etwas kriegsüberladen mit vielen Handlungsorten - teilweise langatmig und schwächelnd
Der Glanz eines neuen Morgens - Töchter der FreiheitDie Cover dieser Reihe gefallen mir unglaublich gut und da ich ein großer Fan von Südstaaten-Romanen bin habe ich mich auch auf die Fortsetzung der Geschichte um die junge Nordstaatlerin Annie gefreut, ...
Die Cover dieser Reihe gefallen mir unglaublich gut und da ich ein großer Fan von Südstaaten-Romanen bin habe ich mich auch auf die Fortsetzung der Geschichte um die junge Nordstaatlerin Annie gefreut, die als Lehrerin auf der Plantage Birch Island in North Carolina die Stellung halten soll, während ihr heimlicher Verlobter David und sämtliche Männer der Familie im amerikanischen Bürgerkrieg dienen müssen.
Ein schwieriges Unterfangen, da niemand weiß, dass sie zusammen mit dem niederträchtigen Verwalter Meadow die Leitung übertragen bekommen hat, was sie auch zusehends vermeiden möchte, da das Auskommen mit der Familie und als Angestellte aus feindlichem Land schwierig genug ist.
Dieser Roman umfasst die Zeit zwischen Mai und August 1862 und wechselt zwischen den Orten Washington City, South Carolina, Virginia, Richmond und gegen Ende auch noch nach Kansas, wo man abwechselnd mehr über die Geschehnisse der bereits bekannten Verwandten und engen Freunde Annies als auch Davids Erlebnisse als Militärarzt auf den Schlachtfeldern erfährt.
Überall erlebt man die Auswirkungen und Grausamkeit des Krieges, der Kampf ums Überleben, die teils verwirrenden Strategien der Generäle und des damaligen Präsidenten Abraham Lincoln.
Obwohl alles wirklich gut recherchiert ist, war es mir in diesem doch sehr umfangreichen Band zu viel und langatmig. Ich kam bei den vielen Namen der jeweiligen Generäle, dem ganzen Wechsel an Orten, Truppenbewegungen, Rückschlägen, Hinterhalten und wer wofür kämpft oft gar nicht mehr mit und wirkte im Vergleich zu den anderen Handlungsorten doch etwas überladen. Zumal der 3.Teil auch schon etwas kriegslastig war. Es las sich wie ein Geschichtsbericht mit Zahlen, Daten, Fakten, zu dem das vielversprechende Cover dann leider nicht so ganz passt.
Man spürt Davids Sorge um Annie und die Verzweiflung über die Sinnlosigkeit des Krieges, wie er nach Antworten sucht. Wie jedoch der Glaube und die Hoffnung auf Gott durch einen verletzten Soldaten und seinem treuen Freund und Kollegen Cobb Eindruck hinterlassen.
Einerseits ist es spannend, manche Entwicklung hat mich auch wirklich überrascht und gefreut, besonders auf Birch Island und in Washington, worüber ich gerne noch mehr gelesen hätte. Vieles ist ja auch ein Teil erlebter Geschichte, aber irgendwie hoffe ich doch sehr, dass sich die Kriegsberichterstattung in dem Folgeband entspannt und man zur eigentlichen Geschichte zurückkommt, auf die man jetzt leider seit 2 Bänden zusehends hofft und leider wieder vertröstet wurde.
Schade, ich lese die Bücher der Autorin wirklich gerne, aber das war für mich der schwächste Teil.