Das lange Auge
Mal wieder hat sie einen Anfall und ihre Vertraute Isern holt sie zurück und hilft ihr wieder auf die Beine. Was hat Rikke gesehen? Wird die Zukunft so sein? Rikke muss zurück zu ihrem Vater - ein Weg, ...
Mal wieder hat sie einen Anfall und ihre Vertraute Isern holt sie zurück und hilft ihr wieder auf die Beine. Was hat Rikke gesehen? Wird die Zukunft so sein? Rikke muss zurück zu ihrem Vater - ein Weg, der Gefahren birgt. Inzwischen wartet Leo dan Brock auf eine Gelegenheit zu kämpfen. Doch seine Mutter hält ihn immer wieder zurück, sie ist eine kluge Frau, sie hat aber auch Angst um ihren einzigen Sohn. Derweil spinnt Savine dan Glokta in Adua ihre Intrigen und schiebt Geschäfte an. Sie ist eine Frau mit Macht und es ist nicht zu übersehen, sie ist die Tochter des Erzlektors Sand dan Glokta.
Mal wieder kann man eintauchen in die Klingenwelt. Man muss nicht alle Romane kennen, die in dieser Welt angesiedelt sind, wahrscheinlich macht es aber Sinn die ersten Bände gelesen zu haben. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei diesem Band um den Start einer neuen Trilogie aus der Welt der Klingen. Der Fortschritt hat Einzug gehalten, immer mehr Fabriken werden gebaut, immer mehr Menschen verlieren ihren Rückhalt. Sie haben das Land verlassen, sie wurden durch Steuereintreiber enteignet, sie gingen in die Fabriken bis ihre Arbeitsplätze von Maschinen eingenommen wurden. Es herrscht Elend und es braut sich etwas zusammen. An den Rändern der Welt gibt es immer wieder Scharmützel und in der Mitte werden die Fäden gezogen.
Schon nach den ersten Sätzen ist man wieder angekommen in der Klingenwelt. Die Sprache des Autors, die auch in der Übersetzung nicht verloren geht, macht einen großen Teil des Reizes dieses Buches aus. Joe Abercrombie haut einem die Handlung mit deutlichen Worten um die Ohren und es ist eine Freude und Erleichterung, dass die Kinder mal beim Namen genannt werden. Die handelnden Personen sind so menschlich, die Schlechten ein wenig gut, die Guten ein wenig schlecht und allen nimmt man ab, dass sie eben sind wie sie sind. Manchmal wähnt man sich im Schlachtengetümmel, manchmal in Gefangenschaft. Zarte Gefühle gibt es nur wenige, doch sie bilden gerade den schönsten Kontrast zu den anderen mitunter recht brutalen Szenen. Die Klingen-Saga sollte man wirklich nicht verpassen.