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Veröffentlicht am 01.11.2017

Sherlock

Sherlock 1
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Ich muss an dieser Stelle zwei Dinge gestehen: ich bin ein großer Fan von Sherlock Holmes und ich kann mit Mangas überhaupt nichts anfangen.

Gerade weil ich ein großer Sherlock-Fan bin, bin ich überrascht ...

Ich muss an dieser Stelle zwei Dinge gestehen: ich bin ein großer Fan von Sherlock Holmes und ich kann mit Mangas überhaupt nichts anfangen.

Gerade weil ich ein großer Sherlock-Fan bin, bin ich überrascht gewesen, als ich den Manga entdeckte. Und obwohl ich Mangas überhaupt nicht mag – ich habe lediglich vier bisher „gelesen“ griff ich doch zu. Denn ich musste einfach wissen, wie „Ein Fall in Pink“ – der erste Teil der BBC-Reihe mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle, umgesetzt wurde.

Das Titelbild des Mangas, mit Sherlock natürlich und dem großen silbernen Schriftzug wirkt edel und macht eigentlich Lust darauf, den Manga zu lesen.

Die Zeichnungen im Buch sind typisch für den Manga-Stil, und doch irgendwie nicht. Ich fand hier die Figuren realer gezeichnet, mit mehr Mienenspiel und Gefühlsregungen. Auch die Dialoge sind ausgereifter und länger als bei einem Manga sonst üblich.

Der Fall in Pink beginnt mit Watson, der traumatisiert aus dem Afghanistankrieg heimkehrt und mit Gesprächen und Bloggen sein Leben versucht, wieder auf die Reihe zu bekommen. Zeitgleich gesehen vermeidliche Selbstmorde, er lernt Sherlock kennen und das ganze nimmt seinen Lauf.

Ich hatte Spaß beim „Lesen“ des Mangas und bin auch sehr gut und sehr schnell durch die Geschichte durchgekommen. Auch wenn natürlich bei mir, wie immer bei Mangas, der Wunsch bestand zu Stiften zu greifen und den Figuren mit Farbe noch mehr Leben einzuhauchen.

Dennoch ist und bleibt für mich das Lesen eines Mangas mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Ich werde „Sherlock“ zu meiner Sammlung stellen. Ein weiterer Band wird aber sicherlich nicht bei mir landen. Denn 13 Euro für einen Manga – einen japanischen Comic – ist mir dann doch ein wenig zu heftig und ist es mir persönlich auch nicht wert.

Für den Lesespaß, das „Besondere“ in meiner Sherlock-Sammlung und für die Umsetzung der Geschichte in einen Manga vergebe ich 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Der Jakobsweg

I'll push you
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I’ll push you erzählt die bewegender Geschichte zweier Männer – zwei sehr guter Freunde. Justin Skeesuck und Patrick Gray kennen sich bereits ihr ganzes Leben lang. Sie sind beste Freunde und haben gemeinsam ...

I’ll push you erzählt die bewegender Geschichte zweier Männer – zwei sehr guter Freunde. Justin Skeesuck und Patrick Gray kennen sich bereits ihr ganzes Leben lang. Sie sind beste Freunde und haben gemeinsam viel erlebt. Patrick war dabei, als bei Justin seine unheilbare Autoimmunerkrankung ausbrach, die ihm Stück für Stück seine Beweglichkeit nahm.
Der Jakobsweg, zwei beste Freunde und ein Rollstuhl

So erzählt dieses Buch die Geschichte einer unzerstörbaren Freundschaft, eine Freundschaft die so unglaublich stark ist. Dieses Buch erzählt davon, was eine solche Freundschaft erreichen kann: nämlich alles. Man schafft auch das scheinbar unmögliche, wenn man es wirklich will und vorallen Dingen, wenn man zusammen hält.

Als mir dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag angeboten wurde, war ich erst skeptisch, aber sofort neugierig. Ich fragte mich, wie dieses Buch wohl geschrieben sein wird. Drückt es sehr auf die Tränendrüse? Etwas, was ich aktuell überhaupt nicht gebrauchen kann. Oder ist es zu gestellt? Zu reißerisch?

Immerhin ist es kein Roman, also keine Fiktion. Sondern das Buch erzählt eine wahre Begebenheit.

Als das Buch dann bei mir ankam, dauerte es nicht lange und die Neugier siegte. Und was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut.

Dieses Buch ist alles andere als reißerisch. Dieses Buch drückt auch nicht auf die Tränendrüse. Dieses Buch berührt ganz einfach.

Es berührt, weil es unglaublich ist. Es ist unglaublich, wozu Freundschaft da ist. Es ist unglaublich, wie viel beide Männer in die Freundschaft investieren, wie selbstverständlich es für Patrick ist, seinem besten Freund den großen Wunsch zu erfüllen.

Die Geschichte wird emotional erzählt, ehrlich und offen, aber ohne zu jammern. Dabei ist das Schicksal zu Justin alles andere als fair. Es ist hart und grausam, trotzdem versucht Justin es mit Humor und Gelassenheit zu nehmen, auch wenn man im Buch merkt, dass er auch oft am Verzweifeln ist.

Gefühlvolle Szenen wechseln sich mit humorvollen Szenen ab; aber auch bedrückende Szenen gibt es und solche, wo man nur noch fragt „Warum?“.

Man erfährt während des Lesens viel über die organisatorischen Aufwand einer solchen Reise – gerade mit einem Menschen mit Handicap ist das ganze ja noch einen Tick schwerer, komplizierter. Man erfährt viel über die Verwunderung der Menschen, dass so ein Unternehmen gewagt wird; aber auch von der Offenheit und der Hilfsbereitschaft.

Mir hat das Lesen des Buches viel Spaß gemacht; mit hat es in vielen Dingen auch die Augen geöffnet.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich eine sehr gute Freundin – eigentlich eine meine besten Freundinnen – habe, die ebenfalls im Rollstuhl sitzt.

Während des Lesens des Buches habe ich mich oft gefragt, ob ich die Kraft und den Mut hätte, so zu handeln? Würde ich – zusammen mit ihr – das Wagnis einer solchen Reise eingehen? Könnte ich als Freundin so viel geben? So viel leisten und investieren?

Und andersherum? Hätte ich als Mensch mit Handicap den Glauben daran, so ein Vorhaben zu schaffen?

Für mich ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung – und daher vergebe ich 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

La Vita Seconda

La Vita Seconda
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Das Buch von Charlotte Zeiler ist ein Buch, in dem ich im Buchladen mit Sicherheit vorbei gegangen wäre. Ich hätte es bestimmt nicht in die Hand genommen, wenn ich es entdeckt hätte.

Warum? Weil das Cover ...

Das Buch von Charlotte Zeiler ist ein Buch, in dem ich im Buchladen mit Sicherheit vorbei gegangen wäre. Ich hätte es bestimmt nicht in die Hand genommen, wenn ich es entdeckt hätte.

Warum? Weil das Cover dem Leser ein Fantasy-Roman suggiert und wenn man dann noch den Verlag erblickt – Drachenmond – dann denkt man erst recht an Fantasy. Denn der Drachenmond-Verlag steht für Fantasy. Und ich lese nur sehr wenige Romane, die man in den Bereich der Fantasy einordnen kann – eigentlich nur ganz bestimmte Autoren.

Warum ich heute dennoch über das Buch schreibe, eine Rezension dazu verfasse? Weil die Autorin mich in der Thalia-Buchhandlung angesprochen hat. Weil sie mich in einem netten Gespräch neugierig auf das Buch gemacht hat und mir eine Leseprobe in die Hand drückte. Die ich dann gleich beim Warten auf meinen Mann verschlang und dann … musste ich das Buch haben.

Zu Hause war ich dann skeptisch. Konnte das Buch halten, was die Leseprobe verspricht? Oder hätte ich doch die Finger davon lassen sollen?

Nachdem das Buch jetzt beendet neben mir liegt, kann ich als Fazit sagen, dass der Kauf sich gelohnt hat.

Mit „Genuss“ las ich noch einmal den Einstieg in die Geschichte: der Unfall und die Arbeit der Rettungskräfte hatte mich schon in der Leseprobe geflasht und ich war während des Lesens mittendrin. Es hat mich sofort in die Geschichte reingezogen, hat mich festgehalten und neugierig auf das gemacht, was da noch kommen mag.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Ebenen. Einmal in der heutigen Zeit und einmal in der Vergangenheit. Letztere führt uns zurück ins alte Cölln Anfang des 17. Jahrhunderts.

Es gibt also zwei Erzählstränge, die sich Kapitelweise abwechseln und so gut kenntlich gemacht sind. So kam ich nicht durcheinander und konnte mich gut auf die Geschichte konzentrieren.

Der Schreibstil der Autorin – deren Erstlingswerk „La Vita Seconda“ übrigens ist – lässt sich flüssig lesen; die Sprache ist klar und päszise. Ihr gelingt es auch sprachlich die jeweilige Zeit deutlich zu machen und den Leser so zu begeistern.

Die Beschreibungen der Arbeit im Krankenhaus, während der Intensivmedizinischen Betreuung aber auch darüber hinaus sind so detailliert und genau beschrieben, dass ich mir einbilden konnte, den typischen Krankenhausgeruch wahrzunehmen.

Die Charaktere waren sehr glaubhaft dargestellt. Ganz besonders hervorheben möchte ich Mark – den Notarzt. Er hat mir mit seiner ganzen Art und Weise sofort imponieren können. Seinen Kampf um die junge Frau aus dem Auto, seine Gefühle die er langsam entwickelt, seinen Starrsinn alles zu tun: ein Paradebeispiel für einen vielschichtige und lebensnah gezeichneten Charakter.

Aber auch Mia, die Krankenschwester, hat mir sehr gut gefallen. Ihr Gefühlschaos in Liebesdingen, ihr Zweifel daran ob sie ihrem Job gewachsen ist – ich habe mich bei ihr gut gefühlt und habe mich gefreut, das ich ihren Weg begleiten durfte.

Mit Sicherheit könnte ich hier noch mehr Figuren benennen, die mich begeistern konnten. Aber vielleicht kann ich, in dem ich das nicht tue, Euch ein wenig neugierig auf das Buch machen.

Meine Wertung für dieses Buch: 4 von 5 Sternen. Warum „nur“ 4 Sterne? Weil ich mich sicher bin, dass die Autorin mit ihrem neuen Buch, welches bereits in Arbeit ist und wo man auch bestimmte Charaktere aus diesem Buch wiedertreffen wird (siehe Interview), weiterentwickeln wird. Und so brauche ich bei der Bewertung noch Luft nach oben.

Aber: die 4 Sterne sind gerechtfertigt. Ich wurde richtig gut unterhalten und freue mich schon jetzt auf das zweite Buch.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Zeit der Entscheidung

Die Nightingale Schwestern
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Es ist bereits der 6. Band der Reihe um das Nightingale-Hospital und so langsam aber sicher neigt sich die Serie dem Ende zu.

Dieses Mal sind wir im Jahr 1940 und erleben mit den Figuren der Serie den ...

Es ist bereits der 6. Band der Reihe um das Nightingale-Hospital und so langsam aber sicher neigt sich die Serie dem Ende zu.

Dieses Mal sind wir im Jahr 1940 und erleben mit den Figuren der Serie den Blitzkrieg in London. Wie es die Art der Autorin ist, sind die Beschreibungen wieder so detailreich und plastisch, dass man wieder mittendrin ist.

Und das ist – gerade in der Zeit – nicht immer sehr schön. Der Krieg, der Bombenabwurf. Die Angst und Verzweiflung der Bevölkerung, aber auch deren Mut und Hoffnung – all das bringt die Autorin wieder gekonnt an den Leser.

Ich weiß nicht, wie die Autorin für diese Reihe recherchiert hat. Ich weiß nicht, mit wem sie gesprochen hat über den Blitzkrieg. Aber ihre Beschreibungen wirken so echt, so nah an der Wirklichkeit, das ich regelrecht mitgelitten habe. Ich hab mitgelitten, als die Bomben fielen. Ich habe Angst gehabt und mich in Ecken gekauert, als der Wahnsinn losging. Ich habe mit den Schwestern die Verletzten versorgt, den Geruch verbrannter Haut in der Nase und die Schmerzensschreie im Ohr gehabt. Ich hab mit Dora getrauert und ihre Verzweiflung gespürt.

Sprachlich und gefühlsmäßig war es wieder ein wunderbares Buch der Autorin. Sie hat es zum 6. Mal geschafft, mich so zu begeistern, dass ich nun voller Ungeduld auf den 7. und wohl letzten Band der Reihe warte.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Mal aus

MAL REGIONAL - Dresden und die Sächsische Schweiz
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Als ich über die Verlagsvorschau vom Gmeiner Verlag auf das Buch gestoßen bin, habe ich mich gleich dafür begeistern können. Ich mag Ausmalbücher, nutze die Malvorlagen gerne bei Stress um runterzukommen ...

Als ich über die Verlagsvorschau vom Gmeiner Verlag auf das Buch gestoßen bin, habe ich mich gleich dafür begeistern können. Ich mag Ausmalbücher, nutze die Malvorlagen gerne bei Stress um runterzukommen und mich zu entspannen.

Nun sollte es also ein Ausmalbuch mit Motiven meiner Heimat geben ? Ich freute mich und schlug natürlich gerne zu, als mir das Buch als Rezensionsexemplar angeboten wurde.

Als es kam und ich es das erste Mal in der Hand hielt, wusste ich nicht so recht, ob ich mich nun freuen sollte oder enttäuscht war.

Das Buch ist quadratisch – etwa 21×21 cm und hat 64 Seiten. 30 „detaillierte Malvorlagen der schönste Orte in Dresden und der Sächsischen Schweiz“ wurden laut Klappentext versprochen und das Motiv auf der Titelseite sah schon mal vielversprechend aus.

Jeweils auf der rechten Seite findet man ein großes Bild einer Sehenswürdigkeit, eines Ortes, welches ausgemalt werden kann. Auf der linken Seite, in der unteren Ecke, findet man ein paar Zeilen, die ein paar Informationen zum jeweiligen Motiv geben. Der Rest der Seite ist leer.

Das habe ich ehrlich gesagt sehr verwundert zur Kenntnis genommen. Denn hier wurde Platz verschenkt – sinnloser weise muss ich dazu sagen.

Wenn man die Gebäude, die Orte hier nicht kennt, hat man keine Vorlage im Kopf, wie das Gebäude etc. tatsächlich ausschaut. Man hat keine Vorstellungen dafür, welche Farben verwendet werden sollten, damit es stimmig wird.

Hier hat der Zeichner zwei Möglichkeiten: er sucht sich im Internet eine etwaige Farbvorlage oder aber er lässt komplett seine Fantasie spielen und malt so aus, wie er es sich in dem Moment vorstellt. Egal, ob es dann stimmig oder passend ist oder eben nicht.

Wäre da nicht die Möglichkeit gewesen, ein Farbfoto des jeweiligen Motives auf die leere Fläche der linken Seite zu bringen? Dann kann der Zeichner selber entscheiden, ob er sich daran hält oder nicht; aber es gäbe wenigstens einen Anhaltspunkt.

Auch die Bezeichnung „schönsten Orte“ kann man auslegen wie man möchte. Das Buch enthält Motive, die mir gut gefallen und solche, die ich mit Sicherheit nicht ausmalen werde, weil sie mir absolut nicht zusagen.

Alles in allem ist „Mal regional“ zwar eine wunderbare Idee, aber von der Ausführung her hätte ein wenig mehr daraus gemacht werden können.

Von mir bekommt das Malbuch 3 von 5 möglichen Sternen.