Poker-Krimi
Pokern kann sehr spannend sein, ein guter Krimi ist es allemal. Passt das Ganze auch, wenn man beides kombiniert? Autorin Nina Weber hat es mit Dead Man’s Hand probiert. Ob ihr das gelungen ist, lest ihr ...
Pokern kann sehr spannend sein, ein guter Krimi ist es allemal. Passt das Ganze auch, wenn man beides kombiniert? Autorin Nina Weber hat es mit Dead Man’s Hand probiert. Ob ihr das gelungen ist, lest ihr im Folgenden:
Sara Hansen, Polizistin in Hamburg, nimmt an ihrem ersten großen Pokerturnier teil. Im H3, einem Hamburger Hotel in der Hafencity, hat sie es weit gebracht. Nur noch wenige Runden und ein bisschen Glück trennen sie vom Final Table, an dem ein sattes Preisgeld winkt.
Sie sitzt am selben Tisch wie die Pokerlegende Joel Dixen, den sie seit langem bewundert. Plötzlich, noch vor Ende der Runde, kippt dieser tot von seinem Stuhl.
Aus irgendeinem Grund weiß sie, dass es sich um Mord handelt, doch weder Notarzt noch Kollegen nehmen sie ernst. Ihr bleibt nur, auf eine Faust zu ermitteln, denn sie vermutet den Mörder unter den Spielern am Tisch. Unterstützung bekommt sie dabei einzig von ihrem Freund, dem Journalisten Linus, der Abseits der Tische alles für eine gute Story tut.
Poker, ein Kartenspiel das die Gemüter erhitzt. Taktik, Erfahrung, Menschenkenntnis und das Wissen um die eigene Außenwirkung sind ebenso wichtig wie der richtige Umgang mit Geld. Sara muss, um unter den verbleibenden Spielen weiter ermitteln zu können, sie nicht nur im Poker schlagen, sondern auch herauswinden ob und wer der Täter unter ihnen ist.
Es werden nebenbei viele der weniger bekannten Pokerbegriffe erklärt (auch im Glossar am Ende noch einmal), sodass auch nicht-Spieler das Spielgeschehen verfolgen können.
Bestimmte „Hände“ sind im Buch bebildert, was das Verständnis erleichtert. Das hat mir sehr gut gefallen.
Neben der recht spannend erzählten Geschichte sind vor allem die skurrilen Teilnehmer und ihre Verbindungen sehr interessant. Die Psychogramme von Profispielern mit ihren verschiedenen Stilen, Marotten und Werten lassen es zu, dass man sich fast mit an den Tisch setzt.
Das Buch ist spannend geschrieben, auch wenn der Krimi kein Weltformat hat. Die Geschichte lässt sich trotz der Spielbeschreibungen flott und flüssig lesen. Die Charaktere, Haupt- wie Nebenfiguren, werden recht plastisch beschrieben – vor allem ihre Gefühlsregungen aus der Sicht von Sara und Linus. Das macht die Geschichte authentisch.
Da wir hier über einen Debüt-Roman einer Spiegel-Online Redakteurin reden, bleibt mir nur der Hut zu ziehen und dem Werk 4/5 Sternen zu geben. Weiter so!