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Veröffentlicht am 01.04.2022

Rückkehr nach Virgin River

Rückkehr nach Virgin River
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Es gab eine Zeit, da habe ich jedes Buch von Robyn Carr verschlungen, das ich in die Finger bekommen konnte. Bis 2016 hatte ich die erste 14 Bände der Virgin-River-Serie und die 3 Bände der Grace-Valley-Reihe ...

Es gab eine Zeit, da habe ich jedes Buch von Robyn Carr verschlungen, das ich in die Finger bekommen konnte. Bis 2016 hatte ich die erste 14 Bände der Virgin-River-Serie und die 3 Bände der Grace-Valley-Reihe verschlungen. Da ich die zweite Reihe eher als Abklatsch zu meiner gelieben Virigin-River-Reihe angesehen hatte und zudem noch irgendwie das Gefühl hatte, eine „Überdosis“ Robyn Carr intus zu haben, hörte ich auf, die Reihe zu lesen.

Zu Weihnachten gab es nun „Rückkehr nach Virgin River“ in einem Wichtelpaket und als ich es nun gelesen habe, war es wirklich genau das: eine Rückkehr.

Auch wenn zwischen dem letzten von mir gelesenen Band 5 Jahre (und 4 Bände) lagen, ich war sofort wieder in der Geschichte drin. Von der ersten Zeile an hatte ich das Gefühl, nach Hause zurückzukehren.

Ich treffe alte Bekannte wieder, schlendere durch den Ort und erlebe, wie sehr er sich verändert hat. Aber eines ist geblieben, der Zusammenhalt der Bewohner untereinander; das füreinander da sein. Ich sehe, was aus den vorherigen Paaren geworden ist, wie das Leben weitergegangen ist und ich bin dabei, als Kaylee und Landry sich treffen und finden.

Nach dem Tod ihrer Mutter sucht die Krimiautorin Kaylee, die in tiefer Trauer ist und eine Schreibblockade hat, einen Neuanfang in Virgin River. Der gestaltet sich komplett anders als gedacht und so bekommt sie nicht nur den Neuanfang für sich. Die verändert sich auch in kleinen, wunderschön beschriebenen Schritten und so wird aus der Krimiautorin mit Hundephobie eine Autorin mit einer großen Liebe zu Mensch und Tier.

Landry war ihr Gegenpart und auch wenn er mir viel zu perfekt dargestellt wird, hat auch er seine Momente, die ihn ungleich sympathischer machen. Seine Ex ist das unperfekte an ihm und Laura ist auch der unsympathische Part des Buches. Auch wenn ich ihre Versuche, ich zurückzuerobern verstehen kann, ist es ihre ganze Art die ich nicht nachvollziehen und gutheißen kann. Doch das übliche „Drama“ blieb diesmal aus und es fügte sich alles. Teilweise ein wenig zu glatt, aber genau das will ich ja auch, wenn ich so ein Buch lese.

Dabei ist bei Robyn Carr nicht alles eitel Sonnenschein. Sie bringt in ihren Romanen auch immer ein ernstes Thema ein – hier ist es der große Verlust der Mutter. Die Trauerbewältigung, das Loslassen und neu zu sich finden ist hier sehr behutsam und sanft beschrieben.

Für mich war es eine gelungene Rückkehr nach Virgin River, die jetzt den Wunsch in mir geweckt hat, die fehlenden Bände 15 bis 18 unbedingt noch lesen zu wollen.

Von mir gibt es 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 31.03.2022

Bewegend

Der Windhof
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Die Autorin und das Buch habe ich erst vor ein paar Tagen in Leipzig auf einer Lesung kennengelernt und in dem Zuge dann auch das Buch gekauft. Ein paar Tage später wollte ich dann „nur mal kurz reinlesen“ ...

Die Autorin und das Buch habe ich erst vor ein paar Tagen in Leipzig auf einer Lesung kennengelernt und in dem Zuge dann auch das Buch gekauft. Ein paar Tage später wollte ich dann „nur mal kurz reinlesen“ … und konnte nicht mehr aufhören. Ich konnte nicht mehr aufhören, die packende und aufwühlende Geschichte zu lesen.

Dabei muss ich sagen, dass es mir Mel die ersten 50 Seiten über nicht wirklich leicht gemacht hat. Ihre unglaublich tiefe Trauer, ihr zurückziehen von der Welt, von den Freunden, war mir Too Much, zu viel. Aber mal ehrlich, weiß ich, wie ich reagieren würde, wenn ein von mir so geliebter Mensch stirbt? Das ich nicht genauso reagieren würde?

Nachdem Mel aber im Westerwald, auf dem Windhof, angekommen ist, nahm die Geschichte Fahrt auf. So wunderschön, so emotional, so berührend.

Zwei Erzählstränge gibt es hier in diesem Buch: zum einen die Gegenwart mit der trauernden Mel, der kranken Oma und dem attraktiven Hausarzt Noah und zum anderen die Vergangenheit, welche uns in die Jahre 1935 bis 1945 führt, eine der dunkelsten Epochen Deutschlands.

Während sich der Erzählstrang in der Gegenwart mit den zentralen Themen Vergangenheitsbewältigung, Trauerbewältigung und einem Neuanfang auf verschiedenen Ebenen befasst, erleben wir in der Gegenwart das „Erwachen“ der Nazis, die Vertreibung der Juden und sehr viel Gewalt. Auch das Thema „Ersatzbraut“, das mit bis zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht bekannt war, kommt zur Sprache. Und hier sind wir Zeugen, wie eine „arrangierte“ Ehe mit dem Ehemann der verstorbenen Schwester zum großen Glück für die junge Lene wird.

Es war wunderschön mit anzusehen, wie Lene kämpft, um ihr Glück mit Paul und dem kleinen Sohn; um die Sicherheit ihrer jüdischen Magd und Freundin Ruth. Ihr Mut, ihre Tapferkeit haben mich berührt. Ihre Stärke war so unglaublich. Das entsetzliche dieser Zeit, die Grausamkeiten und ihre Folgen für alle, all das beschreibt die Autorin mit viel Fingerspitzengefühl und Empathie, und dennoch oder gerade deswegen sehe ich die diese Gräueltaten direkt vor mir.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und dadurch liest sich das Buch flott und sehr gut. Die Beschreibungen sind detailliert und plastisch, so dass der Windhof mit seiner Vergangenheit und der Gegenwart vor dem inneren Auge lebendig werden. Genauso übrigens wie die Charaktere des Buches.

Zurück in der Gegenwart erleben wir eine Veränderung, eine Entwicklung bei Mel. Ihr gelingt es, auch mit Hilfe der Geschichte die Lene erzählt, einen Abschluss in ihrer Trauer zu finden. Und das ist alles andere als leicht, ist doch ihr Mann immer präsent und ein Abschiednehmen von ihm kommt ihr wie Verrat vor. Ihren Zwiespalt hat die Autorin sehr präsent gestaltet, mit viel Feingefühl und Empathie der Protagonistin gegenüber. Ich kann mir den Zwiespalt sehr gut vorstellen, in dem sie steckt.

Für mich war dieses Buch eine wunderbare Entdeckung. Ich habe es verschlungen und kann es wärmstens weiterempfehlen. Von mir gibt es definitiv 5 Sterne und ich freue mich schon auf das für September angekündigte neue Buch der Autorin.

„Zu Lieben bedeutet nicht, jemanden zu finden, mit dem man leben möchte,
sondern jemanden zu finden, ohne den man nicht mehr leben kann.“

Veröffentlicht am 30.03.2022

Magnolien

Süße Magnolien - Ein Traum wird wahr
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Als ich das Buch gesehen habe und den Klappentext durchgelesen habe, war ich Feuer und Flamme. Das klang ganz nach einem Buch für mich, ein Buch zum Abschalten.

Die „süßen Magnolien“ sind die drei Freundinnen ...

Als ich das Buch gesehen habe und den Klappentext durchgelesen habe, war ich Feuer und Flamme. Das klang ganz nach einem Buch für mich, ein Buch zum Abschalten.

Die „süßen Magnolien“ sind die drei Freundinnen Maddie, Dana Sue und Helen und in den drei Bänden wird nach und nach ihre Geschichte erzählt. Der erste Band befasst sich mit Maddie, die nach der Trennung von ihrem untreuen Ehemann Bill auf einmal als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern dasteht. Sie schafft den Spagat zwischen enttäuschter Ehefrau und Löwenmama, die alles dafür tut, dass trotz der Trennung die Kinder einen guten Kontakt zum Vater bewahren können.

Dieser Charakterzug hat mir sehr gut gefallen an ihr und auch, wie sie mit Hilfe ihrer Freundinnen kämpft, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen und am Ende sogar eine neue, große Liebe zu finden.

Es war schnell klar, auf was das Buch hinausläuft und dennoch … es wurde in meinen Augen zu künstlich in die Länge gezogen. Nach 2/3 des Buches wäre die Geschichte eigentlich erzählt gewesen, doch die ständigen Wiederholungen in Bezug auf die Akzeptanz des neuen Paares und die angespannte Beziehung zwischen den Ex-Eheleuten und den Kindern bzw. der neuen Partnerin von Bill bauschten das ganze unnötig auf.

Der Schreibstil ist sehr schlicht und einfach gehalten, so dass ich keinerlei Probleme hatte der Geschichte zu folgen.

„Emotional erfüllend“ fand ich den Roman aus der Feder von Sherryl Woods leider nicht wirklich. Ich fand die Geschichte über Familie, Freundschaft und einen Neuanfang nicht schlecht, aber nicht berauschend. Daher kann es von mir leider nur 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Außergewöhnlich

Florentine Blix (1). Tatort der Kuscheltiere
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Die außergewöhnlichen Fälle der Florentine Blix ist ein außergewöhnliches Buch über ein außergewöhnliches Mädchen. So kann man das Buch kurz und knapp zusammenfassen.

Das ungewöhnliche bzw. außergewöhnliche ...

Die außergewöhnlichen Fälle der Florentine Blix ist ein außergewöhnliches Buch über ein außergewöhnliches Mädchen. So kann man das Buch kurz und knapp zusammenfassen.

Das ungewöhnliche bzw. außergewöhnliche beginnt schon bei der Gestaltung des Buches. Besonders der Innenteil, die Seite. Es suggeriert einen Ordner, so wie einer in dem Florentine ihre Fälle ordnet. Es fällt auf das viel in Grün eingeschoben ist – die Farbe von Florentine. Denn gute Tage sind nur die Tage, die grün sind. In allen Facetten, aber sie müssen grün sein. Die Zeichnungen und die Erklärungen zu einigen Begriffen etc. runden das Buch ab, genau wie am Ende des Buches das kleine Dänische Sprachlexikon.

Es war ein spannendes und sehr humorvolles Buch. Witzig zu lesen und sehr schön gestaltet. Florentine ist ein ganz besonderes Kind, das vielleicht eigenartig anmuten mag, aber so wahnsinnig liebenswert ist. Anstrengend mit ihren Marotten, aber einzigartig. Das Buch bricht eine Lanze dafür, dass Kinder mit besonderen Fähigkeiten, Begabungen und Eigenheiten nicht ausgegrenzt werden sollen. Dass man sie ernst nehmen soll und fördern. Dass man auf sie eingehen soll und dann wunderbares entdeckt.

Für mich war dieses Buch eine schöne Entdeckung und es hat viel Spaß gemacht darin zu schmökern. Ich vergebe gerne 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Netter Cosy-Krimi

Whisky mit Mord
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Erst in Nachgang zum Buch habe ich erfahren, dass „Whisky mit Mord“ der erste Roman der Autorin ist und dafür, muss ich sagen, war er richtig gut.

Auch wenn das Cover es ein wenig anders vermuten lässt ...

Erst in Nachgang zum Buch habe ich erfahren, dass „Whisky mit Mord“ der erste Roman der Autorin ist und dafür, muss ich sagen, war er richtig gut.

Auch wenn das Cover es ein wenig anders vermuten lässt (und auch der Klappentext deutet nicht unbedingt darauf hin) ist der Krimi hier eher dem Bereich „Cosy-Krimi“ zuzuordnen als einen „richtigen“ Krimi.

Gut, es kommen auch Tote drin vor, Drohungen und ein bisschen spannend (aber nicht übermäßig) wird es auch. Aber das war es dann auch schon. Unter einen „richtigen“ Krimi stelle ich mir etwas Anderes vor wenn ich ehrlich sein soll. Richtige Spannung, ein Spannungsbogen der durchgängig aufrechterhalten wird und nicht abreißt.

Die Autorin punktet hier eher mit anderen Dingen: mit Charakteren die schrullig und witzig sind, die begeistern, polarisieren und manchmal auch leider sehr blass bleiben. Mit Beschreibungen der Szenerie und der Umgebung, die Lust auf einen Besuch in Schottland machen. Mit (Halb)Wissen zum Thema Whisky und dessen Herstellung, mit Beschreibungen von verschiedenen Whiskysorten.

Besonders das letztere Thema hat mich sehr fasziniert, denn mein Mann und ich haben eine ordentliche Whiskysammlung zu Hause. Meiner Meinung nach hat sie gerade die Beschreibung einzelner Tastingnoten und die Beschreibung der Herstellung gut rübergebracht, wobei da natürlich noch Luft nach oben ist.

Genauso wie bei den Protagonisten und dem Krimianteil. Auch hier ist definitiv Luft nach oben. Ich bin auf jeden Fall so überzeugt von der Reihe, dass ich mir definitiv noch einen weiteren Teil der Serie zulegen würde.

Von mir gibt es für dieses Erstlingswerk 3 ½ von 5 Sternen, eben weil noch Luft nach oben ist.