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Veröffentlicht am 24.10.2016

Letzter Fall für Ray und Rufus

Letzte Runde
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Im Urlaub haben wir mit „Ausgefressen“ den ersten Teil der Erdmännchen-Reihe von Moritz Matthies gehört und genau wie Markus war ich total begeistert. Als ich dann – ebenfalls im Urlaub – dieses Band in ...

Im Urlaub haben wir mit „Ausgefressen“ den ersten Teil der Erdmännchen-Reihe von Moritz Matthies gehört und genau wie Markus war ich total begeistert. Als ich dann – ebenfalls im Urlaub – dieses Band in die Hände bekam, musste ich zuschlagen.

Es war zwar der fünfte und damit augenscheinlich der letzte Teil der Reihe, aber das war mir egal. So egal, das ich nur wenige Tage später angefangen habe, dieses Buch regelrecht zu „fressen“.

Da das Hörbuch noch nicht lange her war, hatte ich beim Lesen ganz oft ein „Gedankenhörbuch“. Obwohl ich es selber las, hatte ich immer wieder die Stimme von Christoph Maria Herbst im Ohr. Ich hörte die Erdmännchen mit seiner Stimme reden, ich hörte die anderen Tiere, denen er Leben eingehaucht hatte und war richtig drin in der Geschichte.

Es ist der letzte Fall des so ungleichen Gespannes Ray und Phil und auch wenn mir die 3 mittleren Bände fehlen, hatte ich nicht das Gefühl, das mir etwas an der Geschichte fehlt. Wobei es trotzdem von Vorteil ist, wenn man die anderen Bände kennt.

Der Fall in diesem Band ist, wie auch in den anderen Bänden, insich abgeschlossen. Lediglich die zwischenmenschlichen (und tierischen) Beziehungen bauen aufeinander auf, werden aber im Fließtext kurz und prägnant erklärt, ohne die Geschichte an sich zu stören oder zu hemmen.

Auch im letzten Band der Reihe gelingt es Moritz Matthies, mit viel Witz und Humor eine Geschichte zu erzählen. Ganz besonders gut gefallen hat mir wieder die Charakterisierung der einzelnen Tiere.

Die ironisch-skurrilen Dialoge, die freche Art von Ray und die klugscheißerische Art von Rufus … man kann das gut und gerne auf Menschen projizieren und hat ein Abbild eines ebensolchen.

Tierkrimis sind nicht neu und es wird auch nicht der letzte Tierkrimi sein, der auf dem Markt ist. Aber hier hat das Genre „Tierkrimi“ einen sehr würdigen Vertreter bekommen, obwohl ich das Buch eher in die Kategorie „Comedy“ einordnen würde.

Ein Erdmännchen, das einen Facebook-Account hat? Ein Gorilla, der der Boss im Zoo ist und sich in alles einmischt? Glücksspiel, Wettbüros?

Klar, dieses Buch hat den Begriff „unrealistisch“ für sich gepachtet. Aber so unrealistisch es auch ist – so genial ist es. Ich habe so sehr gelacht beim Lesen des Buches – mehr als bei manch anderem und das war gut so.

Wir haben nun den ersten Band gemeinsam gehört, ich habe den letzten Band gelesen und eines weiß ich: auch die anderen 3 Bände werden als Buch bzw. Hörbuch ganz schnell bei uns einziehen.

Für dieses Buch vergebe ich 5 von 5 Sternen. Respekt: bisher konnte mich noch kein „Comedy-Roman“ so sehr begeistern.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Ausgefressen

Ausgefressen
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Die heutige Rezension ist eine Hörbuch-Rezension und stammt aus der Feder von Markus. Er schreibt:

Hörbücher sind so eine Sache, die einen mögen Sie, andere lesen lieber und finden, dass die meist gekürzten ...

Die heutige Rezension ist eine Hörbuch-Rezension und stammt aus der Feder von Markus. Er schreibt:

Hörbücher sind so eine Sache, die einen mögen Sie, andere lesen lieber und finden, dass die meist gekürzten Hörbücher kein allzu guter Ersatz ein.

Ich für meinen Teil genieße es auf langen Autofahrten, nicht nur Musik zu hören, sondern auch eine Geschichte erzählt zu bekommen.

Von Freunden haben wir „Ausgefressen“ empfohlen bekommen. Ein Hörbuch, gelesen von „Stromberg Ekel“ Christoph Maria Herbst. Gut, ich war ein wenig skeptisch, aber da uns unsere Freunde in Ihren Empfehlungen noch nie enttäuscht haben, wurde die diesjährige Urlaubsfahrt zum Zoobesuch.

Denn genau da, im Zoo, lebt Ray. Ray ist ein Erdmännchen. Ein freches noch dazu. Mit seinen Geschwistern lebt er ein an sich gemütliches Leben, geht auch außerhalb seines Geheges spazieren und ist soweit auch glücklich.

Als eines Nachts Schüsse im Zoo fallen, beginnt er auf eine Faust – äh Krallen – Ermittlungen anzustellen. Solang er denken kann, will er Detektiv werden und wer wäre dazu besser geeignet als ein Erdmännchen?

Als der angetrunkene Phil auftaucht beginnt sich Rays Leben zu ändern – denn 1. Phil versteht ihn – zumindest nach einer ausreichenden Menge Scotch – und 2. Phil IST ein echter Privatdetektiv. Er soll das Verschwinden eines reichen alten Mannes aufklären, der zuletzt im Zoo gesehen wurde. Hängen die beiden Geschehnisse wohlmöglich zusammen?

Aus der Perspektive von Ray, dem sarkastischen Erdmännchen erzählt, entwickelt sich die Geschichte und man taucht schnell in sie ein. Man will immer weiter hören, ist gefesselt von den menschlichen und tierischen Charakteren und der ungewöhnlichen Partnerschaft zwischen Phil und den Erdmännchen.

Besonders die herausragende Erzählweise von Christoph Maria Herbst macht dieses Hörbuch zu einem Erlebnis und wohlmöglich empfehlenswerter als die Lektüre des Buches.

Kleine, über das übliche Maß hinausgehende, absurde und an den Haaren herbeigezogene Passagen und Logikfehler fallen auf, ohne dem Hörgenuss wirklichen Abbruch zu tun.

Nach etwas über fünf Stunden will man nur noch eins: Weiterhören! Gut, dass es noch 4 Folgebände gibt, die wohl bald im CD-Spieler unseres Autos landen werden.

Der erste Teil erhält für den Unterhaltungswert und eine überragenden Sprecher 5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Entspannung Strich für Strich

Entspannung Strich für Strich
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Dieses Buch passt zu meinem kleinen, leider aktuell nicht sehr präsenten Hobby „Malen für Erwachsene“ und daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich es als Rezensionsexemplar erhalten habe.

Als Kind ...

Dieses Buch passt zu meinem kleinen, leider aktuell nicht sehr präsenten Hobby „Malen für Erwachsene“ und daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich es als Rezensionsexemplar erhalten habe.

Als Kind bzw. Jugendliche habe ich gerne Bilder gezeichnet, wo ich Zahlen miteinander verbinden musste. Dieser Trend war – glaube ich – nie wirklich weg, aber ich habe ihn irgendwann aus den Augen verloren. Wie so vieles, was ich als Kind bzw. Jugendliche gern getan habe.

Hier im Buch gibt es mehr als 40 Malvorlagen, wo Strich für Strich Zahlen von 1 bis 400 verbunden werden müssen, damit Bilder entstehen können. Die Motive reichen von Tieren und Pflanzen bis hin zu Menschen und Gebäuden und sind damit sehr vielfältig.

Was mir sehr gut gefällt ist das verwendete Papier. Das ist so stark, dass man sowohl mit Bleistift, als auch mit Bunt- und Faserstiften arbeiten kann – je nachdem wie man es persönlich am meisten mag.

Auch die Auswahl der Bilder gefällt mir richtig gut. Im Anhang des Buches gibt es eine Liste mit den Motiven.

Hier wäre es schöner gewesen, wenn es statt der Liste eine bebilderte Übersicht gegeben hätte, damit man weiß wie in etwa das Bild ausschauen kann.

Was mir nicht so gut gefallen hat war die Menge an Zahlen. Klar, durch 400 Punkte wird das Motiv ausdrucksstarker, detailreicher. Aber: die Zahlen sind teilweise so wirr durcheinander, das bereits gezogene Striche nochmal übermalt werden. So sieht es dann teilweise „hingeschmadert“ bzw. gekritzelt aus und nicht wie ein kunstvolles Bild.

Ob man das Bild nach dem verbinden der Striche so belässt oder ob man es noch ausmalt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich werde bestimmt noch das ein oder andere Bild probieren und dann bestimmt auch noch ausmalen.

Für das Buch vergebe ich, auf Grund der Kritikpunkte, 3 ½ von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Grandios

Tage zwischen Ebbe und Flut
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Ein Buch zum Thema Demenz zu schreiben ist mit Sicherheit nicht einfach. Es ist ein Thema, das allgegenwärtig ist, aber dennoch sehr sensibel.

Der Klappentext des Buches klingt eigentlich sehr witzig, ...

Ein Buch zum Thema Demenz zu schreiben ist mit Sicherheit nicht einfach. Es ist ein Thema, das allgegenwärtig ist, aber dennoch sehr sensibel.

Der Klappentext des Buches klingt eigentlich sehr witzig, sehr lustig und doch klingt ein wenig Dramatik durch. Kann die Autorin Carin Müller es so sensibles Thema so verpacken, das es nicht deprimierend wird? Das es aber auch nicht ins lächerliche gezogen wird durch zu viel Klamauk?

Ich habe das Buch gelesen und ich kann sagen: Sie kann!!

Eigentlich wollte ich, nur wenige Tage vor dem Urlaub, kurz reinschmökern und so herausfinden, ob es urlaubstauglich ist. Und was soll ich sagen? Es war es nicht. Aber nicht weil es nicht passte, sondern weil ich nicht mit Lesen aufhören konnte und aus dem „kurz reinschmökern“ ein „vor dem Urlaub noch weggelesen“ wurde.

Carin Müller schafft einen unglaublichen Spagat und hat einen wunderbaren Familienroman geschrieben, der sowohl lustige Momente als auch sehr bewegende Momente in sich vereint. Ihr gelingt es, die Charaktere so glaubhaft darzustellen, dass man in der Geschichte gefangen wird.

Man merkt vom ersten Moment an, das die Autorin weiß, wovon sie schreibt. Dass sie einen „Alzheimer-Patienten“ im unmittelbaren Umfeld hat. Dass sie ihn genau beobachten kann und konnte und das hier sehr viele ihrer eigenen Erfahrungen eingeflossen sind.

Felix ist ein wunderbarer Mensch. Einer, der in seinen klaren Momenten ganz genau weiß, was mit ihm passiert und der auch damit hadert. Der nicht versteht, warum gerade ihn das Schicksal so trifft, der sich zurückzieht wenn alles um ihn herum wieder so unklar ist, der aber während seiner „hellen“ Momente voll da ist und ganz genau beobachtet.

Felix hat mich – in seiner ganzen Art – an einen Menschen in meiner näheren Umgebung erinnert. Über Jahre hinweg hatte er mit diese Krankheit zu kämpfen, bis er dann den Kampf verloren hat. Schlimm, das er zum Schluss gar niemanden mehr erkannt hat. Gerade am Anfang, wo er hin und wieder klar war, hatte er immer wieder gesagt, dass er gar nicht weiß was mit ihm passiert und warum.

Seine Frau Ellen war mir zum Anfang sehr unsympathisch, ich habe sie absolut nicht gemocht. Aber man lernt im Laufe des Buches dann immer mehr ihre Beweggründe kennen, ihre Ängste und ihre Gefühle. Zuzusehen, wie ein geliebter Mensch alles vergisst was einen als Paar verbindet, ist sehr hart. Ihre Gefühle, ihr Gedanken werden von der Autorin so behutsam dargestellt, das mit mitempfinden kann und auch viele Emotionen von Ellen auf den Leser selbst übergehen.

Die Geschichte hat es geschafft, mich zum Lachen zu bringen, mich nachdenklich zu stimmen und mich zum Weinen zu bringen.

Ein Absatz im Buch hat mich besonders bewegt, ich kann mir gut vorstellen, das auch mein Onkel so empfunden haben muss.

»Felix sah wieder aufs Meer und dachte nach. Nach einem Moment drehte er sich zu den beiden Frauen um und strahlte sie an. Es war jetzt alles klar. „Das bin ich“, er deutete aufs Wasser. „Die Wellen sind mein Kopf. Alles ist da. Alles. Aber es bewegt sich. Ich kann es nicht festhalten. Aber es ist alles da. Ich weiß es.“ Er wirkte in diesem Moment regelrecht erleichtert und gelöst.« (Seite 36)

Ich sage „Vielen Dank für dieses Buch.“ und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Das Café der guten Wünsche

Das Café der guten Wünsche
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Hinter dem Pseudonym Marie Adams verbirgt sich die Autorin Daniela Nagel, die mich mit ihrem Buch „Irgendwas ist doch immer“ im vergangenen Jahr begeistern konnte.

Ist ihr das mit ihrem Roman hier und ...

Hinter dem Pseudonym Marie Adams verbirgt sich die Autorin Daniela Nagel, die mich mit ihrem Buch „Irgendwas ist doch immer“ im vergangenen Jahr begeistern konnte.

Ist ihr das mit ihrem Roman hier und heute auch gelungen?

Auf Grund meiner Begeisterung zum oben genannten Roman ging ich natürlich hier mit einer gewissen hohen Erwartungshaltung ran.

Liest man den Klappentext und schaut man sich das Cover an, dann erwartet man einen wunderbaren, leichten Wohlfühlroman, der in einem Café spielt. Ein Café ist für mich eine Oase der Entspannung und des Genusses und es wäre toll gewesen, wenn der Roman direkt da angesiedelt wurden wäre.

Zu einem Wohlfühlroman gehören für mich Charaktere, die diesen Roman zu etwas besonderem machen. Nur leider gingen mit die beiden Hauptprotagonisten beizeiten auf die Nerven.

Julia mit ihrer extrem naiven und weltfremden Art konnte bei mir überhaupt nicht punkten. Eine erwachsene Frau, die einer Jugendliebe hinterher trauert, mit der sie eine Nacht verbracht hat?? Werde mal erwachsen, wollte ich immer wieder rufen. Eine Frau, die alles durch die rosarote Brille sieht? Das Leben ist kein Ponyhof mit rosaroten Tapeten – nicht wenn man es realistisch sieht. Aber das tut Julia überhaupt nicht – was man nicht nur an ihrer Einstellung in Sachen Jugendliebe sieht. Gerade die Buchführung im Cafe, ihre Blauäugigkeit in vielen Belangen. Ein bißchen naiv ist ja süß und kann gerade in einem Buch auch superpassend sein – so lange es ein gesundes Maß ist.

Der „Gegenpart“ dazu ist Robert. Er ist der absolute Miesepeter, der Schwarzmaler, der Negativ-Denker. Seine Art, alles negativ zu sehen, alles mies zu machen, ging mir auch recht schnell auf die Nerven. Sicherlich ist Robert und seine übertriebene Art als Gegenpol gedacht – denn wenn man beide in einen Topf wirft und „umrührt“ kommt eine gesunde Mischung raus.

Dazu Nick, der in meinen Augen nur geldgeil ist, ihm scheint es immer nur um Geld und Anerkennung zu gehen. Im gesunden Maße auch richtig und wichtig.

Mir scheint es, als ob die Autorin hier alle Extreme in einem Buch verarbeitet hat. Sicherlich soll das unterhaltsam sein, mich hat es genervt.

Dazu ist der Kitschfaktor sehr hoch. Paare, die nach nur sehr wenigen Treffen von unsterblicher Liebe sprechen. Wo das Finden und zusammenkommen mir teilweise etwas zu schnell geht.

Ich bin bei weitem nicht unromantisch oder pragmatisch; ich bin kein Pessimist oder Schwarzseher … aber wenn es ein Tick zu übertrieben ist, fühl ich mich in einem Wohlfühlroman eben nicht mehr wohl.

Dazu kommt, dass man das ganze vom Ambiente her besser verarbeiten könnte. Das Café hätte mehr in den Mittelpunkt rücken können, mehr präsent sein können. Auch oder gerade in Sachen Backen, Einrichtung etc. Hier hätte es dem Buch auch gutgetan, vielleicht ein oder zwei besondere Rezepte am Ende zu haben. Das ist immer ein kleines Highlight für mich.

Alles in allem ist es ein schnell lesbares Buch ohne großartige Überraschungen. Als Wohlfühlbuch kann ich es nicht bezeichnen und bin mir auch bei der Wertung des Buches sehr unsicher.

Wer ohne große Erwartungshaltungen und ohne viel Anspruch an eine ausgewogene Geschichte rangeht, wird mit Sicherheit gut unterhalten.

Für mich war das Buch – trotz gutem Ansatz, ansprechendem Cover und einem gut formulierten Klappentext – eine kleine Enttäuschung.