaß gemacht
5/5

Dicht gefolgt von „Das Lied von Glocken und Ketten“ in der eine gepeinigte Gouvernante versucht den frechen Bälgern mit der Geschichte vom Krampus eine Lektion zu erteilen. Doch die Gouvernante hat selbst einiges auf dem Kerbholz und der Krampus vergisst nicht. Der perfekte Weihnachts-Horror, Laura Purcell kann es einfach.
5/5

Ich dachte am Anfang wirklich, ich und Kurzgeschichten werden einfach keine Freunde. Aber die letzten vier Geschichten haben mich vom Gegenteil überzeugt. Manche Autoren können es einfach besser als andere.

Das Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht und war so schön kurzweilig. Der Winter kann kommen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Jobangebot aus dem Geisterreich

Es spukt in Craven Manor
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Bei Darcy Coates fällt auf, dass sie, mit einer Ausnahme, bisher stets Romane über Spukhäuser geschrieben hat. Das begrüße ich sehr, denn von Spuhäusern kann ich nie genug kriegen.

Das neueste heißt Craven ...

Bei Darcy Coates fällt auf, dass sie, mit einer Ausnahme, bisher stets Romane über Spukhäuser geschrieben hat. Das begrüße ich sehr, denn von Spuhäusern kann ich nie genug kriegen.

Das neueste heißt Craven Manor und liegt umgeben von einem Wald abseits der Zivilisation. Nun soll der verarmte Daniel wenigstens Garten und Gruft wieder in Ordnung bringen. Ein Jobangebot, das Daniel trotz der rätselhaften Umstände nur zu gern annimmt, kommt doch die gemütliche Gartenhütte als Unterkunft inklusive.
Arbeitgeber Bran kommuniziert nur mittels Briefen und die Bezahlung erfolgt in alten, aber wertvollen Münzen. Eine kurze, merkwürdige Liste erklärt außerdem, was in Craven Manor strengstens untersagt ist.
Daniel möchte sein neu gewonnenes Glück nicht in Frage stellen, ist aber doch neugierig und findet einiges über die grausige Vergangenheit des Hauses und ihrer Bewohner heraus.

Stilistisch gesehen hat das Buch sehr an „Ashburn House“ erinnert. Das finde ich aber nicht schlimm, ich mag es wenn sich Autoren treu bleiben.
Daniel ist so ein guter Kerl und hat so viel Pech, dass man ihm einfach nur sein verdientes Happy End wünscht.
Auch schön fand ich, dass wieder Katzen in den „Nebenrollen“ besetzt wurden. Katzen Bonus!

Der Star des Romans sollte aber das Haus sein. Das wird einfach wunderbar schaurig beschrieben, auch wenn man immer wieder Zweifel hat, wenn es um den Erhaltungszustand geht. Bei 200 Jahre Leerstand.
Lustig fand ich in dem Zusammengang, dass Daniel selbst immer wieder an der Logik zweifelt und das ganze dann schnell in Roman-Manier geklärt wird.

Gegruselt habe ich mich nicht beim lesen, aber das erwarte ich auch gar nicht mehr. Ich genieße einfach gern die gruselige Atmosphäre und die bekommt man hier auf jeden Fall.

Ich fand das Buch etwas schwächer als den Vorgänger und hinten raus ein wenig zu fantastisch, aber ich habe es dennoch gern gelesen.

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