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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2019

spannend bis zum Schluss

Die andere Frau
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Ein spannender Roman, der durch immer neue Situationen, die sich ergeben, keine Langeweile aufkommen lässt, sondern einen animiert, selbst „um die Ecke“ zu denken und zu kombinieren, wer könnte wohl der ...

Ein spannender Roman, der durch immer neue Situationen, die sich ergeben, keine Langeweile aufkommen lässt, sondern einen animiert, selbst „um die Ecke“ zu denken und zu kombinieren, wer könnte wohl der Täter sein?

Die Hauptfigur, Joe O´Loughlin, ein Psychologe, der in den vergangenen Monaten verschiedene Schicksalsschläge hinnehmen musste, gerät bei seinen (von der Polizei nicht gutgeheißenen) Ermittlungen zum Überfall auf seinen Vater, in einen Strudel von bedrohlichen Situationen.
Der Autor beherrscht die Kunst, so zu schreiben, das der Leser durch die Augen Joe´s sieht, und das erlebt, was er erlebt.
Ich war zum Schluss überrascht, wie mutig Joe , ein „ganz normaler“ Mensch, handeln kann, zumal ich immer geneigt war, mich zu fragen: Hätte ich mich das getraut?
Des weiteren äußert er einige Lebensweisheiten, die einem in brenzligen Situationen hilfreich sein können, erwähnt sei hier der Umgang mit abgerichteten Hunden!
Die „Nebendarsteller“ wie seine Mutter, die andere Frau Olivia, seine beiden Töchter Emma und Charlie, die junge Polizistin Kate oder sein Kumpel Ruiz und andere, sind so geschickt in die Geschichte eingeflochten, dass man das Gefühl hat, sie seien ständig präsent, obwohl sie immer nur kurz erwähnt werden.

Aber auch die kleinen Konflikte, die Joe mit eben genannten Personen austragen muss, beleben den Roman derart, als wären sie abgeschlossenen Kurzgeschichten in dem Buch.
Obwohl ich den Roman über einen Zeitraum von ca. 1 Monat gelesen habe (meist vor dem Einschlafen als Bettlektüre) hatte ich nie das Gefühl, ich müsste erste einmal resümieren, was schon passiert war, ich begann einfach zu lesen und war sofort wieder mitten im Geschehen.
Das war mein erster Roman von Michael Robotham, aber bestimmt nicht mein letzter, weil sich das Buch trotz eines anspruchsvollem Schreibstils mit einer Leichtigkeit lesen lässt, wie ich sie selten erlebt habe.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Wettlauf mit der Zeit

Ein Schritt ins Ungewisse
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Diese Geschichte könnte man auch Wettkampf mit der Zeit nennen, denn darum geht es in diesem Buch.
Kate erhält nach gescheitertem Wettkampf um einen Stipendiumsplatz mit ihrem ewigen Schulkontrahenten ...

Diese Geschichte könnte man auch Wettkampf mit der Zeit nennen, denn darum geht es in diesem Buch.
Kate erhält nach gescheitertem Wettkampf um einen Stipendiumsplatz mit ihrem ewigen Schulkontrahenten Trevor endlich eine Stelle als Statistikerin in der Tuberkuloseklinink im Washington Memorial Hospital. Doch kein Geringerer als Trevor ist von jetzt ab ihr Chef. Die Frage bleibt, ob die Wettkämpfe weitergehen werden, denn er hat ihr angekündigt, dass er jemanden an seiner Seite braucht, der genauso aufs Gewinnen versessen ist wie er!? Eigentlich wäre Kate da genau die Richtige, doch mittlerweile haben sie beide ziemliche Schicksale erlebt und sie geprägt. Für Kate bedeutet diese Stelle eine Herausforderung, denn die Konkurrenz schläft nicht und als dann verschiedene Anschläge geschehen, ist beider Leben nicht mehr sicher.
Elizabeth Camden versteht es, den Leser auf eine gefühlvolle, traurige und herzzerreißende Reise in die ersten Forschungstage der Tuberkulose ( damals bekannt als Schwindsucht) mitzunehmen, wo diverse Versuche an Patienten ausgeübt wurden, die nicht alle gut ausgingen. Gleichzeitig scheint Trevor ein großes Geheimnis mit sich zu tragen, denn er wirkt nach außen immer ziemlich reserviert und gefühlskalt, aber Kate wäre nicht Kate, denn sie hat es schon immer verstanden, so lange zu wetteifern, so lange zu bohren, bis sie ihr Ziel erreicht.
Hier erlebt man die traurigen Schicksale der Patienten, wie man versucht, ihnen auf jede erdenkliche Weise zu helfen, ein Serum zu finden, dass ihnen hilft, diese schreckliche Krankheit zu überwinden, doch gleichzeitig auch immer wieder mit Rückschlägen kämpfen zu müssen. Auch die Anschläge auf Trevors Arbeit, der Gegenwind der Regierung, die Hetzkampagnen in den Zeitungen und der Allgemeinheit setzen ihm sehr zu und er kämpft mit Herzblut und bis zum bitteren Ende.
Wirkte er während der Schulzeit auf alle wie ein kurioser Einzelgänger, ohne Freunde, gefühlskalt und nur in den Wettkämpfen mit Kate aufblühend, so lernt im Laufe der Geschichte seine wahre Seite kennen, die einen zu Tränen rührt, wenn man die ganzen Hintergründe kennt.
Eine Aussage von Kate gefiel mir ganz besonders.“ War das nicht genau das, was den Glauben ausmacht? Trotz Ungewissheit zu vertrauen? Ein Leben voller Sinn und Erfüllung lag vor ihr, wenn sie nur mutig genug war, den Schritt ins Ungewisse zu wagen.“
Und genau das hat die Autorin schön rüber gebracht. Zweifel kommen bei solch einer Arbeit durchaus, das hat man bei beiden gemerkt. Auch die Hintergründe zu Trevors Arbeit versteht man umso besser, und dass beide deswegen Angst haben, sich ihren Gefühlen zu stellen, ist nur nachvollziehbar. Doch der Glaube und das Vertrauen zu Gott ist auch in diesem Buch immer wieder Thema. Das Hadern, warum er solche Schicksale zulässt, oder ob er einfach andere Pläne hat, die man als kleiner Mensch nicht immer nachvollziehen kann?
Was mich ein wenig gestört hat, war Kates teilweise etwas zu übertriebene Neugierde, ihr Einmischen in bestimmte Bereiche, wo sie einfach mehr Geduld hätte haben müssen, ihre zu schnell gefassten Vorurteile oder Vorstellungen. Auch wenn sie selbst trauriges erlebt hat, hat sie sich manchmal etwas zu sehr in das Leben anderer eingemischt, auch wenn es gut gemeint war. So hat sie Trevor damit oft in die Enge getrieben und seine Reaktionen darauf sind dann nur allzu verständlich. Andererseits verschließt sie die Augen vor Dingen, die möglich sind, wo sie endlich Mut zeigen kann und dann doch einen Rückzieher macht. Das ist für mich ein wenig unausgeglichen gewesen und hat teilweise etwas genervt.

Auch Trevors Verhalten zu seinem Vater ist meines Erachtens nach allem, was passiert ist, zu schnell abgewickelt gewesen, das hat zu seinem sonstigen Verhalten nicht gepasst.

Doch alles in allem hab ich mich gut unterhalten gefühlt, es ist durchaus interessant, wie man eine romantische Geschichte in ein solch dramatisches gesundheitliches Thema einbindet und dabei den Glauben an Gott mit einbezieht.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Strandkorb Nr.121

Strandkörbchen und Wellenfunkeln
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Diese Geschichte erzählt über die Bewältigung der Vergangenheit, einer alten und gleichzeitig neuen Liebe und wie man seine Ängste überwindet. Untermalt wird das Ganze durch ein Hundeschicksal, das einen ...

Diese Geschichte erzählt über die Bewältigung der Vergangenheit, einer alten und gleichzeitig neuen Liebe und wie man seine Ängste überwindet. Untermalt wird das Ganze durch ein Hundeschicksal, das einen wirklich berührt.
Durch das Auffinden eines süssen Golden Retrieverwelpen, der nur knapp dem Tod entkommen ist, treffen Lars und Luisa wieder aufeinander. Lars, der nach langer Auszeit wieder in seiner Heimatstadt Lichterhaven ein eigene Werft eröffnet hat und Luisa, die als angehende Tierärztin mit dem hiesigen Tierarzt eine Praxis führt. Die beiden prägt eine kurze, aber intensive Liebeszeit, die aber abrupt geendet hat. Beide haben ihre Probleme damit, sich einander wieder anzunähern, viel zu viel blieb unausgesprochen, sie selbst und die Vergangenheit steht ihnen oft im Weg. Doch das Welpenmädchen trägt dazu bei, den Kontakt häufiger halten zu müssen.
Leider treffen auch zwei völlig unterschiedliche Familien aufeinander- der verachtete oberflächliche und Frauenherzen brechende Vater von Lars und die über alles besorgte und stets mit Argusaugen wachende Familie von Luisa. Es ist ein langer und steiniger Weg, den beide beschreiten müssen und leider hab ich mich oft gefragt, warum manche Menschen sich das alles so kompliziert machen müssen.
Es hat mich teilweise schon etwas genervt, weil die Aufs und Abs und das ständige Eindringen, gerade der Geschwister, in die Privatsphäre von Lars und Luisa teilweise echt übertrieben waren oder man nur dachte, das sind doch erwachsene Leute- verhaltet Euch doch mal. Und warum kann ein Mensch so auf der Leitung stehen. Ja einerseits verständlich, wenn man die Vergangenheit von Lars und auch seinen Vater kennt, und auch für Luisa, die Angst hat, wieder verletzt zu werden, aber das ständige Reden, die ständigen Gedankengänge und mal ja mal nein und vielleicht doch waren mir zum Schluss einfach zu viel.
Dazwischen werden immer wieder die Gedanken von dem Welpenmädchen Jolie eingespielt, die zwar schon süss sind, gerade wenn sie öfter mal um Aufmerksamkeit bettelt oder wie sie sich freut, wenn sie jemanden mag und das auch zeigt, aber manche Gedankengänge fand ich für ein Hundebaby nicht ganz passend, weil sie sie als Baby nicht kennen kann.
Am Besten von allen hat mir der Großvater gefallen, der mit seinem hohen Alter so ein liebenswerter Mensch ist und genau das Richtige tut, um zu unterstützen, sich aber nicht einzumischen, nur einen Denkanstoß.

Es ist schon eine unterhaltsame Geschichte, Liebes-, und Hundegeschichte zusammen geführt, die Idee einen Hund selber erzählen zu lassen ist auch witzig (neuer Wortbegriff: Mann-Mensch), und man hat auch öfter mal was zu lachen oder genießt die Atmosphäre die dort beschrieben wird, ob das Meer, die Aussicht, die Luft dort- als wenn man persönlich anwesend ist, man spürt auch dieses Prickeln zwischen Luisa und Lars, und doch ist alles für meinen Geschmack ein wenig zu melancholisch gewesen, zu viel Zweifel. Ich habe mich desöfteren gefragt, wie ein Mensch so krass gegen Gefühle ankämpft, so sehr damit beschäftigt ist, alles an Gefühlen ausschalten zu wollen, um nicht wie sein Vater zu sein, statt den Spieß einfach umzudrehen, gerade wenn ihm Luisa dabei behilflich sein will und leider hat genau das den meisten Teil der Geschichte eingenommen, das war mir leider zu viel.

Vielen Dank an NetGalley, dass ich das Buch vorablesen und rezensieren durfte.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Geben oder nehmen, lieben oder geliebt werden?

Die unnahbare Miss Ellison
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„ Alles kann verziehen werden, wenn wir erkennen, wie vieles uns verziehen wurde....“
Miss Lavinia Ellison lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante als Pfarrerstochter im gemütlichen St.Hampton Heath und kümmert ...

„ Alles kann verziehen werden, wenn wir erkennen, wie vieles uns verziehen wurde....“
Miss Lavinia Ellison lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante als Pfarrerstochter im gemütlichen St.Hampton Heath und kümmert sich liebevoll um ihren Vater, die Gemeinde und besonders die Armen.
Heiratspläne hat sie bislang keine, viel zu lang sind ihre Tage, wo sie versucht, auch den Armen ein erträgliches Leben zu bereiten, doch die Mängel an Versorgung und Unterkunft sind dramatisch und der Verwalter des Grafen von Hawkesbury vernachlässigt seine Pflichten. So ist auch der Kontakt zum zurückgekehrten Grafen und ihr sehr angespannt, denn seine Familie trägt die Schuld am Tod ihrer Mutter.
Doch wie soll man vergeben, wenn die Narben und Wunden so tief sitzen, wenn auch der Graf oft eine unbeteiligte und desinteressierte Miene aufsetzt und ihre Bitten um bessere Versorgung der Armen scheinbar an ihm vorbeigehen, weil er sich nicht in ihre Situation versetzen kann?

Dieses Thema um Vorurteile und Vergebung hat die Autorin so schön herausgestellt, viele Situationen, bei denen Lavinia am Verstand und Herzen des Grafen appelliert und verschiedene Umstände dazu beitragen, dass er seine Vorurteile überdenken muss. Lavinias Art, sich nicht auf die gleiche Schiene zu stellen, wie so viele aus der höheren Gesellschaft, ihr Bewusstsein, dass sie nie eine angemessene Frau für jemanden aus seiner Schicht wäre sind so berührend umschrieben, dass man am Ende des Buches ein emotionales Lesekino hat und man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte.
Die vielen herrlich spritzigen Dialoge zwischen ihr und dem Grafen, der Kontrast zwischen arm und reich, Misstrauen und Hoffnung, Vergangenheit und Zukunft sind ein wahres Feuerwerk.

Ein schwerer Zwischenfall verändert die Situation und seine Einstellung erheblich, doch Mut und Glauben können Berge versetzen und was erst unmöglich zu sein scheint, nimmt auf einmal eine ganz andere Wendung ein.
Die Charaktere, ob Freunde oder Familie, sind sehr speziell umschrieben – Graf Nicholas Mutter, die ihre Vorurteile nicht verbirgt, ihr kaltes Herz auf der Zunge trägt und auch vor Intrigen nicht zurückschreckt. Im Vergleich dazu Lavinias Tante Miss West, die ein unglaubliches und überraschendes Geheimnis mit sich trägt, aber herrlich direkt und liebenswert ist, und auch Lavinia, die vor Lebensfreude und Gottvertrauen sprühende junge Frau, die jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert und Herzen berührt oder den stolz wirkenden, aber sehr verletzlichen Grafen, der es versteht, seine wahren Gefühle unter einem Schutzpanzer zu verstecken, doch eine großartige Veränderung durchlebt, die ihn absolut sympathisch macht und über die er selbst sehr überrascht ist.

Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, das Buch lädt zum Nachdenken ein, dazu, wie wichtig der Glaube ist, um Vorurteile zu überwinden, aber auch das Selbstvertrauen und die eigenen Wertmaßstäbe nicht aus den Augen zu verlieren, nur um anderen zu gefallen oder sich in eine Schablone pressen zu lassen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Die menschliche Niedertracht kennt keine Grenzen

Die Hirtin und der Hexenjäger
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„ Die menschliche Niedertracht kennt keine Grenzen....“
Ein unglaublich faszinierender aber gleichzeitig erschreckender Roman aus einer der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte.
Auch wenn dies ...

„ Die menschliche Niedertracht kennt keine Grenzen....“
Ein unglaublich faszinierender aber gleichzeitig erschreckender Roman aus einer der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte.
Auch wenn dies nur eine Geschichte ist, so sind die Abläufe im Mittelalter doch ähnlich gewesen und man fragt sich, wozu Menschen in der Lage und an Grausamkeit nicht zu übertreffen sind.
Wie schnell Massen bewegt werden können, um jemanden den vollen Hass spüren zu lassen, ihn als jemanden zu bezichtigen und der Gefahr des Scheiterhaufens oder des Galgens auszusetzen, ohne eine Chance auf Erklärung oder faire Behandlung.
Durch peinliche Folter wird das Geständnis erpresst und die Kirche hat nicht minder dazu beigetragen, durch Exorzisten und Inquisition solche „Verhöre“ zu unterstützen oder durchführen zu lassen, in dem Glauben, dass das alles Gottes Wille ist.
So spürt man auch in diesem Roman diese Hoffnungslosigkeit, all der Armen, all der Angeklagten, obwohl gerade diese es sind, die einem so ans Herz wachsen. Gerade die Geschichte um Getrud Dey, die schon in jungen Jahren schlimme Verluste durchleben muss und sich als Schäferin und Heilerin ihr Auskommen, Essen und Dach über dem Kopf verdient, erlebt eine plötzliche Hetzjagd, weil sie sich für den jungen Franz eingesetzt und den Henker beim Gutsverwalter anzeigt, der seinen Hund auf ihn gehetzt hat. Daraufhin beginnt eine regelrechte Hetzjagd und bislang wohlgesonnene Menschen zeigen ihr die kalte Schulter.
Immer mehr seltsame Vorfälle lassen ihre Umgebung daran zweifeln, ob sie nicht doch eine Hexe sein könnte und der Henker findet in der Landesherrin eine Gleichgesinnte, die Getrud nicht leiden kann und nichts unversucht lässt, sie auf den Scheiterhaufen zu kriegen.
Man muss sich zwischendurch an einige zu der Zeit übliche Ausdrücke oder Redensarten gewöhnen, aber alles in allem hätte ich nicht gedacht, was dieses Buch zu bieten hat. Es entführt in eine Zeit, die erstaunt, den Kopf schütteln lässt, trotzdem irgendwie fasziniert, weil es so abwegig ist, man sich solche Grausamkeit gar nicht vorstellen kann oder mag und den Leser kaum durchatmen lässt, soviel Spannung steckt darin.
Wie schön ist es daher, wenn dann Menschen auftauchen, die mit allen Mitteln versuchen, Getrud zu unterstützen, sich einzusetzen, auch wenn die Chancen nur gering sind. Die Zusammensetzung der einzelnen und doch sehr speziellen Charaktere ist toll gemacht und kommt sehr authentisch rüber, selbst Kinder, die spüren wem sie trauen können und das Herz auf dem richtigen Fleck haben, wurden mit eingebunden und haben eine wichtige Rolle hier gespielt. Besonders der Gutsverwalter Pressler, die Advokaten Renatus Heller und Martin Fauerbach haben mir mit sehr gut gefallen, weil es für sie kein Standesdenken gibt, ebenso die Schäferfreunde und Gildebrüder, für die eine Frau als Schäferin doch eher ungewöhnlich war, sind so selbstlos und einfach nur unglaublich tolle Freunde.

Jedes Kapitel wird mit einer speziellen Heilpflanze und deren Wirkung eingeführt, die in diesem Kapitel in irgendeiner Weise, ob positiv oder negativ, vorkommt, das ist total klasse aber auch sehr interessant gemacht.
Man könnte noch so viele Details erwähnen, würde aber doch zu viel verraten, nur der Satz von Martin Fauerbach fasst es wunderbar zusammen: „Wer sich über tröstliche und wundersame Geschichten, die das Leben zuweilen schreibt, nicht mehr freuen kann, der kann sich über gar nichts mehr freuen und ist ein hoffnungsloser Zyniker - und davon hat die Welt fürwahr schon genug.“
Ich kann das Buch jedem empfehlen, unglaublich spannend, gefühlsgewaltig und ein großes Leseerlebnis!