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Veröffentlicht am 04.10.2017

Young Sherlock Holmes 8

Young Sherlock Holmes [8]
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Im nunmehr achten Band der Young Sherlock Holmes Serie wird der junge Sherlock plötzlich von seinem Bruder nach Hause gerufen. Das hat einen traurigen Grund, denn Sherlocks Mutter ist nach langer Krankheit ...

Im nunmehr achten Band der Young Sherlock Holmes Serie wird der junge Sherlock plötzlich von seinem Bruder nach Hause gerufen. Das hat einen traurigen Grund, denn Sherlocks Mutter ist nach langer Krankheit gestorben. Nach Jahren, in denen er nicht zuhause war, sieht er sich auch mit dem Verehrer seiner Schwester konfrontiert. Diesen nehmen er und sein Bruder Mycroft sich vor näher kennenzulernen.

Ein mysteriöser Einbruch im Anwesen der Familie Holmes lässt ihn Ermittlungen beginnen, die ihn schließlich zu Hintergründen führen, die seine Vorstellungen übertreffen.

Wieso es Sherlock und seinen Freund Matty nach Ägypten verschlägt, wo gerade der Suezkanal gebaut wird, und warum er sich im Kampf einem Freund stellen muss und alte Feinde an seiner Seite auftauchen – das erfahren Leser wie Hörer im wohl letzten Teil der Serie.

Diese Episode ist vor allem als vielseitig zu beschreiben. Spielt sie erst noch vor allem in seinem Geburtshaus, so verlagert sich die Geschichte, bis schließlich ein großer Teil (etwa ein Viertel) auf dem Weg nach und in Ägypten erzählt wird. Zwar hat das Buch in der Mitte (Ermittlungen und Beobachtungen) einige Längen, die die Freude etwas trüben, doch abgesehene davon ist die Geschichte so spannend, dass man immer wissen will, wie es weiter geht.

Die 3 CDs sind für Fans der Serie damit auf jeden Fall gut angelegt, inwiefern sie sich von der Buchvorlage unterscheiden, kann ich aber nicht beurteilen.

Die Geschichte endet offen, aber ohne Cliffhanger – wie ich finde ein schöner und würdiger Abschluss einer Serie, die Höhen und Tiefen hatte.

Ich möchte dieses Buch als eines der Besten der Serie mit 4 von 5 Sternen bewerten und erneut ein klare Empfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Nich überzeugend

Rosenstunden
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Mit „Rosenstunden“ legt Debbie Macomber nun den mittlerweile 6. Band der Rose Harbor-Reihe vor und ich war zwiegespalten, als ich den Titel in der Verlagsvorschau von Blanvalet entdeckte.

Schon beim 5. ...

Mit „Rosenstunden“ legt Debbie Macomber nun den mittlerweile 6. Band der Rose Harbor-Reihe vor und ich war zwiegespalten, als ich den Titel in der Verlagsvorschau von Blanvalet entdeckte.

Schon beim 5. Band – bei dem Roman „Wolkenkusse“ habe ich gesagt, dass hier die Autorin zu viel wollte und die Serie künstlich verlängern wollte. Leider hatte ich hier den gleichen Verdacht und bin daher ziemlich enttäuscht.

Jeder – aber auch jeder der die Serie liest wartet auf ein Happy End. Mark und Jo Marie sollen endlich zusammenkommen, miteinander glücklich werden. Nun ist Mark weit weg, lässt nichts von sich hören. Die Autorin schreibt Jo Marie ein neues Leben ohne Mark auf den Leib, lässt sie Date’s haben und schenkt ihr mit Greg eine neue Liebe. Und dann … dann kommt natürlich Mark wieder.

Ich empfand den Schreibstil der Autorin wieder als sehr emotional, sehr packend und romantisch. Ihr gelingt es wieder, den neuen und alten Bekannten der Reihe Leben einzuhauchen und sie so darzustellen, dass man ihre Beweg- und Handlungsgründe nachvollziehen kann.

Durch die Geschichte mit Greg wurde der Roman künstlich aufgebauscht, künstlich verlängert und hat so seinen Drive, seine Faszination für mich verloren.

In Nachhinein muss ich sagen, wäre es besser gewesen, wenn mit „Herbstleuchte“ die Geschichte geendet hätte. Das wäre zwar ein etwas traurigeres Ende gewesen und nicht das gewünschte Happy End.

Aber es wäre allemal besser gewesen, als die Geschichte künstlich aufzubauschen und zu verlängern.

Von mir bekommt das Buch nur 2 ½ von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Alles, nur nicht überzeugend

Holmes und ich – Die Morde von Sherringford
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Ich bin ein Fan der literarischen Figur „Sherlock Holmes“ und bin immer mal wieder auf der Suche nach Schriftstellern, die diese Figur zum Leben erwecken.

Brittany Cavallaro, selbst – so sagt sie – ein ...

Ich bin ein Fan der literarischen Figur „Sherlock Holmes“ und bin immer mal wieder auf der Suche nach Schriftstellern, die diese Figur zum Leben erwecken.

Brittany Cavallaro, selbst – so sagt sie – ein großer Fan dieser Figur – hat sich mit „Die Morde von Sherringford“ an ihrem ersten Jugendbuch versucht. Sie hat aber nicht den berühmten Detektiv Sherlock Holmes und dessen Partner Watson als Figuren auserkoren, sondern deren Urururenkel … Jamie Watson und Charlotte Holmes.

Jamie Watson ist – wie sein berühmter Vorfahre – hier der Erzähler der Geschichte. Er will, wie sein Vorfahre, ein berühmter Schriftsteller werden. Doch er ist zu unsicher, zu schüchtern um dies wirklich zu sein.

Wie sein Vorfahre lässt er sich voll und ganz auf eine Holmes ein: er lässt sich von ihr herumkommandieren, herumschubsen und beeindrucken. Teilweise wirkt er wie ein Hampelmann, der um Aufmerksamkeit buhlt.

Charlotte Holmes ist eine echte Holmes: detektivischer Spürsinn, ausgezeichnete Beobachtungsgaben und sie kann wunderbar Menschen manipulieren. Das stellt sie mehr als nur einmal unter Beweis. Auch ihr exzessiver Drogenkonsum ähnelt dem Sherlock Holmes.

Man merkt, dass die Autorin ein großer Fan ist und sich auch im „Universum“ von Sherlock Holmes sehr gut auskennt. Man entdeckt Parallelen zum Original und die Faszination, die diese literarische Figur auf die Autorin ausübt.

Der Schreibstil der Autorin ist frisch, jung und unverbraucht – für ein Jugendbuch gerade richtig. Allerdings – und das ist ein Manko für mich – sind die Kapitel recht lang. Einfach mal so schnell ein Kapitel lesen, weil man einen Moment ungestört ist, funktioniert hier leider nicht.

Außerdem, und das ist ein weiteres Manko in der Geschichte, erfolgen manche Entwicklungen viel zu hastig. Überhastet und nicht nachvollziehbar. Dieses „nicht nachvollziehbar“ kann man auch auf einige der Handlungen unserer Protagonisten beziehen. Nicht alles ist schlüssig, es bleiben Fragen offen und man hat das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Zum Abschluss muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich begeistern konnte.

Ich vergebe 2 ½ von 5 möglichen Sternen für dieses Jugendbuch.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Die Analphabetin

Die Analphabetin, die rechnen konnte
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Nach dem „Hundertjährigen“ ist die „Analphabetin“ das nun zweite Buch von Jonas Jonasson, welches ich (Markus) gelesen habe.

Wieder sind sowohl die Charaktere, als auch ihre Geschichte abstrus und eigenartig, ...

Nach dem „Hundertjährigen“ ist die „Analphabetin“ das nun zweite Buch von Jonas Jonasson, welches ich (Markus) gelesen habe.

Wieder sind sowohl die Charaktere, als auch ihre Geschichte abstrus und eigenartig, dafür aber mit skandinavisch dunklem Humor erzählt und erst am Ende fügt sich alles wieder zusammen.

Doch von Anfang an. Die Protagonisten, das ist zum einen Nombeko, zum anderen sind es zwei Holgers und ihr Vater. Nombeko Mayeki ist eine junge Südafrikanerin, die in den Slums von Soweto geboren wurde und sich dort schon in jungen Jahren als Assistentin des Chefs des Büros für Latrinentonnenträger verdingt. Sie ist ein schlaues Mädchen, doch sie gehört den sogenannten Analphabeten, der schwarzen Unterschicht im von der Apartheit beherrschten Südafrika.

Ihr Talent, nämlich rechnen zu können, und ihre unstillbare Neugier bringen sie nicht nur beruflich voran, sondern nach einigen Jahren auch weg aus dieser Gegend. Leider erreicht sie ihr eigentliches Ziel nicht, sondern wird Opfer eines betrunkenen Ingenieurs, eine Begegnung die ihr Leben von da an prägt.

Auf der anderen Seite der Welt, im monarchistischen Schweden ist Holgers Vater ein glühender Verehrer des Königs und hat kein anderes Lebensziel, als selbigem die Hand zu schütteln. Doch, es kommt wie es kommen muss, das geht gründlich in die Hose und so kehrt sich sein komplettes Leben um und er wird zum Feind der Monarchie.

Trotz seines Kampfes für die Republik schafft er es nach Jahren zwei Söhne in die Welt zu setzen – Holger und Holger. So sehr sie sich äußerlich gleichen, so unterschiedlich fällt ihr Geist aus.

Warum diese Holgers, Nombeko, der König und der Ministerpräsident von Schweden dann irgendwann in einem Kartoffellaster mit gestohlenen Kennzeichen auf explosiver Fracht sitzen und was drei Chinesische Mädchen, der Mossad und eine Statue von Lenin damit zu tun haben – das alles steht auf über 400 Seiten in diesem Buch.

Zugegeben, wem der „Hundertjährige“ gefallen hat, der macht auch sicher mit diesem Werk nichts falsch. Zum Teil pechschwarzer und staubtrockener Humor, Geschehnisse zum Kopfschütteln und einmalige Protagonisten sind der Garant für einen fast kurzweiligen Lesespaß.

Fast, weil das Buch auch Längen hat. Phasen in denen alles schief geht, mehr als menschenmöglich ist, in denen Dinge und Vorkommnisse so an den Haaren herbei gezogen sind, dass man fast meint, der Autor hätte die Seitenvorgabe ernster genommen als die Geschichte selbst.

Auch sind die Darsteller dieses Stücks schon unfassbar speziell – man weiß manches Mal nicht, ob man lachen oder das Buch beiseitelegen soll.

Ich habe es weitergelesen, über die Längen hinweg, und bin schließlich mit einem skurrilen und witzigen Schluss belohnt worden.

Und so schwanke ich zwischen 3,5 und 4 von 5 Sternen. Ich denke, es liegt vor allem am individuellen Lesegeschmack, ob man die Analphabetin verschlingt, oder sich durch quält.

Kleine Anmerkung am Rande: Schon nach 10% des Buches trifft der Begriff Analphabetin nicht mehr zu und dass sie rechnen kann wird auch nicht so intensiv thematisiert, wie es der Titel suggeriert.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Geheimnisvoll

Marlenes Geheimnis
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Mit Marlenes Geheimnis habe ich – so glaube ich zumindest – das erste Buch von Brigitte Riebe gelesen. Und das, obwohl der Name natürlich ein Begriff ist.

Das neue Buch von ihr reizte mich auf Grund des ...

Mit Marlenes Geheimnis habe ich – so glaube ich zumindest – das erste Buch von Brigitte Riebe gelesen. Und das, obwohl der Name natürlich ein Begriff ist.

Das neue Buch von ihr reizte mich auf Grund des Themas und so griff ich begeistert zu.

Die Begeisterung hielt – das ganze Buch über. Brigitte Riebe schaffte es, mit mitzunehmen. Ihr gelang es, mich voll in die Geschichte hinein zu katapultieren. Sie schaffte es, dass ich atemlos die Geschichte verfolgte, dass ich dran blieb und jeder Minute entgegenfieberte, die ich zum Lesen Zeit hatte.

Worum geht es in dem Roman?

Grob gesagt ist es ein Familienroman – es geht um drei Frauen aus drei Generationen und die Tatsache, wie ein Ereignis – eine Kette von Ereignissen – das Leben mehrerer Generationen beeinflussen kann.

Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage …

Die Autorin hat es vom ersten Moment an durch ihren Schreibstil geschafft, mich auf die Geschichte von Marlene, ihrer Mutter Eva und Nane, der Nichte von Marlene neugierig zu machen. Der Schreibstil ist packend und fesselnd, dabei so detailreich und bildhaft, dass ich immer mal wieder inne halten musste.

Ganz besonders bei einigen Szenen aus der Vergangenheit, welche durch die Aufzeichnungen von Eva zum Leben erwachen, musste ich immer wieder unterbrechen. Die Grausamkeiten, die Hoffnungen und immer wieder der Kälte der damaligen Zeit – mich haben diese sprachgewaltig geschilderten Szenen auch nachts nicht losgelassen.

Geschickt verwebt Brigitte Riebe Vergangenheit und Gegenwart. Kapitelweise wagt sie diese Sprünge in die unterschiedlichen Zeiten, dabei weiß der Leser aber zu jeder Zeit, wo er ist. Ich bin teilweise solchen Büchern gegenüber, die zwischen zwei Zeiten hin und herspringen, sehr skeptisch, denn ich komme da auch gerne mal durcheinander.

Hier aber kam ich sehr gut mit, wusste immer wo ich mich befand und hatte Spaß an den Perspektivwechseln. Dadurch wurde die Geschichte zwar „aufgelockert“ und man konnte mal „Luft holen“. Aber man kam nicht aus der Erzählung raus, der Spannungsbogen wurde nicht unterbrochen. Die „Ruhephasen“, wenn die Geschichte im Hier und Jetzt spielte, brauchte ich als Leser auch, um nicht zu sehr in der Vergangenheit hängenzubleiben.

Mich hat diese Geschichte sehr aufgewühlt und ich kann mich gut in Nane und ihre Gefühle hineinversetzen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was sie beim Lesen der Aufzeichnungen ihrer Großmutter empfunden haben muss. Ich kann gut verstehen, wie sie das aufgewühlt hat. Ich kann gut verstehen, dass sie beim Lesen der Aufzeichnungen auch ab und zu mal raus musste.

Nane war für mich ein Charakter, den ich – fast – von Anfang an mochte. Zuerst erschien sie mir ein wenig weinerlich, oberflächlich. Aber ihre Beschäftigung mit der Vergangenheit fokussierte sie in der Gegenwart und machte ihr deutlich, was wirklich wichtig ist. Dazu noch Souki, die ich von Anfang an liebte ?

Aber auch Marlene war ein Charakter, wie ich ihn mag. Brummig und dabei doch liebevoll und beschützerhaft den gegenüber, die sie mag.

Eve lernte ich durch die Aufzeichnungen sehr gut kennen. Wusste ich am Anfang nicht so ganz, was ich von ihr halten soll … sie kam mir naiv und sprunghaft vor … nötigt sie mir im Laufe der Geschichte sehr viel Respekt ab.

»Die Vergangenheit verlierst die nie« so lautete einer von Evas Lieblingssätzen.
»Aber wenn du heute nicht lebst, dann wirst du auch die Zukunft verlieren.«

Marlenes Geheimnis ist ein Buch, das begeistert. Ein Buch das fesselt und betroffen macht; ein Buch das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Ein Buch, das mich dazu bringt, vielleicht doch im Familienkreis mal nachzufragen. Wie war das damals? Wie hast Du die Zeit erlebt. Und zwar nachzufragen, ehe es zu spät ist. Ehe aus dieser Generation keiner mehr eine Antwort geben kann.

Liebe Brigitte Riebe; ich danke Dir für dieses tolle Buch, welches mich gefesselt und mir unruhige Nächte bereitet hat. Ich habe die Geschichte geliebt und gehasst, ich habe mich begeistern lassen.

Für den wunderbaren, bewegten Roman vergebe ich 5 von 5 Sternen