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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2022

Sehr ernst

Right Now (Keep Me Warm)
1

Ich mag am Cover seine Zartheit und Schlichtheit, wobei es mit den Händen trotzdem heraussticht.

Ebenfalls überzeugend war wieder der Schreibstil von Anne Pätzold. Sie schreibt unaufgeregt und trotzdem ...

Ich mag am Cover seine Zartheit und Schlichtheit, wobei es mit den Händen trotzdem heraussticht.

Ebenfalls überzeugend war wieder der Schreibstil von Anne Pätzold. Sie schreibt unaufgeregt und trotzdem sehr eindringlich. Dadurch kamen die Gefühle der Protagonisten mir sehr nahe und gleichzeitig lässt sich das Buch leicht lesen.

Auf Aaron’s Geschichte war ich schon gespannt seit Band 1, weil ich wissen wollte, wie es mit ihm nach seinem Unfall beim Eiskunstlauf weiter geht.. Man spürt sehr stark, mit welchen psychischen Problemen er zu kämpfen hat. Der Gedanke an das Eislaufen, das seit Ewigkeiten seine Leidenschaft ist, versetzt ihn regelrecht in Angst, was mir sehr Leid tat. Man konnte seine Zerrissenheit in Bezug auf das Eislaufen sehr gut spüren. Ich konnte auf der einen Seite irgendwie verstehen, warum er sich nicht seiner Familie oder seine Eislaufpartnerin anvertrauen wollte. Aber auf der anderen Seite könnte er schon etwas Hilfe gebrauchen.

Diese bekommt er dann von Marleigh, die ebenfalls mit Angststörungen zu kämpfen hat, die sie noch mehr einschränken als Aaron. Sie traut sich aufgrund schlechter Erfahrungen von Mitschülern und Kommilitonen kaum vor der Tür. Dies ist ein sehr bedrückendes Gefühl, auch für den Leser. Dabei spürt man, dass sie sich eigentlich nach Gesellschaft sehnt. Richtig sympathisch war mir dann ihre Donutliebe, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.

Per Zufall treffen dann Aaron und Marleigh aufeinander, als sie eine Art Nervenzusammenbruch erleidet, wobei er ihr hilft. Wegen ihrer beider Ängste, die sie ansonsten beide derzeit zu anderen Personen auf Abstand hält, fühlen sich Aaron und Marleigh einander verbunden. Sie verstehen sich gegenseitig besser als es andere könnten und sie beginnen sich, einander zu helfen. Es war richtig schön, mit welcher Verständnis und Ehrlichkeit sich die beiden begegnen. Sehr toll war es, wie sie sich gegenseitig Mut machen, sodass sie gemeinsam auch teilweise ihre Ängste überwinden können. Es werden aber auch die Schattenseiten einer Beziehung aufgezeigt, in der beide mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Obwohl ich ihre langsame Annäherung mochte, weil sie sich natürlich und authentisch anfühlte, erschienen die beiden mir mehr als platonische Freunde, vielleicht weil etwas die Leidenschaft fehlte. Trotzdem geben Aaron und Marleigh ein süßes Paar ab.

Die Beziehung zwischen den beide sowie ihre jeweiligen Ängste stehen klar im Zentrum der Geschichte. Dadurch bekam dies genug Raum, aber gleichzeitig war mir beim Lesen die Grenze zur Langeweile oft zu nah. Ich hätte mir einfach mehr Abwechslung gewünscht sowie mehr Interaktionen mit anderen Charakteren. Zwar gibt es schöne Szenen von Marleigh mit einer Nachbarin, die sich zur Freundin entwickelt, und von Aaron mit seinem Stiefbruder, aber es war mir nicht genug. So hatte vor allem die Beziehung von Aaron und seiner Eislaufpartnerin mehr Potential. Man bekommt generell wenig vom Eiskunstlauf oder von Marleighs musikalischen Hobbys mit.

Wenn man eine ruhige und ernste Geschichte lesen möchte, ist dieser Roman das richtige. Doch sollte man hier die Triggerwarnung ernst nehmen, denn an der einen oder anderen Stelle könnte dieses Buch den Leser schon runter ziehen.

FAZIT: 3/5⭐️
Ruhig und einfühlsam

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2022

Setting-Liebe

Golden Hill Touches
0

Ich habe mich ein bisschen ins Cover verliebt, weil die Landschaft im Sonnenaufgang zum Träumen einlädt.

Aber auch das Setting der Golden Hill Ranch fand ich toll. Es hat Spaß gemacht, mitzuerleben, wie ...

Ich habe mich ein bisschen ins Cover verliebt, weil die Landschaft im Sonnenaufgang zum Träumen einlädt.

Aber auch das Setting der Golden Hill Ranch fand ich toll. Es hat Spaß gemacht, mitzuerleben, wie der Protagonist Parker mit Unterstützung die Ranch seiner Großeltern wieder aufbaut. Die Idee mit der Pferdetherapie, die Parker mit seiner Schwester betreiben möchte, fand ich auch toll und wollte mit ihnen gemeinsam für ihr Projekt kämpfen. Pferdeliebhaber wird das Buch sicher gefallen, aber man muss nicht viel mit Pferden zu tun haben, um Freude an diesem Buch zu haben.

Man bekommt nämlich auch tolle Charaktere geboten, von denen ich Parker am liebsten mochte. Er lebte früher als Jugendlicher schon einmal kurz im Örtchen Boulder Creek, wo die Ranch steht, und fühlte sich dort wohl, was auch an seiner Jugendliebe Clay lag. Allerdings war sein damaliger Abgang unschön und ich fand es am Anfang traurig, dass fast alle Bürger von Boulder Creek ihm das immer noch nachtrugen. Umso mehr konnte mich Parkers Umgang mit ihnen überzeugen, da es ihnen nicht übel nahm, sondern sie von sich selbst und seinen Plänen für die Golden Hill Ranch überzeugen. Ich konnte seine Leidenschaft für das Projekt durchgehend spüren und es ließ sich auch von Problemen und Rückschritten nicht davon abbringen. Mir gefiel seine durchsetzungsfähige Art und seine liebevolle Seite, mit denen er Leuten wie seiner Oma, seiner Schwester oder Clay begegnet.

Clay selbst ist eine geselliger und tierliebe junge Frau, die ihr ganzes Leben in Boulder Creek verbracht hat und nie wegwollte. Sie möchte das machen, was sie will und ihre Zeit z.B. nicht an der Uni verschwenden. Ich mochte ihre tatkräftige Art, mit der sie alle Dinge angeht. Im Laufe des Buches macht sie auch noch schöne Entdeckungen über sich. Allerdings muss ich sagen, dass ich trotz aller Sympathie für Clay die Sichtweise von Parker spannender fand.

Richtig gut waren dann natürlich die Szenen, in denen die beiden aufeinander treffen und ihre Gefühle füreinander aus ihren Jugendtagen wieder aufflammen. Dabei war ich froh, dass es Rückblenden gab, sodass man die Momente ihrer ersten Verliebtheit miterleben kann. Ich muss auch sagen, dass ich das Kribbeln zwischen ihnen in den Vergangenheitskapitel am meisten spüren konnten. Ihr Kennenlernen war auch sehr amüsant. In der Gegenwart habe ich Clay und Parker ihre Gefühle zwar abgenommen, aber die Chemie kam nicht komplett bei mir an. Trotzdem gefielen sie mir als Paar, da sie sich perfekt ergänzen und sich gegenseitig respektieren. Sie unterstützen sich, weil sie immer die guten Absichten des anderen erkennen, selbst wenn ihre eigenen Gefühle zuvor verletzt wurden. Insgesamt habe ich mich gefreut, als die beiden sich wieder annähern, wobei sie auch ihre Vergangenheit aufarbeiten.

Insgesamt habe ich das Buch so weggeschmöckert. Der Schreibstil lässt sich locker lesen und mir gefiel die Beschreibung der Ranch. Daher freue ich mich schon sehr auf die weiteren Bände der Reihe, in denen man hoffentlich noch mehr von der Golden Hill Ranch mitbekommt. Nur gab es ein paar Aspekte in diesem Teil, die mir etwas zu kurz kamen. Dazu gehörten u.a. das Dorf Boulder Creek oder Parkers Vater. Aber es war mir nie langweilig beim Lesen, da besonders der Wiederaufbau der Ranch hin und wieder für Spannung sorgte.

FAZIT: 4/5⭐️
Cooles Setting und zum Mitfiebern, trotz wenig Kribbeln zwischen den Protagonisten

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2022

Düsteres und außergewöhnliches Setting

Prison Healer 1: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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SPRECHERIN:

Vorher habe ich noch kein Hörbuch von Nina Reithmeier gehört, aber es wird nicht mein letztes sein. Sie hat mir Kivas Gedanken, Ängste und andere Gefühle sehr eindringlich nahe gebracht, obwohl ...

SPRECHERIN:

Vorher habe ich noch kein Hörbuch von Nina Reithmeier gehört, aber es wird nicht mein letztes sein. Sie hat mir Kivas Gedanken, Ängste und andere Gefühle sehr eindringlich nahe gebracht, obwohl die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Die Sprecherin hat es geschafft, mich immer bei der Stange zu halten, sodass meine Gedanken nie weggeschleift sind.

COVER:

Das Cover mit Gitterstäben ist ziemlich cool und passend, da Kiva nun mal im Gefängnis sitzt, und da sie einen Weg heraussucht, macht auch das Schloss Sinn. Generell ist es spannend und macht mich von Anhieb neugierig.

INHALT:

Aber auch der Klappentext selbst hat mein Interesse geweckt. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, dass im Gefängnis spielt und die düstere und bedrückende Stimmung wurde toll beschrieben. Ich hatte das Gefühl, gemeinsam mit Kiva in Zalindorf zu sein.

Mit ihr habe ich auch von Anfang an mitgefiebert, da sie sympathisch war. Doch besonders hat sie mich mit ihrer Standhaftigkeit und ihrem Mut überzeugt, wodurch sie es geschafft hat, jahrelang ohne große Schäden im Gefängnis zu überleben. Auch wenn sie aus Selbstschutz keine Beziehungen zu Mithäftlingen aufbauen möchte, merkt man ihre mitfühlende Art. Als Heilerin kümmerte sich um jeden Patienten gewissensvoll. Es war auch erfrischend, dass wir hier zwar eine starke Protagonistin habe, aber es sich nicht um die körperliche Kraft handelt. Ihre Stärke liegt in ihrem Inneren und in ihren Heilerkünsten. Aber es gibt auch einige Nebenfiguren, die mir ans Herz gewachsen sind und von denen ich noch viel mehr erfahren möchte.

Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über das Leben und die Gesellschaft in Zalindorf, was sehr vielschichtig und facettenreich beschrieben wird. Das gesamte Worldbuilding war sehr gut ausgearbeitet, weil auch die Außenwelt mit der Königsfamilie und die Rebellenbewegung miteinbezogen wird. Ich bin sehr gespannt, wie es in den zwei weiteren Bänden noch so weiter aufgebaut wird.

Die Geschichte nahm dann richtig Fahrt auf, als die Rebellenkönigin eingeliefert wird und Kivas Leben mit ihr verbunden wurde, indem sie in ihrem Namen an den vier Prüfungen des Elementarurteils teilnimmt. Diese Prüfungen waren alle sehr nervenaufreibend und gut inszeniert. Gemeinsam mit Kiva habe ich mir überlegt, wie die Aufgaben aussehen werden. Aber nicht alle wollen ihr Bestes und so war es spannend zu rätseln, wer wirklich auf ihrer Seite steht und wer möglicherweise eigene Pläne verfolgt. Auch wenn es hin und wieder Offenbarungen gab, die ich mir bereits zusammen reimen konnte, wurde ich auf der anderen Seite von Wendungen überrascht. Vor allem am Ende erfährt man Dinge, die mich komplett sprachlos gemacht haben. Das ändert vieles für den weiteren Verlauf der Reihe, sodass ich gar nicht mehr abwarten kann, weiterzulesen bzw. weiterzuhören.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Spannend und düster

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2022

Herzerwärmend und herzzerreißend zugleich

Where the Clouds Move Faster
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Ich liebe die Cover von allen Bänden, aber aufgrund der Wolken ist dieser mein Favorit.

Generell war ich auf Evie’s Geschichte am meisten gespannt, da man von ihr irgendwie am wenigsten wusste. Sie war ...

Ich liebe die Cover von allen Bänden, aber aufgrund der Wolken ist dieser mein Favorit.

Generell war ich auf Evie’s Geschichte am meisten gespannt, da man von ihr irgendwie am wenigsten wusste. Sie war immer die fröhliche Schwester, um die man sich keine Sorgen muss und alle zum Lächeln bringt. Schön zu Beginn der Geschichte bekommt man mit, womit sie eigentlich im Inneren zu kämpfen. Es gibt einige Rückblicke zu Evie’s Erlebnisse mit dem abwesenden Vater, die mein Herz Stück für Stück gebrochen haben und doch perfekt erklärt haben, warum Evie so ist wie sie ist. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, weil sie ein herzensguter Mensch ist, die an das Gute in jedem glaubt. Aber sie hat eben auch ihre dunklen Momenten, sodass sie ihren Geburtstag immer allein in einer abgeschiedenen Hütte verbringt. Besonders glücklich hat mich gemacht, dass Evie sich im Laufe des Buches weiter entwickelt und sich ihren Schwestern öffnet, ohne Angst zu haben.

Sie lernt aber auch einen Mann kennen, der ihr Leben bereichert. Bevor ich den Klappentext las, hatte ich eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihrem besten Freund, der seit Jahren in sie verliebt ist, erwartet. Es war schön, dass hier nicht der üblichen Weg gegangen wird. So habe ich mich auch schnell in den wirklichen Love Interest Adair verliebt, dem Evie plötzlich in der Hütte gegenüber steht. Er ist auch lebensfroh und immer für Späße zu haben. Mit seiner offenen Arten war er mir sympathisch und besonders schön war es, wie er mit Evie umgegangen ist.

Zwischen den beiden fühlte es sich alles direkt sehr locker an, obwohl beide nicht mit der Gegenwart des jeweils anderen gerechnet haben und sich eigentlich nach Einsamkeit gesehnt haben. Aufgrund ihrer Anonymität haben sie keine Sorge, was der andere von ihnen denkt, wodurch sie hemmungslos offen zueinander sind. Ich fand das sehr realistisch, weil ich manchmal auch das Gefühl habe. Dadurch hat es mich gar nicht gestört, dass sich Evie und Adair doch ziemlich schnell annähern. Ich fand die beiden einfach toll und süß zusammen. Ihre gemeinsamen Momente haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und mein Herz erwärmt. Es kam dann doch irgendwann Drama auf, worauf ich in dieser Intensität verzichtet hätte können. Auch konnte mich einige Entwicklungen nicht überraschen, doch trotzdem hat mir alles in allem die Romance gefallen.

Aber auch das ganze drum herum konnte mich überzeugen. Ich liebe das Feeling der Shetland Inseln mit seiner rauen Natur und den kleinen Ortschaften, die die Bürger zusammen schweißt. Dort hält jeder zusammen, ganz besonders die drei Schwestern, die im Mittelpunkt der Reihe stehen. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, was sich auch niemals ändern wird, auch wenn ihre Familie durch ihre Partner wächst. Es gibt nämlich auch sehr wichtige Beziehungen neben den romantischen. Die Trilogie wird mir im Herzen bleiben.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Eine sehr berührende und erwärmende Liebesgeschichte

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2022

Grey’s Anatomy Anfangszeit in Buchform

Whitestone Hospital - High Hopes
2

Das Cover finde ich echt genial, weil es ästhetisch aussieht und trotzdem schafft, ein anatomisches Herz in den Mittelpunkt zu stellen. Es passt perfekt zur Geschichte und im Kombination mit dem Reihentitel ...

Das Cover finde ich echt genial, weil es ästhetisch aussieht und trotzdem schafft, ein anatomisches Herz in den Mittelpunkt zu stellen. Es passt perfekt zur Geschichte und im Kombination mit dem Reihentitel kann man das Krankenhaus-Setting gut erkennen.

Das hat mich auch neugierig auf die Geschichte gemacht, denn ich liebe Krankenhausserien, allen voran Grey‘s Anatomy. Die ganzen Vibes, die ich beim Fernsehen immer spüre, hat Ava Reed perfekt in Worte gefasst. Sobald das Buch größtenteils im Krankenhaus spielt, war ich vom Setting und dem damit verbundenen Feeling sehr eingenommen. Lauras (und auch Nashs) Arbeit im Krankenhaus wurde sehr facettenreich beschreiben, mit seinen guten und seinen schlechten Seiten. Ich finde, man merkt, dass sich Ava Reed beim Schreiben Unterstützung von Krankenhaus-Mitarbeitern geholt. Alles fühlte sich authentisch an. Daher freue ich mich auch schon sehr auf die drei Folgebände.

Doch in diesem Buch folgen wir erst einmal der neuen Assistenzärztin Laura und dem Stationsarzt und Ausbilder Nash, aus deren beider Sicht man liest, wobei Lauras Perspektive mehr Anteil hat. Mit Laura habe ich von Anfang an mitgefiebert, als sie ihren Freund beim Fremdgehen erwischt und dann voller neuem Elan ihre neue Stelle am Whitstone Hospital antritt. Sie lässt sich wirklich nicht unterkriegen und weiß, was sie will. Genau das äußert sie auch immer wieder, was ich sehr bewundere, obwohl sie vielleicht das ein oder andere Mal ihre Kompetenzen etwas überschreitet. Man spürt aber immer, dass die Arbeit im Krankenhaus für sie perfekt ist, wobei sie damit in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Eltern tritt. Ich fand es sehr angenehm, dass die Trauer von Laura und ihren beiden Geschwistern immer wieder angesprochen wird, aber alles in allem bewältigt ist. Auch Nash hat seine Probleme mit seinen Eltern für sich akzeptiert. Allerdings hätte ich gerne noch mehr über seine Vergangenheit erfahren hat, da es immer wieder Andeutungen gab. Trotzdem konnte ich Nash als Charakter fassen und habe ihn ins Herz geschlossen. Er ist mit Herzblut Herzchirurg und agiert stets sehr professionell, aber auch einfühlsam. Deshalb finde ich, dass er ein guter und gerechter Ausbilder ist, was er auch immer wieder bestätigt. Außerdem war es schön mitzuerleben, wie er im Laufe der Geschichte immer offener wird, vor allem wegen Laura, nachdem er jahrelang sich nur auf seinen Job fokussiert und sein Privatleben vernachlässigt hat.

Die erste Begegnung von Laura und Nash war anders, als ich nach der Leseprobe vermutet hätte. Das sorgte für eine schöne Überraschung und generell hat mich die weiteren Entwicklungen zwischen den beiden immer wieder positiv überrascht. Es ist nicht die große Liebe auf den ersten Blick, wo beide nur noch daran denken können, wie attraktiv und anziehend sie einander finden. Stattdessen kommen die Gefühle nach und nach und schleichen sich unbemerkt an, wenn Laura und Nash im Krankenhaus Zeit miteinander verbringen. Sie lernen sich dadurch gut kennen, da ihr Beruf auch immer Auf und Abs mit sich bringt, weshalb sie sich auch emotional näher kommen. Es war schön, wie offen die beiden mit ihrem gegenseitigen Interesse umgehen, wobei Laura schneller bereit ist zu reden und Nash sich doch immer wieder gegen seine Gefühle wehrt. Dabei konnte ich seine Gründe sehr gut nachvollziehen. Für mich passen die beiden echt gut zusammen und können dabei Privates und Berufliches trennen. Nash bleibt als Ausbilder immer gerecht und behandelt Laura da immer wie alle anderen. Es gab dann auch ein gewisse Portion Drama, die in an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas übertrieben wirkt, aber insgesamt nur einen kleinen Teil der Romance ausmacht.

Es gibt auch einige Nebenfiguren, die mir ans Herz gewachsen sind. Man lernt ein paar andere Anfänger kennen, um die es auch in den weiteren Bänden gehen wird. Aber meine beiden liebsten Charaktere neben Laura und Nash sind der Krankenpfleger Grant und Nashs Kollege Ian. Beide sind sehr humorvoll, aber unterstützen auch, wenn es ihn ihrer Macht liegt. Manchmal wüsste ich nicht, was Nash und Laura ohne die beiden gemacht hätten. Richtig lustig fand ich, wie gut und schnell die Gerüchteküche innerhalb des Krankenhauses gearbeitet hat.

Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, wobei mein Highlight das Krankenhaus-Feeling war, das mich an die Anfangszeit von Grey‘s Anatomy erinnerte. Ich hatte stets das Gefühl über reale Menschen zu lesen und durch den flüssigen Schreibstil bin ich nur durch die Seiten geflogen. Trotzdem habe ich mir die Zeit genommen, mir einige schöne Zitate zu markieren. Zu dieser Reihe sollte man anmerken, dass Ava Reed darauf hingewiesen hat, die Bände der Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Auch nach dem ersten Teil kann ich das bereits gut nachvollziehen, denn er endet mit einem echt fiesen Cliffhanger. Ich war echt sprachlos und kann den Folgeband gar nicht mehr abwarten, weil ich mir gewisse Sorgen machen. Von mir bekommt diese Geschichte auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Liebesroman mit Grey‘s Anatomy Vibes

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl