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Veröffentlicht am 20.08.2018

verbotene Liebe in einem traditionsreichen Land

Die englische Fotografin
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Schon zu Ende? Das war der erste Gedanke, der mir am Ende dieses Buches kam, denn Dinah Jeffries hat eine grandiose Geschichte gezaubert, über eine tapfere, mutige Frau, die sich mutig den vielen Veränderungen, ...

Schon zu Ende? Das war der erste Gedanke, der mir am Ende dieses Buches kam, denn Dinah Jeffries hat eine grandiose Geschichte gezaubert, über eine tapfere, mutige Frau, die sich mutig den vielen Veränderungen, den Traditionen und Bräuchen, aber auch Intrigen des damaligen Indiens der 1930er Jahre stellt. Unruhen zwischen Fürsten, den Briten und Rebellen und zusätzlichen Intrigen im Palast in Rajputana bedeuten auch für sie Gefahr.
Der Prolog steigt mit einem Erlebnis aus Elizas Kindheit ein, der sie noch bis in Erwachsenenalter verfolgt. Argwohn aufgrund ihres Fotoauftrags, die Fürstenfamilie und das Leben im und um den Palast der Öffentlichkeit zu präsentieren. Oft weiß man nicht, ob Freund oder Feind. Hinzu kommt noch die aufkeimende Liebe zu Jay, dem Bruder des Fürsten, denn wie es die Vorschriften so wollen, soll er eine indische Prinzessin heiraten.

Diese tolle Geschichte, vor den traumhaft schön beschriebenen Kulissen des kolonialen Indiens hat mich bis zum Ende überrascht, erstaunt und eintauchen lassen. Sie hat mich gefesselt, in Gedanken konnte ich mitfühlen, mitreisen, miterleben. Man wird auf eine tolle Reise in ein traditionsreiches Land mitgenommen, taucht ein in die Kultur sowohl im Palast als auch außerhalb und alles verpackt noch mit einer Liebesgeschichte, die gegen alle Regeln verstößt.
Gerade weil überall Gefahren lauern, immer neue Vorfälle passieren, Elisa mit vielen Rückschlägen und Angriffen leben muss, ist das Buch weder langweilig oder zu lang.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Was würde Elizabeth Bennet jetzt tun?

Sommer in Bloomsbury
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Sommer in Bloomsbury von Annie Darling (2.Teil)

Was würde Elizabeth Bennet jetzt tun?
Genau diese Frage beschäftigt Verity Love, Tochter eines Pfarrers mit zahlreichen Geschwistern, in dieser Geschichte. ...

Sommer in Bloomsbury von Annie Darling (2.Teil)

Was würde Elizabeth Bennet jetzt tun?
Genau diese Frage beschäftigt Verity Love, Tochter eines Pfarrers mit zahlreichen Geschwistern, in dieser Geschichte.
Sie ist eher der stille Mensch, der die Ruhe liebt, etwas introvertiert und kontaktscheu. Sie arbeitet in der Buchhandlung Happy End im Büro, doch was sie wirklich stört, sind die ewigen Verkupplungsversuche ihrer Freunde und Kollegen. Damit das endlich ein Ende hat, erfindet sie schnell Peter, den Ozeanographen, bis es eines Tages zu einer Verwechslung kommt, die alles auf den Kopf stellt...

Annie Darling hat einen tollen Schreibstil, mit vielen lustigen Einlagen, und die Einschübe aus dem Buch Stolz und Vorurteil, Veritys Lieblingsbuch, passen super zu der Geschichte. Verity muss sich gegen ihre vorlauten und sehr bestimmenden Schwestern behaupten,die ihre Ruhe ständig auf den Kopf stellen und die Älteste zudem noch ihre Hochzeit plant, ihre Pläne allerdings ständig wieder über den Haufen schmeißt. Und ihre gut meinenden Kollegen, die sie mit Tipps und Ratschlägen gern in die Verzweiflung treiben. Ein wenig Abwechslung mit dem gutaussehenden Fremden kommt da zwar ganz gut, aber bringt auch eine Menge Probleme mit.

Genau dieses Problem zieht sich bis zum Schluss, teilweise kann man seine Reaktion nicht wirklich nachvollziehen und bringt Verity oft an ihre Grenzen. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander, dazu noch die vielen Ratschläge von Freunden und Familie, jeder mischt sich ein und beide können nicht aus ihrer jeweiligen Haut. Auch wenn es einige lustige Szenen und zum Teil witzige selbstkreierte Wörter gibt, so ist dieses Buch im Vergleich zum 1.Teil über Posy und Sebastian eher etwas trübsinniger, problembeladener und das finde ich etwas schade. Diese Aufs und Abs wiederholten sich für mich etwas zu oft, während der Schluss dann nur so dahinflog, von daher favorisiere ich zum jetzigen Zeitpunkt den ersten Teil doch mehr, weil es einfach mehr Handlungsabwechslung gab.
Das Team von Happy End ist schon sehr speziell, da treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, und natürlich geht jeder mit seiner Situation anders um, hat eigene Vorlieben und Abneigungen und sie müssen sich alle arrangieren, doch bei Veritys Geschichte, fehlte mir dieser Spannungsbogen, das gewisse Eintauchen in die Geschichte und abgeholt werden. Auch wenn ich ihre Geduld wirklich bewundere.

Auf jeden Fall bin ich auf Ninas Geschichte im 3.Band gespannt und wie es den anderen aus den ersten beiden Teilen so ergeht.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Sex, Eifersucht und heftige Wortgefechte- This is WAR

This is War - Travis & Viola
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Inhalt: Travis King- ein Frauenheld und dazu Viola- die Schwester seines besten Freundes und seit ihrer Kindheit schwer in ihn verliebt. Doch ein Mißverständnis sorgt dafür, dass sie sich bei jeder Gelegenheit ...

Inhalt: Travis King- ein Frauenheld und dazu Viola- die Schwester seines besten Freundes und seit ihrer Kindheit schwer in ihn verliebt. Doch ein Mißverständnis sorgt dafür, dass sie sich bei jeder Gelegenheit verbal atackieren und sich eher eine Hass-Liebe entwickelt. Und jetzt muss sie die Feiertage auch noch bei ihm und ihrem Bruder verbringen, weil ihr Wohnheim am College geschlossen bleibt. Krieg oder Frieden?

Das Cover drückt schon mal eine ganz spezielle Stimmung für das Buch aus- der Bad Boy ist durch den dunklen Hintergrund sehr hervorgehoben und das spezielle Wort WAR farblich und auffallend hervorgehoben.

Bislang habe ich von der Autorin noch kein Buch gelesen und die Kurbeschreibung hat schon einiges an Tempo und Unterhaltung versprochen. Nicht zuletzt auch durch den extrem fiesen Cliffhanger ist man als Leser am Ende sprachlos.
Kennedy Fox hat es geschafft, Protagonisten zu schaffen, bei denen man unterschiedliche Emotionen hat, selbst wenn es um ein und dieselbe Person geht. So wirkt Travis einerseits durch seine Kindheit sehr verletzlich und man kann sein Verhalten teilweise nachvollziehen, gleichzeitig kommt er aber als Bad Boy und mit seinen vielen Frauengeschichten als ziemlich selbstverliebt und von sich überzeugt rüber, was mich teilweise echt genervt hat. Auch sind mir die Einzelheiten der sexuellen Abläufe etwas zu viel gewesen, teilweise völlig überzogen und nicht nachvollziehbar.
Viola entpuppt sich zwar als schlagfertig und beide liefern sich teilweise heftige Wortgefechte, wobei die Schimpfwörter auch gehäuft vorkommen und man kann zum Teil ihre Verletzlichkeit und Enttäuschung verstehen, allerdings hat es oft auch genervt, weil beide sehr überzogen reagieren und ab und zu auch sehr kindisch.
Was die Arbeitskollegen von Travis angeht, da kann man sowohl beim Kollegen als auch bei der Tochter des Chefs Alicia nur den Kopf schütteln und Travis gleich dazu.
Auch wenn man gerne wissen möchte, wie die Geschichte weiter geht, wie sich alles entwickelt und es auch zwischendurch wieder an etwas Spannung gewinnt, so hat mir die Geschichte insgesamt aufgrund der vielen Beschimpfungen und ständigen Sexeskapaden von Travis und sich zum Teil auch wiederholenden Sätzen irgendwie nicht zugesagt und ich weiß auch noch nicht so ganz, ob ich mir die Fortsetzung noch antun möchte.
Anfangs habe ich bei den ersten Seiten noch gedacht, ob ich das Buch weiterlese, hab mich aber dann doch überwunden, aber zum Schluss bin ich einfach hin und hergerissen, ob es sich wirklich gelohnt hat, die Zeit zum Lesen aufzuwenden, denn wenn die Geschichte kurz zusammenfasst besteht sie aus: häufigem Sex, heftigen Wortgefechten und Eifersucht - ausgelöst durch ein dummes Mißverständnis. Da hab ich irgendwie etwas mehr erwartet. Schade!

Veröffentlicht am 08.08.2018

Ein Kampf ums Überleben

Das Geheimnis der Papiermacherin
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Inhalt: Anna kämpft um das Überleben der alten Papiermühle, denn ihr Vater verschuldet sich durch sein Trinken und Glücksspiele immer mehr. Dadurch ist sie gezwungen, auch illegale Handel durchzuführen, ...

Inhalt: Anna kämpft um das Überleben der alten Papiermühle, denn ihr Vater verschuldet sich durch sein Trinken und Glücksspiele immer mehr. Dadurch ist sie gezwungen, auch illegale Handel durchzuführen, um die Mühle und die Angestellten zu halten. In Zeiten der Kriege um Nürnberg und Fürth und viele Plünderungen gerät sie mit Bartholomäus von Treist aneinander, der seinen Bruder beauftragt, Anna aufzuhalten.

Eine interessante Geschichte um die Zeit des dreißigjährigen Krieges unter Tilly, dem Feldherrn der katholischen Liga rund um Fürth/Nürnberg. Einblick zu erhalten, in die Abläufe der Bauern und des Volkes, die aufgrund der Plünderungen und Morde gezwungen waren, selbst zu plündern, um überleben zu können.
Und in genau solch einer Zeit muss Anna alles geben, um ihr Handwerk, ihr sorgfältig geführtes Erbe weiterzuführen, was ihr Vater durch Trunkenheit und Glücksspiel immer wieder in Schulden stürzt. Leider muss sie zu manch gefährlichen Handlung greifen und begegnet so Johann von Treist- einem reichen Kaufmann, der seinem Bruder untersteht und für ihn gewisse Aufträge zu erledigen hat. Beide kämpfen für das Recht, aber haben auch mit bitteren Feinden zu tun.
Mir hat die Geschichte sehr gefallen, denn sie ist sowohl spannend, als auch berührend zu lesen, zeigt was Freundschaften ausmacht und was es bedeutet, einander zu helfen. Ob es Anna und die Papiermühle wirklich gegeben hat, weiß man nicht, aber sie ist so toll in diese finstere Zeit integriert, genau wie es auch interessant ist, mehr über das Handwerk zu erfahren. Eine tolle Mischung, die nicht eine Sekunde langweilig ist. Anna ist mir sehr sympathisch, sie kämpft für ihre Angestellten, versucht ihren Vater zu schützen und die Mühle zu erhalten, ziert sich auch nicht vor schwerer Arbeit oder unangenehmen Situationen und ist eine tolle Freundin.
Johann von Treist ist ein tapferer Mann, der zwischen Loyalität seinem Bruder und Mitleid mit Anna hin und hergerissen ist. Verrat und Vertrauen sind schwer einzuschätzen und stellen beide auf eine große Probe.

Auch das Cover ist sehr gut gelungen, die Silouette der Papiermacherin vor der Kulisse von Nürnberg ist äußerst gut gelungen und lädt ein, mehr über diese Geschichte zu erfahren.
Ich freue mich schon darauf, mehr von Andrea Bottlinger zu lesen und kann das Buch gern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Manchmal ist Liebe das, was trotzdem passiert

Der kleine Laden in Bloomsbury
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Der kleine Laden in Bloomsbury

Posy Morland erbt den kleinen, etwas in die Jahre gekommen und schlecht laufenden Buchladen in Bloomsbury. Doch all ihre Erinnerungen, ihr Leben stecken in diesem Laden ...

Der kleine Laden in Bloomsbury

Posy Morland erbt den kleinen, etwas in die Jahre gekommen und schlecht laufenden Buchladen in Bloomsbury. Doch all ihre Erinnerungen, ihr Leben stecken in diesem Laden und sie setzt alles daran, ihn gegen den Enkel, der verstorbenen Besitzerin zu verteidigen. Auch wenn sie von klein auf in ihn verliebt ist, er ist und bleibt der unverschämteste Kerl in London und lässt keine Minute aus, um sie zu denunzieren.
Dafür rächt sie sich mit einem eigenen Roman über den Wüstling von London....

Ein wunderbarer Auftakt in die Welt von Bloomsbury. Ich konnte gar nicht anders, als das Buch ohne große Unterbrechung durchzulesen. Diese Wortspielchen zwischen Sebastian und Posy sind einfach zu herrlich, auch wenn man anfangs denkt, was ist das denn für ein fieser und unsympathischer Mensch. Doch zwischendurch tauchen immer mal wieder kleine Szenen auf, wo man ein bißchen hinter seine Fassade blicken kann.
Posy ist auch zu süss, hat immer das Gefühl, sie muss sich für alles was sie tut und sagt, entschuldigen und trotzdem kämpft sie für sich und alles, was ihr ans Herz gewachsen ist.
Klar, dass da Reibungen zwischen ihr und Sebastian nicht ausbleiben, denn er hat ja ganz andere Pläne mit ihrem Erbe als Posy.
Doch auch wenn sie ein verrücktes Team hinter sich hat, das unterschiedlicher nicht sein kann, dennoch erobern auch sie einen Platz im Herzen der Leser, jeder auf seine besondere Art.

Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung dieser Reihe. Die Autorin hat für mich einen grandiosen Schreibstil, eine ausgewogene Mischung aus spritzigen Dialogen, einigen süssen romantischen und gleichzeitig berührenden Passagen und ganz speziellen überwiegend liebenswerten Charakteren. Ich hab alleine von den Beschreibungen des Ortes, des Ladens und vielem mehr den Eindruck gehabt, selbst in der Geschichte zu sein und beobachten zu können. Gleichzeitig auch die Idee mit der Geschichte in der Geschichte erfüllt für mich insgesamt meine Wünsche an einen Roman, den man nicht so schnell wieder vergisst. Happy End- allerdings etwas anders als erwartet!