Profilbild von Mama1209

Mama1209

Lesejury Star
offline

Mama1209 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mama1209 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2018

Spannung pur

Die Lichtung (Jan-Römer-Krimi 1)
0

Spannung pur

Inhaltsbeschreibung zu „Die Lichtung“

Damals wurde dein bester Freund getötet - jetzt jagst du seinen Mörder.

Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte ...

Spannung pur

Inhaltsbeschreibung zu „Die Lichtung“

Damals wurde dein bester Freund getötet - jetzt jagst du seinen Mörder.

Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt.
Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt ...

Meine Meinung und Fazit

Seit ich Anfang des Jahres von der Neuerscheinung „Das Lied der toten Mädchen“ gelesen hatte, wollte ich mit der Reihe rund um Jan Römer anfangen, weil ich gern die Reihenfolge einhalte, um die Entwicklung der Personen verfolgen zu können. Und für mich bedeutet Urlaubszeit endlich Lesezeit.

Was für ein temporeicher atemraubender Kriminalroman, tolle Charaktere und eine gelungene Handlung mit erfolgreicher Umsetzung im Verwirren des Lesers.
Ich war auch beim Lesen immer auf der falschen Fährte/Spur und habe mich in die Irre führen lassen. Sehr gut, Herr Geschke.

27 Jahre später wird der Journalist Jan Römer von seiner Vergangenheit eingeholt. Damals wurden zwei Teenager ermordet und er soll jetzt darüber berichten, über seine Freunde, seine verdrängte Vergangenheit, ja Jugend.
Jan Römer, 43 Jahre, Journalist, glücklicher Ehemann und Vater, der die jugendliche Vergangenheit bisher erfolgreich verdrängt hat. So nach dem Motto der Zitate: „Hatten wir damals das Falsche aus dem richtigen Grund getan oder das Richtige aus dem falschen Grund“ (Seite 111) oder „... irgendwann war die Lüge zur Wahrheit geworden.“ (Seite 208).

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, in der Gegenwart und im August 1986. Die Erzählform ist perfekt gewählt, somit bekommt die Unsicherheit, die Gedanken von Jan perfekt mit, man spürt die Verwirrung/Unsicherheit des verliebten Jugendlichen und des 44-jährigem Journalisten, der erkennt, dass die Vergangenheit nicht vergangen ist.

An seiner Seite befindet sich „Mütze“, Stefanie, eine ehemalige Kollegin. Mit ihr begibt er sich auf die Spuren der Vergangenheit und die Ermittlungen beginnen. Keine typischen Ermittlungen im Rahmen der Polizeiarbeit, aber dennoch gelungen, da anders umgesetzt.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und zum Glück habe ich schon den 2. und 3. Teil, so dass ich bald weiß, wie es mit Jan Römer weitergeht, ich freue mich auf tolle Lesestunden.

Veröffentlicht am 26.06.2018

Ein traumhaft schöner Roman

Das Mätressenspiel
1

Meine Meinung und Fazit:

Durch Schicksalsschläge ist Helena daran gehalten, so schnell wie möglich zu heiraten und um dies gut zu verwirklichen, begibt sie sich somit an den Herzoglichen Hof von Hannover. ...

Meine Meinung und Fazit:

Durch Schicksalsschläge ist Helena daran gehalten, so schnell wie möglich zu heiraten und um dies gut zu verwirklichen, begibt sie sich somit an den Herzoglichen Hof von Hannover. Denn getroffene Vereinbarungen werden gebrochen. Geld entscheidet, wie so oft, über das weitere Leben von Helena. Hier passt das Zitat von Seite 128 Kapitel „Was für ein Jammer, dass ein großes Vermögen heutzutage immer häufiger über den Wert alten Adels siegt.“

Kaum ist Helena am Hof angekommen, so dreht sich das Schicksalsrad für Helena weiter und sie befindet sich mitten in den Ränkespielen der Mächtigen. Herzogin Sophie und die Mätresse von Ernst August versuchen mit Helena ihre Position am Hof zu festigen - was für ein treffender Buchtitel. Beim Lesen habe ich mit dem Schicksal von Helena gehadert. Sie ist so ehrlich und liebevoll, sie versucht einen Heiratswilligen zu finden, damit sie ihre Familie Geld zukommen lassen kann und dann ist Clara von Platen so kalt. Sie möchte Helena als Mätresse für Georg Ludwig und bringt dieses Arrangement mit einer Hochzeit in Verbindung. Und erpresst damit gleichzeitig Helena, wenn sie nicht mitmacht, dann geht ihr Wunsch nach Heirat nicht in Erfüllung, denn sie ist es, die das Sagen und Einfluss hat. Zu allem Überfluss hat Adrian auch geredet und sein Freund Viktor von Briesen weiß, dass Helena nicht mehr unberührt ist.

Clara von Platen ist extrem kalt, sie berechnet jeden Schritt und dieser ist immer zu ihrem Vorteil.
Die Intrigen von Clara von Platen sind einfach nur unbeschreiblich und falsch.

Es zeigt auch, wie viele am Hof falsch sind und es genießen andere in Dreck zu ziehen und Gerüchten Glauben schenken, es bringt ihnen ja nur Vorteile.
Freundschaft bedeutet nichts, obwohl Helena zu niemanden eine enge Freundschaft schließen konnte.

Doch einen Verbündeten hat sie, Floriano. Die Liebe zwischen ihr und Floriano ist so toll und so herzlich.
Meine Lieblingszitat auf Seite 277 Kapitel 28:“ Die Worte verstehe ich nicht, aber du solltest den ganzen Tag singen. Die Welt würde dadurch schöner. - Helena und seine Antwort „Ich muss singen, im das zu erreichen. Du hingegen musst einfach nur sein.“

Der Alltag und die verschiedenen Pflichten am Hof werden sehr gut und plausibel erläutert. Auf was man alles achten muss und was die Etikette vorschreibt/verbietet (das man mitunter nicht auf Toilette gehen darf - so dass einem gleich die Erzählungen von Schloss Versailles und dessen Gerüchen einfallen). Um den Durchblick bei all den Höflingen und Personen zu wahren, ist das Personenregister sehr gelungen.

In die wunderschöne Geschichte konnte ich unheimlich schnell eintauchen. Ich habe es genossen, mit Helena die Begebenheiten am Hof gemeinsam zu erleben. Einfach nur toll geschrieben und die Information im Nachwort sind ganz klasse, so lässt mich die Autorin an weiterem Wissen teilhaben. Ich bin sehr von diesem Buch beeindruckt, sehr sehr gelungen. Einziger Kritikpunkt, es ist schon zu Ende. Eine klare Leseempfehlung. Und ich habe eine neue Autorin für mich entdeckt.

Mein Dank gilt dem Verlag für das Reziexemplar und natürlich Martha Sophie Marcus für dieses Buch und die gelungene Begleitung der Leserunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 22.06.2018

Agneta Lejongård - die Herrin des Löwenhofes

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
0

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch über Liebe, Frauenrechte, Wirren des 1. Weltkriegs und den Erwartungen der Familie, des Standes. Im Zentrum steht Agneta, die Tochter von Stella und Thure. Sie wird durch ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch über Liebe, Frauenrechte, Wirren des 1. Weltkriegs und den Erwartungen der Familie, des Standes. Im Zentrum steht Agneta, die Tochter von Stella und Thure. Sie wird durch einen traumatischen Schicksalsschlag fast über Nacht zur Gräfin des schwedischen Landguts. Das Leben und Leiden von ihr wird in der
Ich-Erzählweise wiedergegeben. ich liebe diese Art der Erzählkunst, so bin ich der Protagonistin besonders nah. Dadurch kann ich als Leser ihre Gefühle gegenüber ihrer Mutter besonders gut nachvollziehen, ihre Zerissenheit, ja Suche nach Nähe und Mutterliebe.
Agneta wächst in einem alten Adelsgeschlecht auf. Grundsätzlich glücklich, doch hat sie nie Mutterliebe erfahren, Gefühle waren nicht erlaubt. Dies wird in folgendem Zitat Seite 101 deutlich:„Zerriss es sie vor Schmerz? Fühlte die sich betäubt? In Familie wie der unsrigen wurde nie über persönliche Befindlichkeiten und Gefühle gesprochen. Es wurde erwartet, dass man funktioniert. Das war ein Grund, warum ich vom Löwenhof wegwollte.“

Das Buch beginnt im Jahr 1913, der Kampf der Frauen um Rechte beginnt, die Suffragetten treten in Erscheinung und Agneta hatte mit ihrer Familie gebrochen, da sie unabhängig von Männern in Stockholm lebte und Kunst studierte, doch dann kam das Unglück und sie musste sich um ihr Erbe, den Löwenhof kümmern.
Eine tapfere junge Frau, die sich ihrem Schicksal beugt und sich aufopferungsvoll ums Erbe kümmert, in dem sie sich Wissen aneignet. Und mit Hilfe Anderer schafft sie es, den Hof am Leben zu erhalten und Pferdezucht erfolgreich weiter zu führen. Hierzu ein Zitat von Seite 243 „Ja, das habe ich. Ich möchte die Zügel so schnell wie möglich in der Hand haben. Jeder Tag, der verstreicht, kostet das Gut Geld.“

Sie entscheidet sich klug und trotz auch ihrer Mutter, das sie im Zeitalter der Frauenbewegung nicht an alten Handlung festhalten möchte.

Sie ist eine starke Frau, die sich nach Liebe sehnt und diese auch erhält, aber immer, wenn sie denkt, dass sie ihr Ziel erreicht, merkt sie, dass sie sich in ihren Gefühlen getäuscht hat oder getäuscht wurde. Was ist Liebe?

Die Autorin schafft es mich mit ihrer bildhaften Sprache mitzunehmen, so ging ich mit Agneta über den Hof, im Wald spazieren, an den Pferdekoppeln vorbei und erlebt den Wandel in der Gesellschaft, der mit der Frauenbewegung, dem Fortschritt des Automobils einherging. Und was mir auch noch besonders gut gefallen hat, dass Agneta und ihre Zife gelesen haben und die Liebe über oder zu Büchern deutlich wird. Siehe auch hier: „Wir sollten auch nicht lesen, um uns die Zeit zu vertreiben, sondern um unseren Geist zu erbauen... Sie sind der Schlüssel zu einem besseren Leben.“

Mit „Die Frauen vom Löwenhof“ hat mir Corina Bomann wunderschöne atemraubende Lesestunden beschert. Was für ein Buch, kann ich da nur sagen. Ich spreche eine deutliche Leseempfehlung aus.

Vielen Dank an den Ullstein-Verlag für das Reziexemplar.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Fortsetzung mit Schwächen

Der einsame Bote
0

Meine Meinung und Fazit:

Gard Sveen legt mit „Der einsame Bote“ schon den 3. Band rund um den Ermittler Tommy Bergmann vor.

Erneut schafft er es mich mit dem abwechslungs- und temporeichen Kriminalroman ...

Meine Meinung und Fazit:

Gard Sveen legt mit „Der einsame Bote“ schon den 3. Band rund um den Ermittler Tommy Bergmann vor.

Erneut schafft er es mich mit dem abwechslungs- und temporeichen Kriminalroman zu begeistert. Ich hatte tolle Lesestunden, jedoch konnte er mich diesmal nicht ganz so mitnehmen wie in den Vorgängerromanen, irgendwie war mir Tommy nicht so nah. Richtig beschreiben kann ich es gar nicht. Sicherlich war Tommy weiterhin sehr speziell in seiner Eigenheit, irgendwie stur und uneinsichtig gegenüber seinem Vorgesetzten. War er schon immer, aber diesmal hat es mich gestört, weil so meiner Meinung nach, die Aufklärung ins Stocken gerade ist. Und Diejenigen, die für die erneuten Morde und Entführung der jungen Amanda verantwortlich sind, haben eine Überzeugung oder Weltanschauung, die mir beim Gedanken daran, Gänsehaut beschert. Der Weg zur Aufklärung war langwierig, ja steinig, doch die letztendlich Klärung wirkte für mich etwas zu inszeniert.

Was mir jedoch gefallen hat, dass erneut die Ermittlerin Susanne wieder mit an Bord gewesen ist. Ihre Art gefällt mir, sie hat auch den unbedingten Willen den Fall aufzuklären und macht sich auch abends noch zu Befragungen auf, obwohl sie zeitweise noch mit den traumatischen Erlebnissen des letzten Falls zu kämpfen hat.
Das Buch endet erneut mit einem Cliffhanger, auf die wahrscheinliche Fortsetzung freue ich mich bereits.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Ausflug in die englische und französische Geschichte

Das Geheimnis der Königin
0

Meine Meinung und Fazit:

Catherine wird schon in jungen Jahren von ihren Eltern ins Kloster „abgeschoben“. Ihre Mutter Isabeau ist sehr von sich eingenommen und liebt Macht und Intrigen, ihr Vater Karl ...

Meine Meinung und Fazit:

Catherine wird schon in jungen Jahren von ihren Eltern ins Kloster „abgeschoben“. Ihre Mutter Isabeau ist sehr von sich eingenommen und liebt Macht und Intrigen, ihr Vater Karl VI. ist geisteskrank und Isabeau lässt keinen Moment aus, ihm dies merken zu lassen. Gefühle für ihre Tochter sind kaum vorhanden, sie ist nur daran interessiert, Catherine gut zu verheiraten. Sicherlich dient die Hochzeit dazu eine Allianz beider Reiche, zwischen Frankreich und England, zu bilden. Nach ihrer Meinung wird Catherine nicht gefragt, sie muss sich fügen. Dies ändert sich auch kaum im Laufe ihres Lebens.
Mitunter konnte ich mich gut in Catherine hineinversetzen, wie es ihr geht, wie die Gedanken Achterbahn fahren, z.B. beim der Aussicht den berüchtigten Heinrich V. zu heiraten. Sie ist sehr liebevoll und herzlich, vor allem im Umgang mit ihrer Zofe Guillemote. Standesunterschiede sind ihr egal.

Nach dessen Tod war sie abhängig von denen, die die Machtzügel in der Hand hatten und wurde wieder durch andere bestimmt, bzw. bestimmten andere über ihren Sohn. Ich stelle es mir unheimlich schwer vor, wenig Kontakt zum eigenen Kind zu haben. Sie hadert mitunter mit ihrem Schicksal, doch für meine Begriffe mit zu wenig Einsatz. In folgendem Zitat von Seite 256 wird ihr Schicksal meiner Meinung nach deutlich: „...einsame junge Frau in der Fremde, die von Menschen umgeben war, die sich nicht im Geringsten für sie interessierten.“ Es ist doch schließlich ihr Erstgeborener gewesen.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie sich mit dem Glück, was sie mit Owen genießen konnte, zufriedengeben hat.

Grundsätzlich war sie stark, aber bis zum letzten hat sie nicht gekämpft.
Grundsätzlich stand dann ihre Liebe zu Owen im Mittelpunkt, hier hätte ich mir noch mehr Einblick in das Leben von Wales gewünscht, das kam mir zu kurz, auch der geschichtliche Bezug. Bei der Übersicht der Stammbäume war ja die walisische Seite abgebildet und so bin ich davon ausgegangen, dass ich hier mehr erfahre.

Über ihren Sohn Heinrich VI. erfahren wir immer mal etwas darüber, wer gerade über ihn bestimmt und so versucht seine Macht am Königshof zu festigen. Auf die Gefühle des Kindes Heinrich VI hat kaum einer Rücksicht genommen, hier ist eindeutig eine Parallele zu seiner Mutter zu sehen. Grundsätzlich war klar, dass die Königin Catherine im Mittelpunkt steht, doch ein Stück weit habe ich gehofft, dass auch etwas mehr über sein Leben in der Geschichte an sich zu erfahren ist.

Besonders gelungen finde ich die Stammbäume am Anfang des Buches. Damit hat man als Leser einen guten Überblick über die handelnden Personen, wer mit wem usw. Hier hat der Verlag sehr viel Mühe investiert und die historischen Anmerkung am Ende des Buches haben mir sehr zugesagt. Ich habe auch noch was hinzugelernt, denn ich wusste zum Beispiel nicht, dass am englischen Hof nach wie vor Französisch gesprochen wurde.

Ich vergebe 4 von 5 Punkte für das Buch und bedanke mich beim Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar und die Erkenntnisse in der Leserunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover