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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2017

Ein Geschenk

Die Nightingale Schwestern
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Endlich geht es weiter mit der Reihe um die Schwester im Nightingale-Hospital und wieder bin ich sehr gerne zurückgekehrt. Habe alte Freunde besucht, neue Gesichter und Geschichten kennengelernt. Ich habe ...

Endlich geht es weiter mit der Reihe um die Schwester im Nightingale-Hospital und wieder bin ich sehr gerne zurückgekehrt. Habe alte Freunde besucht, neue Gesichter und Geschichten kennengelernt. Ich habe mit ihnen gelacht und geweint, habe mich freut, herzhaft gelacht und mich auch sehr geärgert.

Wie auch in den vorherigen 4 Bänden schafft es die Autorin auch diesmal, vom ersten Moment des Buches an, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie schafft eine dichte Atmosphäre und lässt die Zeit um 1940 vor dem geistigen Augen lebendig werden.

Diesmal ist die Geschichte überschattet von dem Beginn des Krieges. Die Evakuierung des Hospitals droht. Alles scheint düster und aussichtslos. Aber dennoch gibt es sie: die wunderbaren leichten Momente. Die Liebe und Freundschaft, das Glück und auch den Neuanfang.

Als Leserin freut es mich ungemein, auf welche tollen Ideen die Autorin kommt. Es wird nicht langweilig, wenn wir alte bekannte Gesichter auf ihrem weiteren Weg begleiten. Viel Spielraum hat diesmal Helen, die neu hoffen darf. Hoffen auf ein neues Glück, nur wer ist der Richtige? Bei Dora steht eine Überraschung ins Haus und ich muss sagen, ich freue mich riesig für sie und ihren Nick. Nach all den Irrungen und Wirrungen, die sie durch hat, hat sie sich das mehr als nur verdient.

Eine weitere Lieblingsfigur darf diesmal etwas mehr Raum einnehmen: die Oberin Kathleen. Sie hat nicht nur gegen den Verwaltungsrat zu kämpfen, nein. Diesmal muss sie sich um sich selbst Sorgen machen.

Mein Lieblingssatz im Buch, der auch verdammt viel Wahrheit enthält, ist dieser hier:

„Jedes Mal, wenn du jemandem dein Herz schenkst, riskierst du, dass es dir gebrochen wird.
Aber wenn du es nicht tust, erfährst du nie, was du verpasst haben könntest.“ (S. 484)

Nun bin ich schon jetzt auf den nächsten, den 6. Band gespannt. Hier wird es mit Sicherheit sehr turbulent zugehen und ich hoffe, dass es neben den düsteren Zeiten, die auf uns zukommen, auch wieder wunderbare Lichtblicke gibt. Lichtblicke, die zeigen dass das Leben lebenswert ist. Ich hoffe, dass alle unbeschadet aus der Zeit rauskommen, aber ich weiß, dass dem nicht so sein wird.

Was ich auch noch weiß: Es wird einen Weihnachtsband geben. Zumindest habe ich das auf der Verlagshomepage entdeckt und das macht mich grad happy.

Ich vergebe für diesen 5. Band der Serie wieder 5 von 5 Sternen. Die Nightingale-Schwestern sind und bleiben eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Poker-Krimi

Dead Man’s Hand
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Pokern kann sehr spannend sein, ein guter Krimi ist es allemal. Passt das Ganze auch, wenn man beides kombiniert? Autorin Nina Weber hat es mit Dead Man’s Hand probiert. Ob ihr das gelungen ist, lest ihr ...

Pokern kann sehr spannend sein, ein guter Krimi ist es allemal. Passt das Ganze auch, wenn man beides kombiniert? Autorin Nina Weber hat es mit Dead Man’s Hand probiert. Ob ihr das gelungen ist, lest ihr im Folgenden:

Sara Hansen, Polizistin in Hamburg, nimmt an ihrem ersten großen Pokerturnier teil. Im H3, einem Hamburger Hotel in der Hafencity, hat sie es weit gebracht. Nur noch wenige Runden und ein bisschen Glück trennen sie vom Final Table, an dem ein sattes Preisgeld winkt.

Sie sitzt am selben Tisch wie die Pokerlegende Joel Dixen, den sie seit langem bewundert. Plötzlich, noch vor Ende der Runde, kippt dieser tot von seinem Stuhl.

Aus irgendeinem Grund weiß sie, dass es sich um Mord handelt, doch weder Notarzt noch Kollegen nehmen sie ernst. Ihr bleibt nur, auf eine Faust zu ermitteln, denn sie vermutet den Mörder unter den Spielern am Tisch. Unterstützung bekommt sie dabei einzig von ihrem Freund, dem Journalisten Linus, der Abseits der Tische alles für eine gute Story tut.

Poker, ein Kartenspiel das die Gemüter erhitzt. Taktik, Erfahrung, Menschenkenntnis und das Wissen um die eigene Außenwirkung sind ebenso wichtig wie der richtige Umgang mit Geld. Sara muss, um unter den verbleibenden Spielen weiter ermitteln zu können, sie nicht nur im Poker schlagen, sondern auch herauswinden ob und wer der Täter unter ihnen ist.

Es werden nebenbei viele der weniger bekannten Pokerbegriffe erklärt (auch im Glossar am Ende noch einmal), sodass auch nicht-Spieler das Spielgeschehen verfolgen können.

Bestimmte „Hände“ sind im Buch bebildert, was das Verständnis erleichtert. Das hat mir sehr gut gefallen.

Neben der recht spannend erzählten Geschichte sind vor allem die skurrilen Teilnehmer und ihre Verbindungen sehr interessant. Die Psychogramme von Profispielern mit ihren verschiedenen Stilen, Marotten und Werten lassen es zu, dass man sich fast mit an den Tisch setzt.

Das Buch ist spannend geschrieben, auch wenn der Krimi kein Weltformat hat. Die Geschichte lässt sich trotz der Spielbeschreibungen flott und flüssig lesen. Die Charaktere, Haupt- wie Nebenfiguren, werden recht plastisch beschrieben – vor allem ihre Gefühlsregungen aus der Sicht von Sara und Linus. Das macht die Geschichte authentisch.

Da wir hier über einen Debüt-Roman einer Spiegel-Online Redakteurin reden, bleibt mir nur der Hut zu ziehen und dem Werk 4/5 Sternen zu geben. Weiter so!

Veröffentlicht am 17.06.2017

Tödliche Geheimnisse

Young Sherlock Holmes [7]
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Nach einiger Zeit, die der junge Sherlock Holmes ohne richtige Aufgabe in London verbrachte, stehen neue Abenteuer an.

Um seine Ausbildung fortzusetzen, entsendet sein Bruder Mycroft ihn nach Oxford. ...

Nach einiger Zeit, die der junge Sherlock Holmes ohne richtige Aufgabe in London verbrachte, stehen neue Abenteuer an.

Um seine Ausbildung fortzusetzen, entsendet sein Bruder Mycroft ihn nach Oxford. Dort soll er einige Lehrstunden bei Prof. Charles Lutwidge Dodgson nehmen. Dessen Spezialgebiet ist die Mathematik und Logik, aber auch die Fotographie fasziniert ihn. Bekannt wurde der kauzige aber wohl geniale Professor mit seinem Alter Ego Lewis Carroll, dem Mann der „Alice im Wunderland“ schrieb.

Neben dem Besuch bei Prof. Dodgson geht Sherlock auch zu Seminaren der Anatomie und stößt dabei auf einige seltsame Ereignisse. Seine Neugier wird geweckt, als er erfährt, dass in Unregelmäßigen Abständen Leichenteile entwendet werden.

Zusammen mit seinem Freund Matty versucht er, den Dieb zu stellen und gerät dabei immer tiefer in ein Gewirr von Rätseln und Geheimnissen.

Was ein alter Schatz, eine Diebesbande und ein wanderndes Haus damit zu tun haben, erfährt man im 7. Teil der Young Sherlock Holmes Serie.

Nach zwei eher schwachen Bänden und dem bereits deutlich erstarkten 6. Band kann auch Band 7 wieder punkten. Spannung, viel Wissenswertes und ein gelungener Handlungsstrang garantieren ein kurzweiliges Vergnügen auf 3CDs.

Leider hat man das Gefühl, dass viele kleine Dinge dem Rotstift bei der Kürzung für die Hörbuch Variante zum Opfer gefallen sind. Auch bleiben viele Erzählstränge offen, dafür gibt es aber erneut keinen Cliffhanger.

Das Buch schließt mit einer interessanten Selbsterkenntnis des jungen Sherlock, der feststellen muss, wieder Mittel seines großen Bruders geworden zu sein. Die Motive hierfür jedoch sind ehrenhaft und langsam reift in Sherlock eine erste Idee, was er mit seinem Leben anstellen möchte.

Trotz der kleinen Schwächen eines der besten Bücher der Serie für das ich heute 4 von 5 Sternen vergebe und eine Hör- bzw. Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Eine Sommernovelle

Die Badende von Moritzburg
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Als dieses kleine Büchlein in meinem Briefkasten landete und gleichzeitig die Einladung zur Lesung nach Moritzburg kam, war ich in Gedanken sehr zwiegespalten.

Zum einen freute ich mich sehr darüber, ...

Als dieses kleine Büchlein in meinem Briefkasten landete und gleichzeitig die Einladung zur Lesung nach Moritzburg kam, war ich in Gedanken sehr zwiegespalten.

Zum einen freute ich mich sehr darüber, da ich Ralf Günther als Autor mag und gerade von seinem letzten historischen Roman „Die türkische Mätresse“ begeistert war. Zum anderen aber kann ich mit Novellen nichts anfangen. Ich setzt diese immer – egal ob richtig oder falsch – mit Kurzgeschichten gleich und die sind mir immer zu kurz. Ich habe hier immer das Gefühl, das sich weder die Geschichte noch die Protagonisten entwickeln können.

Nachdem jedoch Ralf Günther auf seiner Lesung bereits etwa 1/3 des Buches vorgelesen hatte, wollte ich nur noch eines: weiterlesen. Die Geschichte zu Ende lesen um zu sehen was passiert.

Wie ich bereits in meinem Lesungsbericht geschrieben habe, konnte mir zu allererst der Schreibstil des Autoren begeistern. Mit diesem entstand ein sehr lebendiges Bild der Zeit, der Epoche vor meinen Augen. Es gelang ihm, ein stimmiges Bild der damaligen Verhältnisse, der Zwänge und Konventionen zu zeichnen. Eine Prise Humor, egal ob bei den Gesprächen mit Kirchner oder im Sanatorium mit dem Arzt, lockerte die Novelle auf und sorge bei mir für großen Lesegenuss.

Auch die Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten und der Charaktere des Buches waren ungemein stimmig, detailreich und sehr plastisch. Besonders die Beschreibung der Fahrt mit dem Lößnitzdackel von Radebeul nach Moritzburg ist mir im Gedächtnis geblieben. Beim Schließen meiner Augen habe ich direkt neben Clara gesessen.

Spannung kam beim mir auf, als Clara ins Wasser ging, sich einen Weg durch das Schilf bahnte und in Panik geriet. Ich habe atemlos die Luft angehalten und gespannt gelauscht, was passiert.

Beim Lesen der nicht einmal 122 Seiten merkt man, welche Entwicklung Clara durchläuft. Sie „reift“ in dem Buch von einem Mädchen zur Frau, wird selbstbewusster. All das macht Ralf Günther durch seine Sprache, den Aufbau der Figur und der Geschichte deutlich.

Am Schluss des Buches finden sich noch Erklärungen zum geschichtlichen Hintergrund der Geschichte und das wunderbare Cover rundet das Buch noch ab.

Als ich das Buch zuklappen konnte – musste – war ich wieder hin und her gerissen. Auf der einen Seite war alles erzählt. Aber auf der anderen Seite hätte ich gerne gewusst, wie es weiter geht, was könnte nach der Abreise noch passieren? Ich glaube, hier kann die Fantasie des Lesers in Gang gebracht werden. Oder man belässt es als Leser dabei. Ganz nach Geschmack.

Mein Lieblingssatz in dem Buch ist übrigens keiner aus der Geschichte an sich, sondern die Widmung:

Gewidmet all jenen, die furchtlos lieben.

In diesem Sinne: Danke für die tolle Lesung, danke für das Buch und danke für den Lesespaß. Vielleicht mag ich ja in Zukunft doch Novellen?

Ich vergebe für das Buch, auf Grund der Kürze und weil ich doch ganz gerne weitergelesen hätte, 4 1/2 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Nicht überzeugend

Bring deinen Mann nicht gleich um, du könntest ihn noch brauchen
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Der Ratgeber von Jancee Dumm – Journallistin für verschiedene Zeitschriften – soll Tipps enthalten, wie man die Elternzeit als Paar überlebt. Der Klappentext klang interessant und das Thema war es vom ...

Der Ratgeber von Jancee Dumm – Journallistin für verschiedene Zeitschriften – soll Tipps enthalten, wie man die Elternzeit als Paar überlebt. Der Klappentext klang interessant und das Thema war es vom Grund her auch. Und so habe ich mich gefreut, als das Buch als Rezensionsexemplar bei mir im Briefkasten landete.

Der Titel war ansprechend, das Cover sehr schlicht und nichtssagend.

Das erste Kapitel des Buches enthielt keine Überraschungen. Die Autorin beschrieb ihr Leben – sie als Mutter immer in Action – ihr Mann dagegen spielt Online-Schach und lebt sein Leben weiter als wäre er Junggeselle. Sie streiten sich – wie jedes andere Paar auch.

Ihre Beschreibungen zeigen eine ganz normale Familie, den ganz normalen Alltag von Neu-Eltern und zeigt was passiert. In meinen Augen ist mit Sicherheit vieles übertrieben.

Mama Jancee brüllt ihren Mann an, macht ihm (gerechtfertigt oder nicht) Vorwürfe ohne Ende. Er spielt lieber Online-Schach als ihr zu helfen, als sie zu unterstützen. Sie ist die einzige, die etwas für die Familie macht?

Jancee Dunn ist Journalistin und schreibt für große Zeitschriften. Hmm. Ist ihr Schreibstil deswegen so blechern? Ich konnte ihm nichts abgewinnen, konnte mich weder auf den Ratgeber noch auf die Autorin einlassen.

Für mich war das Buch eine große Enttäuschung, ich habe nach etlichen Seiten dann nur noch quergelesen um herauszufinden, ob es mich noch packen kann, ob es für mich noch interessanter wird. Wurde es leider nicht.

Ich vergebe mit viel Augen-zu-drücken und auch nur weil das Thema hätte interessant sein können, 2 von 5 Sternen.