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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2022

Sehr hilfreich und leicht umsetzbar

Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch
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Das Buch gibt es schon länger. Vor kurzem ist es noch mal komplett überarbeitet erschienen, nach dem neuesten Stand der Forschung. Deshalb habe ich es mir noch mal neu zugelegt.
Der erste Teil erklärt ...

Das Buch gibt es schon länger. Vor kurzem ist es noch mal komplett überarbeitet erschienen, nach dem neuesten Stand der Forschung. Deshalb habe ich es mir noch mal neu zugelegt.
Der erste Teil erklärt kurzweilig und sehr differenziert die Ursachen und Auswirkungen eines aus der Balance geratenen Säure-Basen-Stoffwechsels. Das Buch gibt keine Diät vor, sondern löst das Problem ohne langweilige oder fade Gerichte. Alltagstauglich, mit Genuss, satt und zufrieden! Genuss nach Basenart – ein Widerspruch? Nicht bei diesen Säure-Basen-Kochbuch mit über 140 Rezepten, unkompliziert und dennoch inspirierend. Ob mit einer Basenbowl in den Tag starten, mittags ein buntes Gemüseragout aus dem Wok und abends mit einer wärmenden Kürbissuppe den Tag sanft ausklingen lassen. So genussvoll kann die basische Ernährung sein!
Flexibel und alltagstauglich: Der Tages- und Wochenplan unterstützt bei der Vorbereitung.
Basenpower auf einen Blick: Die Sterne-Skala an den über 140 Rezepten zeigt an, wie stark basisch jedes Gericht ist.
Zutatencheck leicht gemacht: Die Lebensmitteltabelle bietet einen Überblick über den Säure- bzw. Basenwert zahlreicher gängiger Zutaten.

Warum so sauer?
Unser Säure-Basen-Haushalt
Die dynamische Balance von Säure und Basen
Eine Übersäuerung verläuft schleichend
Unser Ziel: Basenreserven aufbauen, Säuren loswerden

Basenfreundliche Ernährung ist gesund
10 Tipps für basisches Kochen und Essen
Einkaufs- bzw. Vorratsliste
Kleine Warenkunde, die Top-Basenspender
Mineralwasser hat Basen-Power
Basische Teerezepte
So unterstützen Sie die Entsäuerung

Exkurse
Mein 3-Sterne-Basentag
9 Fragen rund um den Säure-Basen-Haushalt
Machen Sie den Test – sauer oder nicht?
Meine Top Ten der basischen Lebensmittel
1, 2 oder 3 Entlastungstage
Mein Säure-Basen-Plan für eine Woche

Die Genießer-Rezepte
Genial und vielseitig: Meine basischen Genuss-Rezepte leicht gemacht!

Frühstücksideen und Getränke
Basisches Sprungbrett in den Tag: Meine Lieblings-Frühstücksrezepte kann man knabbern, trinken, mixen oder schlürfen.

Kleinigkeiten
Heiß geliebte, wohltuende Kleinigkeiten, zu jeder Tageszeit, daheim und unterwegs!

Hauptgerichte
100 % Basen-Garantie! Vegetarische Gerichte, Fisch, Fleisch oder Pasta, - mit meinem Kombi-Trick ist alles möglich. Familie, Freunde und Gäste sind begeistert, versprochen.

Feine Desserts, Brot und Kuchen
Süßes und pikantes Gaumenglück - wunderbar basisch.

Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch
Der Klassiker mit über 140 einfachen Rezepten zum Entgiften und Wohlfühlen

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Traurig schön

Alles, was wir geben mussten
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Wieder mal ein Meisterwerk von Kazuo Ishiguro - einer meiner Lieblingsautoren. Das Drama „Alles, was wir geben mussten“ spielt in England. Obwohl bereits 2005 erschienen, ist es von zeitloser Aktualität ...

Wieder mal ein Meisterwerk von Kazuo Ishiguro - einer meiner Lieblingsautoren. Das Drama „Alles, was wir geben mussten“ spielt in England. Obwohl bereits 2005 erschienen, ist es von zeitloser Aktualität und thematisch vielleicht mehr näher an uns, als wir uns eingestehen.
Das schöne Cover einer großzügigen Parkanlage mit einem Internat erweckt den Eindruck, es handele es sich um ein herrschaftliches Anwesen, ein elitäres Internat. Man könnte meinen, die Insassen seien zu beneiden. Anspruchsvoller Unterricht, Gemeinschaft und großzügige Grünanlagen - auf den ersten Blick scheint Hailsham ein wunderbares Internat zu sein. Aber die Lehrer, so freundlich und engagiert sie auch sind, heißen hier "Wächter" und lassen die Kinder früh spüren, dass ihnen ein besonderes Schicksal auferlegt worden ist. Als Leser spürt man, dass etwas nicht stimmt, bis die Begriffe „Spende“ und „Spender“ immer öfter in den Seiten auftaucht, bis man versteht: Es ist ein Internat, in denen menschliche Klone zum Zweck der Organspende aufgezogen werden.
Das Drama wird aus Sicht der Insassin Kathy geschildert, die gemeinsam mit ihren Freunden Ruth und Tommy durch die Kindheit, die Pubertät und die Verwirrungen der Liebe geht. Sie und ihre Mitschüler sind elternlos, sind Klone, gezüchtet quasi als Organlager. Klar ist auch, dass sie niemals Kinder bekommen können. Das Drama ist: Sie haben dieselben Sehnsüchte und Lebenswünsche wie natürlich gezeugte Menschen. Sie rebellieren nicht gegen ihr Schicksal, doch einige wenige versuchen, einen Ausweg zu finden. Aber ob das gelingen kann?
Mit 16 Jahren müssen sie Hailsham verlassen, um ihrer wirklichen Aufgabe als Betreuer oder Spender zugeführt zu werden. Kathy übernimmt eine Rolle als Betreuerin, wobei sie immer wieder auf Ruth und Tommy trifft. Große Liebe, große Verbundenheit.
Sehr berührend, Traurig und bewegend, und wie immer gefällt mir die besondere Sprache von Ishiguro.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Der unterschätzte Held

Kühn hat Ärger
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Kommissar Martin Kühn wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem kleinen Kosmos Weberhöhe im S-Bahn Bereich von München. Er ist Beamter ohne große Aufstiegsaussichten, zahlt den Kredit für das ...

Kommissar Martin Kühn wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem kleinen Kosmos Weberhöhe im S-Bahn Bereich von München. Er ist Beamter ohne große Aufstiegsaussichten, zahlt den Kredit für das Haus ab und am Monatsende reicht es einfach nie. Zusätzliche Sorgen um seinen pubertierenden Sohn, der im Einflussbereich von Rechtsradikalen steht und die Entfremdung zu seiner Frau belasten zusätzlich, es ist zum Überlaufen. Unklare Prostatabeschwerden quälen ihn außerdem. In seiner Krise lässt er sich von einem Coach sinnlose Tipps geben. Es gibt einfach immer weniger gute Tage
Da trifft es sich, dass er, der einfache Polizist und Berufspendler in dem reichen Grünwald in der ungemein wohlhabenden Familie der van Hautens ermitteln muss. Ein junger Mann, Sohn libanesischer Einwanderer, ist ermordet worden. Der Gegensatz könnte größer nicht sein: Amir wohnt mit seiner Mutter, einer Kassiererin und seinem Bruder in einem Wohnsilo in Neuperlach. Er ist Schulschwänzer und Kleinkrimineller. Ein Zufall führt ihn in die feinen Kreise nach Grünwald. Scheinbar begegnet die Familie ihm voller Respekt und Zuneigung, doch was ist daran echt und welche Dynamik setzt die Begegnung in Gang? Kühn muss es herausfinden.
Die wiederholten Begegnungen mit den der reichen Familie setzen Kühn mehr zu, als er sich zunächst eingestehen will. Er fragt sich, warum diese Leute reich und trotzdem sympathisch sind. Kühn genießt ihre noble Aufmerksamkeit und trifft auf eine scheinbar harmonische und glückliche Familie, die ihre Wohltätigkeit und Toleranz zelebriert.
Unglaubliche gesellschaftliche Gegensätze treffen aufeinander. Wie kann man so reich sein? Natürlich, das geht nur durch Erben. Menschen, die nicht arbeiten, geben ihr riesiges Vermögen einfach immer weiter an die nächste Generation. Schon ab dem 1. Lebensjahr bekommen die Kinder in diesen Kreisen von ihren Eltern pro 80.000 Euro steuerfrei geschenkt. Damit sind bei ihrer Volljährigkeit bereits Millionäre. Während die Mitte der Gesellschaft, wie sie Kühn repräsentiert, große Steuerlasten auf ihren Schultern tragen müssen. Tiefsinnige Gesellschaftskritik im Gewand eines spannenden Krimis.


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Veröffentlicht am 26.02.2022

Niedergang der westlichen Welt

Vernichten
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Der neue Roman ist in Frankreich im Jahre 2027 angesiedelt. Hauptfigur ist Paul Paison, der in Paris lebende ranghöchste Berater und enge Vertraute des Ministers und Präsidentschaftskandidaten Bruno Juge.
Paul ...

Der neue Roman ist in Frankreich im Jahre 2027 angesiedelt. Hauptfigur ist Paul Paison, der in Paris lebende ranghöchste Berater und enge Vertraute des Ministers und Präsidentschaftskandidaten Bruno Juge.
Paul ist eher der stille Beobachter, kein Gestalter, sondern ein routinierter und überaus intelligenter Zuarbeiter. Doch ist seine Arbeit wirklich sinnvoll gewesen, denn er stellt fest, dass die Wahl zur Farce gerät. Spielt es letztlich eine Rolle, wer Präsident wird? Mit dieser Erkenntnis zerreißt der ernüchterte und resignierte Paul in der Wahlkabine am Ende sogar seinen Stimmzettel.
Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen. Im zweiten Teil des Buches
geraten die anfangs im Mittelpunkt stehenden Cyberangriffe auf die Politik und ausgesuchte Wirtschaftsbereiche in den Hintergrund. Tatsächlich gibt es auch zwei verschiedene Übersetzer, für den ersten und zweiten Teil des Buches. Es scheint zuweilen, als wäre das Buch mit Unterbrechungen oder nach einer Pause fertiggestellt worden.
Man hätte schon gerne gewusst, wie es mit der Cyberbedrohung weitergeht, aber vielleicht spielt es am Ende auch keine entscheidende Rolle mehr, denn der schleichende Untergang des Abendlandes, seiner Gesellschaft und der Demokratie ist nicht mehr aufzuhalten. Jedenfalls wendet sich das Buch den persönlichen Themen von Paul und seiner Familie zu. Paul, der an einer Eliteuniversität studiert hat, reist von der Großstadt Paris in seine Heimat und das Elternhaus im ländlichen Beaujolais. Sein Vater hat einen Schlaganfall erlitten und wird in eine spezielle Station für Wachkomapatienten mit minimalen Bewusstseinszustand eingeliefert. Die zunächst äußerst engagierte Arbeit und Betreuung der Angestellten für die Kranken, namentlich von dem leitenden Arzt, scheint den Betreiber des Heimes nicht zu gefallen. Die Rendite stimmt nicht; die Station wird aufgelöst und der Vater landet in einer lieblosen Pflegestation. Im Folgenden nähern sich Paul und seine Ehefrau Prudence nach vielen Jahren wieder einander an, seine Lebensgeister erwachen. Das Leben von Paul nimmt im letzten Viertel des Buches eine unerwartete, deprimierende Wendung, die vielleicht in gewissen Zügen Parallelen zu Houellebecqs realem Leben aufweist.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Holzschnittartige Charaktere

Henry
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Die zwölfjährige Hauptfigur Henriette, genannt Henry, ist ein ungewöhnliches, willensstarkes Mädchen aus Berlin-Wilmersdorf. Diese Beschreibung ließ mich auf eine spannende, dramatische Story hoffen, aber ...

Die zwölfjährige Hauptfigur Henriette, genannt Henry, ist ein ungewöhnliches, willensstarkes Mädchen aus Berlin-Wilmersdorf. Diese Beschreibung ließ mich auf eine spannende, dramatische Story hoffen, aber am Ende kommt es stattdessen zu einem versöhnlichen und arg braven Happy End für alle beteiligten Figuren, die mitunter doch arg holzschnittartig daherkommen.
Dass Henry mit ihren Eltern in Wilmersdorf wohnt, soll wohl ein allzu deutlicher Hinweis darauf sein, dass sie aus dem wohlhabenden Westen Berlins kommt; ihre zur Überbehütung neigenden Eltern bzw. die Mutter fahren einen nagelneuen BMW. Geld ist also da und selbstverständlich besitzt die Familie ein wunderschönes, renoviertes Landhaus außerhalb Berlins, in dem sie ihre Wochenenden verbringen. Noch mehr Klischees gefällig?
Beladen mit Einkäufen will die Mutter Marion, mit Henry in Berlin wieder angekommen, abends vor ihrer Wohnung im strömenden Regen, zunächst die schweren Lebensmitteltaschen nach oben bringen, und lässt die schlafende Tochter im Auto an der Straße zurück. Kurze Zeit später: Es ist kaum zu glauben, aber tatsächlich versucht ein junger Mann im Kapuzenpulli, das Auto zu kapern. Marion rennt und schreit los, zu spät, der Mann fährt los, ohne zu wissen, was oder wer sich noch auf dem Rücksitz befindet. Der Beginn einer ungewöhnlichen Entführung aus Versehen.
Sven, der Autodieb, ist ein junger und gutaussehender, aber zielloser und instabiler Mann. Er hat zuvor seine Freundin Nadja und seinen Job verloren. Total erschrocken, will er Henry am besten an der nächsten Stelle aus dem Auto rauslassen, doch Henry, erstaunlicherweise völlig ohne Angst, überredet ihn, in ein gemeinsames Abenteuer zu starten. Dabei sammeln sie noch die Ex-Freundin Nadja auf, die selbstverständlich wie Sven nicht aus dem hippen Westteil der Stadt kommt, sondern aus dem Osten, wo Frauen sich gerne mal rosa Strähnen in die Haare und Strasssteinchen auf ihre Fingernägel machen lassen. Nun ja.
Zwischen den drei Protagonisten entwickelt sich eine enge Verbundenheit durch gemeinsame Abenteuer, etwa bei den man auf Kürbisse schießt oder bei der ersten, wilden Autofahrt der völlig unerfahrenen zwölfjährigen Henry ein Reh über den Haufen fährt, das, noch lebend am Straßenrand mit einem Gewehr von Henry erschossen wird. Das scheint keine großen Schuldgefühle auszulösen. „Bambi“ wird erschossen und vergraben. Lebe deine Träume und werde erwachsen. Nun ja.
Das Ende des Romans will ich natürlich nicht verraten, aber es ist einfach ein weiteres klischeehaftes Bild einer zu schönen als wahren Familiengeschichte.

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