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Veröffentlicht am 31.12.2022

Spannender Krimi mit offenem Ende

Der Strand: Vermisst
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Auf der Halbinsel Darß an der Ostsee verschwindet eine gehörlose junge Frau spurlos vom Strand. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt startet eine große Suchaktion, doch sie bleibt vermisst. Auch die Kryptologin ...

Auf der Halbinsel Darß an der Ostsee verschwindet eine gehörlose junge Frau spurlos vom Strand. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt startet eine große Suchaktion, doch sie bleibt vermisst. Auch die Kryptologin Mascha Krieger kann eine unverständliche Handynachricht nicht entschlüsseln. Entführung, Selbstmord, Untertauchen – alles steht im Raum. Was geschah mit Lilli Sternberg?
Wer sich wie ich bei Krimis mehr für die Ermittler und ihr Privatleben interessiert als für die Aufklärung des Verbrechens, der kommt bei „Der Strand“ voll auf seine Kosten. Tom Engelhardt hat als Witwer und alleinerziehender Vater einer 5jährigen Tochter mehr als genug Probleme zu bewältigen und Mascha Krieger, die Kryptologin aus Schwerin, scheint eine sehr interessante Vergangenheit mit einer undurchsichtigen Familiengeschichte zu haben.
Sander schreibt prägnant und in kurzen, knackigen Kapiteln, das Miträtseln macht Spaß und meine Liste mit Verdächtigen ist lang. Einziges Manko: es ist der erste Band einer Trilogie und am Ende dieses Teils sind zwar viele Verdächtige und Hinweise aufgetaucht, aber es wird praktisch nichts aufgelöst oder geklärt. Das lässt mich ziemlich enttäuscht zurück, und der nächste Band erscheint erst im März…

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Familiengeschichten

Kleine Feuer überall
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Als (Lebens)Künstlerin von Ort zu Ort ziehen, nie lange genug bleiben, um Wurzel zu schlagen, von der Hand in den Mund – so lebt Mia mit ihrer 15jährigen Tochter Pearl. Als sie nach Shaker Heights ziehen, ...

Als (Lebens)Künstlerin von Ort zu Ort ziehen, nie lange genug bleiben, um Wurzel zu schlagen, von der Hand in den Mund – so lebt Mia mit ihrer 15jährigen Tochter Pearl. Als sie nach Shaker Heights ziehen, treffen sie auf die Familie Richardson, die seit drei Generationen im Ort wohnt, fest eingebunden in die Stadtgemeinschaft und ihr durchstrukturiertes Leben. Pearl freundet sich schnell mit den Kindern der Familie an, Mia arbeitet dort als Haushälterin – aber die so unterschiedlichen Lebensauffassungen lassen einen Flächenbrand entstehen.
Dieses Buch hat mir sofort, auch ohne den Prolog, das Gefühl gegeben „Das kann nicht gut ausgehen“, Celeste Ng hat eine Atmosphäre von unterschwelliger Tragödie geschaffen, von bedrückenden Geheimnissen. Aber wie gut hat sie die Figuren gezeichnet, ich konnte mich in jede Person sofort hinein fühlen und hatte Verständnis auch für ihre Fehler und Schwächen. „Kleine Feuer überall“ ist kein Wohlfühlbuch, es ist ehrlich, es lässt die kleinen, alltäglichen Frustrationen und Enttäuschungen zu, auch die Ängste und Zweifel, die wir jeden Tag mit uns herum tragen und es ermutigt, Fragen zu stellen: Wo stehe ich in meinem Leben, welche Entscheidungen haben mich an diesen Punkt geführt, „where do we go from here?“. Sehr spannend, sehr nachdenklich machend und in eine wunderschöne, tragische Geschichte verpackt!

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Gut recherchierter historischer Roman

Die Siegel des Todes
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Elias wächst im 14. Jahrhundert als Waise im Schwarzwald auf. Der einzige Hinweis auf seine geheimnisvolle Herkunft ist ein Medaillon, das er bei sich trägt. Als er endlich den Mut findet, seine Vergangenheit ...

Elias wächst im 14. Jahrhundert als Waise im Schwarzwald auf. Der einzige Hinweis auf seine geheimnisvolle Herkunft ist ein Medaillon, das er bei sich trägt. Als er endlich den Mut findet, seine Vergangenheit zu erforschen, merkt er schnell, dass jemand auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, um ein schreckliches Geheimnis zu wahren.
Gleichzeitig geht die junge Ranghild ihren Weg, zuerst als Assistentin einer Kräuterfrau, dann als Köhlermagd und sogar als ausgebildete Ärztin in Italien. Als sie und Elias sich nach Jahrzehnten treffen, kommen sie dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur.
Ein sehr spannender historischer Roman mit vielschichtigen Hauptfiguren. An einigen Stellen hätte der Roman ein paar Kürzungen gut vertragen, aber der Autor zeigt auf jeden Fall, dass er sich gut im Mittelalter auskennt. Orontes schafft es, ein sehr detailliertes und glaubwürdiges Bild der Gesellschaftsstrukturen des 14. Jahrhunderts zu zeichnen, vor allem das Leben (und Leiden) der Armen wird gut beschrieben.
Mein Fazit: "Das Siegel des Todes" ist ein gut recherchierter, spannender Roman mit ein paar Längen, den ich aber trotzdem bedenkenlos weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Dramatischer Wirtschafts- und Politikthriller

Tage voller Zorn
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Finnland, 2027: Leo Koski, finnischer Ministerpräsident, steht vor einem Scherbenhaufen. Seine Regierung will ihm das Vertrauen entziehen, das finnische Volk rebelliert und er muss erkennen, dass er jahrelang ...

Finnland, 2027: Leo Koski, finnischer Ministerpräsident, steht vor einem Scherbenhaufen. Seine Regierung will ihm das Vertrauen entziehen, das finnische Volk rebelliert und er muss erkennen, dass er jahrelang den falschen Menschen vertraut hat. Gleichzeitig sorgt ein mysteriöser Drahtzieher im Hintergrund dafür, dass die Situation weiter eskaliert und in einer gewalttätigen Katastrophe zu enden droht. In der Oppositionsführerin des Landes findet Koski eine Verbündete und beginnt sich zu wehren.
Das Cover lässt schon ahnen, dass es hier nicht nur um trockene Wirtschafts- und Politikthemen geht. Tatsächlich hat Oskari einen dramatischen Thriller geschrieben, packend und erschreckend zugleich. Er schreibt über die Kluft zwischen Arm und Reich, über die dadurch entstehenden Ungerechtigkeiten und den Zorn und lässt uns einen Blick in eine mögliche Zukunft werfen. Dabei vermittelt er einiges an Wissen über politische Verflechtungen und unterschiedliche Wirtschaftssysteme, hat das aber sehr geschickt und interessant in die Handlung eingeflochten.
Mein Fazit: Ich habe mich über ein paar lose Enden am Schluss geärgert, manchmal war mir der Plot doch zu oberflächlich, aber im Ganzen habe ich einen guten, mitreißenden Thriller gelesen, und sogar noch etwas dabei gelernt!

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Ganz großes Buch-Kino!

James Bond: Mit der Absicht zu töten
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M wurde erschossen! Der Mörder: James Bond. Der Agent wurde vom KGB monatelang gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen und dann mit einem Mordauftrag nach London zurückgeschickt.
Oder? Tatsächlich ...

M wurde erschossen! Der Mörder: James Bond. Der Agent wurde vom KGB monatelang gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen und dann mit einem Mordauftrag nach London zurückgeschickt.
Oder? Tatsächlich konnte Bond geheilt werden und wird nun mit einem neuen Auftrag in die Höhle des Löwen geschickt: im Moskau des Kalten Kriegs soll er sich wieder in die Hände des KGB begeben und in geheimer Mission ein Komplott aufdecken, dass das Machtgefüge der Weltmächte destabilisieren könnte.
Anthony Horowitz hat es geschafft, mich in einen Kinosaal zu versetzen! Er hat perfekt den Ton von Ian Fleming und den der Bond-Filme getroffen (und das ohne einen einzigen Martini!). Filmreife Verfolgungsjagden, Schusswechsel, spektakuläre Kampfszenen, natürlich darf auch die attraktive junge Frau an seiner Seite nicht fehlen, und dazu ein James Bond, der tatsächlich etwas selbstkritischer und nachdenklicher wirkt als gewohnt. Und auch wenn ich beim Lesen Daniel Craig vor Augen hatte und ziemlich irritiert war, weil M ein Mann sein soll, hat der Autor auch die beklemmende Atmosphäre des Russlands in den 50er Jahren sehr gut eingefangen. Horowitz schreibt lebendig und amüsant, er bietet beste Unterhaltung und entführt die Leser in das actionreiche James-Bond-Universum!

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