Liebe ist so anders
Die hinreißende Lady CharlotteAuch der zweite Teil von Carolyn Miller hat mir wirklich gut gefallen. Wie schon auf der Rückseite steht: Liebe ist so anders, so kann man es in diesem Roman in verschiedener Hinsicht spüren. Viele bekannte ...
Auch der zweite Teil von Carolyn Miller hat mir wirklich gut gefallen. Wie schon auf der Rückseite steht: Liebe ist so anders, so kann man es in diesem Roman in verschiedener Hinsicht spüren. Viele bekannte Charaktere aus dem vorherigen Band kommen auch wieder zum Vorschein, man kann ihre Geschichte, die diesmal auch sehr emotional ist, weiterverfolgen. Ihre Cousine Charlotte erlebt hier, wie es ist, als adelige Tochter aufzuwachsen und von den Eltern gedrängt zu werden, nur standesgemäß heiraten zu dürfen. Natürlich hat man mit 18 noch nicht so die Reife und ganz andere Vorstellungen davon, was Liebe bedeutet und so schwankt auch Charlotte zwischen Verehrern, die ihr immer wieder signalisieren, sie wäre eine Schönheit, aber reicht das alleine, um mit einem Partner auf Dauer glücklich zu sein, gerade wenn die eigenen Eltern suggerieren, dass Liebe nicht zwingend erforderlich ist, Hauptsache der Titel stimmt und die Erben stellen sich ein.
So ist Charlotte von ihren Gefühlen hin und hergerissen, denn der Herzog von Hartington hält um ihre Hand an, hat aber selber schon durch erste Ehe schreckliches erlebt und viele Gerüchte umgeben ihn. Mag er auch keine Schönheit sein, so wie Charlotte sich das vorstellt, so merkt man hier, wie ihre Cousine Lavinia durch ihren tiefen Glauben Charlotte bewegt, vieles aus einer anderen Perspektive zu sehen. Viele Unglücke, die Charlotte beobachtet und sie zum Umdenken anregen.
Was mir gut gefallen hat, dass es nicht nur um die Liebe geht, die Charlotte als junge Frau erlebt, mit all den Gefühlswirren, die so eine Eheschließung mit sich bringt, nein auch was das zwischenmenschliche angeht, frisch verheiratet zu sein und Nachwuchs zu bekommen, Verluste hinnehmen zu müssen, elterliche Gefühle, Ablehnung durch die eigene Familie, Vorurteile oder auch, wenn man von seinem Partner betrogen wird. All das wurde hier miteinander verwoben, um herauszustellen, was Liebe wirklich bedeutet!
Die Autorin hat es wunderbar verstanden, den Leser auf eine Reise in eine Zeit zu entführen, wo das Standesdenken sehr ausgeprägt ist, wo gerade Töchter nicht viel zu ihrer eigenen Zukunft zu sagen haben und dem unterworfen sind, was die Eltern entschieden hatten. Doch immer wieder kann man sehen, wie sie versuchen, ihren Glauben in Gott zu stärken, Vertrauen zu haben, dass ihm nichts egal ist, dass er im Leben eine große Rolle spielen sollte und auch schlimme Umstände mit seiner Hilfe bewältigt werden können. Dieses Zusammenspiel von Glauben, Vertrauen und Hoffnung zieht sich durch das gesamte Buch und fügt sich wunderbar in die Geschichte ein.
Zusammen mit einem großartigen Spannungsfaktor ist die Geschichte zwar schon absehbar, allerdings toll aufgebaut und es macht sehr viel Spaß, sich mit den unterschiedlichsten Charakteren auseinanderzusetzen, wo man erstaunt ist, wieviele Nebenfiguren eine in meinen Augen sehr sympathische wichtige Rolle spielen und sie ganz besonders machen.
Ich hab mich wunderbar unterhalten gefühlt und lege dieses Buch jedem ans Herz, bei dem Glauben eine wichtige Rolle spielt oder gerade am Zweifeln ist, ob es Gott überhaupt gibt.