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Veröffentlicht am 16.04.2023

Wenn Liebe und Vertrauen das Einzige sind, worauf Du zählen kannst

Count On You
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Dieser Teil ist die Fortsetzung von „Bet on you“,obwohl man beide Bände unabhängig voneinander lesen kann. Es war trotzdem schön zu lesen, was aus den bereits bekannten Freunden von Thomas geworden ist ...

Dieser Teil ist die Fortsetzung von „Bet on you“,obwohl man beide Bände unabhängig voneinander lesen kann. Es war trotzdem schön zu lesen, was aus den bereits bekannten Freunden von Thomas geworden ist und wie es mit ihm weitergeht.

Die Geschichte selbst wird abwechselnd aus der Sicht von Daisy und Thomas erzählt, zwischendurch erfolgen Auszüge aus einem Interview, das mit Daisy später durchgeführt wurde und immer ein paar Erklärungen zu Abläufen der Geschichte gibt.

Die Autorin greift hier einige wirklich ernste Themen auf, was den Umgang mit Social Media, die damit verbundene Suchtgefahr betrifft, aber auch Bereiche von Mobbing und Stalking, was leider besonders in der Anonymität des Internets zu einem großen Problem geworden ist. Genau darunter leidet die Hauptprotagonistin Daisy sehr, deren Werdegang mich doch sehr ergriffen hat. In eine Schablone gepresst, mit einer eiskalten Managerin, die keinerlei Gefühlsregungen zeigt wird sie über die Grenzen ihres Körpers gebracht und ist der Macht der Presse und den Kommentaren der Fans hilflos ausgeliefert. Mir lief es einige Male eiskalt den Rücken runter. Nachdem ihr Bruder den Kindheitsfreund Thomas als Bodyguard einstellt, werden beide vor weitere Herausforderungen gestellt.

Sowohl Daisy als auch Thomas verstecken sich anfänglich hinter einer Fassade, bei der man eine ganze Zeit benötigt, um ihr Verhalten zu verstehen.
Während Daisy sich anfangs häufig sehr kindisch und zickig verhält, teilweise auch mit ihren körperlichen Reizen nicht spart, hat auch Thomas mit einem Trauma zu kämpfen, was ihn zu einem gefühlskalten, trockenen Kerl gemacht hat. Eine explosive Mischung, besonders da Daisy einen ziemlichen Dickkopf hat und Thomas Beschützerinstinkt geweckt ist.

Doch beide machen eine überraschende Entwicklung durch, trotz aller Umstände und merken, was es bedeutet, wirklich geliebt zu werden.

Insgesamt hat mich die Geschichte nicht ganz so gepackt, wie der erste Teil, der wesentlich spannender und unvorhersehbarer war. Es ist unterhaltsam, mit lustigen aber auch sehr emotionalen Szenen und einigen kleineren spicy Momenten, die ich aber gut überspringen konnte, da es nicht so meins ist. Es hat leider dieser gewisse Funke gefehlt, der einfach nicht überspringen wollte.

Am meisten gefiel mir Thomas Nebengeschichte, die mich gerade am Schluss doch ziemlich berührt hat. Doch irgendwie blieben die Charaktere eher alle etwas blass und oberflächlich, mir hat da die Tiefe gefehlt, dass man dadurch etwas mehr Bezug zu allen aufbauen und die Handlungen besser nachvollziehen konnte. Auch die Entwicklung der Story hat mich leider nicht so gepackt, auch wenn die ernsten Themen gut aufgegriffen und umgesetzt wurden.

Cover und Titel sind passend zum ersten Teil gewählt, dezent, aber trotzdem edel und für die Geschichte sehr passend – „ich zähl auf dich“, was auf mehrere Bereiche hier genau zutrifft.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

leider nicht überzeugend -zu langsamer Vorspann ohne erwartete Thrillerwirkung

Finstere Lügen
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Inhalt: Eine Frau stirbt in der Firma Cowl and Comely und ihr Kollege Travis Devine wird verdächtigt. Von allen Seiten wird er unter die Lupe genommen, muss aber einen Deal mit dem Geheimdienst schließen, ...

Inhalt: Eine Frau stirbt in der Firma Cowl and Comely und ihr Kollege Travis Devine wird verdächtigt. Von allen Seiten wird er unter die Lupe genommen, muss aber einen Deal mit dem Geheimdienst schließen, um in der Firma als Undercoveragent tätig zu werden, sonst würde sein dunkles Geheimnis auf den Tisch kommen. Verhängnisvoll und ahnungslos gerät er in eine Maschinerie der Finanzwelt und der Mörder hat ihn längst im Visier...

Meinung: Travis Devine ist ein trockener, undurchsichtiger Typ, der schon viel in der Kindheit als auch im Krieg erlebt hat, weswegen er auch ziemlich abgebrüht rüberkommt. Sein Job in einem Investmentunternehmen wird für ihn zum Verhängnis ab dem Tag, wo seine Kollegin tot aufgefunden wird. Er ist der Hauptverdächtige, die Hinweise wirken erdrückend, dennoch wird er von einem Ex-General des Heimatschutzmuseums erpresst, als Undercoveragent tätig zu werden. Ein Netz voller Verwirrungen, Widersprüchen und Geheimnissen entspinnt sich. Obwohl seine drei Mitbewohner Will, Helen und Jill sich auch undurchschaubar verhalten, ist er auf ihre Hilfe angewiesen, ebenso wie auf die Vorzeigefreundin des Chefs. Die Frage ist nur, wem kann man trauen, wer steckt mit drin?

Die ersten knapp 300 Seiten entwickeln sich erst ziemlich langsam, es wirkt so, als wenn erstmal etwas entwirrt werden muss, um durch das Chaos durchzusteigen und zuzuordnen. Doch dann nimmt es langsam an Fahrt auf, man hat das Gefühl, als wenn sich die Ereignisse auf einmal überrollen. Leiche um Leiche, noch mehr Verwirrungen und das Chaos ist perfekt.

Insgesamt hat es mich leider nicht überzeugen können. Zum einen fand ich die Wortwahl doch ziemlich derb, ebenso wie das Verhalten einiger, was die Personen, gerade weiblichen Geschlechts, oft denunziert.

Ich hätte von Travis gern mehr erfahren, statt immer nur dieses oberflächliche machohafte, der mich teilweise an Bud Spencer erinnerte, weil seine Fäuste immer im Einsatz waren, er unbesiegbar schien und jede Situation vorausplanen konnte. Auch wenn man viel über das Thema Finanzwelt, Datenverarbeitung und Geldwäsche erfährt, so war es im Vergleich zur restlichen Geschichte und als Nichtkenner zu viel und teilweise unverständlich. Am Ende tauchten etliche Logikfehler auf und die Übersetzung war sehr merkwürdig, was den Lesefluss teilweise unterbrochen hat, weil man erstmal überlegen musste, was das bedeuten sollte.

Auch die Charaktere waren alle nicht so tiefgründig, so dass man mehr Bezug zu ihnen aufbauen und ihr Handeln nachvollziehen konnte. Schade, habe mir mehr versprochen, auch wenn die Story an sich interessant und spannend klingt.

Cover und Titel haben mich auf jeden Fall angesprochen, ebenso wie die Vorschau, doch die Umsetzung war leider nicht meins, zu oberflächlich, zu viel gewollt und doch nicht gekonnt.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

emotionaler, dramatischer Auftakt der Gut Rosenthal-Reihe

Gut Rosenthal - Das Gestüt in Pommern
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Inhalt: Die lebensfrohe, selbstbewusste junge Adlige Charlotte liebt nichts mehr als Pferde, ihre Freiheit und hat gewisse Vorstellungen vom Leben. Doch dann wird sie zwangsverheiratet und ihr Ehemann ...

Inhalt: Die lebensfrohe, selbstbewusste junge Adlige Charlotte liebt nichts mehr als Pferde, ihre Freiheit und hat gewisse Vorstellungen vom Leben. Doch dann wird sie zwangsverheiratet und ihr Ehemann Andreas Eschberg erwartet eine Dame mit Anstand, Gehorsam und einen Erben... Zuflucht findet sie bei den Pferden, aber Lotte ist kein Mensch, den man einsperren kann.

Meinung: Die Autorin kannte ich bislang noch nicht, doch Cover und Vorschau haben mich sofort angesprochen.
Pferdegeschichten mag ich eh immer gern und auch hier nehmen die Pferde einen großen Teil ein, nicht nur wegen dem Gestüt, sondern auch aufgrund ihrer Treue und dem bedingungslosen Vertrauen.

Die Geschichte selbst ist bis auf einige heitere Episoden eher traurig und sehr emotional. Charlotte ist einfach ein Freigeist, sie hat eine offene, ehrliche und liebevolle Art, auch wenn sie ihre Gefühle manchmal auf etwas kühlere, distanzierte Weise zu verstecken sucht, was als plötzliche Gräfin und dem merkwürdigen Verhalten ihres Mannes doch ziemlich verständlich ist.

Der Stallknecht Johann, das Hausmädchen Pia, die Mamsell, aber auch einige andere Charaktere geben der Geschichte diese gewisse Prise von Charme, Hilfsbereitschaft, Verständnis.

Es hat wirklich Spaß gemacht zuzuhören, Leonie Landa mag ich als Sprecherin eh sehr gern, sie hat die Geschichte mit all den verschiedenen Personen und jeweiligen Schicksalsschlägen und Entwicklungen super eingefangen und rübergebracht, dadurch wirkte es richtig lebendig, teilweise sehr dramatisch, besonders wenn sich die Geschehnisse überschlagen.

Fazit: Eine spannende, ziemlich tragische, aufwühlende und emotionale Erzählung über eine junge, offene und freiheitsliebende Frau, die sich nichts aus Traditionen oder Standesdenken macht, sondern hofft, um ihrer selbst willen geliebt zu werden, auch wenn es nicht immer dem entspricht, was erwartet wird.

Trotz aller Schicksalsschläge entwickelt sie sich zu einer mutigen, tapferen Frau, die sich den Herausforderungen stellt und um das kämpft, was sie liebt.
Die Handlungsorte sind ausdrucksvoll, bildhaft und detailliert beschrieben, so dass man sich gut hineinversetzen kann, ebenso wie das traditionelle Leben zu der Zeit.
Auch wenn es eine Weile gedauert hat, mit allen warm zu werden und ihr Verhalten zu verstehen, freue ich mich schon auf Teil 2 und 3, denn jetzt möchte ich schon gern wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

großartige Biographie einer jungen Frau, die während des Genozids ums Überleben kämpft

Das Mädchen mit dem roten Zopf
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Meinung: Puh, dieses Buch hat mich wirklich sehr ergriffen und erschüttert. Obwohl man viele Romane aus dieser düsteren Zeitepoche schon gelesen, Augenzeugenberichte gelesen und angeschaut hat, so hat ...

Meinung: Puh, dieses Buch hat mich wirklich sehr ergriffen und erschüttert. Obwohl man viele Romane aus dieser düsteren Zeitepoche schon gelesen, Augenzeugenberichte gelesen und angeschaut hat, so hat mich dieses Buch nochmal auf eine ganz spezielle Weise gepackt und mich etliche Tränen gekostet. Sowohl die Geschichte selbst als auch das persönliche Nachwort von Rosies Enkelin haben mich einerseits zutiefst beschämt und zugleich motiviert, diese mahnenden Worte immer vor Augen zu haben.
„Denn obwohl es Elend, Schmerz und Trauer gibt, gibt es auch Schönheit, Glück und Liebe. Wir können das Böse nicht immer verhindern, aber wir dürfen auch nicht zulassen, dass es das Gute überschattet“. (Buchzitat).
Aus der Sicht von Rosie wird ihre ganz persönliche Geschichte erzählt, abwechselnd zwischen dem früheren ahnungslosen, unbedarften Leben in ihrem Heimatdorf, über ihre Liebe zur Musik, zum Tanzen, zu ihrer Familie, mit der sie so eng verbunden ist, obwohl es auch hier einige traurige Momente gibt, bis zu jenem schrecklichen Tag, als die Juden in Viehwaggons eingepfercht in die Konzentrationslager deportiert wurden.
Es hat mich innerlich zerrissen, über all die Gräuel, den Spott, die Demütigungen und gleichzeitig den Hunger, die Kälte, die Ohnmacht und Hilflosigkeit zu lesen und gleichzeitig diesen ungebrochenen Mut zu spüren mit dem Ziel, nicht aufzugeben und nach Hause zu kommen.
Von Auschwitz, über Bergen-Belsen nach Theresienstadt inklusive dem furchtbaren Todesmarsch, vor Hunger halluzinierend und geschwächt, in einem fast schon leblosen Körper ist so eindringlich, schonungslos, herzzerreißend und schockierend erzählt, als würde man direkt im Geschehen sein.
Ich hatte Gänsehaut, mir sind die Tränen gelaufen und gleichzeitig war ich über so viel Unmenschlichkeit so wütend und entsetzt.
Dennoch gab es Momente, die mich sehr berührt haben, die trotz aller Schrecklichkeit diese speziellen Lichtblicke und fröhlichen Momente brachten, als Trost, Kraftquelle und ich finde es schön, wie auch der Glaube ungebrochen war. Jedes Kapitel wird mit einem besonderen passenden Psalm eingeführt, der zeigt, so groß die Frage nach dem Warum ist, so stark war aber auch der Mut zu überleben. R Rosie ist für mich eine starke junge Frau gewesen, die nicht nur für sich, sondern für alle gekämpft hat, ideenreich, entschlossen und tapfer.
Der Schreibstil der Autorin ist großartig, angenehm zu lesen. Mit viel Gefühl und sehr bildhafter Ausdrucksweise nimmt sie einen auf eine Erinnerungsreise, die unter die Haut geht und unvergesslich bleiben wird. Ich habe mir viel markiert, weil es so speziell beschrieben ist.
Auch die Sprecherin hat eine Wahnsinnleistung vollbracht. Einerseits das fröhliche, beschwingte Leben von früher als 11-jährige heranwachsende Rosie zu präsentieren und dann das Leben im Lager zu umschreiben, mit all den Emotionen der Deportierten, der Kaltblütigkeit und Schadenfreude der SS-Leute, den Eindrücken und Abläufen – ganz stark gemacht mit viel Gänsehautfeeling.
Fazit: Dieser Roman ist für mich ein besonderes Jahreshighlight, eine mitreißende, Mut machende Biographie, und führt gleichzeitig vor Augen, dass wir alle Teil eines Ganzen sind und es selbst in der Hand haben, wer wir sein möchten, zu was wir uns gebrauchen lassen und ob wir aus der Geschichte lernen. Jeder Mensch ist wie eine besondere Blume in Gottes geliebtem, buntem Garten – nur gemeinsam können wir in unserer Vielfalt blühen und so zu einer großartigen Farbpracht zusammenwachsen.
„Alles können sie dir wegnehmen, nur nicht das, was du im Kopf hast." (Buchzitat)

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Ein spannungsgeladener, historischer Roman um Macht, Eifersucht und Liebe

Der Glanz des Feuers
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Inhalt: Völlig auf sich allein gestellt schließen sich Apollonia und ihre Schwester Agnes dem Vagabunden Michael an. Doch ein Komplott gegen den Thronfolger Friedrichs I. bringt alle drei in große Gefahr, ...

Inhalt: Völlig auf sich allein gestellt schließen sich Apollonia und ihre Schwester Agnes dem Vagabunden Michael an. Doch ein Komplott gegen den Thronfolger Friedrichs I. bringt alle drei in große Gefahr, denn ihr Wissen wird für sie zum Verhängnis...

Meinung: Es ist das erste Buch der Autorin und ich war angenehm überrascht, weil auch hier wieder Fiktion mit historischen Persönlichkeiten verknüpft sind. Ein lebendiger Schreibstil, der einen mit all den Wendungen und Begebenheiten tief in die Vergangenheit eintauchen lässt und mitreißt. Man spürt die Kälte des Winters, den Hunger, die Armut, die Gefahr. Die beiden Mädchen sind aufrichtig, versuchen in einer feindlichen, ungerechten Welt zu überleben und dennoch niemandem zu schaden.

Die Schilderungen und das Interesse Herzog Friedrichs für die Alchemie und der Suche nach dem Stein der Weisen sind unterhaltsam eingefügt. Genau damit startet auch die üble Intrige, in die die drei unverhofft reinrutschen und sämtliche Hoffnungen und Träume zerschlagen.

Die Geschichte startet mit zwei spannenden Begebenheiten, die schon sämtliches Kopfkino in Gang setzen, bis dann die eigentliche Geschichte beginnt und am Schluss die Aufklärung erfolgt, die ich so nicht erwartetet habe. Sehr raffiniert gemacht steigert die Spannung.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und eindrucksvoll, verschiedene Stellen sind auch ganz amüsant, was der Spannung gleichzeitig ein wenig Leichtigkeit gibt und es nicht ganz so düster und aussichtslos wirken lässt.

Die Auflösung war mir ein klein wenig zu einfach, kühl und unspektakulär, aber alles in allem ist dies ein lesenswerter und toller historischer Roman um Machtgier, Verschwörung, Liebe und Eifersucht, dessen Titel auf verschiedene Situationen passt und das Cover Einblick in die Epoche zeigt, in der die Geschichte spielt.

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