Hervorragend geschrieben
Das Haus des LeuchtturmwärtersAufmerksam geworden bin ich durch das wundervolle Cover - der Klappentext tat sein Übriges. Bin ich doch an der Ostsee, in der ehemaligen DDR aufgewachsen und habe somit einen besonderen Bezug zu der Geschichte. ...
Aufmerksam geworden bin ich durch das wundervolle Cover - der Klappentext tat sein Übriges. Bin ich doch an der Ostsee, in der ehemaligen DDR aufgewachsen und habe somit einen besonderen Bezug zu der Geschichte. Die Autorin schreibt wunderbar angenehm - die Charaktere sind facettenreich und authentisch. Überhaupt hätte das Ganze so oder ähnlich tatsächlich passiert sein können.
Wir begegnen Franzi, die uns mittels eines Tagebuchs mit in die Vergangenheit von Else, Lulu und Otto nimmt. Alle drei wollen Republikflucht begehen, halten sie es doch in der DDR nicht mehr aus. Zu groß ist der Wunsch nach Freiheit. Am naheliegendsten ist natürlich eine Flucht über die Ostsee - nach Dänemark und dann weiter in den Westen. Was dann folgt ist eine nachdenkliche Geschichte über Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt aber auch Verrat und Enttäuschung.
Die Autorin schafft es grandios, die Geschichten von so unterschiedlichen Personen - dazu auch aus Vergangenheit und Gegenwart - zu verknüpfen. Am Ende werden alle Fäden zusammen geführt und der Leser bleibt ohne offene Fragen vollends befriedigt zurück.
Insgesamt stimmt das Buch nachdenklich. Ich kenne die Geschichten um die Stasi, weiß, wie es ist, wenn die eigene Familie bespitzelt wird. Viele kennen dies (zum Glück) nur aus Erzählungen. Und dennoch ist es wichtig, dass dieses Wissen nicht verloren geht. Zu schnell kann sich so etwas wiederholen. Es ist nicht allein der 2. Weltkrieg, an den man immer wieder erinnert werden muss. In meinen Augen ist es eben auch die jüngere Vergangenheit.
So kann ich dieses Buch natürlich absolut empfehlen.