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Veröffentlicht am 18.01.2022

Das Geschenk

Das Geschenk
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„Der Mensch ist von Natur aus böse. Er tut das Gute nicht aus Neigung, sondern aus Sympathie und Ehre.“ Immanuel Kant

Dieses und drei (bzw. vier) weitere Zitate bilden den Anfang des Buches von Sebastian ...

„Der Mensch ist von Natur aus böse. Er tut das Gute nicht aus Neigung, sondern aus Sympathie und Ehre.“ Immanuel Kant

Dieses und drei (bzw. vier) weitere Zitate bilden den Anfang des Buches von Sebastian Fitzek. Mein erster Gedanke: Das verheißt nichts Gutes! Und so beginnt das erste Kapitel der Rahmenhandlung mit krassen Worten. Milan, so der Name des Protagonisten, ist im Knast und wird dort von Mithäftlingen aufs übelste traktiert. Warum das so ist und warum er überhaupt dort ist, bleibt lange ein Rätsel.

Mit Rückblenden auf verschiedene Zeitebenen erzählt Milan seine Geschichte. Er ist Analphabet, hat eine sogenannte Alexie und ist, damit es keiner mitkriegt, zum Meister geworden diese Schwäche zu verbergen.

Eines Abends, als er mit dem Fahrrad unterwegs ist, sie er im Wagen neben ihm ein Mädchen, das einen Zettel hochhält. Er kann die Botschaft nicht lesen, doch er spürt, dass da etwas nicht stimmt – das Mädchen scheint in größter Gefahr zu sein. Mit der Verfolgung des Volvos beginnt eine nur kurze, aber intensive Reise in den Wahnsinn, seine Vergangenheit und die erlittenen Traumata.

An seiner Seite seine Freundin Andra, sein Vater Kurt und auf der anderen Seite die Besatzung des Volvos.

In typischer Fitzek-Manier führt der Autor einen mehrfach auf eine falsche Fährte, lässt einen zweifeln, die Meinung und Sichtweise ändern. Man fühlt mit dem Protagonisten mit, erlebt seine Unsicherheit, seine Hoffnungen und Ängste.

Dass alles irgendwie miteinander zusammenhängt, man die Vergangenheit hinter sich lassen kann und sie doch bis in die Gegenwart strahlt, geben diesem Thriller wieder einen spannungsgeladenen Sog, der einen in die Geschichte hereinzieht.

Wie kein zweiter versteht es Sebastian Fitzek den Leser in die Geschichte zu ziehen, zwischen Abscheu, Hoffnung, Vermutung das Buch kaum aus der Hand legen zu wollen.

Ob der Plot nicht an der einen oder anderen Stelle Logiklücken hat, lässt sich beim einmaligen Lesen kaum feststellen, zu verwoben ist die Geschichte. Am Ende ist es eine super Unterhaltung, dieses Buch namens „Das Geschenk“, in dem es unter anderem um ein Buch des gleichen Namens geht und um ein tatsächliches Geschenk, das Milan von einem alten Mann erhält.

Na, macht das Lust auf mehr? Also ich empfehle es klar weiter, fünf von fünf Sternen. Man sollte aber Thriller mögen und einen robusten Magen haben.

Veröffentlicht am 18.01.2022

Neue Rezepte

Weil's einfach gesünder ist
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Das vorliegende Buch ist mein erstes vom Sternekoch Alexander Herrmann. Nachdem ich schon bei der Online-Vorstellung des Buches dabei sein durfte landete dieses Buch kurz darauf in meinem Briefkasten.

Ehe ...

Das vorliegende Buch ist mein erstes vom Sternekoch Alexander Herrmann. Nachdem ich schon bei der Online-Vorstellung des Buches dabei sein durfte landete dieses Buch kurz darauf in meinem Briefkasten.

Ehe ich beginne, über das Buch zu schreiben noch kurz eine Anmerkung, die für mich eigentlich vollkommen selbstverständlich ist, aber wohl dennoch genannt werden muss: Auch wenn ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe wird meine Meinung davon nicht beeinflusst. (Alles andere würde meinem eigenen Bloggerkodex voll widersprechen und das wäre dann nicht mehr ich.)

Aber los geht es:

Es ist, wie gesagt, mein erstes Buch von Alexander Herrmann und nachdem ich ihn zum einen öfters bei „The Taste“ erlebt habe und zum anderen die Präsentation erleben durfte, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.

Keep simple – halte es einfach – ist seine Maxime. Das schreibt er in der Einleitung und hält fest: wer gute Lebensmittel verwendet hat schon gewonnen.

Alexander Herrmann ist ein Vertreter des intermittierenden Fastens – er mag die Flexibilität, die diese Art des Fastens mit sich bringt. Und so ist auch sein Buch aufgeteilt. Denn er teilt im Buch die Rezeptkapitel nicht klassisch in die drei großen Kategorien Frühstück, Mittag und Abendessen ein, sondern geht da viel flexibler ran.

Seine Kapitel heißen „Start in den Tag“, „Hauptmahlzeiten“ und „Kleine Gerichte“ und er schreibt dazu „Wann Ihr den Tag kulinarisch eröffnet, ob morgens und 8 Uhr oder erst gegen 12 Uhr oder 14 Uhr bleibt euch überlassen.“ Und zu den Hauptmahlzeiten schreibt er „Das sind die großen Mahlzeiten des Tages. Ob diese mittags oder abends stattfinden, ist völlig egal.“

In der Einleitung geht er sehr ausführlich auf das ein, was wir für die Ernährung wirklich brauchen. Auf Obst und Gemüse, das sogenannte Superfood, auf Makronährstoffe. Eine interessante Aufstellung der Top Ten der Fette und Öle beendet die sehr ausführliche und gelungene Einleitung zum Buch.

Dann kam der Teil, der mich als Hobbyköchin natürlich am meisten interessierte – die Rezepte.

Bei den Rezepten aus der Rubrik „Start in den Tag“ bin ich nicht wirklich fündig geworden. Es war nichts dabei, was mich auf Anhieb zum Nachmachen gereizt hätte. Einzig das „Shashuka“, aber das war für mich nicht neu, sondern gehört bei uns schon ins Kochprogramm.

Bei den Hauptgerichten waren es immer vier Rezepte, die mich auf Anhieb angesprochen haben und die ich gegebenenfalls mal nachkochen würde.

Dagegen waren es bei den „Kleinen Gerichten“ gerade einmal zwei Rezepte, bei denen ich dachte, die könnte man mal ausprobieren. Mit dabei ist dass selbst gemischte Brühpulver als Basis für Brühen etc. Das klingt sehr interessant und ich auch sehr gut als Geschenk geeignet.

Zwischen den Rezepten kam noch die
Top Ten der Gewürze und Co
Top Ten Getreide und Hüslsenfrüchte
Top Ten Gemüse
Top Ten Kräuter
Top Ten Nüsse und Co.
Top Ten Obst

Was mich ein wenig gestört hat ist die Tatsache, dass Zutaten enthalten sind, die ich erst mühsam quasi zusammensuchen muss bzw. wo ich eine größere Menge kaufen muss obwohl ich nur eine kleine Menge für ein Rezept (und dann wahrscheinlich kein zweites Mal) brauche. Ich denke da an Brennnesselsamen, oder Pankobrösel (da musste ich sogar schauen was das ist)

Das große Fazit seines Buches – und etwas, das der Sternekoch von seiner Oma Herta gelernt hat: Eine gesunde Ernährung und ein guter Lebensstil mit viel Bewegung und einer positiven Lebenseinstellung tragen maßgeblich dazu bei, gesund zu sterben. Denn das ist sein großer Wunsch: Gesund zu sterben. Alt zu werden und dabei kerngesund zu bleiben.

Alles in allem ist es ein sehr interessantes Buch, das aber mit seinen Rezepten nicht wirklich punkten konnte. Für mich ist einfach wenig zum „Nachmachen“ dabei und auch wenn er mit den interessanten Fakten in der Einleitung und den Top Ten-Rubriken punkten konnte, ein Volltreffer war dieses Buch nicht.

Veröffentlicht am 18.01.2022

Bei weitem nicht ihr bestes Buch

Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein
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Wenn mach das Buch von J.K. Rowling mit den wunderbaren 7 Bänden von Harry Potter vergleicht – oh weh, dann verliert das „Weihnachtsschwein“ haushoch.

Man kann es nicht vergleichen, beim besten Willen ...

Wenn mach das Buch von J.K. Rowling mit den wunderbaren 7 Bänden von Harry Potter vergleicht – oh weh, dann verliert das „Weihnachtsschwein“ haushoch.

Man kann es nicht vergleichen, beim besten Willen nicht. Zum einen wäre es dem neuen Kinderbuch gegenüber mehr als unfair und zum anderen ist es etwas völlig Anderes.

Dennoch, ich habe von der Autorin wesentlich mehr erwartet als ich bekommen habe. Schon nach den ersten Seiten war ich bedient. Hier hetzt die Autorin durch die Geschichte durch, wichtige Ereignisse wie die Trennung der Eltern, der neue Partner der Mama etc. werden nur schnell „abgehandelt“. Die Abkürzung DS für das Lieblingsplüschtier von Jack ging mir sehr auf die Nerven. Ja, es wird erklärt warum, aber diese ständigen Wiederholungen hätten doch wirklich nicht sein müssen. Überhaupt gibt es, ich nenne es mal Phrasen, die ständig wiederholt werden. Wie eine Schallplatte mit Riss.

Auch die Geschichte kann mich nicht wirklich begeistern, ich konnte mich weder auf die Protagonisten noch auf die Erzählung an sich einlassen. Wahrscheinlich bin ich mit viel zu hohen Erwartungen reingegangen.

Das einzige was mich dann begeistern konnte war das Cover (was mich zuerst angelockt hat) und dann die Zeichnungen im Buch.

Alles in allem bin ich froh das ich keine 22 Euro für das Buch ausgegeben habe sondern es aus der Bibliothek ausleihen konnte.

Von mir gibt es magere 2 ½ Sterne für das Buch.

Veröffentlicht am 18.01.2022

In ewiger Freundschaft

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Es gab in den Jahren 2011 bis 2013 eine Zeit, da habe ich sehr gerne die Bücher von Nele Neuhaus gelesen und so stehen die ersten 6 Bände auch auf meiner „bereits gelesen“-Liste. Danach war lange Zeit ...

Es gab in den Jahren 2011 bis 2013 eine Zeit, da habe ich sehr gerne die Bücher von Nele Neuhaus gelesen und so stehen die ersten 6 Bände auch auf meiner „bereits gelesen“-Liste. Danach war lange Zeit Ruhe – bis jetzt.

Es war eher ein Zufall das ich in einer Zeitschrift auf die Neuerscheinung „In ewiger Freundschaft“ gestoßen bin. Als ich dann den Klappentext gelesen habe wusste ich: das Buch will ich unbedingt lesen. Ein weiterer Zufall kam mir zu Hilfe, als ich eigentlich schon beschlossen hatte bis zur Taschenbuchausgabe zu warten – denn ich kaufe mir nur in den allerseltensten Fällen Hardcover-Ausgaben. Das Buch stand in unserer Bibliothek.

Jetzt habe ich das Buch zugeklappt und bin total begeistert.

Das Buch hat genau das gehalten, was ich mir beim Lesen des Klappentextes erhofft hatte und ich war, nachdem ich einmal angefangen hatte zu lesen, wie in einem Sog.

Mit einer Pause von 4 Bänden (und 8 Jahren) war es für mich spannend, in die Welt der Taunus-Krimis, zu Pia und Bodo zurückzukehren.

Nele Neuhaus hat es geschafft, das ich mich auch mit der Pause und ohne die zwischendurch erschienenen Bände gelesen zu haben, nicht abgehängt fühle. Ich war gleich wieder drin – sowohl in ihrem Schreibstil, der Erzählweise als auch im Leben der Protagonisten. Ich bin eigentlich nach einem langen Urlaub wieder nach Hause gekommen und hatte keine Probleme, mich zurecht zu finden.

Mir hat der Plot sehr gut gefallen. Gibt er doch Einblick in das Verlagswesen, die Arbeitsweise von Lektoren und Verlegern, in die Strukturen und Hierarchien. Klar gibt es Ungereimtheiten, ist einiges überspitzt und an den Haaren herbeigezogen – ich denke hier an den verdächtigten Autor der einfach im Kommissariat ungestört seinen Roman schreiben kann. Aber das ist halt dichterische Freiheit und macht den Roman liebenswert. Die Verweise auf ältere Romane der Autorin kann man als versteckte Werbung sehen oder Cameo-Auftritt der Autorin – ich fand es witzig. Auch der, mit anderem Namen versehene Autor, der Krimis zum achtsamen Morden schreibt – ich liebe diese drei Bücher und hatte sofort den richtigen Namen vor Augen 🙂

Die Story war nicht immer spannend, dafür gab es viel zu viele Abbrüche und Abschweifungen ins Privatleben von Bodo, aber sie war immer interessant und der rote Faden wurde nie wirklich gekappt. Durch die Abschweifungen konnte ich mich nie wirklich an einem Verdächtigen festbeißen und wenn ich ehrlich bin muss ich auch sagen, dass ich bis zum Schluss nicht wirklich sicher war. Ich war teilweise auf einer anderen Fährte und wurde immer wieder überrascht.

Für mich war es ein gutes, lesenswertes Buch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht mal wieder im Taunus unterwegs zu sein.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und ich werde nun schnellstens in der Bibliothek die mir fehlenden 3 Bände ausleihen und lesen.

Veröffentlicht am 05.12.2021

Dringend Fortsetzung gewünscht

Die Tote von Dresden
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Ein Krimi der in Dresden spielt? Der landete gleich auf meiner Wunschliste und irgendwann bei mir zu Hause. Gelesen habe ich ihn innerhalb eines Tages, konnte und wollte einfach nicht aufhören.

Der Autor ...

Ein Krimi der in Dresden spielt? Der landete gleich auf meiner Wunschliste und irgendwann bei mir zu Hause. Gelesen habe ich ihn innerhalb eines Tages, konnte und wollte einfach nicht aufhören.

Der Autor hat mit diesem ersten Band der Reihe bei mir offene Türen eingerannt. Zum einen natürlich mit dem Setting, zum anderen aber mit den Protagonisten . Frank Haberking und Anna-Maria Stakow sind keine Vorzeigepolizisten. Bei weitem nicht. Beide werden auf Grund verschiedener Vergehen strafversetzt. Die „Vergehen“ und die Lebensweise der beiden Polizisten zeigt dem Leser, daß da eben auch nur Menschen handeln und keine Maschinen. Frank und Anne sind grundverschieden, müssen aber zusammenarbeiten und sich quasi zusammenraufen.

Dazu kommt der „Cold Case“, auf den die beiden zur Strafe gemeinsam angesetzt werden. Ein alter Fall, der vor vielen Jahren einfach im Sande verlaufen ist und nie aufgeklärt wurde.

Zuerst eher langsam und behäbig, dann immer schneller und tiefer verbeißen sich die beiden in einen schier aussichtslosen Fall und tröseln so langsam den Fall auf. Dazu begleiten wir zum einen die beiden Ermittler bei ihrer Arbeit und blicken zudem in einigen wohlgesetzten Rückblicken auf die Zeit des Verbrechens zurück und lernen die Opfer so besser kennen.

Was mir hier sehr gut gefallen hat ist die Tatsache, dass der Autor die Rückblicke tatsächlich nur selten sind und nicht überhand nehmen. Zusammengenommen sind es vielleicht nicht einmal 1/3 des Buches. Und trotzdem ist es ausreichend, um das Opfer kennenzulernen.

Was mir hier Gänsehaut ohne Ende beschert hat, waren die Einblicke in die Zeit der Zwangsprostitution. Die Art und Weise, wie das ganze durchgeführt wird – einfach nur grausam. Das Leid, das Martyrium, mag ich mir gar nicht vorstellen.

Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat: der Täter. Ich habe mich immer wieder getäuscht, wer der Täter ist. Während der Lesens hatte ich immer wieder einen Täter vor Augen und war dann doch geschockt. Denn ich war immer wieder auf dem Holzweg – der Täter war ein ganz anderer.

Das offene Ende mag den ein oder anderen verärgert haben, mir macht es Hoffnung. Hoffnung auf einen zweiten Band, eine Fortsetzung der Geschichte und einen weiteren Einblick in das Leben der Ermittler.

Das Buch punktet natürlich auch durch das Setting. Viele der Plätze, Straßen und Orte hier in Dresden kenne ich natürlich als Einheimische und fühlte mich dadurch natürlich gleich wohl im Buch.

„Die Tote von Dresden“ ist, wenn ich es richtig recherchiert habe, das Debüt des Autoren. Nun frage ich mich natürlich: wo zur Hölle will er da noch hin? Es wird sehr schwer, hier noch eine Schippe draufzulegen.

Von mir gibt es für dieses Buch 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.