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Veröffentlicht am 02.04.2020

Auf der Flucht

Die Kräuterhändlerin
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Ich war anfangs etwas skeptisch, was man über Kräuter denn alles schreiben könnte bzw. wie daraus eine Geschichte entstehen soll, die möglichst spannend und unterhaltsam ist und ich muss sagen, diese Geschichte ...

Ich war anfangs etwas skeptisch, was man über Kräuter denn alles schreiben könnte bzw. wie daraus eine Geschichte entstehen soll, die möglichst spannend und unterhaltsam ist und ich muss sagen, diese Geschichte ist wirklich genauso. Leni wächst nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater Otto von Rauheneck auf Burg Lichtenfels auf, gemeinsam mit ihrer angenommenen verwaisten Cousine Margot, die ihr mehr als übel mitspielt.
Ihres Hab und Guts beraubt, völlig allein auf sich gestellt und dann auch noch geschändet muss sie um das Überleben kämpfen. Doch weil sie eine gute Seele ist, darf sie Unterschlupf bei einer Kräuterfrau finden, die sie in diese so umfangreiche und interessante Wissenskunst einführt.Gemeinsam mit einem Händler aus Genua entwickeln sie eine Geschäftsidee, die überall Anklang findet, doch leider tauchen die Schatten der Vergangenheit wieder auf und Leni muss erneut um das Leben von sich und ihrem Sohn kämpfen.

Es ist so faszinierend, wie hier das Kräuterwissen und ihre Anwendung in die Geschichte eingeflochten wird, die so gut zusammenpasst und für einen flüssigen Schreibstil sorgt und man auf eine interessante, erstaunliche Reise ins Mittelalter genommen wird, wo man überrascht ist, was für Gesetze und Vorstellungen dort herrschen.
Die Abläufe, Gefühle, Gedanken, Charaktere, Umstände und Situationen werden so bildlich umschrieben, dass man mitten im Geschehen ist und teilweise denkt, man erlebt das alles selber.
Man mag das Buch gar nicht weglegen, weil sich diese Gefahr von vorne bis hinten durchzieht, allerdings hätte ich mir für das Ende ein wenig mehr noch an Spannung gewünscht, hier war es mir ein wenig zu schnell erledigt und das Ende kam doch etwas zu abrupt, was den Schwung der gesamten Geschichte etwas rausgenommen hat. Doch insgesamt gab es so viele neue Wendungen, Umstände zum Luft anhalten, dass das Buch alles in allem sehr gelungen ist und ich hier eine 4 Sterne Leseempfehlung gerne abgebe, da für mich zudem noch das Cover als auch die Charaktere absolut stimmig sind.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Tilly und Sophie- die Frauen der Teeplantage 2.Teil

Die Rückkehr nach Assam
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Die Rückkehr nach Assam ist der 2.Teil der Reihe: Die Frauen der Teeplantage, diesmal in zwei Geschichten geteilt, weil sowohl Tilly und ihre Cousine Sophie die Gelegenheit bekommen, nach Indien zu reisen, ...

Die Rückkehr nach Assam ist der 2.Teil der Reihe: Die Frauen der Teeplantage, diesmal in zwei Geschichten geteilt, weil sowohl Tilly und ihre Cousine Sophie die Gelegenheit bekommen, nach Indien zu reisen, wenn auch auf wirklich ungewöhnliche Weise.

Die Geschichte startet erstmal in Schottland und steigt einige Jahre später ein, nachdem Clarrie aus dem ersten Teil ihre wirklich schwierigen Erlebnisse zusammen mit ihrer Schwester genau hier gehabt hat. Es ist wirklich schön, auch ihr wieder zu begegnen und zu lesen, was aus ihr geworden ist und wie sie ihre beiden Verwandten auch in Indien ein Stück begleitet. Beide haben es absolut nicht leicht, eine Zeit des Aufruhrs, man erlebt an vielen Stellen die Unterdrückung der indischen Bevölkerung durch die politische Lage und Kontrolle von Großbritannien.

Als Leser taucht man regelrecht in die Sitten, in die Vorstellungen aber auch politischen Veränderungen dort ein, zusammen mit den beiden jungen Frauen hat die Autorin hier ein Werk verfasst, dass beides ineinander verflochten hat, beide auch die Auswirkungen zu spüren bekommen und einem alten Familiengeheimnis auf der Spur sind, dass sie mit voller Wucht treffen wird, denn bislang hatte Sophie keinerlei große Erinnerungen mehr an ihre Kindheit und kann sich nur an Bruchstücke erinnern, die aber absolut keinen Sinn ergeben.

Viele indische Begriffe werden hier verwendet, manchmal musste ich erst ein wenig überlegen, was das bedeutet, denn im Ebook ist es ein wenig umständlicher, die einzelnen Wörter alle nachzuschlagen. Es ist auch kein Buch, was man so mal eben auf die Schnelle durchliest, man muss sich hierfür Zeit nehmen, auf sich wirken lassen, denn die Geschichte ist genau wie die erste sehr tiefgründig, ich hatte auch anfangs meine Schwierigkeiten, die verwandtschaftlichen Verhältnisse zu verstehen und gewisse Ausdrucks- und Verhaltensweisen waren auch oft etwas befremdlich, zum Beispiel, dass die Frauen ständig mit Mädel angeredet wurden.

Was die landschaftliche Beschreibung angeht, so hat man das Gefühl gehabt, die raue, teilweise harte Natur selbst spüren zu können, ob es das Klima selbst ist oder die dortige Tierwelt, die Tage des Monsuns und vieles mehr. Das ist unglaublich gut gelungen und obwohl man vielleicht noch nie dort war, hatte man aber das Empfinden, auf eine bildliche Reise mitgenommen worden zu sein.

Ich bin schon gespannt auf den 3.Teil, dieser Teil hat mich leider aufgrund der teilweise kuriosen Verhaltensweisen einiger Personen nicht so ganz überzeugt, es lies sich nicht so ganz flüssig und spannend lesen wie der 1.Teil, aber trotzdem gefällt mir die Kombination zwischen historischen Details, exotischen Hintergründen und der eingewobenen Geschichte...

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Eine stürmische Familie

Die Whiteoak-Saga. Stürmische Zeiten
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Der Auftakt einer Familien-Saga um das Jahr 1824.... In dem 1.Teil lernt man die Whiteoaks Stück für Stück kennen, eine eher ungewöhnliche, eigensinnige und teilweise auch ziemlich schräge Familie, die ...

Der Auftakt einer Familien-Saga um das Jahr 1824.... In dem 1.Teil lernt man die Whiteoaks Stück für Stück kennen, eine eher ungewöhnliche, eigensinnige und teilweise auch ziemlich schräge Familie, die sich über mehrere Generationen auf dem Besitz Jalna in Ontario niederlassen.
Ich muss gestehen, dass ich ziemlich schwer in dieses Buch gefunden habe, teilweise aufgrund der doch etwas gewöhnungsbedürftigen Übersetzung, durch die ich häufiger ins Stocken geraten bin, aber auch aufgrund der wirklich ungewöhnlichen, teilweise unerträglichen Verhaltensweise der Familie, besonders der Großmutter Adeline und ihrem noch schrägeren Papagei, der in diesem Buch nichts anderes tut, als auf indisch ziemlich derbe Schimpfworte und Flüche auszusprechen.
Manchmal hab ich mich gefragt, ob es an der Familie lag, dass manche Sätze unterbrochen oder kindisch klangen, aber scheinbar sollte dieses Buch ein wenig der Zeit angepasst werden. Leider muss ich gestehen, dass ich hier das erste Mal überlegt habe, ob ich das Buch weiterlesen möchte, denn es kommt wirklich langsam nur in Fahrt und es braucht schon einige Seiten, damit man mal ein wenig mehr erlebt, als gemeinsame Essen, Diskussionen der Familie, eine ständig kreischende und unzufriedene Großmutter, die kurz vor ihrem 100.Geburtstag steht.
Doch mit der Zeit hat sich die Geschichte dann entwickelt und hat sich mit einem seichten Cliffhanger für den ersten Teil verabschiedet.
Momentan überlege ich wirklich, ob ich die weiteren Teile lesen möchte, denn auch wenn das Leben gerade auf dem Land und in der Landwirtschaft hart ist und es auch schwer ist, so viele Personen, mit so unterschiedlichen Charakteren zu versorgen, so hatte ich ganz besonders großen Respekt vor dem ältesten Sohn/Enkel Renny, der sein bestes gibt, um die Familie zusammen zu halten, obwohl ständig irgendjemand von ihm eine Reaktion erwartet. Das spürt auch Alayne, die als neue Ehefrau von Eden nach Jalna kommt und genau wie ich, sich erstmal in dieser chaotischen, wirren, sehr unterschiedlichen Familie zurecht finden muss, dass sie ihnen schon Tiere zuordnet, um ihren Charakter am Besten zu beschreiben. Und natürlich kommen hier Mißgunst, Neid, Eifersucht, Steitereien, Wortgefechte, verbotene Liebe nicht zu kurz.

Es ist bislang das ungewöhnlichste Buch, welches ich jemals gelesen habe, einerseits bin ich froh, dass ich es bis zum Ende geschafft habe, andererseits hat es doch etwas neugierig gemacht, ob die Geschichte um die Whiteoaks sich in den nachfolgenden Bänden weiterentwickelt und auch etwas mehr an Fahrt aufnimmt.
Doch man braucht wirklich gute Nerven, denn ich war einige Male entsetzt über gewisse Ansichten, über die jeweiligen Charaktere, doch man kann hier nicht zu viel verraten, sonst kann man sich den Verlauf schon denken. Ich war überrascht, wohin all das geführt hat, gerade auch für den Zeitpunkt, aber wer ein wenig Muße und Geduld hat und schräge, ungewöhnliche Storys mag, der ist hier genau richtig. Interessant sind die Gedankengänge, die immer mal mit eingeflochten werden und dadurch das wahre Ich noch ein wenig mehr herausstellen.

Insgesamt vom Verlauf der Geschichte, wann sie erst etwas Tempo aufgenommen hat, aufgrund der doch etwas unverständlichen, zum Teil merkwürdigen Schreibweise und Übersetzung und den gewöhnungsbedürftigen Charakteren bekommt sie von mir 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Geheimnisse und ihre Folgen

Die Kompassmacherin
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Ich war schon sehr gespannt, wie dieses Thema in dem Buch umgesetzt wird, denn gerade Frauen zu dieser Zeit hatten es schwer, akzeptiert und geachtet zu werden und damals galt: Männerhandwerke sollten ...

Ich war schon sehr gespannt, wie dieses Thema in dem Buch umgesetzt wird, denn gerade Frauen zu dieser Zeit hatten es schwer, akzeptiert und geachtet zu werden und damals galt: Männerhandwerke sollten auch in Männerhand bleiben.

Der Einstieg erfolgt gleich schon spannend, da es den Mord an Katharinas Vater betrifft, und auch wenn man ihn als Verräter hinstellte, der das Kompassgeheimnis verraten wollte, so bewirkt die Begegnung mit dem Sohn des besten Freundes ihres Vaters gewisse Zweifel. Denn auch Ludwig weiß, dass sein Vater ein großes Geheimnis um alles macht. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche, geraten aber in etliche Situationen, denn anscheinend hat jemand etwas dagegen, dass sie eine Erklärung finden.

Die filigrane und konzentrierte Tätigkeit selber, Katharinas Mut und ihr Ideenreichtum haben mir gefallen, ich musste etliche Male wirklich schmunzeln,denn sie hat sich in einer männerbeherrschten Welt nicht unterkriegen lassen und auch keine großen Ängste aufkommen lassen. Ihre Magd Magda ist ihr dabei behilflich und auch ihre Entwicklung überrascht, ist aber auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Ludwig und sein Freund Theo halten toll zusammen, unterstützen sich, sind aber auch immer für ein Späßchen zu haben, das lockert die ganze Geschichte etwas auf.

Doch die Erwartung von Spannung wurde leider nicht ganz getroffen, ich hab oft gedacht, jetzt kommt es, jetzt wird es knapp oder gefährlich, aber so richtig kam da doch irgendwie nichts oder hat sich schnell wieder aufgelöst.
Es war eher ein Ablauf, ja etwas Spannung war da, aber für die Zeit, für dieses Geheimnis und vieler Intriganten war es mir etwas zu wenig und oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Abläufe nicht ganz zu der Zeit passten, etwas zu modern, zu leicht alles akzeptiert... Ich bin leider nicht ganz warm geworden mit der Geschichte, konnte mich nicht richtig reinfinden, teilweise war es sehr verworren, da fehlten mir etwas die Zusammenhänge, obwohl ich die Charaktere schon recht interessant finde und die Idee der Geschichte auch richtig gut finde. Doch es hat mir von allem etwas gefehlt und die Auflösung war mir ehrlich gesagt etwas zu schwach. Schade, denn ich lese die Bücher der Autorin wirklich gerne.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Sternenfunkeln

Meine Sterne in deiner Nacht
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Wow, diese Geschichte muss man erstmal wirken lassen. So traurig diese Geschichte auch ist, aber sie hat ganz viel Tiefgang und vieles, worüber man nachdenkt, wenn man am Ende angekommen ist. Obwohl es ...

Wow, diese Geschichte muss man erstmal wirken lassen. So traurig diese Geschichte auch ist, aber sie hat ganz viel Tiefgang und vieles, worüber man nachdenkt, wenn man am Ende angekommen ist. Obwohl es eine Young Adult Story ist, so kann man sie wirklich in jedem Alter lesen und sie berührt einen sehr.

Alexandra Fischer hat hier Charaktere geschaffen, die so unterschiedlich und doch so unglaublich gut umschrieben sind, dass man sie so wie sie waren, was sie gesagt haben, ihre Persönlichkeit, ihr Aussehen genau vor Augen hat. Man fühlt sich wie direkt in der Story, man teilt ihre Ängste, Sorgen, Zweifel, Romanzen, ihre Gefühlsausbrüche, ihre Trauer, Wut, Eifersucht- alles findet man in dieser so bewegenden Geschichte wieder.

Skye, oder von allen liebevoll auch Skyepedia genannt, leidet nach dem Verlust ihrer Eltern extrem und lebt nun auf engstem Raum mit ihrer doch etwas schrägen Tante, deren Kochkünste sehr zum schmunzeln verleiten. Doch so einfach und verrückt Tante May auch sein mag, ich hab sie sehr ins Herz geschlossen und sie hat mich etliche Male sehr überrascht, aber auch oft zum Lachen gebracht. Skyes Eltern lernt man durch ihre Erzählungen kennen und man kann gut verstehen, dass sie sie vermisst, doch sie haben Skye etwas hinterlassen, was ihr niemand nehmen kann- ihr Wissen und ihre einfache, aber so ehrliche, hilfsbereite Art, die Rücksicht auf andere und den Glauben daran, dass alles im Leben einen Sinn hat.

Ihre Begegnung mit Asher ist anfangs voller Abneigung, doch je mehr sie sich kennenlernen, desto mehr knackt er Skyes Schutzschild, holt sie aus ihrem Schneckenhäuschen raus und weckt ihre Begeisterung für alles, was mit Astronomie zu tun hat und erleben zusammen so wundervolle Dinge, die nicht ein Stück langweilig sind, selbst wenn man sich mit diesem Thema nicht wirklich auskennt. Doch natürlich gibt es die beste, aber extrem eifersüchtige Freundin Nell, die man so manches Mal wirklich nur schütteln möchte oder Nells unternehmungsfreudigen, oft risikofreudigen Bruder Flint und seine Freundin Cara. Plötzlich verändert sich das Leben für alle, wie geht es nach der Schule weiter, die letzten Ferien stehen an und doch läuft nicht immer alles so wie geplant.

Diese letzten Ferien, Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden, Trauer, Frustbewältiguung, familiäre Probleme- all das hat Alexandra hier so gefühlvoll verpackt, ich habe etliche Taschentücher gebraucht, aber trotz aller Tränen hab ich diese Geschichte sehr genossen, denn sie ist weder oberflächlich noch mal schnell was für zwischendurch- sie trifft voll ins Herz, und holt den Leser gefühlsmäßig komplett in die Geschichte.

Der Schluss ist überraschend, überhaupt nicht wie erwartet, doch genau sowas finde ich gut, wenn man sich unter der Buchkurzfassung etwas vorstellt und es doch einen ganz anderen Verlauf nimmt, als man gedacht hat.

Also von mir 4 Sterne für eine zuckersüsse, teilweise auch etwas dramatische Story, die aber voll ins Herz trifft und nach den Sternen greifen lässt, aber auf ungewöhnliche Weise!!!

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