Fesselnde Story
Der Wolf im dunklen WaldDer zweite Carla-Seidel-Krimi ist für mich der erste, was aber nicht weiter schlimm ist, denn auch ohne Vorkenntnisse bin ich gut in die Story gestartet. Dieser Kriminalroman enthält sehr viel Privates ...
Der zweite Carla-Seidel-Krimi ist für mich der erste, was aber nicht weiter schlimm ist, denn auch ohne Vorkenntnisse bin ich gut in die Story gestartet. Dieser Kriminalroman enthält sehr viel Privates von Carla und ihrer Tochter Lana, es sind sozusagen zwei Geschichten, die sich ineinander vermengen.
Um gleich mal beim privaten Teil zu bleiben: Lanas achtzehnter Geburtstag steht an, was zur Folge hat, dass sie nun entscheiden kann, ob sie ihren Vater wieder in ihr Leben lässt. Denn seit geraumer Zeit hat Carla ein Kontaktverbot für sie und Lana erwirkt. Die Vorgeschichte möchte ich nicht vorwegnehmen, sie wird im Buch sichtbar.
Und nun zum Mordfall. Am Rande einer Jagdgesellschaft wird ein mit mehreren Messerstichen ermordeter Mann aufgefunden. Wie sich herausstellt, muss da jemand mit sehr viel Aggressivität vorgegangen sein, denn schon der erste Stich war tödlich.
Ausgerechnet die Nacht zuvor haben Lana und Fabian von Boenning auf einem Hochsitz verbracht. War es Zufall, dass danach die männliche Leiche gefunden wurde? Weiß Fabian, für den Lana schwärmt, mehr? Carla nimmt die Ermittlungen auf, ihrer Tochter bleibt dies natürlich nicht verborgen. Ein zweiter Mord geschieht und wie es aussieht, haben diese beiden Fälle miteinander zu tun.
Das Buch lebt von den beiden Hauptfiguren Carla und Lana, ihre privaten Momente sind durchwirkt von Carlas Arbeit. Nun, beide sind sie in die Ermittlungen involviert, Carla sowieso und Lana schon allein wegen Fabian, um den sie sich sorgt. Die kriminalistischen Anteile überwiegen schon, wenngleich sehr viel Privates mit hineinschwingt.
Carla ist eine exzellente Ermittlerin mit Weitblick, die gelernt hat, auf ihr Bauchgefühl zu hören und die zuweilen haarscharf am üblichen polizeilichen Prozedere vorbeischrammt. Sie ist eine starke Frau mit durchaus schwachen Momenten, die oftmals mit sich selber hadert, die auch mal über die Stränge schlägt, dabei aber nie ihre Tochter vernachlässigt, auch wenn dies die hochsensible Lana es gelegentlich anders sieht.
Die so unterschiedlichen Charaktere sind gut herausgearbeitet, das ganze Szenario, die Stimmung und die Örtlichkeiten sind schlüssig, das Motiv für all die Taten habe ich lange nicht gesehen und war mir dann doch ein Stück weit zu abgefahren. Die Ereignisse überschlagen sich zum Schluss regelrecht, die Story davor mitsamt der Aufklärungsarbeit wird im Vergleich dazu direkt gemächlich aufgebaut, wobei die Spannung und der Unterhaltungswert schon da waren. Kurzum - ich habe den „Wolf im dunklen Wald“ gerne und innerhalb kürzester Zeit gelesen, bin auch soweit zufrieden, das Ende dann war Action pur.