Mutter-Tochter/Sohn-Beziehungen
Genau so, wie es immer warEin tiefsinniger psychologischer Familien-, Frauen und Beziehungsroman, der sich um die 57jährige Julia, ihre fast erwachsenen Kinder, ihren Mann Mark und das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter Anita ...
Ein tiefsinniger psychologischer Familien-, Frauen und Beziehungsroman, der sich um die 57jährige Julia, ihre fast erwachsenen Kinder, ihren Mann Mark und das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter Anita dreht.
Julia steht an einem Wendepunkt ihres Lebens, ihre 17jährige Tochter Alma steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss und ihr 24jähriger Sohn Ben verkündet, dass er Vater wird und vorher seine Freundin Sunny heiraten will.
Als Julia beim Einkaufen zufällig Helen, einer alten Bekannten, begegnet, denkt sie über die Zeit nach, als Ben ein kleiner Junge und Helen ihre beste Freundin war. Sie erinnert sich an das Ereignis, das dazu geführt hatte, dass sie den Kontakt zu Helen abbrechen musste.
Ben möchte unbedingt Julias Mutter Anita zu seiner Hochzeit einladen. Julia hat seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Da sie für ihren geliebten Sohn jedoch alles tun würde, überwindet sie sich und lädt Anita zu der Feier ein.
Julia und Mark führen eine harmonische Ehe. „Dass sie ihn fand, war das größte Geschenk in ihrem Leben. Eigentlich gleicht es einem Wunder, dass sie einander gefunden haben, dass sie einander ausgleichen und gemeinsam so viel durchgestanden haben.“ (S. 244). Doch dann passiert etwas, das zu einer Ehekrise führt.
Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit. Im Jetzt stürzt Julia sich in die Hochzeitsvorbereitungen, obwohl sie von ihrer zukünftigen Schwiegertochter zunächst nicht sehr begeistert ist.
Auch das Geheimnis um Julias selten anwesenden Vater wird enthüllt. Dieser ist aus ihrem Leben verschwunden, als sie elf Jahre alt war.
Der Familienroman hat mir sehr gut gefallen, Julias und Anitas Persönlichkeiten werden psychologisch durchleuchtet und offengelegt. Während des Lesens habe ich mit Julia gelitten, sie hatte eine traurige Kindheit mit einer Mutter, die wenig Zeit für sie hatte, und einem Vater, der nur sporadisch auftauchte und irgendwann ganz aus ihrem Leben verschwunden ist.
Der Roman endet mit Bens und Sunnys Hochzeit. Die Beschreibung von Julias Gefühlen ist sehr emotional, ich war zu Tränen gerührt. Die lange überfällige Aussprache von Mutter und Tochter fand ich großartig. Einen weiteren emotionalen Moment hatte ich am Ende bei der Zusammenfassung der Geschehnisse, die sich in den Jahren nach der Hochzeit ereignet haben. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen großartigen, hochemotionalen Familienroman.